OT: On Mermaid Avenue
Autorin:
Binnie Kirshenbaum lebt als Autorin in New York und unterrichtet außerdem Kreatives Schreiben an der Columbia University in N.Y. City.
Klappentext:
Stets verliebt sein, nur Spaß haben und bloß nicht mittelmäßig leben – das ist seit Collegetagen das Lebenselixier der Freundinnen Mona und Edie.
Sie testen Femme Fatale-Qualitäten an ahnungslosen Männern, verreisen spontan und ohne Geld, und ihr Lidschatten kann gar nicht dunkel genug sein. Am besten schwarz – wie es die ägyptischen Göttinnen trugen. Das Leben auf der Überholspur endet abrupt, als Edie ihre verrückteste Idee in die Tat umsetzt...
Warum wir in diesem Sommer diesen Roman lieben:
Weil er uns zeigt, wie ausgelassen, wichtig und liebevoll beste Freundinnen sein können. Und wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, einer Freundschaft goodbye zu sagen (Redaktion woman)
Meine Meinung:
Herrjeh. Ein Fänger im Roggen mit Mädels und für Mädels. Wer mich kennt, weiß, was das für mich bedeutet hat. Ich hatte Probleme mit dem Buch. Grosse Probleme!
An und für sich ist die Idee ja gar nicht mal so schlecht: Eine Art Roadmovie (heißt das dann Roadbook, wenn es ein Buch und kein Film ist? :gruebel) über zwei junge Frauen, die noch ziel- und verantwortungslos durch ihr Leben trudeln. Ihr Spaß steht an erster Stelle, Männer kommen gleich dahinter und Jobs rangieren irgendwo unter ferner liefen.
Leider kommen die beiden Protagonistinnen sehr unreif und überaus zickig rüber. So stehen sie z.B. auf absolut unmögliche, unerreichbare oder irgendwie seltsame Männer, die sie wie alte Schlappen behandeln und manipulieren, wo es nur geht.
Die beiden Frauen sind sehr anstrengend und würden sie nicht jeden Mann nach kürzester Zeit zum Teufel jagen, würde es ihnen wohl umgekehrt ebenso ergehen. Anstrengend ist das Buch aber auch für den Leser – ich war ziemlich oft angenervt von dem überaus kindischen und auch absolut realitätsfernen Verhalten der beiden.
Bei einigen Szenen (wer das Buch liest: ich meine z.B. Seite 78/79 die Episode mit Sam und die Wanzen in Philips Wohnung) war ich dann schon fast sauer, denn es wird immer schlimmer. Edie entwickelt sich zu einer Art Stalkerin und Mona soll sie decken. Dabei lässt sie sogar ihren eigenen Kerl für Edie sausen. Wie blöd wird das denn noch? Soll das witzig sein? Habe ich was nicht verstanden?
Schließlich hat Edie die fixe Idee zu heiraten. Man fragt sich wirklich, wie sie darauf kommt. Auch Mona fragt sich das und setzt alles daran, Edie von dieser Idee abzubringen. Ob es ihr gelingt, verrate ich natürlich nicht.
Fazit: Mir hat das Buch nicht besonders gefallen. Der Grundtenor: Zwei Freundinnen, die durch dick und dünn gehen - und wie das Leben ihre weitere Freundschaft prägt, das hat ja schon was. Aber die Umsetzung hat mir einfach nicht gefallen.
Möglicherweise bin ich aber auch schon zu alt für dieses Zickenbuch. Möglicherweise hätte ich es vor 20 Jahren lesen sollen und es für gut befunden. Jetzt aber hat mich dieses görenhafte Benehmen über die größte Strecke des Buches einfach nur genervt. Schade, denn die Autorin schreibt eigentlich gar nicht mal schlecht.