OT: My Darling Dead Ones
Über die Autorin
Erika de Vasconcelos wurde 1965 als Tochter portugiesischer Eltern in Montreal geboren und studierte Kunstgeschichte und Innenarchitektur. Zur Zeit lebt sie mit ihrem Mann, dem kanadischen Bestsellerautor Nino Ricci (nie gehört ;-)), und ihren beiden Töchtern in Toronto, wo sie am Humber College als Dozentin für Creative Writing arbeitet.
Kurzbeschreibung
"Man weiß nie, wie die Liebe beginnt, genauso wie man nie weiß, warum sie aufhört." Fiona steht zwischen zwei Männern, als sie in den unzähligen Tagebüchern und Briefen, die ihre Großmutter und Tante ihr hinterlassen haben, zwei starke Frauen entdeckt, die den Mut hatten, jenseits aller Konventionen für die Liebe zu leben. Ein ungewöhnlicher Roman über die Macht des Erotischen und die Stärke der Frauen, mit dem Erika de Vasconcelos "einige der stärksten und komplexesten weiblichen Figuren der kanadischen Literatur geschaffen hat".
Umschlagtext
Das Leben der dreißigjährigen Fiona, die mit einem Schauspieler verheiratet ist und zwei Töchter hat, scheint in normalen Bahnen zu verlaufen, bis sie eines Tages in einem Park in der Nachbarschaft einem Fremden begegnet, zu dem sie sich unwiderstehlich hingezogen fühlt. Es ist der Beginn einer leidenschaftlichen Affäre, die Fiona in einen tiefen Zwiespalt stürzt. Soll sie die Affäre geheimhalten, um ihre Ehe nicht zu gefährden? Oder soll sie, trotz der Kinder und des damit verbundenen Risikos, das Abenteuer einer neuen Liebe wagen? Mitten in dieser Krise tritt sie mit ihrer Mutter eine Reise nach Portugal an, in das Land ihrer Vorfahren - eine Reise, die ihr unverhofft Aufschlüsse über ihr eigenes Leben geben soll. Denn in Portugal begibt sie sich auf die Spur dreier starker Frauen aus ihrer Familie, in deren Leben Männer und die Liebe immer eine wichtige Rolle spielten. Da ist ihre Großmutter Helena, die dreimal verheiratet war - und doch ihr Leben lang einen Mann liebte, den sie nicht heiraten durfte, der ihr aber mehr schenkte als alle anderen Männer: ein Kind. Und da ist die glamouröse Großtante Magdalena, eine großartige Geschichtenerzählerin, die bereits mit zweiundzwanzig ihren Mann verlor und deren zweite große Liebe sich nie öffentlich zu ihr bekennen durfte. Bislang war sie die überragende moralische Gestalt in Fionas Leben, an der sie im Laufe der Reise eine ganz andere Seite entdeckt...
Meine Meinung
Eigentlich wollte ich das Buch nach der Hälfte weglegen. Ich habe das zumindest im Fred „Ich habe abgebrochen“ so geschrieben. Da aber „Das Erbe von Ragusa“ erst recht spät kam und ich kein anderes Buch mehr anfangen wollte, habe ich mich halt einfach weiter gequält.
Wie ich bereits im anderen Fred geschrieben habe *mich selbst zitier*
Die Idee ist wirklich schön (im Rückblick auf die Leben ihrer Großmutter, Tante etc. findet sie heraus, was sie wirklich will) und der Umschlag ist auch sehr ansprechend gestaltet. Aber bei diesem Buch nerven mich die Zeitsprünge. Im einen Absatz streitet sich Fiona in der Gegenwart mit ihrer Schwester. Im nächsten Absatz streiten sie sich immer noch/schon wieder.... sind aber wieder 5 Jahre alt. Und so geht es ständig.
So ging es im ganzen Buch weiter. Irgendwie hangelt man sich durch einzelne Streiflichter und Episoden. Man fragt sich immer, wann und bei wem man nun gerade steckt, bis sich das im Laufe des Abschnitts klärt.
Auch von Fiona selbst und ihrer Affäre erfährt man nur in kurzen Abschnitten. Alles in allem ist dieser Roman so verworren und überhaupt nicht flüssig geschrieben. In meinen Augen ist es kein „Roman“.
Was im übrigen auch Quatsch ist: Auf dem Klappentext heißt es ja auch "in Tagebüchern und Briefen" erfährt sie über ihre Großmutter und Tante.... das wird im Buch überheupt nicht herausgearbeitet.
Die Autorin will mit diesem Buch ihren eigenen "drei Großmüttern" ein Denkmal setzen: Die Frauen, denen sie in der Widmung dankt, heißen genauso wie die älteren Protagonistinnen des Buches. Nicht ganz klar wurde mir dabei, ob sie nur ihre Namen verwendet hat bzw. inwiefern das Buch biographische Züge enthält.
Nein, ich fand dieses Buch überhaupt nicht gut. Die Idee ist schön, die Aufmachung ist sehr schön und die gezeichneten Frauenfiguren und deren Leben sind sicher sehr interessant, wenn die Autoren nicht in jedem Absatz zu einer anderen Person und in einen anderen Ort zu einer anderen Zeit gesprungen wäre. So aber nützt auch die Personenübersicht und Zeittafel am Buchbeginn nichts. Man verfranzt sich heillos und findet aus dem Wirrwarr auch nicht mehr heraus.
Ein Buch der vergebenenen Möglichkeiten. Ein schrecklich ödes Buch – leider. Schade drum. Es hätte auch wirklich gut sein können, mit diesen Zutaten.