Ich habe schon in verschiedenen Threads über Wolfssonate von Helene Grimaud geschrieben, werde jetzt alles hier konzentrieren.
Die Geschichte, eigentlich eine Autobiographie ist so schräg, dass sie einen eigenen Thread verdient.
Kurzbeschreibung
Die faszinierende Autobiographie der Weltklassepianistin und Wolfsexpertin Hélène Grimaud!
Dass Hélène Grimaud als Neunjährige zur Musik findet, ist dem Zufall zu verdanken. Hélène ist ein temperamentvolles Kind, das nach einem Ventil für seine Energie sucht. Der Klavierunterricht ist der verzweifelte Versuch ihrer Eltern, einen Ausgleich für ihre Tochter zu finden. Für Hélène ist die Musik wie eine Befreiung, und schnell wird ihr besonderes Talent sichtbar. Mit 12 Jahren wird sie am Pariser Konservatorium angenommen – als jüngste Studentin aller Zeiten. Nach vier statt acht Studienjahren verlässt sie die Hochschule – ohne Abschluss, aber mit einem Plattenvertrag, einem Engagement beim Orchestre de Paris und Einladungen zu großen Musikfestivals in der Tasche. Dann begegnet Hélène Grimaud in Florida einer Wölfin, mit der sie spontan eine Seelenverwandtschaft empfindet. Diese Begegnung verändert ihr Leben. Seit 1997 besitzt sie in der Nähe von New York ein Wolfsgehege und engagiert sich dort für die vom Aussterben bedrohten Tiere. Hélène Grimaud ist eine Ausnahmeerscheinung – selbst in der schillernden Welt der klassischen Musik: schön, eigenwillig, leidenschaftlich, engagiert und hochtalentiert. Die fesselnden Erinnerungen einer einzigartigen Frau, die ihr Leben zwei Leidenschaften widmet – ihrer Musik und ihren Wölfen.
Die berühmtesten Konzerthäuser der Welt schmücken sich mit ihrem Namen, bei Musikfestivals ist sie der Publikumsmagnet. Und nach ihren Tourneen kehrt Hélène Grimaud zurück zu den Wölfen, die sie nördlich von New York, in einem viel besuchten Gehege, hält. In „Wolfssonate“ erzählt sie die Geschichte ihres eigenwilligen, ereignisreichen Lebens, das von ihren beiden Leidenschaften geprägt ist. Geschrieben mit einer sprachlichen Eleganz und Lebendigkeit, aus der das kaum zu zügelnde Temperament funkelt, mit dem die Grimaud Meisterwerke der klassischen Musik so atemberaubend zu interpretieren vermag.
In ihrer Autobiografie Wolfssonate umschreibt die heute 34 Jahre alte Künstlerin denn auch immer wieder diesen Zustand der Einsamkeit, der sie von Kindesbeinen an umgab. Überhaupt nimmt ihre Kindheit in ihren Erinnerungen einen breiten Raum ein. Ein hypernervöses Kind sei sie gewesen, das zur Sorge der Mutter nie mit anderen spielte; das Farben sah, wenn es Klänge hörte, das zornig, launisch, unberechenbar war, doch zugleich einen manischen Drang nach Ordnung an den Tag legte. Da die verzweifelten Eltern, beide Altphilologen an der Universität, nicht weiterwussten gaben sie ihr ein Klavier. „Das war meine Rettung!“ Mit zwölf wurde sie als jüngste Studentin aller Zeiten am Pariser Konservatorium aufgenommen. Im Nu schaffte sie den Sprung in die internationale Musikelite, begeistert gefeiert von Kritikern wegen ihres "ungestümen und ausdrucksstarken Spiels".
Durchbrochen werden diese im poetisch philosophischen Stil dahin fließenden Erzählungen von Exkursen in die zuweilen skurrile Kultur- und Verhaltensgeschichte von Wölfen: Von der Lykanthropie, dem Glauben Menschen könnten sich in Raubtiere verwandeln, über die Ungeheuer von Gévaudan bis hin zu den Wolfskindern und der sinnlosen Jagd auf die Wölfe. Angefangen hatte Grimauds Liebe zu den Wölfen bei einem Spaziergang in Florida, wohin Hélène Grimaud ihrem Freund gefolgt war. Plötzlich stand sie einer Wölfin gegenüber, in deren Augen sie so etwas wie eine verloren geglaubte Seelenheimat zu erblicken meinte. Sie begann die Spezies zu erforschen, erarbeitete sich eine Wolfshalterlizenz. Heute ist sie stolze Besitzerin eines Wolfsgeheges unweit von New York. Die Hälfte des Jahres verbringt sie hier, im Engagement für eine vom Aussterben bedrohte Tierart. Die andere auf Konzertreisen. „Wahrscheinlich haben mich nur die Wölfe davor bewahrt, ganz menschenfeindlich zu werden.“
Meine Meinung bisher:
Die Geschichte ist anfänglich noch nicht ganz transparent, ich kann mir nur schwer ein Bild von Helene als Kind machen und bin jedesmal wieder entsetzt, wenn plötzlich "Wolfspassagen" dazwischengestreut werden. Schön finde ich, wie sie ihre Liebe zu Büchern beschreibt und den Beginn ihrer mentalen musikalischen Arbeit.
Ein hyperaktives Kind, eine Weltklassepianistin, eine wunderschöne Frau!. Werde auf jeden Fall versuchen, eine CD aufzutreiben und vielleicht sogar irgendwann ein Konzert von ihr zu besuchen.
Sehr schräg, sehr viel Musik und noch mehr Wolf