'Der Bär auf meinem Bauch' - Kapitel 07 - 13

  • Ich wurde nicht so erzogen, aber Freunde von mir. Damals war ich natürlich glühend neidisch auf den Mangel an Vorschriften, denen die beiden ausgesetzt waren. Aus heutiger Sicht muß ich sagen, daß die beiden allerdings ganz schöne Rotzlöffel waren. Ob das an der Erziehung lag oder nicht, kann ich natürlich nicht beurteilen. Möglicherweise hätten die sich auch resistent gegen herkömmliche Erziehungsmethoden gezeigt. :lache


    Trotzdem ist aus den Beiden (Zwillingspärchen!) was Anständiges geworden. ;-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Friderike


    Ich sträube mich dagegen, die Zeit der 80er als "damalige Zeit" zu bezeichnen. :grin
    Die sind in meinem Empfinden noch so dicht dran, daß ich mir richtig alt vorkomme, wenn ich mir bewußt mache, daß das auch fast 20 Jahre her ist.


    Ob diese Familienkonstellation für den geschilderten Zeitrahmen der Normzustand war?


    Friderike , da hast du mich mißverstanden, oder ich habe mich unglücklich ausgedrückt...kann auch sein :-)


    Ich meinte nicht, dass solche Familienkonstellationen der Norm entsprachen, sondern lediglich das Nichtmiteinander-Reden von Familien und Verwandtschaftsmitgliedern...und das bezog sich natürlich nur auf den Erfahrungskreis, den ich tatsächlich erlebt hab und auf die Gegend, in der ich lebte.


    Ich bin ja ein Eckchen länger auf dieser Welt als Du, Friderike...selbst Tochter gewesen, mit - so würde ich das sehen - relativ normaler Erziehung, also weder autoritär noch antiautoritär. Auf bzw. in einem relativ kleinen Dorf gab es lediglich ein paar gesellschaftliche Traditionen, deren Ursprung m.E. in der jeweiligen Vergangenheit unserer Vorväter begründet sind und die ich - Rebellin, die ich war, bin und immer sein werde :grin - auch heute oft noch sehe und denen ich ablehnend begegne. :-)


    Mangels Zeit - weil meine Mutter nunmal leider alleinerziehend war - war ich mit meinen Brüdern größenteils mir selbst überlassen, aber da war ein warmes Nest, in dem man sich wohlfühlen konnte und Werte wurden mir ganz gewiß nicht eingeprügelt, sondern die durfte ich mir selbst ohne Zwang und Druck erwerben.


    Sicher hätte ich mir gewünscht, mit meiner Mutter öfter reden und mich auch zum gegebenen Zeitpunkt abnabeln zu können. Beides ging aber leider nicht.


    Eine völlig antiautoritäre Erziehung hab ich im Bekanntenkreis sehen dürfen und sehe da ganz gewiß nicht das Allheilmittel oder Patentrezept.
    Aber das wäre wohl ein Thema für eine eigene Diskussion.


    @Silke...da kannst Du mal sehen, was Dein kleines, großes Buch doch alles in Bewegung setzt, hm?! ;-) :knuddel1


    :wave
    Ikarus

  • Aber hallo!
    Da bin ich nun sehr glücklich, welche Ideen und Gedanken das Buch anschubst!
    Solche antiautoritär erzogenen Rotzlöffel gab es in meinem Verwandtenkreis. Ein wenig hab ich diese Cousins schon beneidet, aber im Nachhinein...nicht wirklich. Ich selbst bin in einer konservativen Region aufgewachsen, "rabenschwarz" (also CDU-durchdrungen hoch zehn) und habe gegen so manche angebliche Norm zum besseren Leben massiv rebelliert. Tue ich bis heute :lache - persönlich meine ich aber, dass eine Erziehung mit viel Liebe und klaren Grenzen, das Ernstnehmen der Kinder, das Wichtigste ist. Nichtsdestodennoch habe ich eine kleine Zicke und einen Trotzkopf zu Hause, was mich manchmal zur Weißglut bringt :lache
    In meiner direkten Nachbarschaft in Stuttgart damals gab es übrigens eine "Prinzessin", die tun und lassen durfte,was sie wollte. Das Mädel war grade mal 5 Jahre alt und hat mit ihren Eltern gesprochen, als wären die ihre Domestiken. Grusel...Leider sind die dann weggezogen, ich würde gerne wissen, wie es heute in der soooo musterhaften Familie zugeht :grin
    Zum Thema Beerdigung: eine Freundin von mir verunglückte mit grade mal 18 Jahren tödlich. Ich war damals wegen der Ausbildung zu weit weg, um zur Beerdigung zu fahren, aber was ich aus Erzählungen weiß kommt annähernd (sehr annähernd!) an die Szene aus dem Buch ran. Ich erinnere einen Satz einer anderen Freundin, die bei der Beerdigng war: "Sie hätte sich schlapp gelacht über das Gedöns, wenn sie es gesehen hätte". Als ich dann zum ersten Mal am Grab stand hatte ich für einen Moment den Wunsch, die Erde wegzuschaufeln und zu sagen: "Hey komm, machen wir einen drauf". Der Moment kam und ging, ohne dass ich das steuern konnte.
    Dann habe ich beim Schreiben an meine Tochter gedacht, die beim Tod meiner Oma 4 Jahre alt war und die auch solche Dinge fragte wie "Wie kriegt die Oma jetzt Luft" und so - aus diesen Mischungen entstand dann diese Szene. Plus aus einem Lachkrampf meinerseits in einem Gottesdienst, der allerdings mehr damit zu tun hatte, dass in jener Christmette ein Herr mit merklicher Alkoholausdünstung in der Reihe vor uns an der Säule lehnte und selig schlummerte. Wahrscheinlich träumte er vom Christkindchen, ehe er mit einem lauten Poltern aus der Bank fiel und im Mittelgang aufklatschte... :lache
    Liebe Grüße Euch allen!!! :knuddel1 :knuddel Silke

  • Zitat

    Original von keinkomma
    Dann habe ich beim Schreiben an meine Tochter gedacht, die beim Tod meiner Oma 4 Jahre alt war und die auch solche Dinge fragte wie "Wie kriegt die Oma jetzt Luft" und so - aus diesen Mischungen entstand dann diese Szene. Plus aus einem Lachkrampf meinerseits in einem Gottesdienst, der allerdings mehr damit zu tun hatte, dass in jener Christmette ein Herr mit merklicher Alkoholausdünstung in der Reihe vor uns an der Säule lehnte und selig schlummerte. Wahrscheinlich träumte er vom Christkindchen, ehe er mit einem lauten Poltern aus der Bank fiel und im Mittelgang aufklatschte... :lache
    Liebe Grüße Euch allen!!! :knuddel1 :knuddel Silke


    :lache Du bist köstlich, Silke :knuddel1


    Schönes Wochenende allen :wave

  • Liebe Silke,
    danke für die kleine Zeitreise, die vielen Erinnerungen, Bilder, Gefühle und Gerüche, die wieder wach geworden sind und die mich um einige Jahrzehnte :grin zurückgebeamt haben. Hat mir großen Spaß bereitet!


    Zum Abschluß möchte ich noch sagen, ich war ganz überrascht, welche Kompetenz der Vater an den Tag legte, als es um "die rote Martha" ging :grin
    Es leben die 80-er! :-]

  • Ich habe das Buch jetzt auch beendet.


    Was mir besonders gefallen hat:
    - Die Handlungsfülle und Themenvielfalt innerhalb der geringen Seitenanzahl
    - Der Stil und die Erzählperspektive, die eine hohe Identifikationsmöglichkeit für den Leser bieten.
    - Wie die Erzählerin ihre Umgebung und ihre Freundinnen Anne und Steffi2 wahrnimmt, ist so eindringlich beschrieben, wie sonst selten zu finden
    - Wie die Verhältnisses der Schwestern und der Distanz zu den Eltern beschrieben sind.
    - Die Technik der Rückblenden (obwohl manchmal etwas verwirrend gesetzt)
    - Das realistisch wirkende Setting der 80ziger, ohne einen aufgesetzten Zeitgeist auszustrahlen, wie von Magali schon treffend bemerkt.
    Viele Szenen weckten Erinnerungen an ähnliche Begebenheiten, z.B. die Nudelsuppenszenen. Stress am Mittagstisch kann vermutlich zu Essstörungen führen.
    - Der in den manchmal bedrückenden oder tragischen Szenen versteckte Humor


    Ein sehr gelungener Roman :-]

  • Hallo Silke!
    Ich hab Dein buch heute zu Ende gelesen und es hat mir sehr gefallen!! :-]


    Die 80er waren meine " Jahre" und ich habe mich sehr in diese Zeit zurück versetzt gefühlt.
    Am besten haben mir auch die Großeltern mit ihrer Linsensuppeneinlage gefallen und natürlich die Freundschaft von Steffi, Stephi und Anne!!!


    Sehr traurig der Autounfall von Anne das hast du wirklich sehr warmherzig und einfühlsam geschrieben!
    Nicht so gut gefallen hat mir Steffis Mutter aber ich glaub das war ja auch von dir so gewollt, das hast du sehr geschickt gemacht ein Drachen zwar , unberechenbar und nicht eínzuschätzen aber mit durchaus lieben Wesenszügen!!
    Da bin ich froh das ich eine warmherzige Mama habe und einen Papa von dem ich nur einmal eine Ohrgeige bekommen habe weil ich alle unsere Hasen frei gelassen habe, von wegen Sonntagsbraten und so... ;-)
    Da du am Ende schreibst das deine Eltern absolut nicht wie Steffis Eltern waren finde ich es sehr gut umgesetzt und mit viel Fantasie geschrieben!!


    Das war bestimmt nicht mein letztes Buch von dir und ich bin begeistert von meiner Premieren - Leserunde :anbet
    Liebe Grüße und ich wünsch dir noch viele gute Ideen für weitere Bücher!! :knuddel1

  • So, jetzt bin ich mit dem Buch fertig. Auch der zweite Teil hatte einen eindeutigen Höhepunkt: "Blumenmädchen", die Geschichte von Annas Tod.


    Mit Beerdigungen habe ich ja oft zu tun. So musste ich z.B. vor einem halben Jahr ein 18-jähriges Mädchen beerdigen, dass aus bis heute nicht geklärten Umständen morgens um halb 5 auf einem Bahnhof auf ein Gleis fiel und dort einige Zeit lag, bis ein Zug sie überrollte.


    Wenn ich an die Trauergemeinde damals denke, sehe ich, wie passend du das Kapitel gestaltet hast. Da war von Unverständnis bis zu grenzenloser Traurigkeit, von Hilflosigkeit bis Wut jedes Gefühl zu sehen, auch ein nervöses Auflachen hier und da...


    Die Rückblendentechnik im gesamten Buch ist absolut gelungen.


    Erinnerungen kamen auch im zweiten Abschnitt auf (die aufgeschürften Finger vom Austragen von Prospekten z.B....automatisch starrte ich auf meine Hände, die damals so oft weh taten...)


    Zum letzten Kapitel. Hm..
    Ein Frauenthema. Nichts für mich. :grin Ich werde mich in den nächsten Monaten darauf konzentrieren, nie allein mit meiner Tochter zu Hause zu sein. Nicht, dass ich in eine Situation gerate wie Steffis Vater ;-)


    summa summarum: Ein tolles Buch, dass sich auch in diesen heißen Tagen angenehm lesen ließ und zum Innehalten einlud. Bezüglich des Titels schließe ich mich meinen Vorschreibern an...

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

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  • Ich habe das Buch an einem Tag komplett durchgelesen. Es ist gut und flüssig geschrieben. Mich stört nur, daß vielen Themen angerissen werden und dann der Leser einem Gedankengang folgt und plötzlich reißt der Faden und die Story geht ganz woanders weiter, der Faden wird aber auch nicht wieder aufgenommen.


    Themen wie Tod der besten Freundin oder die erste Regel, sind auf bis zu 2 Seiten einfach abgehandelt. Mit fehlte da ein späterer Rückblick oder wie ging Stefanie die nächsten Tage damit um. So schwierige Themen einfach so in den Raum zu werfen, finde ich nicht okay.


    Dem Leser bleibt viel Raum zum Weiterphantasieren.


    Ich würde das Buch nicht unbedingt weiterempfehlen - sorry, aber ich fand es nicht sooo toll.

    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Hallo alle!
    Huuuups, ich finde leider keinen Smilie, der debil grinsend rot wird...freut mich, wenn Euch das Buch gefallen hat!
    Urlaubsbille - die kurzen Anrisse, wie gesagt, sind pure Absicht. Ein Stilmittel, das manchem zu wenig sein kann. Ich drehe und wende im Hinterstübchen, was ich aus Deinen und anderen Einwänden lernen kann.
    Im Verlag wurde übrigens lange diskutiert, ob das nicht ein Jugendbuch ist. Ist es meiner Meinung nach überhaupt nicht, denn ich denke, vieles kann man nur mit "Abstand" verstehen, ob man nun in den 80ern aufgewachsen ist oder nicht. Bei Lesungen werde ich oft von älteren Damen gefragt, ob das nicht ein Buch für ihre 13, 14-jährige Enkelin sei - glaube ich persönlich eigentlich nicht (aber natürlich freue ich mich auch, wenn junge Leser das Buch lesen und sich in ihrer aktuellen Situation wiederfinden :-))
    Da Ihr schon alles in wunderbarer Eulenmanier gesagt habt :anbet :anbet :anbet, bleibt mir an dieser Stelle nur eins:
    :knuddel
    :wave Silke

  • Da möchte ich denn doch noch fix etwas loswerden, bevor ich mich auch in die Arbeit stürze:


    1) Nö, find ich auch nicht, dass das Buch für Jugendliche wirklich geeignet wäre...es ist eher für Erwachsene geschrieben, denke ich, aus den schon von Dir genannten Gründen, liebe Silke. Mir gefällt der Gedankenspielraum auch sehr gut...und ich habe nur eines wirklich zu bemängeln: das Buch ist entschieden zu kurz...und damit auch eeeetwas zu düür eigentlich.


    2) Nachdem ich Deine anstehenden Projektvorhaben gelesen hab, nochmal der - wie Du ja weißt, lieb gemeinte Rat von mir persönlich - :wow, toll, klasse, der Wahnsinn...für UNS wie für - wie`s ausschaut - auch Dich, liebe Silke...aber mach bitte sinnig und überfordere Dich nicht. You know why and what I mean.


    Hab zwar gestern den coolen Spruch gelesen: "Es gibt Tage, da hat man noch nichtmal Zeit für einen Nervenzusammenbruch!"...aber ich finde, die Zeit sollte man sich auf jeden Fall nehmen, um über den Spruch lachen oder schmunzeln zu können, nicht wahr?!


    In diesem Sinne: :knuddel
    :wave
    Ikarus

  • [quote]Original von keinkomma
    Hallo alle!
    Huuuups, ich finde leider keinen Smilie, der debil grinsend rot wird...freut mich, wenn Euch das Buch gefallen hat!
    Hab einen für dich gefunden...grins...LG Sonja

  • Zitat

    Original von Ikarus


    Hab zwar gestern den coolen Spruch gelesen: "Es gibt Tage, da hat man noch nichtmal Zeit für einen Nervenzusammenbruch!"...aber ich finde, die Zeit sollte man sich auf jeden Fall nehmen, um über den Spruch lachen oder schmunzeln zu können, nicht wahr?!


    In diesem Sinne: :knuddel
    :wave
    Ikarus


    :rofl :knuddel1
    Mach ich. Versprochen!!!
    :wave

  • silke


    ich habe die Lektüre genossen, es ist für mich ein sehr 'atmosphärisches' Buch, lauter Stimmungen, Gefühle und Gefühlslagen, obwohl an reiner Handlung genug vorkommt.
    Was mich überrascht hat, ist, daß es ein Buch übers Schreiben ist. Das hatte ich nun überhaupt nicht erwartet. In letzter Konsequenz geht es für mich um das Werden einer Schriftstellerin. Ich war hin und weg.
    Dazu paßte dann auch die 'Zersplitterung' in Einzelkapitel, in Episoden, Sinneseindrücke. Es ist die Sicht der Beobachterin, von außen.
    Zugleich wird versucht, die eigene Gefühlswelt mit den Beobachtungen zusammenzubringen, das 'Erwachsenwerden', Ende der Kindheit.


    Die Personen waren für mich wunderbar charakterisiert, gleich, ob Haupt - oder Nebenfiguren. Nur die Großeltern kamen ein wenig zu spät und zu kurz.
    Die Gestalt, die mich am meisten faszinierte und die ich auch am besten getroffen fand, war die Mutter.
    Das ist für nahezu perfekt eingefangen. Träume einer Frau, die sie sich nicht erfüllt, die zu Träumen vom rein materiellen Vorwärtskommen werden, Träume, deren Erfüllung sie dann von anderen verlangt und frustriert das Versagen erleben muß.
    Die zwiespältigen Gefühle gegenüber der Tochter, in der eine sich selber sieht, die eine unterstützen möchte, damit es ihr mal anders ergeht und auf die eine zugleich neidisch ist und ihr deshalb die Möglichkeiten wieder verdirbt. Stolz und Eifersucht, Selbsthaß, Frustration und Liebe.


    Das ist Feminismus pur, eine ausgezeichnete Darstellung, die zugleich Analyse ist.


    Und doch, ich würde es Mädchen so ab 16, 17 durchaus zu lesen geben.


    Ein echter Wurf, Silke!


    :wave

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Hallo Magali,
    lieben Dank! Das freut mich, dass Dir das Buch gefallen hat. Stimmt, irgendwie ist es ein Buch über das Schreiben, über eine der Ursachen, warum jemand mit diesem "Virus" infiziert werden kann.
    In meinem Hinterstübchen gärt grade eine Geschichte, wie es wohl mit der Familie weitergeht und mit den gesammelten Worten...wer weiß, vielleicht machts mal Plopp?
    Liebe Grüße, allen einen kühlen Tag wünscht bei mittlerweile schon 31 Grad
    Silke

  • @ Ikarus


    Danke für den Spruch mit dem Nervenzusammenbruch: Er beschreibt exakt mein momentanes Lebensgefühl. You made my day! :lache


    @ All


    Ja, ich habe es auch geschafft, und nachdem schon fast alles gesagt wurde, will ich es mir nicht nehmen lassen, meine Eindrücke auch noch hier festzuhalten.


    Das Buch gefiel mir von Kapitel zu Kapitel besser - auch für mich war die Episode mit Oma und Opa ein skurriles Highlight! Allerdings kann man gerade zu diesem Kapitel nur sagen: Diese Eltern verstehen es, ihren Kindern Stress zu machen!


    Annes Tod hat mich hingegen nicht so mitgenommen wie manch andere Leserin. Bei mir hat sich der zu erwartende Kloß im Hals nicht eingestellt - vielleicht lag das aber auch daran, dass ich diese Geschichte mit vielen Unterbrechungen im Schwimmbad am Rande des Babybeckens gelesen habe... (Schade, das Buch schlägt seither leichte Wellen.)


    Die Lacher am Grab haben mich an meine eigenen "Giggel"-Anfälle in diesem Alter einnert, die immer in den unpassendsten Momenten ausbrachen und einfach nicht zu stoppen waren... Ich konnte das gut nachvollziehen.


    Überhaupt war diese Mädchenfreundschaft sehr treffend beschrieben. Ich glaube nicht, dass die drei während der ganzen Geschichte dreizehn Jahre alt waren. Sie lernten sich in der fünften Klasse kennen, und die betritt man normalerweise im Alter von 10 Jahren. Die Brockhaus-Recherchen unter P und V entsprechen diesem vorpubertären Alter durchaus.


    Viele haben sich gefragt, ob Sandra denn gar keine Freunde hat. Ich habe mich gefragt, ob Steffi denn gar keinen Kontakt mehr zu ihrem leiblichen Vater hat. Das war ein Aspekt, der mir gefehlt hat, denn Besuche beim Vater gehören zu ihrem Patchwork-Familienleben wohl ebenso dazu wie die Querelen mit der Mutter oder die Zusammentreffen mit dem Stiefvater.


    Und Magali hat einen für mich ebenfalls sehr wichtigen Aspekt dieses Buches erwähnt: Das Interesse am Schreiben, das Wörter-Sammeln, das Spiel mit der Sprache - all das habe ich auch mit Interesse verfolgt.


    Alles in allem ein sehr schönes Buch, das sich sicher auch für ältere Jugendliche eignen würde. Ein Ausschnitt aus einem Leben, bitter, aber nicht trostlos. Steffi wird ihren Weg machen.


    @ Silke


    Hattest du die Mutter eigentlich als Alkoholikerin angelegt und gesehen? Oder nur als ein wenig nervenschwach mit gelegentlichen Trinkgelagen?


    Und dann noch dies:
    Vielen Dank für die kompetente und ausgesprochen nette Begleitung dieser Leserunde! :anbet

    Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem.

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Waldfee ()

  • Hallo Waldfee!
    :knuddel :kiss
    Ja, schaaaade, dass die Leserunde sich dem Ende entgegen neigt. Leider hab ich nichts in petto...aber ich schreibe wie bekloppt, damit vielleicht nächstes Jahr... :grin
    Die Mutter hab ich nicht als komplette Alkoholikerin gesehen, das heisst - eigentlich schon, aber eher so als "Quartalssäuferin". Immerhin muss sie ja auch ihren Job machen und ich wollte nicht, dass sie pausenlos angeschickert im Buch unterwegs ist, das hätte weitere Themen weil Probleme für die Figur aufgeworfen. Aber ich schätze mal, wenn sie sich nicht ändert bzw. die Ehe nicht die Kurve kriegt, dann ist die Figur auf dem besten Weg in den Alkoholismus.Wie gesagt... es denkt über eine mögliche Fortsetzund nach :-]
    Bis bald, liebe Grüße Euch allen!!!
    Silke :kiss :wave :knuddel1 :knuddel1 :knuddel1