Klappentext:
Barfleur 1120: Sabin FitzSimon, illegitimer Sohn eines normannischen Earls, ist im Begriff, seinen Ruf als geschickter und mutiger Krieger durch eine Reihe von Skandalen zu verspielen. Als er auch noch dabei ertappt wird, die Lieblingsmätresse des Königs zu verführen, kommt jede Rettung zu spät. Verprügelt von den königlichen Soldaten und in einem normannischen Hafen zurückgelassen, muss er sehen, wie er allein nach England zurückfindet. Bei seiner Rückkehr bietet sich ihm eine ungeahnte Perspektive: Ritter Edmond Strongfist bricht ins Heilige Land auf, um dem König von Jerusalem seine Dienste anzubieten - und er willigt ein, Sabin mitzunehmen. Ebenfalls mit auf die Reise geht Strongfists Tochter Annaïs, ein schönes, scheues Mädchen, das in einem Nonnenkloster erzogen wurde. Der Ritter warnt Sabin, sich ja nicht an Annaïs zu vergreifen. Dankbar für die Chance, die Strongfists ihm gibt, gelobt Sabin sich von Annaïs fern zu halten - allerdings nicht ohne Bedauern, denn er fühlt sich insgeheim zu der geistreichen, mutigen jungen Frau hingezogen und bewundert ihr begabtes Harfenspiel. Auch Annaïs bleibt nicht ungerührt von der Begegnung mit dem stürmischen Krieger. Doch das Schicksal will es anders: Annaïs wird mit einem angesehen Edelmann verheiratet und Sabin Ritter an dessen Hof. Als der König in den Wirren, die der Krieg im Heiligen Land auslöst, gefangen genommen wird, geraten auch Annaïs und ihr Beschützer Sabin in den Strudel der Geschichte...
Autorin:
Elizabeth Chadwick lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Nottingham. Sie hat 12 historische Romane geschrieben, deren Handlung stets im höfischen Mittelalter angesiedelt ist. Vieles von ihrem Wissen resultiert aus ihren Recherchen als Mitglied von Regia Anglorum, einer renommierten historischen Vereinigung, die das Leben und Wirken der Menschen im frühen Mittelalter nachstellt und so Geschichte lebendig werden lässt.
Meine Meinung:
Da der Klappentext die Sache gut trifft, muss ich lediglich hinzufügen muss, dass es sich hierbei, wie auch bei Die normannische Braut nicht um eine Liebesschnulze handelt.
Chadwick bindet ihre Geschichte sehr gut in die Geschehnisse der damaligen Zeit ein und gibt Einblick in die Lebensumstände, die Konflikte zwischen König Balduin II und seinem Gegner Balak sowie deren Auswirkungen auf die Beteiligten. Erfreulicherweise verfällt die Autorin bei der Zeichnung ihrer Figuren nicht in schwarz/weiß-Malerei und lässt sie somit lebhaft und meist glaubwürdig erscheinen, was mir besonders bei den beschriebenen Zweckehen und dem Leben als Geiseln gefallen hat.
Es ist ein spannender, farbenprächtiger und vor allem gut recherchierter Roman, der zudem an einem interessanten Schauplatz spielt, welcher bisher von den Autoren vernachlässigt wurde.
Im Anhang gibt Chadwick Aufschluss über Dichtung und Wahrheit ihrer Geschichte; Personenregister und Karten sucht der Leser hingegen vergeblich.
Viele Grüße
Kalypso
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