Der Kryptograph (The Cryptographer) - Tobias Hill

  • Hi,


    ich glaube nicht, dass es dieses Buch schon in einer deutschen Übersetzung gibt. Wenn ja, habe ich es jedenfalls noch nicht gefunden.


    Auch der Autor war mir bislang gänzlich unbekannt...aber das wird sich ändern lassen :-)


    Über den Inhalt:


    Anna ist eine ranghoher Steuerinspektorin, die auf den schwerreichen John Law, Erfinder eines fast unknackbaren Codes und einer neuen Art elektronischen Geldes angesetzt wird...wegen einer simplen und gar nicht sooo versteckt gehaltenen Steuerhinterziehung.


    Sie muß zur Befragung einiger Details auf das Anwesen der Laws, einer völlig für deren Zwecke umgebauten Halbinsel, auf die John Law sogar ausgewachsene hundertjährige Bäume verpflanzen ließ und lernt die Familie kennen.


    Ihre eigentliche Untersuchung ist sehr schnell abgeschlossen, aber da ist irgendwas Rätselhaftes, was sie an der Familie anzieht. Und ihre Mutter bittet sie darum, ihren neuen Kontakt zugunsten ihrer schwerstverschuldeten Schwester (Richterin) zu nutzen und ihr doch, wenn möglich, zu helfen.


    Über den Autor und seine bisherigen Werke:


    Meine Meinung:


    Es ist ein Roman über den Sinn des Geldes, über Kryptologie in jeder Hinsicht (auch der Liebe) und ist in einem Stil geschrieben, der mich sehr anspricht: Leicht, poetisch, fast träumerisch philosophisch und doch bodenständig nachdenklich und wartet mit einigen Überraschungen auf...sowohl, was die Formulierungen als auch die Auflösung betrifft.


    Ich zumindest könnte nach diesem Schreibstil süchtig werden :-)


    :wave
    Ikarus


    Edit: Ich habe die deutsche ISBN in den Eröffnungsbeitrag eingetragen und die Überschrift entsprechend angepaßt, damit das Buch im Rezensionsindex gefunden werden kann. LG Wolke

  • 319 Seiten
    C. Bertelsmann Verlag, März 2009 (Gebundene Ausgabe)
    Originaltitel: The Cryptographer
    Übersetzt von Regina Rawlinson


    Kurzbeschreibung
    Eine spannungsgeladene Liebesgeschichte


    Die Steuerfahnderin Anna wird auf den steinreichen John Law angesetzt. Sie soll herausfinden, was der rätselhafte Kryptograph, der Erfinder einer sicheren elektronischen Währung, zu verbergen hat. Weil er so mächtig ist, traut ihm niemand über den Weg. Aber Anna fühlt sich von Law angezogen. Sie weiß, dass sie ihn verstehen muss, um ihn überführen zu können. Es ist eine Welt, in der es keine Sicherheit mehr gibt - weder für die Liebe noch für das Geld, denn der so sicher gedachte Währungscode des Kryptographen wird geknackt.Tobias Hill erzählt mit enormer Spannung und poetischer Genauigkeit vom Zusammenspiel von Geld und Moral, Vertrauen und Liebe.


    Über den Autor
    Tobias Hill, geboren 1970 in London, veröffentlichte Gedichtbände, Erzählungen und drei Romane und wurde von Times Literary Supplement zu einem der besten jungen britischen Autoren erklärt. »Der Kryptograph« ist seine erste Veröffentlichung in deutscher Sprache.


    Meine Meinung
    Dieser Roman wird im Präsens aus der Sicht der Hauptfigur Anna erzählt, welche für das britische Finanzamt arbeitet, und spielt einige Jahre in der Zukunft. Es gibt eine weltweit digitale und gültige Währung, Soft Gold, die von John Law, dem Kryptographen, nachdem das Buch benannt wurde, erfunden wurde. Anna begegnet John im Zuge einer Steuerfahndung und wird nicht mehr von ihm losgelassen.


    Leider erfährt man weder von Anna noch von den anderen Figuren mehr über ihre Gefühle und die Hintergründe für ihre Handlungen, so dass ich einiges nicht verstanden habe. Von John erfährt man sogar noch weniger als von Anna, da immer nur Anna im Vordergrund steht. Allerdings hat mir der Sprachstil gut gefallen, er hebt sich ab vom Einheitsbrei, auch wenn die Dialoge manchmal etwas hölzern klingen. Oder so, als würden die Personen, die sich unterhalten, nicht alles sagen, was sie denken. Manchmal muss man zwischen den Zeilen lesen, um eine Ahnung zu bekommen, was passiert sein könnte.


    Am Ende bleibt die Frage, was der Roman sein will: Ein Liebesroman? Ein Krimi? Ein Science-Fiction-Roman? Für mich wurde das nicht deutlich genug, um den Roman eindeutig einem Genre zuordnen zu können. Von allen etwas, aber von nichts richtig. Trotzdem hat er mir gut gefallen, auch wenn eigentlich nicht viel passiert, zumindest wird nicht viel beschrieben.


    Einen Ratschlag noch zum Schluss: Die Rezi "Kalt und hölzern" mit nur zwei vergebenen Sternen bei Amazon besser nicht vor dem Lesen dieses Buches lesen, da sie einfach alles verrät!