Das Spiegellabyrinth - Frank Beddor

  • Kurzbeschreibung:
    Vergessen Sie alles, was Sie über Alice im Wunderland gehört haben. In Wirklichkeit war alles ganz anders!
    Frank Beddor entführt den Leser in ein ganz neues Wunderland - voller Gefahren, grausamer Geschöpfe und böser Intrigen. Alice wird zu Alyss, der rechtmäßigen Königin des Wunderlandes, doch die böse Königin Redd versucht alles, um Alyss' Rückkehr zu verhindern.


    Eigene Meinung:
    Die Idee, Alice im Wunderland neu zu erzählen, finde ich eigentlich ganz witzig. Die Handlung ist auch voller "Action", doch irgendwie fehlt es dem Autoren ein wenig an Sprachwitz und an einigen Stellen hatte ich das Gefühl, dass er sich noch von anderen hat "inspirieren" lassen.
    Fazit: Unterhaltsam, aber nicht herausragend.

  • Inhalt:


    Alyss wächst als Prinzessin des Wunderlands auf. Ihre Einbildungskraft ist selbst größer als die ihrer Mutter Genevieve, der Herrscherin über das Wunderland. Ihr wird eine große Zukunft prohezeit. An ihrem 7. Geburtstag muss sie allerdings miterleben wie Redd, die Schwester ihrer Mutter, die Macht im matriarchischen Staat an sich reißt und ihre Familie auslöscht.


    Alyss wird gerettet, indem der Anführer der Modisterei, Mac Rehut, sie in eine andere Welt bringt. Sie landet im viktorianischen London, wo sie lernen muss, zu überleben. Sie landet bald in einem Waisenhaus, hat aber Glück und wird schließlich von der Familie Liddell adoptiert und wächst mit ihnen in Oxford auf.


    Niemand glaubt ihr die Geschichte ihrer Vergangenheit und so passt sie sich letztlich der Welt an, in der sie aufwächst - und wechselt sogar ihren Namen in Alice. Dass ihre Fantasie in dieser wissenschaftsgläubigen Gesellschaft verkümmert, darf nicht überraschen.


    13 Jahre später wird sie von Mac Rehut wiedergefunden, der seit der Rettungsaktion auf der Suche nach Alyss ist. Er ist damals nicht in London gelandet, sondern in Paris. Gemeinsam kehren beide in das Wunderland zurück, wo Alyss sich beweisen muss. Der Schlüssel zu ihrer Macht liegt im Durchqueren des Spiegellabyrinths. Doch hat sie überhaupt noch genug Einbildungskraft, um im Wunderland zu bestehen?!


    Meine Meinung:


    Da ich mich nie für Lewis Carrolls Stil begeistern konnte, wollte ich es mal mit einem anderen Ansatz versuchen, das Wunderland kennenzulernen. "Das Spiegellabyrinth" ist klar ein Jugendbuch, aber mit einer spannenden Geschichte. Die Figuren wurden mir schnell sympathisch, bzw. gründlich unsympathisch. Man weiß als Leser ziemlich genau, woran man ist. Einzig Alyss' Jugendfreund Dodd ist bis zum Schluss nicht ganz klar definiert.


    Die Geschichte ist in kurze Kapitel eingeteilt, was mich immer dazu verleitet, noch ein bißchen weiterzulesen, als ich eigenttlich möchte. Und so war der Roman ratzfatz durchgelesen.


    Viele Fragen bleiben offen, weshalb ich darauf hoffe, dass es weitere Bände geben wird. Auf der englischsprachigen Homepage des Autors wird Band 2 "Seeing Redd" für August 2007 angekündigt. Mal sehen, ob ich es mir dann kaufe oder auf die deutsche Ausgabe warte...


    Nette Lektüre für zwischendurch - gut aufgebaut, spannend, aktionsgeladen und mitunter ziemlich düster. Aber "das gewisse Etwas", um es zu einem unvergesslichen Lesevergnügen zu machen, fehlte ihm.

  • Mir hat das Buch wirklich sehr gefallen. In Windeseile ist es in meine Favoritenliste gehüpft. Den Stil fand ich einfach wunderbar. Und die Aufmachung erst (die von der dtv-Ausgabe), die war auch super! Ich fand Das Spiegellabyrinth einfach genial :)


    [hi marilu! :wave Kennst du mich noch? lol]

  • Ich liebe Alice im Wunderland und fand die Idee zu 'Das Spiegellabyrinth' daher ziemlich klasse. Die Umsetzung hat mir allerdings nur mäßig gefallen.


    Rezension
    Frank Beddor erzählt in 'Das Spiegellabyrinth' die wahre Geschichte von Alice’s Abenteuern im Wunderland. Eigentlich heißt Alice nämlich Alyss und ist die Prinzessin von Wunderland, einem Land, in dem durch die Macht der Imagination Fantasien real werden.
    Alyss hat schon früh eine sehr starke Einbildungskraft und soll bald mit der Ausbildung zur Königin beginnen. An ihrem siebten Geburtstag fällt jedoch Redd, die böse Schwester der Königin, mit ihren Kartentruppen in den Herzpalast ein, tötet Alyss’s Eltern und tritt die Herrschaft über Wunderland an. Alyss entkommt durch den Teich der Tränen und landet in London, wo sie nach einiger Zeit im Waisenhaus von den Liddells adoptiert wird und Jahre später ein gewisser Charles Dodgson ihre Geschichte niederschreiben wird – allerdings in einer völlig anderen Version.
    Alyss versucht, ihre Herkunft zu vergessen, aber dann holt die Vergangenheit sie wieder ein, denn Wunderland braucht seine rechtmäßige Königin…


    Die Idee dieser düsteren Thriller-Variante von Alice im Wunderland ist originell, die Umsetzung aber leider nur mittelmäßig gelungen.
    Zwar ist das Buch durchaus spannend und lässt sich aufgrund der einfachen Sprache und der sehr kurzen Kapitel, die manchmal gerade mal drei Seiten umfassen, recht schnell lesen, jedoch kommt einfach keine richtige Atmosphäre auf. Eigentlich fantasievolle Einfälle werden flüchtig und lieblos eingeworfen, so dass sie sich kaum einprägen. Ohnehin geht alles sehr schnell, der Showdown am Ende fällt verhältnismäßig kurz aus, Alyss’ Gefühle und ihre Entwicklung werden nur sehr knapp beleuchtet. Die Charaktere bleiben allesamt blass und es ist schwer, mit ihnen mitzufiebern/-fühlen.
    Hauptaspekt sind vielmehr bloß der Krieg in Wunderland und die damit verbundenen Kampfhandlungen. Hat man sich damit abgefunden, dass man die gewohnten, bunten Wunderlandpfade verlassen hat, ist es auch nicht weiter störend, dass die Schilderungen teilweise sehr brutal sind und eine Menge Blut fließt. Trotzdem ist schade, dass Beddor’s Wunderland so gar kein märchenhaftes Flair mehr anhaftet, sondern alles sehr technisch und für die Zeit um 1863 viel zu modern ist. So gibt es schon das TM-Zeichen und Wunden werden nicht durch Zauber geheilt, sondern mithilfe von Manschetten mit NRG-Knoten und Schmelzkernen, Glühstäben, Laserbrennern und künstlich hergestellter Haut, was für mich trotz aller Aufgeschlossenheit für Neues absolute Fremdkörper im Wunderland sind.


    FAZIT: Zwar trifft man auf alte Bekannte, allerdings in völlig veränderter Form. Wenn man sich darauf einlassen kann und kein Problem damit hat, dass Wunder eher technischer Art sind, bietet das Buch spannende und kurzweilige Unterhaltung. Richtig neugierig auf den zweiten Teil Seeing Redd hat es mich allerdings nicht gemacht.


    Bewertung: 3/5

  • Danke für die schönen Rezis!!
    Mal sehen, ob das was für mich ist.

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter