Reagenzglas-Kinder

  • Inspiriert durch den Samenspender-Thread ist mir eingefallen, dass ich gern mal eure Meinung zu Embrional-Forschung und gentechnik hätte.
    Es gibt ja in der Forschuhng die Vorstellung, eines Tages könnte man die perfekten Menschen nach Wunsch aus dem Reagenzglas züchten.
    In Wahrheit ist man natürlich weit davon entfernt, aber vorsichtshalber wurde ja die Embrional-Forschung in Deutschland verboten.


    mehr Infos zum Thema gibts hier


    Wie ist eure Meinung dazu?



    Ich bin jetzt nicht sicher, ob ich meine dazu setzen soll, weil das womöglich beeinflussend wirkt ;)


    Aber ich bin auf jeden Fall gegen Embrional- bzw. Stammzellen-Forschung.

  • Ich auch! Ich bin einfach nicht der Ansicht, dass man alles Machbare auch machen sollte....und, obwohl ich Söhne hab, die beide eventuell in die Richtung Forschung wollen und von daher darüber oft heiß diskutiert wird zuhause, finde ich ganz persönlich, dass es uns Menschen ganz gut täte, wenn wir wieder etwas bodenständiger würden und lernten, mit Tod, Behinderung usw. sehr viel einfacher wieder zu leben. :-)


    @Ironie...ich hätte da mal eine Frage:


    Zur Zeit lese ich gerade "Das Lazaruskind", wo es darum geht, ob man Koma-Patienten wieder zurückholen sollte, dürfte...alle Probleme eben, die in diesem Zusammenhang von Belang sind.


    Da m.E. nach die Thematik auch in einem ähnlichen Bereich befindet, würde ich mich mit der Bitte um andere Meinungen dazu gerne an diesen Deinen Thread mit "anhängen", wenn Du erlaubst? Einen eigenen Thread dafür fände ich zuviel des Guten :-)


    :wave
    Ikarus

  • Stammzellenforschung hat mit "Reagenzglas-Kindern", also künstlicher Befruchtung, Beeinflussung der genetischen Eigenschaften usw. überhaupt nichts zu tun. Stammzellen sind Körperzellen in einem extrem frühen Stadium, in dem sie noch nicht zweckbestimmt ausgebildet sind, etwa als Leberzelle oder eine Zelle der Kopfhaut. Stammzellen können Zellen bilden, die dann zweckbestimmt sind, eben zum Beispiel Leberzellen, was Stammzellen möglicherweise zu einer Quelle für eine Vielzahl von medizinischen Lösungen macht - von der Schaffung künstlicher, aber eben körperechter Organe bis hin zum einer ganzen Latte von Medikationen. Umstritten bei der Stammzellenforschung ist der Umstand, daß man menschliche Stammzellen aus sehr frühen Embryonen (weit vor dem 90. Tag) "gewinnt". Da die katholische Kirche seit neuestem den Standpunkt vertritt, eine "Simultanbeseelung" fände bereits am Tag der Zeugung statt, wird sich an der zugrundeliegenden Gesetzgebung und damit dem Verbot der Forschung mit menschlichen Stammzellen in Deutschland leider nichts ändern. Das ist nicht nur im Hinblick darauf, daß "wir" technologisch den Anschluß verlieren, zu bedauern, sondern in der Hauptsache deshalb, weil hier sehr wahrscheinlich die Quelle für eine Vielzahl von Lösungen für medizinische Probleme zu finden ist.


    Stammzellen werden übrigens auch bei Klonversuchen benutzt.


    Und zum zweiten Thema: Ich finde es toll, daß man sehr bald ideale Menschen schaffen kann. Dann gibt es keine dumpfen Proleten mehr, die ihre eigenen Kinder mißhandeln und in eine überaus gewisse, erfolglose Zukunft entlassen. Aus denselben Gründen bin ich auch schwer für künstliche Befruchtung und alles, was damit zusammenhängt. Eltern sind Quellen endlosen Übels. Sehr viele Kinder wären besser dran, hätten sie ihre Eltern nicht.


  • ich will nicht wissen was in manschen labors schon gemacht wird! ich glaube nicht das wir sooo weit davon entfernt sind! denn was die in manschen labors machen wird ni an die öffentlichkeit kommen.


    aber ich glaube die forschung kann keiner aufhalten!

  • Zitat

    Original von Ikarus
    Ich auch! Ich bin einfach nicht der Ansicht, dass man alles Machbare auch machen sollte....und, obwohl ich Söhne hab, die beide eventuell in die Richtung Forschung wollen und von daher darüber oft heiß diskutiert wird zuhause, finde ich ganz persönlich, dass es uns Menschen ganz gut täte, wenn wir wieder etwas bodenständiger würden und lernten, mit Tod, Behinderung usw. sehr viel einfacher wieder zu leben. :-)Ikarus


    Ich bin auch gegen Forschung an Embryos, aber ich habe es bis jetzt werder selbst erlebt, noch kenne ich jemanden, der es erlebt hat: Unheilbar krank zu sein und mit der Hoffnung zu leben, das Stammzellenforschung eines Tages eine Heilungschance bringen kann. Nicht dass ihr mich falsch versteht, ich BIN dagegen, aber ich glaube es ist für mich relativ leicht zu sagen, dass um der Gesundheit des Menschen zu dienen niemals alle Forschung erlaubt sein sollte.
    Wer aber gegen Embryonenforschung ist, sollte sich auch fragen, warum. Ich denke, dass auch ein Embryo ein vollwertiger Mensch ist (wie war das: Der Mensch entwickelt sich nicht zum Menschen, sondern als Mensch ;-)) und daher z.B. auch nicht abgetrieben werden darf. Scheint eine andere Diskussion zu sein, ist es aber nicht: Was ist ein Embryo wert?
    Ahja, wir hatten das in den letzten Vorlesungen von Ethik in den Biowissenschaften mehr als ausführlich... (:wave zu Leilani)

  • Zitat

    Original von Smilin1983


    aber ich glaube die forschung kann keiner aufhalten!


    Doch manschmal :lache :lache :lache
    Sage mal, was bist denn DU für ein Clown-chen, hm? :knuddel1


    @Tom...hast' gemerkt? Es lacht keiner. :-)

  • Ironie, ich glaube du wirfst da zwei verschiedene Dinge in einen Topf, bzw. ein Reagenz-Glas. :-(


    Gegen Stammzellforschung für medizinische Zwecke habe ich nichts einzuwenden. Nachdem ich gesehen habe, wie eine Freundin nach einjährigem Leiden den Kampf gegen Leukämie verloren hat, hoffe ich, daß man gerade auf dem Gebiet der Stammzellforschung zum Zweck der Heilung Krebskranker Erfolg hat.


    Allerdings darf diese Forschung niemals mißbraucht werden, etwa in dem Sinne von Ira Levins "Boys from Brazil".

  • Ich würde da wilma zustimmen, ich habe vor kurzem " Beim Leben meiner Schwester " gelesen, wo ein Kind nur gezeugt wurde um ihrer todkranken Schwester aus der Nabelschnur Stammzellen zu LIEFERN!!
    Das entwickelte sich dann aber als Spenden - Marathon ohne Ende und wurde aus allen Perspektiven erzählt.


    Ich habe am Schluß nicht mehr gewußt was richtig oder falsch ist und mir überlegt was würde ich tun wenn es um mein Kind gehen würde, wie weit würde ich gehen...??Ich weiß es nicht, ich denke bei Krankheiten würde ich auf jeden Fall individuell darüber entscheiden wollen, wenn es mich betrifft!!!


    Ein Kind aus dem Katalog auszusuchen, nach Junge oder Mädchen, Haarfarbe, Augenfarbe, schlauem Vater oder Sportlerass käme für mich ABSOLUT nicht in Frage und das finde ich einfach abartig!! :wave

  • Ich finde es prima, dass so eifrig in der Stammzellenforschung gearbeitet wird. Wie jeder weiß gibt es einfach zu wenig Spenderorgane. Wenn so das Problem eines Tages geregelt werden könnte wäre es ein Fortschritt.


    Aber jede Medaille hat zwei Seeiten. Das damit auch Missbrauch getrieben wird ist klar. Hier sind klare Gesetze nötig.



    Reagenzglaskinder an sich sind in meinen Augen nur akzeptabel wenn medizinische bzw. naturgemäße Probleme ein Grund sind. Also Unfruchtbarkeit und gleichgeschlechtliche Partnerschaft. Wobei ich da auch immer eine Adoption ins Blickfeld rücken würde.


    Sich ein Kind wie ein Kleid nach Farbe, Form und Schnitt auszusuchen finde ich eher abartig.

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Tom : also ich bin ehrlich gesagt zu deinem Beitrag nur fassunglos und nehme an, dass ich, wenn ich darauf ernsthaft eingehe eine Streitdiskusion mit dir vom Zaun breche die zu nichts führen kann...
    aber es tut mir leid, dass du so eine schlimme Kindheit gehabt haben mussst, dass du so verbittert bist...
    ich hoffe sehr, du reagierst jetzt nicht hierauf, weil das nichts bringt und ich ansonsten sachlich beim Thema bleiben will.
    Ich für meinen Teil, bin dankbar nicht nach den Vorstellungen irgendwelcher Ideale geschaffen zu sein und/oder keine Eltern zu haben.
    Wer sagt uns denn was Ideal ist? Hitler fand Arier ideal, sollen wir das auch? Starke, kräftige, blonde mit blauen Augen? oder wollen wir lieber dunklere Haut, weil Bräune gerade in Mode ist...


    Ikarus , bitte, gerne! wobei koma-patienten nochmal was anderes sind...


    @alle die mir die unterschiede aufzeigen wollten zwischen der Forschung und der Erschaffung "perfekter" Menschen...


    ich weiß, dass das nicht ganz das gleiche ist, aber ich wollte keine so lange Einleitung schreiben...


    natürlich ist zur Zeit das bekanntgegebene Ziel der Stammzellenforschung (Stammzellen werden bisher von Eizellen genommen) das Erstellen von Organen. Nun kennen viell. einige die Maus mit dem Ohr auf dem Rücken o.ä. Wiederlichkeiten...
    aber nicht zu letzt hofft die Forschuung einfluss nehmen zu können auf die Erschaffung einer neuen Rasse (Arier?!). Sowas erinnert mich an Mengele, denn bisher weiß man nicht wirklich was wofür allein im genetischen Bereich verantwortlich ist. Man stelle sich vor wieviele Krüppel zunächst entstehen würden...


    Zum Klonen... naja, das Problem dabei ist, dass man ja einen klon erhält, der so alt ist, wie das "Vorbild". Das Klonschaaf Dolly, war von Geburt an so alt, wie das original Schaf.


    Interessant wäre ja, wenn man von Geburt an zu jedem Menschen einen klon erschafft, der in künstlichem Koma gehalten wird und als Ersatzteillager des Originals dient...


    hübsche Vorstellung...

  • Huhu, Ironie.


    Zitat

    aber es tut mir leid, dass du so eine schlimme Kindheit gehabt haben mussst, dass du so verbittert bist...


    Beides trifft nicht zu. Ich bin nur fassungslos darüber, daß Frauen, die für Abtreibung sind, weil es "um ihren Körper" geht, gleichzeitig alle anderen möglichen Eingriffe in die Menschwerdung und Dinge wie Stammzellenforschung am sehr frühen menschlichen Embryo ablehnen. Ich bin fassungslos darüber, daß allenthalben behauptet wird, es wäre wichtig für Kinder, Mama und Papa zu haben, aber offenbar niemanden interessiert, was Mama und Papa für Arschlöcher sein können (und häufig eben auch sind). Ich bin fassungslos darüber, daß man hinnimmt, daß sich der Mensch längst über alle Grenzen der Evolution hinweggesetzt hat, aber ablehnt, daß er quasi an der Basis (genetische Manipulation vor oder unmittelbar nach der Zeugung) arbeitet.

  • @Ironie...stimmt schon, allerdings befinde ich die Ethik-Problematik für die gleiche. Na, mal sehn, was zu Deiner Thematik noch kommt...vielleicht mache ich nach Beendigung des Buches "Das Lazaruskind" doch noch einen Thread auf. Mag ja sein, dass sich da noch andere Aspekte auftun :-)


    Bei Tom täuscht Du Dich aber gewaltig, denk ich. Mir erscheint er nur eines der selteneren Exemplare der männlichen Rasse zu sein, die mit offenen Augen durch diese Welt gehen!


    @Tom...erklärst Du mal bitte den letzten Satz Deines letzten Beitrags? Den versteh ich irgendwie nicht...

  • Also auf der einen Seite finde ich es ethisch bedenklich, denn "Gott" zu spielen liegt irgendwie nicht in der Bestimmung der Menschen. Man weiß auch nie genau, wofür diese "Gentests" gemacht werden... (Militär?)
    Irgendwie sollte man schon der Natur seinen Lauf lassen.
    Auch wenn auf der einen Seite Krankheiten ausgemerzt werden können, find ich es nicht so toll. Klar liegt es auch in der Neugier der Menschen zu forschen, die Grenzen auszuloten, aber da hört es eben auf.
    Fast jedes Jahr kommt eine Meldung, dass das menschliche Genom entschlüsselt wäre, aber irgendwie schaffen die Forscher immer nur kleine Teile. Ich denke, dass man erst irgendwelche "Versuche" machen darf, wenn man in der Theorie das Wissen 100%ig dafür hat. Voher eben nicht - denn wie soll mit Fehlschlägen umgegangen werden? Soll man sie töten? Ist das vertretbar? Denke ich nicht.



    Bott

  • Zitat

    Irgendwie sollte man schon der Natur seinen Lauf lassen.


    Wenn die Menschheit der "Natur ihren Lauf" gelassen hätte und sie nicht zu seinen Gunsten manipulieren würde, würden wir alle mit spätestens 20 Jahren sterben. Wenn wir uns nicht zuvor gegenseitig die Schädel gespaltet hätten.

  • Zitat

    Original von Tom
    Wenn die Menschheit der "Natur ihren Lauf" gelassen hätte und sie nicht zu seinen Gunsten manipulieren würde, würden wir alle mit spätestens 20 Jahren sterben. Wenn wir uns nicht zuvor gegenseitig die Schädel gespaltet hätten.


    du weißt schon, dass man nicht verpflichtet ist auf alles zu reagieren/antworten?!


    wo bist du denn bitte manipuliert? denn deinen 20sten hast du ja offensichtlich überstanden...

  • Tom


    Stopp mal! Ja... 20 Jahre... und Überbevölkerung? Das Leid, weil die Menschen in der dritten Welt nichts zu beißen haben? Aber dafür - dank der moderen Medizin - 60 Jahre werden könnten? Ich weiß nicht, da fängt für mich der Fisch am Kopf an zu stinken. Wenn die Forscher ihr Wissen in die Nahrungsmittelindustrie stecken würden, um Nutzpflanzen zu züchten, die auch dort angeplanzt werden können, wär das wunderbar. Man sollte das Übel an der Wurzel bekämpfen und nicht ganz oben am letzten Blatt anfangen.


    Wieso sollten wir uns den Schädel einschlagen? Glaubst du, dass sich das menschliche Wissen ohne Forschung nicht weiterentwickelt hätte? Tut mir leid, aber kann ich nicht nachvollziehen. Was nützt es, wenn die Menschen immer älter werden? Wo liegt - rein wirtschaftlich gedacht - der Zweck? Wo liegt - rein menschlich betrachtet - der Zweck, wenn man versucht dem Tod um jeden Preis von der Schippe zu springen, wenn man halb tot vor sich hinvegitiert?
    Vielleicht könntest du mir bitte erklären, wie du das meinst. Wär echt nett.


    Bott