Rückentext:
In einer amerikanischen Kleinstadt zu Beginn der noch prüden sechziger Jahre geschieht etwas Unerhörtes: Die siebzehnjährige Mary ist schwanger, obwohl ihr Freund Mike und sie wissen, daß nichts zwischen ihnen war. Ein Kesseltreiben beginnt, bis ein vorurteilsfreier Arzt feststellt, daß Mary tatsächlich schwanger, aber auch noch Jungfrau ist. Was wächst in ihrem Schoß?
Autorin:
Barbara Wood, 1947 in England geboren, wuchs in Kalifornien auf. Sie arbeitete nach ihrem Studium zehn Jahre als OP-Schwester in einer neurochirurgischen Klinik, bevor sie ihr Hobby zum Beruf machte und Schriftstellerin wurde. Sie ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann in Kalifornien. Ihre Romane, die alle zu großen Bestsellererfolgen in Deutschland wurden, sind ausschließlich im Wolfgang Krüger Verlag und im Fischer Taschenbuch Verlag erschienen.
Meine Meinung:
Zuerst mal ist das Buch für meine Verhältnisse relativ dünn. Gerade mal 233 Seiten, ich hatte es an einem Tag durch. Die Grundidee ist sehr spannend und wirft viele Fragen auf. Mary hat einen sehr realistischen sexuellen Traum von einem Heiligen und kurze Zeit später stellt sich heraus, dass sie schwanger ist. Da sie ein reines Gewissen hat, sagt sie jedem, sowohl dem Arzt als auch ihrer Familie, dass es überhaupt nicht möglich ist. Sie ist schließlich noch Jungfrau.
Als allerdings 2 Ärzte unabhängig voneinander die Schwangerschaft bestätigen, zerbricht der Rückhalt bei Familie und Freunden. Niemand will ihr glauben. Ihre konservativen Eltern sind entsetzt und unfähig zu reagieren, ihr Freund, der ja weiß, dass sie keinen Sex mit ihm hatte ist traurig und enttäuscht, muss er doch annehmen, dass sie ihn betrogen hat. Zudem sieht er sich immer größer werdendem Druck ausgesetzt, jeder hält ihn für den Vater und verlangt, dass er die Verantwortung übernimmt. Nur ein einziger ist bereit Marys unabänderlichen Beteuerungen glauben zu schenken: Der Arzt Dr. Jonas Wade, der als erster die Schwangerschaft diagnostizierte. Er glaubt sich zu erinnern vor ein paar Jahren schon von einem ähnlichen Fall gelesen zu haben und beginnt mit seinen Nachforschungen. Diese fördern sowohl erstaunliches als auch erschreckendes zu Tage, während Mary sich aus lauter Verzweiflung in den Wahn flüchtet, sie sei vom heiligen Sebastian geschwängert worden.
Die Idee der Parthenogenese (Jungfrauenbefruchtung) ist sehr spannend wissenschaftlich dargestellt, ich habe mich beim Lesen häufiger gefragt, wie viel davon wahr und recherchiert und was nur der Phantasie der Autorin entsprungen ist. Vielleicht werde ich das noch vertiefen. Gleichzeitig wird gezeigt, dass hinter jeder Bilderbuchfamilie dunkle Schatten lauern und dass der dargestellte Schein nach außen nur allzu bröckelig ist. Zum Schluss des Buches hin erfährt Mary immer mehr "desillusionierendes" über ihre Familie.
Fazit: Alles in allem ein sehr interessantes Buch, dessen Ende mich allerdings etwas enttäuscht hat. Man wartet irgendwie darauf, dass noch irgendwas passiert und plötzlich ist es zu Ende. Zum Lesen aber trotzdem empfehlenswert.
ASIN/ISBN: 3596106230 |
Edit: Aktuellen Buchlink zu Amazon eingefügt