@ Cookie + Bo
Klar, kauft es euch, aber bitte GEBRAUCHT....
Tourtagebuch – Selim Özdogan
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Ich habe jetzt die Diskussion hier verfolgt, mir die Leserundenbeiträge (vor allem die von Selim Özdogan) durchgelesen, und mir die Homepage des Autors zu Gemüte geführt.
Hach, ist das schön, wenn man von den Eulen nicht nur zum dauernden Bücherkauf und -lesen aninimert wird, sondern endlich mal ein ganz anderes Erfolgserlebnis haben kann: ein Buch, das ich nicht brauche, und einen Autor zu entdecken, von dem ich bestimmt nichts lesen will- weder neu noch gebraucht.
Edit. Schreibfehler natürlich wieder zu spät gesehen.
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Zitat
Original von Tom
Hallo, Nudelsuppe.Wenn man diese beiden Sätze liest, kann man natürlich den Eindruck gewinnen, der Autor würde tatsächlich an dem zweifeln, was er im ersten Satz als das, was er "in Wirklichkeit denkt" beschreibt. Man kann den zweiten Satz aber auch als Selbstschutz-Relativierung verstehen, oder?
Um Mißverständnissen vorzubeugen: Ich finde tatsächlich, daß Özdogan besser schreibt als zumindest ich selbst, und er liest zweifelsfrei sehr viel besser. Daß er "mehr drauf hat", wage ich allerdings zu bezweifeln. Aber auch das ist unerheblich, ich führe das nur aus, weil Du es zitiert hast. Irgendwie interessant oder wichtig ist das nicht, nicht zuletzt, weil es eine solche gemeinsame Veranstaltung unter völlig falsche Vorzeichen stellt. Aber es gehört schon Mut dazu, derlei zu veröffentlichen. Mut, den der Autor anscheinend wieder verlassen hat, irgendwo mittendrin, sonst gäbe es diesen zweiten Satz nicht.
Hallo Tom,
ganz kurz: er schreibt "Ich schreibe besser als ihr" etc. Mein Eindruck ist, dass sich dies aus einer Verstimmung an dem Abend ergab. Es ist also weniger Tom gemeint, als der Autor Özdogan, der zuvor mit Bestsellerlisten etc. konfrontiert wurde. Das ist meine Lesart.
Ich bin übrigens gar nicht so davon überzeugt, dass Selim besser schreibt; in dem Büchlein sind Fehler, Ungenauigkeiten, teilweise wirkt es eher wie ein Blog als ein lektoriertes Buch. Vielleicht schreibt er anders (ganz bestimmt sogar), hat einen anderen Ansatz, ein anderes Ziel, eine andere Vorstellung von "schreiben müssen". Das ist m. E. legitim. Sogar der Gedanke, dass er besser schreibt, ist legitim. Und die Zurücknahme ebenfalls. Anders gefragt: hast du diesen Gedanken, besser zu schreiben, nicht machmal? Und im nächsten Augenblick das Gefühl, dass vielleicht alles nichts taugt?Das macht es doch aus, eben kein funktionierender Popstar zu sein, sondern zwischen der Euphorie, einen verdammt guten Text gemacht zu haben, und Selbstzweifeln zu pendeln. Ohne die Euphorie, eine gewisse Selbstüberschätzung, würde man das Schreiben wahrscheinlich ganz aufgeben. Aber es geht (für mich) auch darum, zu kämpfen, sich nicht zu verbiegen, dem Erfolg alles zu opfern, denn damit (höchst subjektiv) stirbt auch das, was die Magie des Schreibens begründet.
Liebe Grüße,
Marcel -
Marcel
Ich habe einen Teil Deiner Antwort zum Anlass für ein neues Topic genommen. Vielleicht kannst Du dort darauf eingehen, wenn Du Zeit und Lust dazu hast.Gruss,
Doc