"Die Toten von Santa Clara" Robert Wilson

  • Page & Turner
    506 Seiten


    Über den Inhalt:


    Kurzbeschreibung (von amazon):
    Ein ausgezeichneter Autor. Ein faszinierender Schauplatz. Ein atemberaubendes Lesevergnügen.


    Tatort Sevilla: Der vermeintliche Selbstmord eines Bauunternehmers weckt das Misstrauen von Inspektor Javier Falcón. Gegen den Willen seiner Vorgesetzten beginnt er, auf eigene Faust zu ermitteln …


    Während ganz Sevilla unter der Hitze des Sommers leidet, wird Chefinspektor Javier Falcón in eine der klimatisierten Villen des Nobelvororts Santa Clara gerufen. Dort scheint der reiche Bauunternehmer Rafael Vega seinem Leben durch eigene Hand ein Ende bereitet zu haben. Die Staatsanwaltschaft will den Fall schnell zu den Akten legen, denn dieser Tod ist ein Skandal für Sevillas gute Gesellschaft. Doch etwas an dem Tatort weckt Falcóns Misstrauen: Eine rätselhafte handschriftliche Notiz von Vega und der offenbare Mord an seiner Frau, die mit einem Kissen im Bett erstickt wurde, lassen ihn gegen den Willen seiner Vorgesetzten die Ermittlungen aufnehmen. Bald ist Falcón einem infamen Komplott auf der Spur, das noch weit mehr Opfer zu fordern droht …




    Über den Autor:


    Robert Wilson wurde 1957 geboren. Nach seinem Studium an der Universität von Oxford arbeitete er unter anderem in der Schifffahrt und in der Werbung. Er bereiste Asien und Afrika und lebte zeitweise in Griechenland und Westafrika. Zusammen mit seiner Frau lebt er abwechselnd in England, Spanien und Portugal. Spätestens seit dem Buch "Tod in Lissabon", für das er den Gold Dagger Award und den Deutschen Krimi-Preis erhielt, wird er von der Presse und den Lesern als neuer Krimistar gefeiert.



    Meine Meinung:


    Durch die Volltreffer-Runde der Krimi-Couch bin ich zu diesem Buch gekommen.
    Ganz sicher ist der Schreibstil von Robert Wilson nicht jedermanns Geschmack. Das Buch lässt sich auch nicht locker "so nebenher" lesen. Dazu ist es zu komplex und nicht reisserisch genug geschrieben. Was mir aber sehr gut gefallen hat. :-]
    Die Geschichte entwickelt sich unglaublich gut und auch die beruflichen/menschlichen/gesellschaftlichen Aspekte kommen meiner Meinung nach realistisch rüber.
    Javier Falcòn ist ein Ermittler nach meinem Geschmack. :-)


    Für jeden empfehlenswert, der keinen 08/15 Krimi erwartet ( und den es nicht stört, viele spanische Namen und Bezeichnungen zu lesen :grin ).


    9 Punkte.

  • Danke Rosenstolz, :-]


    hatte auf das Buch schon ganz vergessen, es ist ja bereits der 2.Fall von Inspektor Javier Falcón und den 1.Fall "Der Blinde von Sevilla" habe ich ja schon vor einiger Zeit gelesen. Also gleich mal höher schieben auf meiner Liste. :wave

  • Originaltitel: The Silent and the Damned
    507 Seiten



    2.Fall, Chefinspektor Javier Falcón


    Meine Meinung:
    Auch dieser zweite Fall war anfangs für mich eher langatmig und ohne Spannung. Es gibt viele Handlungsstränge, viele Details werden beschrieben, die mit der ganzen Sache nicht direkt zu tun haben, vor allem die vielen spanischen Straßennamen. Die Fälle sind alle sehr interessant, aber auch verzwickt und undurchsichtig und ändern häufig ihre Richtung und man muss verdammt aufpassen, um nichts durcheinander zu bringen.


    Ein Teil der Personen sind einem zum Glück schon aus dem ersten Fall vertraut und ans Herz gewachsen, dadurch kann man sich mehr auf die Verstrickungen der einzelnen Fälle konzentrieren. In der zweiten Hälfte des Buches wird es dann auch richtig spannend, und die Verknotungen lösen sich langsam auf.


    Alles in allem eine gute Geschichte, interessante Personen, aber für mich nach wie vor ein etwas gewöhnungsbedürftiger Stil.

  • Meine Meinung


    Nach dem Krimi "Der Blinde von Sevilla" ist dies nun der zweite Fall von Chefinspektor Javier Falcon.
    Ein Bauunternehmer scheint sich selbst und seine Frau umgebracht zu haben, doch Falcon glaubt nicht daran. Durch seine Nachforschungen gerät er immer tiefer in diesen Fall, es tauchen alte Bekannte auf und nichts scheint ihn auf den ersten Blick weiterzubringen. Doch Falcons Hartnäckigkeit bewärt sich....
    Für mich ist Rober Wilson einer der besten Krimischriftsteller. Auch mit dieser Geschichte schafft er wieder einen gut durchdachten und handlungsreichen Krimi abzuliefern.
    Durch die zahlreichen Wendungen weis man nicht wohin dieser ganze Fall führt und somit
    fühlt man sich als Leser dazu gedrängt :grin das Buch nicht zur Seite zu legen, sondern alles andere stehen und liegen zu lassen.
    Wie auch bei all den anderen südländlichen Krimis sind hier die leckeren Speisen, Getränke oder die historischen Bauten von Sevilla mit in die Handlung eingebaut, was einem wahrscheinlich den Stadtführer erspart, wenn man Sevilla vesuchen will.
    Fazit: Ich freu mich schon auf das nächste Buch von Robert Wilson.

  • Ich finde den Stil, sowohl sprachlich, als auch vom Niveau der Handlung her sehr ansprechend.


    Jedoch so richtig spannend wurde es für mich erst im zweiten Teil.


    Obwohl ich "Der Blinde von Sevilla" gelesen habe, und so eine Reihe der handelnden Personen bereits kannte, muß man schon konzentriert lesen bei der Vielzahl von Personen.


    Ein etwas anderer, und meinerserachtens anspruchesvollerer Krimi, der im heißen Sevilla spielt.


    Im Juli diesen Jahres ist das Buch übrigens als TB erschienen.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Ich habe "Die Toten von Santa Clara" auch als meinen ersten Wilson gelesen.
    Ich fand ihn schlicht gesagt toll! :anbet
    Sprachlich habe ich den Titel als sehr angenehm empfunden:
    Wilson schafft durch die genaue Beschreibung der Stadt, ihrer Bewohner und deren Lebensart, ein sehr genaues Bild des sommerlichen Sevillas.
    Man kann die Zeit vor dem Sonnenaufgang quasi riechen, wenn es noch nicht so heiß ist, das alles darnieder liegt und die gesamte Stadt gelähmt vor Hitze ist. Mittags wenn alles Siesta hält und die Geschäfte geschlossen sind, bis auf einige Bars, wohin die Leute vor der Hitze geflüchtet sind, sieht man die ausgestorbenen, gleißend hellen Straßen fast vor sich.. :-]



    Die Spannung nähert sich langsam an, ein genaues Lesen ist erforderlich, denn Vieles, was profan erscheint, wird nachher zu einem der Puzzleteilchen, mit denen der Fall aufgeklärt wird.


    Falcon ist mir sympatisch, ich will trotzdem nicht in ihn als Person hineinschlüpfen, was für mich die richtige Balance auf dem Grat ,zwischen Annäherung an den dargestellten Charakter und Beobachtung desselben von außen, darstellt. :-]


    Wilson arbeitet bewußt mit viel Gesellschaftskritik, die er sich aber nicht an einigen Gesellschaftsteilen festbeißen lässt, und damit stereotyp wird, sondern mit Hilfe, einiger ausgefallener Charaktere, lässt er niemals den Menschen als Individuum außer Acht, mitsamt seinen Schwächen und Tücken.
    (Was ich, als Feind der Moralkeulenschwinger, als sehr positiv empfunden habe)


    Ein schöner, ausgefallener Krimi, der auf jeden Fall Lust auf mehr macht.
    Auch ich werden den ersten Fall nach dem zweiten lesen müssen.


    begeisterte Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Kein schlechter Krimi, macht Lust auf mehr. Ich mag zwar bei Krimis diese Wälzerausmaße nicht so sehr, aber dank langer Zugfahrt ging es einigermaßen. Die vielen spanischen Namen waren zunächst gewöhnungsbedürftig, ging dann aber ganz gut. Die Geschichte ist spannend und dank vieler irreführender Spuren bleibt diese Spannung auch bis zum Schluß erhalten, auch wenn ich die eine oder andere politische Ansicht des Autors sicher nicht teile.

  • Ich habe wie einige andere auch mit Band 2 angefangen und werde mit Sicherheit die anderen Bücher dieser Reihe noch lesen.


    Von Sevilla ist vorne im TB eine Karte abgedruckt, das fand ich zur Orientierung gut. Der Sprachstil war für mich nur anfangs gewöhnungsbedürftig.


    Den Krimi selbst mußte ich schon konzentriert lesen, denn er ist sehr komplex und es gibt eine große Anzahl von Personen, die ich immer wieder zuordnen mußte. Es wird auf verschiedene gesellschaftspolitische Themen eingegangen, also so locker nebenbei lesen, das geht nicht Das Tempo und die Spannung legen im letzten Drittel eindeutig zu. Das Ende ist schlüssig und alle Puzzleteile sind richtig zusammengefügt.


    Es war erster Krimi mit Schauplatz Sevilla und ich bin begeistert. Eindeutig kein Einheitsbrei von Krimi!


    Von mir 9 Eulenpunkte!