Der Prediger von Fjällbacka - Camilla Läckberg

  • Klappentext
    Mitten in der Urlaubssaison wird im mondänen Badeort Fjällbacka eine deutsche Urlauberin tot aufgefunden. In ihrer Nähe tauchen die Skelette zweier vor Jahrzehnten verschwundener Frauen auf. Zum Entsetzen der Tourismusindustrie wird kurz darauf eine weitere Frau entführt. In ihrem zweiten Fall kämpfen Erica Falck und Patrik Hedström mit sommerlicher Hitze und religiösem Fanatismus. Die hochschwangere Schriftstellerin und der Kommissar, mit dem sie inzwischen zusammenlebt, ermitteln unter Hochdruck. Im Visier: die zerrüttete Familie des freikirchlichen Predigers Ephraim Hult.


    Meine Meinung
    Ich muss zugeben, ich bin mit einer gewissen Skepsis an das Buch heran gegangen, denn der Schreibstil schwedischer Schriftsteller liegt mir nicht unbedingt. Aber letztlich hat doch die Neugier gesiegt.


    Am Anfang habe ich mich bestätigt gefühlt - das Buch ist zunächst recht langatmig. Der Kriminalfall ist zwar geheimnisvoll und durchaus spannend, aber Camilla Läckberg lässt sich gerade in der ersten Hälfte des Buchs sehr intensiv über das Privatleben ihrer Hauptpersonen aus. Den einem mag´s gefallen, mir persönlich war es manchmal fast ein wenig zuviel des Guten.


    In der zweiten Hälfte legt das Buch dann aber an Spannung zu - und endet einfach atemberaubend auf den letzten fünfzig bis siebzig Seiten. Allein dafür hat sich das Lesen gelohnt.


    Alles in allem sehr gute Krimikost (wer auf echte Thriller steht dürfte hier eher enttäuscht sein) mit einigen Längen in der ersten Hälfte. Trotzdem durchhalten! Es lohnt sich!


    Das Buch ist übrigens das zweite mit Kommissar Patrik Hedström - es ist aber nicht zwingend, diesen Band zu kennen, um "Der Prediger von Fjällbacka" zu verstehen!


    Camilla Läckberg
    Camilla Läckberg wurde 1974 in Fjällbacka (schwedischen Westküste) geboren. Heute lebt sie mit ihrem Mann und zwei Kindern in Enskede (bei Stockholm).


    Sie studierte Betriebswirtschaft, wollte aber eigentlich schon immer r gerne Bücher schreiben. Nach einem Kurs über das Schreiben von Kriminalromanen dauerte es nicht lange, bis 2002 ihr erster Roman veröffentlicht wurde.


    In Schweden hat sie sich schnell einen Namen gemacht und inzwischen schon über 300000 Bücher verkauft - in Deutschland machte sie sich einen Namen mit ihren Buch: Die Eisprinzessin schläft - den Vorläufer vor Der Prediger von Fjällbacka.

  • Und jetzt habe ich es beendet. :-)
    Habe quasi in jeder freien Minute gelesen. :grin
    Für mich hatte das Buch auch keine Längen, ich war eigentlich von der ersten Seite an begeistert. Mir hat es sehr gut gefallen, wie die einzelnen Protagonisten vorgestellt wurden und so langsam immer mehr Licht ins Dunkel kam. Klasse gemacht. :-]
    Zudem fand ich die Darstellung der einzelnen Personen sehr gelungen und die abwechselnde Erzählperspektive tat ihr übriges um Spannung zu erzeugen. Von den Cliffhangern mal ganz abgesehen. :lache Ganz gemein war der nach der Öffnung des Sarges.
    Zudem sind Patrik und Erika ein tolles Paar - und über die ungebetenen Sommergäste musste ich öfters schmunzeln.


    Jetzt habe ich mir erstmal den ersten Band der Reihe bestellt und ich hoffe, dass es noch einige Nachfolger geben wird.


    Schon allein für das Lesevergnügen und die kurzweiligen Stunden die mir dieses Buch verschafft hat gibt es von mir 10 Punkte. :anbet

  • Originaltitel: Predikanten (2004)
    Diese Ausgabe: Aufbau Taschenbuch, 2007, 406 S.


    Meine Meinung:
    In Fjällsbacka wird mitten im Sommer die Leiche einer jungen deutschen Urlauberin gefunden. Unter ihrem Körper finden sich die Skelette von zwei Frauen, die vor vierundzwanzig Jahren spurlos verschwanden. Kriminalassistent Patrik Hedström muß seinen Urlaub abbrechen und übernimmt die Ermittlungen. Ins Visier gerät die undurchsichtige Familie Hult mit ihren vielen, untereinander verfeindeten Mitgliedern. Derweil leidet Patriks hochschwangere Erica unter der sommerlichen Hitze und muß sich zudem noch mehrerer Familienmitglieder und Freunde erwehren, die ihre Gastfreundschaft schamlos ausnutzen.


    Auch in diesem 2. Band der Serie um Patrik Hedström und seine hochschwangere Ehefrau Erica gibt die Autorin dem Privatleben ihrer Protagonisten viel Raum. Daher empfiehlt es sich, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen.


    Obwohl ich nach ungefähr der Hälfte des Buches bereits ahnte, wer als Mörder der jungen Deutschen in Frage kommt, bleibt das Buch insgesamt bis zum Ende spannend. Der Autorin gelingt es, durch geschickten Aufbau der Geschichte und immer neue Wendungen den Leser bei der Stange zu halten. Das Buch liest sich leicht und flüssig. Die Beziehungen zwischen den Personen sind vielschichtig und die Charaktere ordentlich herausgearbeitet.

    Leider, leider hat Läckberg auch in diesem Buch die Angewohnheit, dem Leser auf plumpe Art etwas vorzuenthalten, indem sie Andeutungen macht, aus denen sich keinerlei Schlüsse ziehen lassen. Nervig! Solche Stilmittel sind meines Erachtens nach völlig überflüssig. Das hat Läckberg nicht nötig, es gelingt ihr auch so, die Spannung zu halten.


    Anm: Die Übersetzerin sollte bitte noch lernen, das Wörtchen „aber“ im Satz an der richtigen Stelle zu platzieren.

  • Mir hat das Buch recht gut gefallen, wie schon für die Eisprinzessin gebe ich 8 Punkte.


    Der Kriminalfall liest sich spannend, wenn auch recht früh der Kreis der Verdächtigen klar und klein ist. Prima fand ich auch die Dynamik der Kriminalbeamten untereinander bei Lösung dieses Falles. Schade fand ich, dass die Autorin Erica nicht mehr hat recherchieren lassen. Kaum in einer Beziehung verkommt die Heldin des ersten Teils zum schwangeren Hausfrauchen. Fast wie im richtigen Leben :zwinker.


    Damit komme ich auch schon zu den Punktabzügen: Der ganze Privatkram! Schwangerschaft, nervende Gäste, Probleme mit der Schwester. Drei Probleme sind in einem Krimi wie diesem definitiv zwei zuviel. Die nervenden Gäste sollten vermutlich als "comic relief" und/oder "running gag" dienen, mich hat's - wie die Gäste - genervt. Und der Problematik mit der Schwester sollte entweder gar kein oder angemessen Raum eingeräumt werden. Ich will ja die nächsten Bände auch lesen, aber Anna und ihr selbstzerstörerisches Verhalten werden uns wohl weiter begleiten. Na, muss ich wohl durch.


    Punktabzug auch für die holprige Übersetzung, dafür muss ich noch nicht mal Schwedisch können. Manche Wörter/Redewendungen waren derart altmodisch und in unserem heutigen Sprachgebrauch völlig unüblich (Mirakel, verborgen, kollernd), so dass ich ständig drüber gestolpert bin. Ach ja, und wenn ein Golfer ein Hole-in-one schafft, muss er seine Mitspieler ins Klubhaus einladen... das Klubhaus lädt niemanden ein :grin


    Ich habe die gebunden Version gelesen, die ich bei Amazon für kleine 4,99 Euro ergattert habe.

  • Den Prediger habe ich gestern verschlungen. Im Gegensatz zur Eisprinzessin war mE weniger Nebenhandlung enthalten. Gut, die ungeladenen Besucher waren überflüssig, aber sie haben mich nicht weiter gestört. Eine nette Sonntagsunterhaltung!

  • Oh merci. :-]


    Dann hab ich ja für heute doch noch ein Buch gefunden. Ich war schon am verzweifeln, weil ich auf nix so richtig Lust hatte.
    Nicht, daß ich hier zu wenig herumfliegen hätte, aber manchmal ist das bei mir eben so, daß ich auf nichts Lust hab von denen die da sind.


    Aber ich denke, das hier könnte das richtige sein, da mir der erste Teil so gut gefiel und sich so angenehm von den ansonsten düsteren "Skandinavienkrimis" unterschied.

  • Habe gerade diesen Krimi zu Ende gelesen.


    Die Beziehung zwischen Patrik und Erica geht weiter, sehr gut. Sie erwarten sogar ein Kind.
    Lustig fand ich die Episoden mit den ungebetenen Gästen.


    Der Kriminalfall empfand ich als durchaus spannend, und zwar bis zum Schluss. Was aber auch dadurch erzielt wurde, dass einzelne Absätze immer an den spannendsten Stellen aufhörten und erst nach einigen Seiten wieder aufgegriffen wurden.
    Schwierig war anfangs die Verhältnisse in der Familie Hult auseinander zuhalten.
    Zu Beginn jedes Kapitels gibt es eine Rückschau aus der Sicht der Opfer des Jahres 1979. Diese gingen mir ganz schön unter die Haut.


    Insgesamt hat es mir sehr gut gefallen. 9 von 10 Punkten.

  • Die erste hälfte des Buches war stellenweise etwas zäh, irgendwann wollte ich nichts mehr vom Privatleben der verschiedenen Personen wissen und endlich den Fall lösen. Das letzte Drittel des Buches war umso atemberaubender, da muss man einfach weiterlesen. Ich freue mich schon auf den nächsten Band dieser Serie.

  • Nachdem ich die neuesten Bücher von Camilla Läckberg alle kenne, wollte ich mal meine "Wissenslücken" im Privatleben durch die Vorgängerbände füllen.


    Der Prediger ist der 2. Band in der Reihe um Patrik und Erica und sie erwarten ihr erstes Kind. Im vorliegenden Buch bekommt Erica eine sehr kleine Rolle und darf nur einmal bei den Ermittlungsarbeiten helfen. Außerdem erfährt man auch einiges über ihre Schwestern Anna, die in den Nachfolgebänden ja auch immer präsent ist.


    Es wird die Leiche einer deutschen Touristin gefunden und unter ihr liegen noch zwei tote Mädchen, diese allerdings schon Jahrzehnte. Der Verdächtigenkreis ist von Anfang an sehr klein und für mich hatte das Buch schon einige Längen, immer im selben Familienclan herumzurätseln.


    Für mich hat sich die Autorin positiv weiter entwickelt, vor allem im Hinblick auf die Spannung.


    Als nächstes werde ich noch den 1. Band lesen, um wirklich auf dem laufenden zu sein. :chen


    Von mir 8 Punkte