Mika Waltari "Sinuhe der Ägypter"

  • Zitat

    [quote]Original von Paradise Lost
    Das Buch hab ich auch. Ich durfte mir Bücher aus dem Nachlass einer Verwandten aussuchen ....


    Das musst du mal unbedingt lesen, ist echt klasse!
    Zwar sehr umfangreich, aber gut.


    LG Easy :wave

    Bücher lassen uns mal für eine gewisse Zeit in andere Welten tauchen und
    uns alles andere für diese Zeit einfach vergessen. ;-)

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  • Es ist schon komisch. Von Mika Waltari habe ich schon mehrere Bücher gelesen und ich liebe seinen ganz speziellen Stil, insbesondere wie er es schafft menschliche Antihelden zu kreieren in die man sich trotz oder gerade wegen ihrer Unzulänglichkeiten regelrecht verliebt. Mit "Sinuhe" wird es wohl genauso sein, aber ausgerechnet den Topseller voon Waltari habe ich bisher noch nicht gelesen :-(

  • Ist eines der Bücher die mich sehr bewegt haben ...gut und spannend geschrieben ...von allem etwas ...Liebe, Leid,Leidenschaft,Trauer ...usw.
    Hab nicht lange gebraucht es zu lesen !! Superbuch sehr zu empfehlen !!
    Ist in meiner Privatbibliothek !!

    :lesend zur Zeit wie immer mehrere Bücher gleichzeitig Die Kastellanin / Die Steine der Fatima und BELTZ Handwörterbuch für Erzieherinnen

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  • Ich habe es vor vielen Jahren gelesen, und ich weiß vor allem noch, dass mich die Beschreibungen der Gehirnoperationen bis in meine Träume verfolgt haben.


    Für mich eines der Bücher, die man nie ganz vergißt.

  • Sinuhe, der Wanderer durch die Täler und über die Berge des Lebens.
    Selten hat mich ein Buch so berührt wie dieses.... habe mit Sinuhe gehofft, gelitten, geschwiegen, gelacht und geweint, geliebt und verachtet. Auch mir ist die Phrase "Deine Worte sind wie Fliegengesumm in meinen Ohren" in Erinnerung geblieben und gerade in der letzten Zeit, in der ich gelernt habe, einen gelasseneren Umgang mit dem Leben an sich zu pflegen, klingen diese Worte oft still in mir nach, wenn "Unwetter" über mich hereinbrechen.
    Ein sehr zu empfehlendes Buch mit viel Herz, Humor und sogar Historie!


    Hospitusa Anima :flowers

  • Hallo allerseits,


    ich kann diesen Roman auch uneingeschränkt empfehlen, ein wunderschönes, melancholisches Buch mit Tiefgang. Ich habe es bereits als Teenager verschlungen. Jeder, der historische Romane mag, sollte es sich nicht entgehen lassen.


    Von den anderen Romanen von Mika Waltari war ich aber weniger begeistert. Ich fand sie nicht mehr so fesselnd wie Sinuhe, und das Frauenbild nervte mich. Entweder gerissene Verführerin oder leicht beschränkte, sich aufopfernde Unschuld, die irgendwann stirbt. Ich fand das typisch für einen Katholiken der alten Schule (mache mich jetzt hoffentlich nicht unbeliebt), denn das ist der Autor ja gewesen. Aber Sinuhe ist wirklich ein klasse Roman.


    Viele Grüße


    Tereza

  • Woher hast du das denn mit dem "Katholiken der alten Schule"? Meines Wissens hat Waltari sein Theologie-Studium welches ihm von seinem Lutherisch geprägten Elternhaus aufgezwungen worden war abgebrochen und sich der Pyhilosophie und Literatur zugewandt.


    Hast du vielleicht "Michael der Finne" gelesen und ernst genommen als der Protagonist Lobeshymnen auf den Katholizismus singt. Ich muss zugeben, mich hat es auch anfangs etwas irritiert. Aber das ganze ist nicht ohne Ironie zu verstehen, wie alles bei Waltari - es relativiert sich ja später als er zunächst bei den Bauernkrigen mitmacht und im zweiten Band zum Islam konvertiert.

  • Sinuhe der Ägypter - für mich persönlich die Mutter aller historischen Romane, und Anderen scheint es ähnlich zu ergehen, nicht wahr, beowulf? :wave


    Ich habe es vor über 30 Jahren zum ersten Mal gelesen. Seitdem bin ich in diesem Genre nur selten an Bücher dieses hohen Niveaus und vor allem dieser seltenen Originalität geraten, sowohl inhaltlich als auch sprachlich.


    Sach ich mal


    harimau

  • Bin neu hier und auf der Suche nach der historischen Bedeutung des Namens Minea auf dieses Forum gestoßen. Habe mir dann den Thread durchgelesen und den Wunsch verspürt auch meine 2 Cents zu diesem Roman loszuwerden.


    Mein erstes Waltari Buch war Minutus der Römer, welches ich als Teenager gelesen hatte. Fan von historischen Romanen wurde ich durch das Buch Salambo von Flaubert. Ein sehr guter historischer Roman, mit einem sehr tragischen und grausamen Ende, aber vermutlich gerade deshalb so packend.


    Durch Minutus kam ich auf Sinuhe und all die anderen Waltari Bücher, wie „in diesem Zeichen“, „Turms der Unsterbliche“, „der dunkle Engel“, „Michael der Finne“ und „der Renegat des Sultans“.


    Sinuhe hatte ich zum ersten mal gelesen als ich gerade meine erste große Liebe verloren hatte. Das Buch passte sehr gut zu meinen Erfahrungen und Stimmung. Ich hatte es in 3 Tagen durch nur um es gleich noch mal zu lesen. Die Geschichte mit Nefernefernefer und Minea, verursachten mir schlaflose Nächte. Den Schreibstil gefiel mir ausgesprochen gut und unterscheidet sich so grundlegend von dem heutigen Schreibstil der einem historische Romane so lesen lässt als ob die Protagonisten Menschen von heute wären die einfach nur in einer anderen Zeit leben. Waltari zeichnet seine Romanfiguren solcherart, dass man es ihnen abkauft, dass sie eine andere Denk- und Lebensweise haben als heutige Mitteleuropäer.
    Auch seine sichtweise zu Religion, Ethik und Philosophie ist interessant und kann einem zu denken geben.


    Da ich zur Zeit wieder viel mit dem Zug fahre habe ich nach 20 Jahren mal wieder angefangen Sinuhe zu lesen. Aktuell gibt es wohl keinen wirklich guten historischen Roman. Es gibt unheimlich viele Bücher wie „Die Päpstin“, „Die Lehrerin“, „Die Kriegerin“, „Die Schweißerin“, „Die Äbtissin“, „Die Marketenderin“, „Die Händlerin“, "Die Etruskerin", "Die XYZinnen" und ähnliche Romane die offensichtlich ein weibliches Klientel bedienen, oder aber fantastische Bücher wie Ägyptische Götter in London des 19. Jahrhunderts. Deshalb bin ich jetzt dabei Bücher die ich in meiner Jugend gelesen hatten wieder zu lesen.

    Ich muß sagen ich sehe jetzt vieles anders als damals. Manche Dinge die mich damals nicht gestört hatten fallen mir jetzt unangenehm auf. Wie zum Beispiel die Darstellung der Minoisch-Kretischen Bevölkerung als eine oberflächliche, gedankenlose und vergnügungssüchtige Salongesellschaft. Diese Schilderung ist natürlich maßlos überzeichnet und vermutlich von den Interpretationen der Minoischen Kultur von Evans beeinflusst.
    Beeindruckt hat mich wie subtil Waltari die Geschehnisse nach dem Tod von Minea beschreibt. Man selbst ist erschüttert und deprimiert und kann durch die folgende Romanseiten nachlesen wie Sinuhe diesen absoluten Tiefpunkt durchlebt und verarbeitet. Ich finde diesen Teil des Romans absolut gelungen. Auch sehr schön ist die Beschreibung wie Sinuhe im Tempel des Atons von den jungen Priestern die Natur ihres Glaubens erläutert bekommt und seine zunächst skeptische Haltung sich wandelt und er anfängt sich diesem Glauben zu öffnen. Der Aton Kult wird in Sinuhe der Ägypter fast wie ein vorläufer des christlichen Glaubens dargestellt, was vermutlich historisch nicht richtig ist, aber sehr gut die Evolution von Polytheismus zu Monotheismus wiedergibt.

    Alle Menschen sind klug - die einen vorher, die anderen nachher!

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  • Zitat

    Den Schreibstil gefiel mir ausgesprochen gut und unterscheidet sich so grundlegend von dem heutigen Schreibstil der einem historische Romane so lesen lässt als ob die Protagonisten Menschen von heute wären die einfach nur in einer anderen Zeit leben. Waltari zeichnet seine Romanfiguren solcherart, dass man es ihnen abkauft, dass sie eine andere Denk- und Lebensweise haben als heutige Mitteleuropäer.


    Da ich zur Zeit wieder viel mit dem Zug fahre habe ich nach 20 Jahren mal wieder angefangen Sinuhe zu lesen. Aktuell gibt es wohl keinen wirklich guten historischen Roman. Es gibt unheimlich viele Bücher wie „Die Päpstin“, „Die Lehrerin“, „Die Kriegerin“, „Die Schweißerin“, „Die Äbtissin“, „Die Marketenderin“, „Die Händlerin“, "Die Etruskerin", "Die XYZinnen" und ähnliche Romane die offensichtlich ein weibliches Klientel bedienen, oder aber fantastische Bücher wie Ägyptische Götter in London des 19. Jahrhunderts. Deshalb bin ich jetzt dabei Bücher die ich in meiner Jugend gelesen hatten wieder zu lesen.


    :write :write :write


    Geht mir ganz genauso. Bücher wie Sinuhe heben sich strahlend gegen das lieblose und alles andere als authentisch anmutende Durchschnittsgewäsch auf dem heutigen Markt ab.
    Es ist tragisch, aber da bleibt tatsächlich nur der Rückgriff auf längst vergriffene Bücher.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Zitat

    Original von Alice Thierry
    Geht mir ganz genauso. Bücher wie Sinuhe heben sich strahlend gegen das lieblose und alles andere als authentisch anmutende Durchschnittsgewäsch auf dem heutigen Markt ab.
    Es ist tragisch, aber da bleibt tatsächlich nur der Rückgriff auf längst vergriffene Bücher.


    Wobei, die oft "lieblosen und beliebigen" Romane die neuerdings auf den Markt kommen, meiner Meinung nach ein Spiegel unserer Zeit sind. Genauso wie die historischen Romane frührer Zeiten ihre Zeit widerspiegelten.
    In einer Zeit in dem "political correctness" zum guten Ton zählt und Bücher nach Ergebnissen der Marktforschung also, nach dem Geschmack des Durchschnitts geschrieben werden, bleiben nicht viele Ecken und Kanten an denen man man sich reiben kann und die Bücher aufwühlend und aufregend machen. Bei neuen Romanen fällt es mir schwer mich emotional zu beteiligen. Liegt vielleicht auch an meinem Alter. Mit fast 40 Jahren ist man nicht mehr so Begeistungsfähig wie mit 16. :gruebel


    Wie auch immer, ich denke Romane und Bücher aus Zeiten in denen es große Spannungen und Umwälzungen gegeben hat, dürften in der Tat weniger durchschnittslich daherkommen.
    Das gilt zum Beispiel auch für Sinuhe welcher 1945 veröffenrlicht wurde. Also, zu einer Zeit als den meißten Mensche noch der Schrecken und die Niedergeschlagenheit der letzten Kriegsmonate (Finnland gehörte ja auch zu den Verlierer des 2.WK) in den Knochen steckte.
    Gerade das Kapitel über Atons Reich auf Erden erinnert stark an die Situation im Nachkriegsdeutschland. Wenn zum Beispiel geschildert wird wie die Überlebende in Theben in den Trümmern ihrer heruntergebrannten Häuser nach überesten ihres Hausrats suchen...


    Auch Salambo von Flaubert ist ein sehr packendes Buch, wenn auch ziemlich Brutal und mit einem schrecklichen Ende. Aber, auf alle Fälle ist ein Wechselbad der Gefühle garantiert.
    Ein Kampf um Rom von Felix Dahn ist auch sehr gut, wenn auch der Geist der damaligen Zeit (Imperialismus und Nationalismus) ziemlich durchsticht und vermutlich kaum historisch im Bezug auf die Zeit der Völkerwanderung ist. Auch die Moralvorstellungen der Zeit um die Jahrhundertwende 19. zu 20. Jahrhundert die idas Buch durchziehen dürften nicht zu Zeit der Völkerwanderung passen, geben einem heute aber einen guten Einblick in die Denkweise der wilhelminischen Zeit.

  • es gehört auch zu meinen Lieblingsbüchern, wobei ich es schon länger nicht mehr gelesen habe, es steht aber weiterhin vorne im Regal und ruft danach, nochmal hinaus geholt zu werden.
    Es ist eine Geschichte in die man eintauchen kann, die einen fesselt, mit man lebt, liebt und leidet, man wird quasi in die Vergangenheit entführt und kehrt nur ungern und schwer zurück.

  • Zitat

    Wobei, die oft "lieblosen und beliebigen" Romane die neuerdings auf den Markt kommen, meiner Meinung nach ein Spiegel unserer Zeit sind. Genauso wie die historischen Romane frührer Zeiten ihre Zeit widerspiegelten.


    Da stimme ich voll und ganz zu. Und eben weil es so ist, finde ich die meisten älteren historischen Romane erheblich überzeugender als die heutigen. In den 1940ern war man immerhin noch ein paar Jährchen näher an den vergangenen Geschehnissen dran. Aber vor allem war die Zeit weniger temporeich, technisiert,"psychologisiert" und vom Denken her noch mehr in Vorstellungen verhaftet, die ein paar hundert Jahre früher ebenfalls Gültigkeit besaßen.
    Auch die sprachliche Ausdrucksweise ist eine ganz andere und passt von daher besser als die fast schon flapsige Ausdrucksweise, die man in aktuellen historischen Romanen findet. Das zeigt allein schon die neue deutsche Übersetzung der Angélique-Romane aus den 1950ern.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Zitat

    Original von Alice Thierry
    In den 1940ern war man immerhin noch ein paar Jährchen näher an den vergangenen Geschehnissen dran. Aber vor allem war die Zeit weniger temporeich, technisiert,"psychologisiert" und vom Denken her noch mehr in Vorstellungen verhaftet, die ein paar hundert Jahre früher ebenfalls Gültigkeit besaßen.


    Nun ja, zwar war man in den 1940 näher an der Zeit 1300 v. Chr aber nur unwesentlich. ;) Aber, man war auch noch mehr in den christlichen Moralvorstellungen verwurzelt. Zum Beispiel war man doch erheblich verklemmter in der Sexual-Moral. Schätze da war man im alten Ägypten doch weitaus offener.
    Ich würde nicht behaupten wollen, dass Mika Waltari die Wirklichkeit des Lebens in Ägypten besser beschrieben hat, als es heutige Autoren könnten, die sich vermutlich auf genauere Quellen und Forschungsergebnisse stützen können.
    Allerdings versagen heutige Romanschreiber meist daran, dass sie entweder nur eine bunte Geschichte erzählen, mit den Ausdruckmitteln unserer Zeit. Solche Romane sind gut zu lesen, bedienen die primären Erwartungen an einen Roman und erfüllen die jeweiligen Bedürfnisse nach Exotik, Abenteuer, Spannung, Emotionen, Sex, Liebe, etc. Sind dabei allerdings wie Fast Food. Schnell gelesen und schnell vergessen und lassen einen schalen Geschmack zurück.
    Bei Romanen aus früheren Zeiten habe ich den Eindruck, dass sich die Autoren und Verlage bemüht haben etwas mehr Tiefgang und Inhalt zu vermitteln. Wobei es da natürlich auch Ausnahmen gibt. Uarda von Georg Ebers zum Beispiel ist so ein Buch welches eher so wie ein Rosamunde Pilcher Roman ist. Wobei ich allerdings noch keinen Pilcher Roman gelesen habe, aber ich stelle mir vor, dass es sich dabei um seichte Literatur ohne viel Tiefgang, aber mit einem unweigerlichen Happy End für denkfaule Leser handelt.


    Vielleicht ist auch ein großer Pluspunkt welche Romane aus vergangenen Jahrzehnten haben, die andere Ausdrucks- und Denkweise der Protagonisten. Es ist meiner Meinung nach ein großer Reiz etwas Unerwartetes zu lesen, etwas was einem überrascht und zum Nachdenken anregt.

  • Zitat

    Original von arter
    Woher hast du das denn mit dem "Katholiken der alten Schule"? Meines Wissens hat Waltari sein Theologie-Studium welches ihm von seinem Lutherisch geprägten Elternhaus aufgezwungen worden war abgebrochen und sich der Pyhilosophie und Literatur zugewandt.


    Hast du vielleicht "Michael der Finne" gelesen und ernst genommen als der Protagonist Lobeshymnen auf den Katholizismus singt. Ich muss zugeben, mich hat es auch anfangs etwas irritiert. Aber das ganze ist nicht ohne Ironie zu verstehen, wie alles bei Waltari - es relativiert sich ja später als er zunächst bei den Bauernkrigen mitmacht und im zweiten Band zum Islam konvertiert.


    So, jetzt antworte ich über ein Jahr später, da ich diesen Beitrag jetzt erst entdeckt habe. :grin


    Ich hatte irgendwo gelesen, dass Mika Waltari katholisch war, aber jetzt kann ich die Quelle nicht mehr angeben. Als ich seine Bücher las, war ich noch Teenager. Sinuhe der Ägypter blieb mir als absolutes Highlight in Erinnerung. Die anderen Romane mochte ich nicht so. Mir schien das Weltbild des Autors durchaus christlich und auch eher konservativ. Aber wie gesagt, es ist sehr lange her. Vielleicht habe ich damals etwas mißverstanden. In dem Fall: Asche auf mein Haupt. :-]


    Tereza

  • Laut Wikipedia war Mika Waltari Sohn eines lutherischen Pastors und Lehrers. Da er aber Theologie studiert hatte, kannte er natürlich auch die Katholische Kirche und ihre Riten.
    Das Mika Waltari konservativ wirkt hat wohl damit zu tun, das die meißten seiner Roman in den späten 1940er und 1950er Jahre verlegt wurden. Verglichen mit heute wirken diese Romane vielleicht konservativ, aber zu seiner Zeit waren sie es meiner Meinung nach nicht.
    In vielen seiner Romane läßt er durchaus moderne Vorstellungen von Religion und Sinn des Lebens durchblicken. Keineswegs die christlichen oder kirchlichen.
    Speziell in "Der dunkle Engel" und "Turms der Unsterbliche" thematisiert er Wiedergeburt und Seelenverwandtschaften. Die Kirche wird wie auch die Prister in Sinuhe der Ägypter als korrupt und heuchlerisch dargestellt.


    Was ich nicht verstehe ist, wie einem andere historische Romane von Mika Waltari nicht gefallen können, wenn man Sinuhe der Ägypter gut fand. Meiner Meinung nach ähneln sich die Bücher im Grundgerüst und der erzählweise.


    Zitat aus Wikipedia:
    Waltaris literarischer Stil ist gekennzeichnet von einer Kombination aus Nüchternheit, Melancholie und subtilem Humor. Für seine Werke bezeichnend ist eine scheinbar einfache, schlichte Sprache, die darauf verzichtet, den Leser mit Ausschmückungen zu beeindrucken, und die gerade dadurch in ihrer Wirkung um so effektiver sein kann. Wiederkehrende Thematik ist die Schicksalhaftigkeit der menschlichen Existenz und die Frage nach religiöser Erkenntnis.

  • Also irgendwie bin ich am Ende enttäuscht gewesen und das nicht nur vom Buch, sondern auch von mir selbst:
    Das Buch fing eigentlich ganz gut an und ich war etwas skeptisch, weil ich wußte, dass es eine Art Tagebuchstil hatte. Fand das dann aber garnicht so schlimm. Eigentlich liebe ich auch Bücher über Äghypten, aber dieses wird nicht mein Lieblingsbuch. Ca. Mitte des Buches hat mich der Schreibstil genervt und ich mußte mich echt durchquälen. Ich kann garnicht genau sagen, ob es eine bestimmte Stelle war, oder ob ich einfach die Lust an dem Buch verloren habe. Die Stellen mit dem "Fliegensummsumm" fand ich allerdings immer schön.
    An einer Stelle hat einer von Euch was von "Antihelden" geschrieben und das ist das, was ich von mir blöd fand: Sinuhe beging ziemlich zum Anfang seiner Laufbahn unglaubliche Dinge, die in meinen Augen unverzeihlich sind und nicht auf seine Jugend zurückzuführen sind. Der Autor erwähnt auch immer mal wieder diese Begebenheiten und kommt auch darauf zurück und erklärt so manche Sache damit, aber irgendwann empfindet man diese Dinge als Leser garnicht mehr als so schlimm....sie waren halt so!
    Zum Ende hin wurde das Buch dann nochmal kurz interessant, aber nicht mitreissend.
    Sinuhe macht auch manche Sachen sehr gut, die in meinen Augen garnicht zu ihm passen. Er wird auch immer als naiv von seiner Umwelt belächelt. Ich glaube, das war er garnicht. Er dachte nur nicht so intregantisch.


    Das Buch war irgendwie nicht mein Ding...SORRY.


    Grüße von Spreequell70

  • Zitat

    Original von Sylli7
    Ich habe es vor vielen Jahren gelesen, und ich weiß vor allem noch, dass mich die Beschreibungen der Gehirnoperationen bis in meine Träume verfolgt haben.


    Für mich eines der Bücher, die man nie ganz vergißt.


    das kann ich eigentlich ganz genau so unterschreiben...
    hatte es auch vor 15 jahren oder so gelesen, dann 5 jahre später nochmal und es lächelt mich immer wieder an, es nochmal zu lesen... wird bestimmt auch gemacht werden ;-)

  • Was für ein Zufall,habe dieses Buch gestern in der Hand gehabt. Ich habe ganz viele alte ,zum Teil sogar Erstausgaben geerbt.
    Auf jeden Fall werde ich es mir vornehmen zu lesen! :wave Ekna

    :lesend : Eleanor Brown "Die Shakespeare-Schwestern "


    :lichtBeim Lesen läßt sich vorzüglich denken L.Tolstoi