Ritus von Markus Heitz

  • Im Nachwort zu "Ritus" schreibt Markus Heitz ja, dass er Werwölfe eigentlich langweilig fand und es nur seinem Lektor zu verdanken ist, dass das Buch geschrieben wurde.
    Da bin ich aber froh, dass er so einen Lektor hat :-) . Ich lese Werwolfgeschichten nämlich sehr gerne und mir gefällt "Ritus" ausgesprochen gut. So kenne und mag ich natürlich auch "Pakt der Wölfe" , welcher aber doch eine ganz andere Geschichte erzählt.


    Die Aufmachung des Buches ist wirklich toll und die konseqente Aufteilung der Handlung in einen historischen und einen modernen Strang hat es mir schwer gemacht das Buch auch mal zu Seite zu legen. Irgendwie wollte ich nach jedem Kapitel doch auch noch wissen, wie es denn in der jeweils anderen Zeit weitergeht. Ein ganz geschickter Schachzug und ich hoffe natürlich, dass die beiden Erzählebenen in "Sanctum" dann auch entsprechend zusammengeführt werden.


    Dass Eric von Kastell so eine Art übermenschlicher Superheld im Kampf gegen die Werwölfe ist hat mir übrigens nix ausgemacht. Ist ja schliesslich ein fantastischer Roman und da gehören Übertreibungen irgendwie auch mit dazu. Ich finde es also nicht schlimm, dass er zumeist weiß gekleidet rumläuft, Wölfe gegen den Wind richt oder auch mal nur mit der Unterbuxe bekleidet kilometerweit durch den Schnee rennt :wow . Ausserdem ist natürlich recht schnell klar, dass er nicht ganz so menschlich ist wie es zuerst scheint. Hat was von den Groschenhefthelden meiner Jugend.


    Ich bin jedenfalls froh, dass ich "Sanctum" bereits lesebereit neben mir liegen habe und freue mich schon sehr darauf zu erfahren wie die Geschichte weitergeht.


    FurtherAway

    This is still the garden where I came down. (Peter Nicholls)

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  • Ritus liegt schon lange auf meinem SuB aber ich bin nie dazu gekommen ;-( jetzt hat mir eine Freundin von Sanctum vergeschwärmt (sie hat Ritus uch gelesen) und ihr reder auch alle so begeistert davon. Das muss die Weihnachtstage über gelesen werden.
    Weihnachten wir bei mir wohl nur noch aus lesen bestehen :bonk

  • Mit hat das Buch im großen und ganzen ganz gut gefallen.
    Ich bin schnell reingekommen und wenn ich genügend Zeit hatte zum Lesen, dann bin ich zügig vorrangekommen.


    Mir hat die Teil, der in der Vergangenheit besser gefallen.


    Das Ende hat mir nicht so gut gefallen. Es blieben einfach viel zu viele Fragen offen. Ich bin froh, das ich mir Sanctum schon besorgt habe und damit bald anfangen kann. Mal schauen, ob sich dann alle offenen Fragen klären können.

  • Den vielen positiven Meinungen zu diesem Buch kann ich mich nicht anschließen.


    Die Idee, den Werwolf-Mythos um die Bestie von Gevaudan als Hintergrund für die Story zu nehmen, fand ich zunächst sehr gelungen. Doch dann zog sich das Buch dahin, die Längen nahmen zu, Szenen wiederholten oder ähnelten sich häufig.
    Bei dem Handlungstrang, der in der Gegenwart spielt, waren mir viele Stellen zu dick aufgetragen. Werwolfjäger Eric wirkt wie aus einem Comic entsprungen mit seiner lächerlichen Kleidung (weißer Lackmantel, weiße Lackstiefel) und seinem völlig überzogenen Gehabe. Da fehlten nur noch die Sprechblasen mit markanten Sprüchen.


    Sehr ärgerlich finde ich, daß das Buch praktisch mitten in der Handlung abbricht und man nahezu gezwungen wird, den Nachfolger "Sanctum" zu lesen. So spannend fand ich das Buch dann nicht, daß ich unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht und wie alles zusammenpaßt. Keinen der Charaktere fand ich so sympathisch, daß mich sein weiteres Schicksal interessiert. Ich werde den Nachfolger nicht mehr lesen.
    Keiner der Handlungsstränge wurde zu einem Ende gebracht, das finde ich sehr unbefriedigend konstruiert. Ein bißchen mehr an Auflösung hätte ich mir gewünscht.

  • An diesem Buch hat mich die ganze Aufmachung gereizt. Vir allen die Gestaltung der einzelnen Kapitelanfänge fand ich sehr schön


    Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gefesselt, wobei ich den Teil, der in Vergangenheit spielt bald noch spannender fand als den Teil in der Gegenwart.
    Die Geschichte wird abwechselnt aus der Vergangenheit und aus der Gegenwart erzählt. Schnell wurde klar, das beide Teile irgendwie zusammenhängen. Nur wie genau?


    Normalerweise sind Werwölfe nciht so mein Ding aber diesmal war es ganz anders.
    Die ganze Geschichte wurde von Markus Heitz sehr spannend und fließend erzählt.


    Manchmal war das Buch etwas langatmig, gerade, wenn auf die Bestie mal wieder Jagdgemacht wird aber zum Glück überwiegt dann dich die Spannung.


    Das Ende ist sehr offen es gibt jede Menge offene Fragen und so musste ich Anschluss direkt mit Sanctum weiterlesen, dass ich mir zum Glück schon rechtzeitig vorher besorgt hatte.

  • Mist, ich les das grad, wenn ich jetzt hier lese, daß es kein richtiges Ende hat und man Teil zwei direkt anschließen sollte, dann sträuben sich mir schon wieder die Nackenhaare, sowas mag ich ja gar nicht. :cry



    Grmpf... schon wieder ein Buch, nach dessen Lektüre ich am Liebsten in die Tischkante beißen würde. Ist es denn wirklich so schwer, auch bei Mehrbändigen Büchern die einzelnen Teile als in sich abgeschlossene Geschichten zu konzipieren? Hier hört das Buch mitten in der Geschichte auf, im einen Moment brennt noch "ein Haus" und Menschen werden aus dem Feuer gezerrt, im nächsten liest man das Interview mit Markus Heitz...
    Super... da freut man sich doch direkt, daß man mal wieder 8 Euro für ein halbes Buch ausgegeben hat.
    Ich hab ja mittlerweile begriffen, daß das so Mode ist und zur Zeit offenbar die Verlagsstratgie um die Verkäufe der Nachfolgebände anzutreiben, aber genervt bin ich von diesem Gebaren dennoch unwahrscheinlich.


    Aber gut, kommen wir zum Inhalt.
    Hierbei handelt es sich nämlich um einen durchaus soliden, ordentlich spannenden Werwolfthriller, der teilweise in der Gegenwart und der nicht allzuweit entfernten Vergangenheit spielt. Hat mir grundsätzlich gut gefallen, wenn ich auch fand, daß die ein oder andere Jagdszene auf der Suche nach dem Loup-Garou sich zu sehr ähnelte und man gewisse Dinge nicht unbedingt hätte X-Mal wiederhole müssen. Auch war mir schon recht früh klar, wer da der zweite Loup-Garou ist und in den Wäldern sein Unwesen treibt, das hat aber eben der Spannung keinen Abbruch getan. Erleichtert war ich auch, daß es sich hier wirklich um soliden Horror und nicht diesen Teenie-Werwolf-Vampir-Schnulzen-Mist handelte.
    Also grundsätzlich ein gelungenes Buch, das man jedoch nur lesen sollte, wenn man Band zwei direkt parat liegen hat und dort weiter lesen kann. Das ist bei mir nicht der Fall und so bleibe ich mitten in der Handlung etwas ratlos und mich großer Wut im Bauch zurück.

  • Ich habs dann auch mal ausgelesen. Habe Sanctum etwas blind letztes Jahr auf nem Grabbeltisch erwischt und als ich zu Hause gemerkt hab das es dafür nen Vorgängerband gibt in die Ecke geworfen und liegen lassen. Dieses Jahr dann Ritus auch gebraucht bekommen un vor kurzem angefangen.


    Es lässt sich schnell weglesen und bietet solide Unterhaltung und auch einen gewissen Blut-Ekel-Horror-Faktor, von daher gar nicht verkehrt. Da ich nie vergesse das es sich um Fantasy handelt hab ich auch nichts gegen die treffend hier schon stehende Comicfigur Erik, es beschwert sich ja bei HdR auch keiner was die Hauptleute da alles können ;) Klar nervt es hier und da, aber im groben und ganzen gehörts auch dazu, daher find ichs eigetlich ganz gut gelungen. Insgesamt wirds aber klar auch kein Roman bleiben der mir besonders im Erinnerung bleibt, dazu ist er zu beliebig. Da brauch ich schon was kreativeres a la Moers, Gaiman, Fforde etc.