'Die Reliquie' - Dritter Teil - Vierter Teil

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    Original von Friderike
    Was ich mit meinem Kurzbeitrag keinesfalls ausdrücken wollte, ist, daß die von Dir und magali empfohlenen Bücher dieses "krude Mittelalterbild" stützen. Im Gegenteil, ich habe gerade vor ein paar Tagen eine interessante Abhandlung über die differierenden Sichtweisen auf das Mittelalter in Abhängigkeit von der herrschenden Epoche gelesen.


    Die wissenschaftlichen (und längst nicht nur theologischen) Diskussionen wurden seit der karolingischen Renaissance (9. Jh.) genau so kontrovers und turbulent geführt wie heute. Gelegentlich wurden auch richtig schwere Geschütze aufgefahren (Häresie-Vorwürfe etc.), wobei das meistens glimpflich ausging -- man kannte schon damals seine Pappenheimer. :grin


    Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß beim Nachforschen. Es ist eine eigene, oft sehr fremdartige, aber ebenso oft sehr vertraut erscheinende Welt. Manchmal fühlt man sich bei der Recherche, als würde man sich auf einen langen Aufenthalt in einer fremden Kultur vorbereiten.

  • Zitat

    Original von Leilani
    Ich hab jetzt den vierten Teil gelesen und bin begeistert von der Szene im Wald, in der Bärbel badet und Albrecht sie beobachtet. Das hat mich doch sehr an Märchen erinnert. (wie z.B. an Aschenputtel oder so... die Schöne, die vom Prinzen erkannt wird und er verliebt sich in sie).


    Da ging es mir genauso.


    Hab erst im Interview gelesen, daß dies ein Fantasy-Roman ist. Hier ähnelt doch die Schreibweise deren von Kai Meyer (Die Alchimistin - Die Unsterbliche).
    Da ich jedoch 2 Tage nicht da war, hab ich das Buch natürlich fertig.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Hallo,


    da es anscheinend Irritationen über die Wirkung der Reliquie gab, will ich hier meine eigene Interpretation bringen. Erstens: Die Reliquie ist kein belebtes Wesen. Zweitens: Ihre Wirkung ist beschränkt auf eine gewisse Hilfe, die sie dem Besitzer zukommen lassen kann. Sie untersützt ihn dabei, sich gewisse Wunsche zu erfüllen, soferne diese nicht grundlos böse sind. Den Wallburgern half sie, mächtig zu werden, konnte aber nicht die Art und Weise beeinflussen, wie diese mit der gewonnen Macht umgingen.


    Auf Grund des Segens, der auf ihr lag, konnte die Reliquie Graf Walther auch nicht verwerfen, es sei denn, eine höhere Macht tat dies. Als Bärbel die Reliquie das erste mal an sich nehmen wollte, besaß Walther noch die Chance zur Umkehr. Deshalb wurde Bärbel auch von der Macht, die später mithilft, Ardani zu besiegen, gebeten, die Reliquie an ihrem Ort zu lassen. Erst als Graf Walther trotz der Schicksalsschläge, die ihn getroffen hat, nicht bereit ist, sich zu ändern, wird sein Untergang beschlossen.


    Irgendwo glaube ich die Frage nach dem möglichen Alter der Leute in jener Zeit gelesen zu haben. Ein Durchnittsalter von dreißig Jahren kann ebenso bedeuten, dass zwei Leute genau so alt werden. Das selbe Durschnittsalter hat man allerdings auch, wenn ein Kind bei seiner Geburt stirbt und der andere sechzig Jahre alt wird. Im Mittelalter war die Kindersterblichkeit sehr hoch, allerdings starben auch viele Menschen an Hunger oder durch die Strapazen im Krieg. So wurden die Deutschen Könige im Mittelalter im Durchschnitt knapp unter fünfzig Jahre alt, die Könige Frankreichs knapp über fünfzig.


    Gruß


    Mara V.