Hallo,
mich interessiert Eure Meinung zu folgendem Thema:
Hat eine Autobiografie nur dann Chancen auf breites Interesse bei den Lesern, wenn sie
a. ein höchst brisantes, meist negativ besetztes Problemthema aufgreift, das sich auch in Boulevardblättern gut "verkaufen" ließe (dies stellt keine Kritik an nachfolgend genannten Buchbeispielen dar!), oder
b. von einem berühmten Autor stammt, dessen Lebensgeschichte allein wegen seines Bekanntheitsgrades schon viele Menschen interessiert (Beispiele: Reich-Ranicki, Fischer, LaFontaine...)?
Beispiele zu Punkt a. wären:
Das Tagebuch der Anne Frank (Thema: Verfolgung in der Nazizeit)
Wir Kinder vom Bahnhof Zoo (Thema: Drogen)
Wüstenblume (Thema u.a.: Beschneidungsproblematik in Teilen Afrikas)
Nicht ohne meine Tochter (Thema: Problematik von Ehen zwischen Partnern aus völlig unterschiedlichen Kulturen)
Welche Chancen würdet Ihr einer Autobiografie einer bis dato völlig unbekannten Autorin einräumen, die aus persönlicher Erfahrung über ihre Schwärmerei für einen Star schreibt, ein Jahr ihres Lebens herausgreift, in dem - vor allem seelisch - viel passiert ist, das auch spannend zu lesen sein müsste?
Diese Fanschwärmerei ist eine sehr weit verbreitete Angelegenheit, kann sehr drastische Ausmaße annehmen und wäre mal ein überwiegend positives Thema für ein autobiografisches Buch, in dem sich bestimmt sehr viele Menschen wieder finden würden.
Natürlich müsste man das Geschehen über den rein privaten Bereich ins Allgemeingültige heben und die Geschichte auch psychologisch ein wenig aufarbeiten, um nicht ein reines "Tagebuch" zu veröffentlichen. Sozusagen ein Phänomen anhand eines Einzelfalles beleuchten, und das in spannender, informativer und witziger Art und Weise.
Bin schon gespannt was Ihr dazu sagt. Nebenbei bemerkt: Ich werde dieses Buch auf jeden Fall schreiben, ganz egal, wie die Verkaufschancen eingeschätzt werden.
LG, serce