Tod einer Diva - Lee Martin

  • OT: Murder at the Blue Owl
    3. Band der Deb Ralston-Reihe


    Kurzbeschreibung:
    Deb Ralston - Polizistin, Adoptivmutter und bereits Großmutter - ist mit 42 Jahren erstmals schwanger. Statt Mordfälle zu lösen, erholt sie sich deshalb bei der Mutter einer Schulfreundin, einst eine gefeierte Leinwand-Diva. Doch die früher von ihr geradezu angehimmelte Schauspielerin erweist sich zuerst als sehr anstrengend, dann als tot. Der Ex-Star hatte sich schnell als psychisch schwer geschädigtes alkoholisiertes Wrack erwiesen, das unter Verfolgungsängsten litt. Motive findet Deb im Laufe ihrer Ermittlungen mehr als genug - aber den Täter zu finden wird durch vergiftete Drinks, geheimnisvolle Stichwunden und zahlreiche (falsche) Testamente nicht leichter.


    Über die Autorin:
    Lee Martin, eigentlich Anne Wingate, 1943 geboren, stammt aus Ost-Texas und studierte an der Texas Woman's University in Denton. Sie arbeitete selbst viele Jahre lang als Polizistin in Georgia und in Fort Worth, Texas, versteht sich aber nach eigener Aussage eher als Mutter. Ihre Kriminalromane spiegeln die Wirklichkeit der Polizeiarbeit ebenso wider wie die Spannungen, die zwangsläufig zwischen Beruf und Privatleben entstehen. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Salt Lake City, Utah.


    Meine Meinung:
    Deb Ralston, gerade zu Besuch bei der alternden Leinwand-Diva und Mutter einer alten Freundin, findet diese bei einer Filmvorführung tot auf. Im Rückblick werden aus Debs Sicht die letzten Stunden vorher erzählt, bis die Handlung erst relativ spät wieder beim Fund der Leiche einsetzt. So kann sich der Leser selbst ein Bild von den Familienstrukturen, den einzelnen Personen und der Situation allgemein machen und mitzurätseln, was neben den bekannten Figuren um Deb und ihre Familie Spaß macht. Leider passiert die Auflösung dann ziemlich schnell und wirkt irgendwie lieblos, so als hätte Lee Martin irgendeinen Abgabetermin einzuhalten und deshalb keine Zeit oder Muße mehr für Schnörkel. Ein bisschen schade, dennoch solides Mittelmaß.


    P.S.: Hier ist mir wieder stark aufgefallen, wie sinnvoll es sein kann, eine Serie auch wirklich chronologisch zu lesen, mit dem Hintergrundwissen der Vorgängerbände, gerade was Debs Familiensituation angeht, hat man eine gute Basis, ohne die ich garantiert ziemlich verwirrt wäre.