'Mit der Liebe einer Löwin' - Seiten 137 - 280

  • Ich sehe die Autorin auch nicht unbedingt als typisch weiße Touri, die sich das Geld aus der Tasche ziehen lassen.


    Ich habe da mal einen Bericht im Fernsehen gesehen, da fliegen echt ältere Damen 1-2 x pro Jahr nach Afrika, finanzieren die schwrzen Jungs und ihre Familien, bekommen dafür einige gute, zärtliche Wochen und ab dann geht's wieder nach Hause.


    Finde ich ziemlich entwürdigend. Aber jeder wie er es braucht.

  • ...interessant, Eure Beiträge :-)


    Ich hoffe, ich komme am Wochenende noch gehörig zum Weiterlesen, obwohl ich im Moment gerade an einer etwas langweiligeren Stelle bin...wie ich finde.


    Wie Christina ihren eigenen Mann behandelt...bzw. eher, was sie sich alles vornimmt, wie sie ihn behandeln will...finde ich...ähm...recht merkwürdig.


    Frage: überlegt ihr Euch auch so akribisch und ...ja, doch...würde schon sagen, recht berechnend und übersachlich, wie ihr Euren Freund, Ehemann behandeln wollt? :wow


    Ist ja krude!

  • Zitat

    Original von Patricia_k34
    Ich habe da mal einen Bericht im Fernsehen gesehen, da fliegen echt ältere Damen 1-2 x pro Jahr nach Afrika, finanzieren die schwrzen Jungs und ihre Familien, bekommen dafür einige gute, zärtliche Wochen und ab dann geht's wieder nach Hause.


    Finde ich ziemlich entwürdigend. Aber jeder wie er es braucht.


    Den Bericht habe ich auch gesehen, das war wirklich entwürdigend - Sextourismus mit vertauschten Rollen. Vor allem betuchte (ältere) Businessfrauen, die sich ihren (immer sehr viel jüngeren afrikanischen) Lover "halten" und das ganz furchtbar exotisch finden. In diesem Bericht wurde aber auch deutlich gemacht, dass die Männer dies zum einen einfach als Job ansehen, mit dem sie sich und ihre Familien ernähren können, zum anderen aber auf eine Heirat hoffen. Allerdings nicht aus Liebe, sondern in der Hoffnung mit den Frauen nach Europa kommen zu können. Die denken allerdings nicht im Traum daran...


    Zitat

    Original von Ikarus
    Frage: überlegt ihr Euch auch so akribisch und ...ja, doch...würde schon sagen, recht berechnend und übersachlich, wie ihr Euren Freund, Ehemann behandeln wollt? :wow


    Nein, mache ich nicht. Allerdings stammen wir auch beide aus der gleichen Kultur. Wenn ich einen Partner aus einem anderen Kulturkreis hätte, würde ich das aber wahrscheinlich schon machen, denn dann können sich viel mehr Missverständnisse oder auch Verletzungen durch das eigene (für mich vielleicht selbstverständliche) Verhalten ergeben, die ich so gar nicht beabsichtigt hätte. Das würde ich dann allerdings nicht als berechnend, sondern eher als rücksichtsvoll und sensibel bezeichnen, deshalb weiß ich nicht, ob wir das gleiche meinen :gruebel

  • [quote]Original von Ikarus
    Frage: überlegt ihr Euch auch so akribisch und ...ja, doch...würde schon sagen, recht berechnend und übersachlich, wie ihr Euren Freund, Ehemann behandeln wollt? :wow
    [quote]


    Wie gesagt kann ich ihr ganzes Verhalten nicht wirklich nachvollziehen. Mir wäre das alles viel zu anstrengend. Andererseits: wenn das jetzt ihr Lebensinhalt ist, vielleicht sollte sie dann wirklich alles planen...


    Ich schwanke immer wieder zwischen "wie kann sie sich das antun und gefallen lassen?" und "wie kann sie nur so egoistisch sein?"

  • Zitat

    Original von milla


    Den Bericht habe ich auch gesehen, das war wirklich entwürdigend - Sextourismus mit vertauschten Rollen. Vor allem betuchte (ältere) Businessfrauen, die sich ihren (immer sehr viel jüngeren afrikanischen) Lover "halten" und das ganz furchtbar exotisch finden. In diesem Bericht wurde aber auch deutlich gemacht, dass die Männer dies zum einen einfach als Job ansehen, mit dem sie sich und ihre Familien ernähren können, zum anderen aber auf eine Heirat hoffen. Allerdings nicht aus Liebe, sondern in der Hoffnung mit den Frauen nach Europa kommen zu können. Die denken allerdings nicht im Traum daran...


    Da haben wohl alle dasselbe zu der Zeit gesehen. Ich nämlich auch. :grin
    Meine Gedanken bei dem Bericht waren: Da lassen sich ja beide irgendwie ausnutzen. Die Frauen lassen sich ausnehmen, die Afrikaner hoffen auf ein Leben in Europa, dass sie dann auch nicht bekommen.
    Ich kann das nicht verstehen.


    Auf Seite 147 erwähnt Christina etwas von der Mau Mau Bewegung. Na ja, ich bin geschichtlich wohl nicht ganz so bewandert. Weiß jemand von euch gerade, was es damit auf sich hat? Sonst muss ich nochmal googlen.


    Dass Christina ihrer Familie nichts von der Heirat gesagt hat, darüber habe ich mich auch gewundert. Da klebt auch ein Zettelchen bei mir. :grin
    Das kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. Immerhin ist das ja ein sehr wichtiger Schritt, auch wenn die Familie nicht dabei sein kann, erfahren hätten sie es ja wohl doch.


    So, werde mich jetzt erstmal an die zweite Hälfte des Teil machen...

    Alles Liebe!

    Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Fantasie
    (James Daniel)

    Ich lese gerade: Charlotte Thomas - Die Madonna von Murano

  • Zitat

    Original von Batcat


    Auf ca. S. 230 zeigen "Überfall" und die anschließende Verhandlung, dass es auch in Afrika böse Menschen gibt; sonst war das ja bisher immer irgendwie alle Friede-Freude-Eierkuchen.


    Fuer mich war das die Stelle, wo sich das Buch endlich zum Besseren wendete. Irgendwie konnte ich es einfach nicht glauben, dass die Menschen in der Boma alle soooo gut waren, die Entbehrungen des Alltags klaglos trugen und auf die Guete Gottes hofften. Und ansonsten nichts von den menschlichen Schwaechen zeigen. Die wurden anfangs nur im Zusammenhang mit dem Leben an der Kueste beschrieben, wenn die "guten Wilden" auf die Korruption der neuen Welt stossen ...


    Hier zeigt sich endlich, dass Gefuehle wie Habgier und Eifersucht auch in der Idylle der abgeschiedenen Doerfer vorkommen.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zitat

    Original von Rosenstolz


    Jetzt ist Naraya aufgetaucht und Lpetati leidet an seltsamen Krankheitsschüben. Da bin ich jetzt wirklich gespannt, wie es weitergeht. :-)


    Mich hat die ganze Naraya Geschichte eigentlich ziemlich genervt. Das war so richtiges Gezicke der mit dem und die mit dem. Passt für mich irgendwie nicht richtig in diese afrikanische Geschichte.

  • Zitat

    Original von milla



    Nein, mache ich nicht. Allerdings stammen wir auch beide aus der gleichen Kultur. Wenn ich einen Partner aus einem anderen Kulturkreis hätte, würde ich das aber wahrscheinlich schon machen, denn dann können sich viel mehr Missverständnisse oder auch Verletzungen durch das eigene (für mich vielleicht selbstverständliche) Verhalten ergeben, die ich so gar nicht beabsichtigt hätte. Das würde ich dann allerdings nicht als berechnend, sondern eher als rücksichtsvoll und sensibel bezeichnen, deshalb weiß ich nicht, ob wir das gleiche meinen :gruebel


    Na, mal schaun, ob wir das Gleiche meinen. :-)


    Ich bin jetzt mit diesem Abschnitt fast fertig und muß anderen hier zustimmen: für mich wird das Verhalten der Frau immer unstimmiger und unverständlicher....vom schnellen Wechsel auf einen anderen Samburu-Krieger als Ehemann, wenn der erste erwählte schon nicht so "spurt", wie sie sich das dachte, bis hin zu: eigentlich möchte sie ja in den Traditionen des Samburu-Clans leben und sich anpassen...und dann aber doch wieder nicht.


    Von der Weigerung zur Beschneidung will ich gar nicht reden. Das versteht wohl jeder, dass dieses archaische Relikt menschen- und besonders frauenverachtend ist. Aber Madam möchte denn doch einiges herummissionieren an ihrer neuen Umwelt und Neuerungen einführen, wie ein Haus mit "anständigen" Schränken usw.....bis hin zu der Überlegung, dass sie eine Zweitfrau denn doch gewaltig ablehnen würde, was, wie wir ja gelernt haben, bei den Samburus eben so ist und durchaus handfeste Gründe hat.


    Also auf mich macht die Frau keineswegs einen sensiblen Eindruck, sondern eher, als ob sie sich doch so gut es ihr möglich ist, das Beste aus beiden Kulturkreisen herausholen möchte.
    Will heißen: auch ich schwanke in meiner Überlegung, ob sie nun egoistisch ist und dem Staunen "Wie kann man sich das nur in der Weise antun?"

  • In diesem Teil scheint Christina endlich angekommen zusein. Die Hochzeit ist vorüber und sie lebt sich jetzt ein, in ein so gaaanz anderes Leben. Ohne Dusche, Bad, WC, frischer Wäsche usw. Sie lernt ihre neue Familie besser kennen. Und die Gefahren in der Wildnis( aufgebrachte Elefanten, Löwen, die Stier Kalle töten). Schön beschrieben fand ich auch den Anfang des Ackerbaus. Die Schwierigkeiten mit der Trockenheit und das zurückgehen des Wassers. Jetzt bekommt man/ich auch endlich mit, dass ihre Kinder ja schon erwachsen sein müssen. Das beruhigt mich dann doch ungemein :grin


    Es muß für Ch. furchtbar gewesen sein, bei der Beschneidung von Loasakato nichts ausrichten zukönnen.. So total hilflos, und selbst ihr Ehemann findet die Beschneidung der Mädchen in Ordnung, obwohl er doch der jenige ist, der den Unterschied am besten kennt! :wow


    Diese Szene in der die Samburu Holz aus einem Waldstück holen dürfen, der Holzlaster 1,5km vor dem Ziel versackt, und dann jeder einzelne Stamm zum Bauplatz geschleppt werden muß.....erst helfen alle und zum Schluß nur noch die Frauen.....! :pille ..... Das ist echt international...


    Was wirklich beängstigend ist, ist die Trockenheit= Wassweknappheit. Jetzt , wo es hier bei uns schon seit Wochen so heiß ist und man froh über 29°C ist, reden viele schon davon dass die Stauseen nicht mehr so voll sind, und das der Wasserverbrauch gestiegen ist... Was sollen die Samburu sagen? Kein Wasser, nichts zu essen...Ch. und L. teilen sich um Abendessen ein gekochtes Ei! :-( Diät in ihrer reinsten Form :lache


    Aber dann wird es auch noch spannend: Magie! Mama Annas Weissagung tritt doch noch ein...und alles nur aus Vergeltung...? Jetzt gehen Ch. und L. also nach Mombassa um Geld zuverdienen(auch als Vorwandt). Ich hoffe nur, es geht alles gut, denn Christina wird ja nun von Vorahnungen und Übelkeit geplagt! Oder sollte es trotz Pille passier :wowt sein?

  • Zitat

    obwohl er doch der jenige ist, der den Unterschied am besten kennt!


    Ich werfe mal ketzerisch in den Raum: "vielleicht gerade deshalb??"
    Enger ist besser.... :wow

  • Zitat

    Original von Babyjane


    Ich werfe mal ketzerisch in den Raum: "vielleicht gerade deshalb??"
    Enger ist besser.... :wow


    Neee, bei der hier beschriebenen Beschneidung wirds ja nicht enger. Es geht "nur" darum die Klitoris zu entfernen, damit die Frau keinen sexuellen Hoehepunkt empfinden kann und somit die Gefahr eines Fremdgehens ihrerseits gebannt ist. Typische Maennersichtweise - einen Seitensprung aufs sexuelle zu reduzieren ...

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zitat

    Original von Ikarus
    eigentlich möchte sie ja in den Traditionen des Samburu-Clans leben und sich anpassen...und dann aber doch wieder nicht.


    Will heißen: auch ich schwanke in meiner Überlegung, ob sie nun egoistisch ist und dem Staunen "Wie kann man sich das nur in der Weise antun?"


    Das Hin-und Her bei ihr scheint mir dann noch am ehesten realistisch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand seine Lebensweise so gravierend umstellt und nachher nicht das ein oder andere Mal zweifelt ob das richtig war oder einfach auch nur den Annehmlichkeiten aus dem "alten" Leben nachtrauert.

  • Beatrix, soweit ich informiert bin beinhaltet die Beschneidung auch ein Zusammennähen um die Frau noch stärker als Jungrfau zu kennzeichnen, meist erfolgt das nicht mal mit Nadeln, sondern durch lange Dornen.... aber da kann ich mich natürlich auch täuschen.

  • Wie Batcat schon sagt gibt es je nach Region unterschiedliche (Un)Sitten und Formen der "Beschneidung", einige auch mit dem mehr oder weniger vollstaendigen Zunaehen des Scheidenausganges. Die hier im Buch beschriebene hat kein Naehen mit drin, da wurden von der Autorin "nur" das Schneiden der Klitoris und der Labien aufgezeichnet.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Ok...


    Zurück zum Buch.
    Mich nerven Protagonisten und Handlungen zur Zeit enorm, es kostet mich massive Überwindung weiter zu lesen, weil es mich schlichtweg nicht interessiert, ob Lpetati noch eine Kuh bekommt oder nicht.
    Das Einzige, was mich zum Weiterlesen bringt ist euer Hinweis auf Magie und ähnliches.....


    Ansonsten ist es zur Zeit schrecklich langweilig und wenn ich noch einen SPO-Satz lese, bekomme ich glaub ich einen Herzstillstand. :cry


    EDIT:
    OK ich kann nicht mehr, ich les nicht weiter.

    Will jemand mein Buch haben??
    Leute aus der Kölner Umgebung bekommen es per Babyjane-sofort-Taxi geliefert, der Rest per Post. Also wer meldet sich?

  • Hahaha!


    Ich weiß schon, warum ich um diese "Erfahrungen"-Bücher einen Bogen mache. Nichtsdestotrotz fand ich unsere Fragen und Diskussionen rund um das Buch interessant.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat
    Hahaha!


    Ich weiß schon, warum ich um diese "Erfahrungen"-Bücher einen Bogen mache. Nichtsdestotrotz fand ich unsere Fragen und Diskussionen rund um das Buch interessant.


    Mir gehts ganz genauso. Wenn ich auch irgendwo das kleine Stueck Hoffnung hatte, dass es vom Schreibstil etwas an Stephanie Zweig ranreichen koennte ... aber dem war nicht so.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich