Patrick Redmond: All she ever wanted

  • Kurzbeschreibung bei amazon:


    Not everyone wants to fall in love. For Tina Ryan, it is simply a refuge for the weak, lonely and needy. Once she was like that herself - but not now. Following a turbulent, tormented childhood, she has reinvented herself to become Chrissie: strong, self-reliant and in control. She is everything she ever wanted to be and nothing, not even a man, will ever be allowed to threaten that. But she is also human. When love does enter her life, as unexpectedly as a mugging, it threatens this new personality she has worked so hard to create. And nothing can ever be allowed to do that. Control must be maintained and love must be on her terms. No matter how dreadful those terms might be ...


    Der Autor (kopiert bei random house):


    Patrick Redmond, geboren 1966, schrieb schon während seiner Schulzeit Geschichten. Auf Drängen seines Vaters absolvierte er aber ein Jurastudium und arbeitete danach in verschiedenen Anwaltskanzleien in London. In seiner Freizeit schrieb er seinen ersten Roman »Das Wunschspiel«, er international für Furore sorgte und die internationalen Bestsellerlisten stürmte.


    Meine Meinung:


    Dieses Buch hat mir, wie die übrigen Romane von Patrick Redmond, ausgezeichnet gefallen. Der erste Teil beschreibt die Kindheit der Protagonistin, Christina Ryan. Ihr eigentlich bindungsunwilliger Vater, der wohl nur wegen der Schwangerschaft bei ihrer Mutter geblieben war, verschwindet aus dem Leben von Mutter und 8-jähriger Tochter. Die Mutter gibt der Tochter die Schuld daran und lässt die ohnehin schon schwer getroffene Tina die volle Breitseite ihrer Abneigung spüren. In der Schule wird das Kind ebenfalls gemobbt, so dass es versucht, sich möglichst unsichtbar zu machen. Diese deprimierende Situation wird so intensiv und glaubwürdig beschrieben, dass dem Leser "das Herz blutet". Es vergehen ca 5 Jahre, in denen Tina immer wieder vergeblich versucht, die Liebe ihrer Mutter zu gewinnen. Eines Tages kommt es zur Explosion: als sie erneut von einem Schulkameraden drangsaliert wird, entfaltet sich in ihrem Inneren "the rage" wie ein Drache, der plötzlich die Flügel spreizt und in die Luft steigt. Sie verprügelt den Schulkameraden und von diesem Tag an gibt "the rage" ihr die Kraft, es mit Jedem aufzunehmen, auch mit ihrer Mutter, wobei sie im Normalfall eher auf ihre Intelligenz und ihre neue selbstbewusste Ausstrahlung setzt als auf körperliche Aggression. Aus dem verängstigten Kind ist eine Jugendliche geworden, mit der sich niemand mehr anlegen will. Sie meint auch, die nagende Sehnsucht nach ihrem Vater abgelegt zu haben.
    Im nächsten Teil ist Tina erwachsen, beruflich erfolgreich und nennt sich Chrissie. Von dem Teil ihrer Persönlichkeit, der Tina ist (schwach, verletzlich) will sie nichts mehr wissen. Sie ist mit ihrem unabhängigen Leben zufrieden, hat Affären, in denen sie die Männer manipuliert und fallenlässt, wenn sie sich als "schwach" entpuppen, bis ihr das denkbar Schlimmste passiert: sie verliebt sich und hat zum ersten mal seit Jahren nicht mehr ihre Gefühle und Handlungen unter Kontrolle.
    Von diesem Zeitpunkt an treibt die Handlung auf einen unheilvollen Höhepunkt zu, zumal Chrissie auf einen Mann trifft, der auch nicht das ist, was er nach außen hin verkörpert. Darüber soll hier nichts verraten werden.
    Dieser letzte Teil kommt mir im Gegensatz zu den vorhergehenden Teilen weniger realistisch vor, trotzdem bleibt die Handlung sehr spannend und bringt eine Überraschung für den Leser, der ein anderes Ende erwartet hat.
    Für Liebhaber psychologischer Thriller ist dieses Buch ein Muss, ich weiß allerdings nicht, wann es in deutscher Sprache erscheint.

  • Ich weiß nicht so genau was ich sagen soll.....einerseits fand ich das Buch wieder mal gut gelungen, andererseit fand ich es nicht so spannend wie 'Das Wunschspiel' oder 'Der Schützling'. Bei denen hat es mich wirklich gepackt und ich saß am Ende sprachlos da, bei dieser Geschichte war es für mich schnell klar, was passieren würde und wer dann der Mörder ist.


    Außerdem muss ich sagen, ich fand die Charaktere (abgesehen von Jack und Ali) eher unsympathisch. Vor allem Chrissie/Tina ging mir zeitweilig auf den Nerv. Ich finde es zwar schön, dass ein Mensch der eine solche Kindheit hatte, diese hinter hinter sich lässt und was aus sich macht, aber ich fand den Preis den sie zahlt sehr hoch. Um so schlimmer da sie dies weiß und versucht das zu kompensieren indem sie andere verletzt.


    Alec erscheint auf den ersten Blick als der nette Mann und ich finde grade er hätte sie durchschauen müssen.



    Jack fand ich so ganz liebenswert und scheinbar neben Gail der einzige mit ein wenig Grips um Chrissies Fassade zu durchschauen.


    Was mir auch nicht so gefiel, war der Schreibstil, obwohl ich Redmonds Stil eigentlich mag. Aber immer dieses 'Sonntagmorgen' 'Drei Tage später'. Sprich immer dieses Protokollartige, irgendwie störte mich das.


    Alles in allem zwar ein netter Thriller, aber bei weitem nicht so spannend wie die beiden anderen Bücher die ich von ihm gelesen habe.

  • Da ich ein Freund von Thrillern/Krimis bin, die erst in der Kindheit der Protagonisten spielt, in welcher irgendetwas vorfällt, was später eine große Rolle spielt und dann ins Erwachsenenalter wechselt, sind die Patrick Redmond Bücher bisher immer das Richtige für mich gewesen.
    Und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht!


    Die Geschichte der Tina/Chrissie fand ich sehr interessant. Ich finde es bemerkenswert und erschreckend zu gleich, was aus einem schüchternen Mädchen werden kann, wenn sie die Wut in ihrem Inneren (den sogenannten Drachen) zuläßt und ihr nachgibt. Die ersten Male passiert es ihr, dass die Wut sie beherrscht, doch dann lernt sie, die Wut zu beherrschen und für ihre Zile und Zwecke einzusetzen.


    "Die Gottesanbeterin" ist die Geschichter eines Kindes, die zur Frau wird, und nie mit dem Verlust, das Fortgehen ihres Vater klar gekommen ist. Tina wird zu Chrissie. Sie geht ihren Weg, ist mit Männern zusammen, beherrscht sie und lässt die dann deshalb fallen. Bis sie Jack trifft! Und von da an nimmt das Schicksal seinen Lauf!


    Für mich ist es ein gelungenes Buch, was mich fesselte und bei dem ich wirklich in jeder freien Minute danach griff, weil ich wissen wollte, wie die Geschichte weiter geht!


    8 Punkte (das Wunschspiel ist weiterhin mein Favorit)

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Teufelchen_Yvi ()