Der Fluss - Gary Paulsen (ab 11 Jahre)

  • Originaltitel: The River
    Ab 11 Jahre


    Kurzbeschreibung (Amazon)
    Vor zwei Jahren hat der 15-jährige Brian nach einem Flugzeugabsturz allein in der Wildnis überlebt. Kaum hat der Medienrummel um ihn nachgelassen, tritt die Regierung an ihn heran: Brian soll seine Robinsonade wiederholen, damit er seine Fähigkeiten weitergeben und für Überlebenstrainings nutzbar machen kann. Nach anfänglichem Zögern stimmt er zu, sich mit dem Psychologen Derek erneut in der Wildnis aussetzen zu lassen. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft geraten sie in ein Unwetter, in dem ihr Funkgerät zerstört und Derek schwer verletzt wird. Wieder ist Brian ganz auf sich allein gestellt...

    Meine Meinung:

    Das ist die Fortsetzung von „Allein in der Wildnis“.
    Leider ist es auch wirklich nicht mehr als ein kleines Kompendium, für die Leser die den ersten Teil mochten. Als allein stehender Roman funktioniert es aber nicht. Leider ist der ganze Roman arg konstruiert, er lässt sich aber flott lesen.


    Wieder hat Paulsen Probleme damit, Charaktere neben Brian aufzubauen. Die Mutter existiert nur im Zusammenhang des Vorfalls des ersten Romans, der Vater taucht vorsichtshalber gar nicht auf. Einziger Nebencharakter ist der klischeehaft geschilderte Psychologe Derek, der aber aufgrund von Kommunikationsproblemen vom Autor schnell als Komaopfer aus dem aktiven Geschehen herausgenommen wird.
    Auch die Wildnisbeschreibungen sind eigentlich sehr schwach verglichen mit dem ersten Teil.
    Brians schwere, aber rettende Flussfahrt soll laut dem aufgesetzt wirkenden Nachwort 63 Stunden gedauert haben. Der Leser braucht nur wenige Minuten dafür.
    Somit bleibt Brian als einziger wirklich gelungener Charakter, auf dem sich die gesamte Geschichte stützen muss und auch er ist diesmal damit leicht überfordert.
    Die Fortsetzung war so überflüssig wie Brians und Dereks Ausflug in die Wildnis.


    Zum Autor:
    Gary Paulsen wollte schon als junger Mann Schriftsteller werden, aber es dauerte doch einige Jahre, bis ihm der Durchbruch gelang. In der Zwischenzeit machte Paulsen große, abenteuerliche Reisen, züchtete Schlittenhunde, mit denen er mehrmals am Iditarod teilnahm, dem schwersten und härtesten Schlittenhunderennen der Welt quer durch Alaska, und versuchte sich in einigen Berufen. Dann aber wurden Paulsens Bücher beachtet, bekamen Preise und Auszeichnungen, wurden übersetzt und verfilmt. Der Schriftsteller lebt mit seiner Frau, der Malerin Ruth Wright Paulsen, in New Mexico.
    Aud deutsch erschienen bisher, begleitet von einem großen, positiven Echo von Lesern und Rezensenten:
    Lied der Wildnis, Foxman, Dogteam und Allein in der Wildnis sowie viele weitere.
    Mit Brians Winter wird die Trilogie um Brian nach "Allein in der Wildnis" und "Der Fluss" beendet.