'Die unendliche Geschichte' - Vorgeschichte - Buchstabe D

  • Wie ich sehe, darf ich hier denn Anfang machen... :-)


    Bin bis Buchstabe C vorgedrungen, also noch nicht ganz zu Ende mit dem ersten Teil. Dieses Buch ist eines meiner Lieblingsbücher, deswegen hat es mich natürlich sofort wieder in den Bann geschlagen.


    An der Aufmachung des Buches gefällt mir vorallem die Idee mit dem Zweifarbigen Text. Dadurch fällt es einem immer leicht zwischen den Beiden Erzählwelten zu wechseln. Bei mir ist das zumindest so, dass wenn sich die Farbe wechselt, sich bei mir auch eine andere Lesestimmung einstellt. Bei anderen Büchern passiert das natürlich auch, aber nirgendwo fällt mir das so sehr auf, wie bei diesem Buch. Die ganzseitigen Darstellungen der Buchstaben sind natürlich auch sehr schön.


    Die Erzählweise hat mich sofort in den Bann gezogen. Genauso wie damals, als ich das Buch zum ersten mal gelesen habe. Das ist immerhin fast sieben Jahre her. Dem Autor gelingt es wirklich den Leser auf eine Reise durch Phantasien mitzunehemn. Was ich festgestellt habe, ist der Umstand, dass ich das Buch anders wahrnehme alsbeim ersten lesen. Für mich war es damals auch nicht "nur ein Unterhaltungsbuch", sondern eine Geschichte, in der kleine "Wahrheiten und Botschaften" versteckt sind. Diesmal habe ich das Gefühl diese "Wahrheiten und Botschaften" besser und schneller zu verstehen. Was das Ganze noch interessanter macht.


    Michael Ende gelingt es auch sympatische Charaktere zu erschaffen. Da ist auf der einen Seite der etwas griesgrämig aussehende Buchhändler Karl Konrad Koriander. Richtig grimig oder grisgrämig ist er ja nicht. Dieser erste Eindruck täuscht meiner Meinung nach ganz gewaltig. Wenn er wirklich so hartherzig gegenüber Kindern wäre, würde er Bastian nicht nach seinen Sorgen und Nöten befragen. Er tut dies nicht gerade auf die nette Art und Weise, aber er scheint der Erste zu sein, der sich ein wenig für Bastians Nöte und Probleme interessiert. Seine ganze Art macht ihn für mich sympatisch.


    Die Figur des Bastian ist auch sehr gut gelungen. Irgendwie kennt man das doch noch aus eigener Erfahrung -vielleicht nicht alle, aber bestimmt viele- wie man sich im Alter von Bastian gefühlt hat, und das das Leben damals nicht immer leicht war. Nur ist es in Bastians Fall ein wenig zu sehr aus den Fugen geraten, so dass man schon ein kleines bisschen mitleid haben möchte. In dieser Situaton nimmt man ihm den Diebstahl des Buches, auch nicht übel... Einfach ein Buch klauen... :grin


    Atréju verkörpert für mich den typischen Helden. Er ist genauso, wie man es sich als Kind immer wünscht zu sein. Stark, mutig und vor allem unabhängig. Frei zu sein, alle wichtigen Entscheidungen selbst zu treffen. Ein guter Partner für ein Abenteuer.

  • Moin,
    ich konnte leider erst heute morgen anfangen und bin gerade mit A zu Ende.


    Mir gefällt das Buch auch immer wieder, ich lese es bereits zum dritten Mal. Bastian ist aufgenommen in den Kreis der Büchereulen, würde ich sagen. Michael Ende beschreibt ihn wirklich genial, so richtig zum Greifen. Und wie er in Büchern versinkt, da finde ich mich sehr wieder.


    Herr Koreander ist auch wunderbar besrhrieben, kann mir den alteren Herrn richtig gut vorstellen. Er ist klar und ehrlich, sagt was er denkt, und ist bereit sich für andere zu interessieren, auch wenn er sich das nicht immer eingestehn mag.


    Das Buch "Die unendliche Geschichte" ist toll aufgemacht. Ich habe den Schutzumschlag zu Hause gelassen, aber schon da spiegeln sich die Farben der Geschichte, smaragt und bordeaux, wieder. Die unterschiedlichen Schriftfarben geben ein ganz neues Lesegefühl.


    Ich freue mich schon auf die Mittagspause, wenn ich endlich weiterlesen darf und melde mich dann nochmal.


    Liebe Grüße, amberle

    . :writeKeep smiling, don't be sad, than sadness is so bad, keep smiling and the sun will shine again.:knuddel1

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  • So, Mittagspause vorbei und wie versprochen, bin wieder hier.


    Das ist ganz schön spannend alles und ich muss mich wirklich zwingen das Buch aus der Hand zu legen und weiterzuarbeiten. ;-)


    Atréju ist wirklich ein kleiner Held und ich kann Bastian in seiner Situation gut verstehn, das er wie Atréju sein möchte. Das ist so der Kandidat Liebling aller Mädchen. :lache


    Naja, zur Geschichte. Bastian versinkt ja schon richtig in "seinem" Buch und es geht mir ähnlich. Bei dem Tod von Atrax musste ich das Buch auch kurz sinken lassen und einmal Schlucken. *schnief*


    Ansonsten finde ich arbeite Michael Ende die Erscheinung Bastians richtig gut raus und ich kann mich gut in dessen Situation denken. Die Trauer seines Vaters hat ihm das Leben sicher nicht vereinfacht und das Desintresse an Bastian als Sohn, macht dessen Leben natürlich noch einsamer.


    Ich finde es sehr bereichernd, das Bastian auch immer wieder in die Schule abschweift und darüber nachdenkt, wie es seinen Schulkameraden wohl gerade geht, dadurch lernt man Bastian noch besser kennen.


    Ich freu mich schon auf die nächsten Kapitel.


    Liebe Grüße, amberle

    . :writeKeep smiling, don't be sad, than sadness is so bad, keep smiling and the sun will shine again.:knuddel1

  • Witzigerweise hat mich früher die ganze Geschichte um Bastian immer genervt, ich fand halt Phantasien viel interessanter und sah das dann als unliebsame Unterbrechung an. Aber die Idee mit den unterschiedlichen Schriftfarben ist wirklich gut, zumal später dadurch erst richtig bewußt wird, wie Bastian mit der "Unendlichen Geschichte" verschmilzt.

  • so , konnte leider erst jetzt anfangen zu lesen , aber ich muss sagen , das
    Buch reißt mich wieder genauso mit wie beim letzten mal.
    Ich finde man kann die athmosphäre im antiquariat regelrecht spüren ( ich
    glaube wenn ich "groß " bin mach ich auch ein antiquariat auf :grin
    - aber ich wäre bestimmt nicht so unhöflich ;-) ) .


    so , dann fang ich jetzt mal mit Atreju und seiner Geschichte an :-]

  • Also ich habe das Buch bis jetzt noch nie gelesen, kenne zwar den Inhalt so grob aber selbst an den Film kann ich mich nur noch halbwegs erinnern, aber ich muss sagen die Geschichte reißt einen richtig mit, man kann, wie Bastian es auch beim "richtigen" Buch empfindet, man kann sich alles richtig gut vorstellen, das Buch malt sozusagen Bilder :-]

  • Das Kapitel "D", wo es um Ygramul die Viele geht, finde ich, ist eines der besten! Zumal Bastian dort auch zum ersten Mal in der Geschichte mit "vorkommt". Und Ygramul ist echt eine tolle Erfindung von Michael Ende. Schade, daß er oder es ;-) damals nicht im Film berücksichtigt wurde. Aber der war eh schlecht gegen das Buch. Nur bin ich damals durch den Film erst an das Buch gekommen :-)

  • Ygramul finde ich auch gut "erfunden" (:grin), vorallem weil er, sie, es sich aus vielen einzelnen Tieren zusammensetzt, das finde ich sehr gelungen.Man stelle sich mal vor ein Schwarm Stechmücken fliegt plötzlich in der Gestalt einer riesigen Spinne oder eines Skorpions auf einen zu :yikes :yikes grausige Vorstellung, findet ihr nicht?

  • Angeregt durch die Leserunde habe ich das Buch auch wieder hervorgeholt und ich bin davon genauso gefesselt, wie beim ersten Lesen vor vielen Jahren.


    Ich finde die detailierten Beschreibungen sehr bildhaft. LLONK hat es sehr treffend gesagt: "das Buch malt sozusagen Bilder"


    Es sind auch die vielen Kleinigkeiten, die mich begeistern. Ein Irrlicht das sich verirrt, ein gräsernes Meer, eine Rennschnecke, ...

  • Nach dem unser PC Problem behoben ist, kann ich nun auch mit schreiben. Die unendliche Geschichte habe ich vor ca 15 Jahren zum ersten Mal gelesen. Auch beim zweiten Lesen gefällt es mir sehr gut.


    Mit Bastian hat Michael Ende einen sehr interessanten Charakter erschaffen. Auf der einen Seite ist er moppelich, hat keine Selbstwertgefühl und lässt sich von anderen Kindern ärgern. Wenn es sein muss, beweist er sehr viel Mut, in dem er das Buch mitgehn lässt und sich auf dem Dachboden versteckt.


    An der Einleitung gefällt mir besonders die Seite 12 ( in meiner Ausgabe) auf welche Michael Ende seine Liebe (?) zu Bücher beschreibt.


    @ Llonk
    Die alte Morla gefällt mir besser.


    @ Granger
    Ich kann dir nur zustimmen.


    @ Amberle


    Ich kann mir Karl Konrad Korander auch gut vorstellen, wie er in seinem Sessel pfeiferauchend sitzt und zu Bastian nicht sehr nett ist.

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

  • @Tjrovensmum
    Die alte Morla finde ich auch gut, da hast du recht, aber Ygramul ist eben ein richtiger Bösewicht, während die alte Morla eher ein bisschen gemütlich ist, aber ich kann mich sowieso nicht entscheiden welche Figur mir am besten gefällt.


    Bastian finde ich, passt so richtig zum Klischee des "Bücherfressenden Jungen", der von anderen gehänselt wird, immer ein Außenseiter ist und sich dadurch hinter Bücher verschanzt, was in dem Fall aber sehr gut passt. :grin

    "Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt"
    Jorge Luis Borges



    BT

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  • Da ich in den letzten Tagen doch mehr Stess hatte als erwartet, bin ich erst heute nachmittag bis Buchstabe D gekommen.


    Ende gelingt es wirklich sympatische und farbige Charktere zu erschaffen.
    Aber nicht nur die Protagonisten der Handlung reissen mich so sehr mit, sondern auch die bezaubernde Welkt von Phantasien


    @Tjoervensmum
    Diese Stelle gehört auch zu meinen Lieblingsstellen des Buches, bei mir befindet sie sich wohl auf Seite 10/11. Es gibt noch ein paar mehr, auf die ich mich jetzt schon freue. deas Buch steckt voller Ideen ...


    Morla ist für mich eine typische in die Jahre gekommende alte Dame.
    Sie weiss viel, aber niemand sucht sie auf um ihren Rat oder ihre Hilfe zu erbitten. Aus diesem Grund fühlt sie sich alt und einsam. Aufgrund dessen ist sie verbittert und alles was mit ihrem Leben oder dem Leben ihres Umfelds zu tun hat, hat für sie keine Bedeutung mehr. Ein Verhalten, das in unsere Gesellschaft viel zu häufig vorkommt.


    Das Kapitel mit Ygramul gefällt mir auch sehr gut. Ich finde es auch Schade, dass sie damals im Film nicht berücksichtigt wurde. Ygramuls Handlung macht sehr gut deutlich, zu was falsche Selbstüberschätzung führen kann. :grin
    Sie ist sich ihrer Beute - Fuchur - so sicher, das sie in seiner Gegenwart ihr größtes Geheimnis preisgibt.


    Eine weitere faszinierende Rolle, ist für mich die kindliche Kaiserin. Die Idee eine Person in die Handlung einzubringen, die nicht nach gut oder böse bewertet, hat etwas für sich. Sie ist zwar die höchste Instanz in Phantasien, beeinflusst seine Einwohner weder in die eine noch in die andere Richtung.

  • Der Roman hat eben auch eine tiefergehende Bedeutung. Die Kindliche Kaiserin steht für mich auch als spirituelle Idee bzw. als Endes eigene Sicht von der Welt, wie sie bewertet werden sollte. Und das alles seinen Platz und sein Anrecht hat.

  • Die alte Morla hat mir immer ein bisschen Schauer über den Rücken gejagt. :wow Ich finde es unheimlich, wie sie mit sich selbst redet. Das erinnert mich stark an die Persönlichkeitsspaltung in Psycho.


    Ich kann den vorherigen Stimmen über die Aufmachung des Buches nur zustimmen: Es ist wirklich wunderschön, von den Buchstaben über die zweifarbige Schrift bishin zu den Schlangen.


    Was ich an Michael Ende bewundere, ist, dass seine Kinderbücher auf ihre Weise ernst sind, was aber nicht zu sehr in den Vordergrund rückt. Er ummmantelt die Ernsthaftigkeit mit viel Liebe zum Detail, phantasievollen Ideen und liebenswürdigen Charakteren.



    JAss :keks

  • Dieses Buch liegt schon seit Jahren auf meinem SUB... Irgendwie habe ich mich nie rangetraut, weil ich die Filme schon gesehen habe, aber wenn ich so lese, was ihr hier geschrieben habt, solte ich vielleicht doch mal reinschauen!