UNDINE von FRIEDRICH DE LA MOTTE FOUQUÉ (1811)
INHALT
Ein Fischer und seine Frau leben auf einer Landzunge, durch einen magischen Wald von der Außenwelt weitestgehend isoliert. Sie haben nach dem Verschwinden ihrer Tochter ein Adoptivkind namens Undine aufgenommen, welche sich durch ein hohes Maß an Temperament und Wechselhaftigkeit sowie einen sekundenschnellen Wechsel ihrer Launen auszeichnet. Eines Tages kommt ein Ritter namens Huldbrand zur Fischerhütte und weil der Bach im magischen Wald bei einem Unwetter über die Ufer tritt, muss dieser bei den Fischern bleiben. Es kommt, wie es kommen muss, Undine und der Ritter verlieben sich. Als der Kirchenmann Pater Heilmann ebenfalls bei der Fischerhütte Unterschlupf sucht, verheiratet er die beiden.
Am Tag danach ist der Fluss wieder ein kleines Bächlein und Undine ist wie ausgewechselt. Sie ist lieb, gutherzig, demütig und schüchtern, ihre Launen scheinen verschwunden.
Huldbrand möchte mit seiner Frau zurück auf sein Schluss wandern, doch vorher hat Undine ihm etwas zu gestehen: Sie ist eine Wassernymphe, welche von ihrem Vater, dem See, auf das Land geschickt wurde, um eine Seele zu bekommen. Diese kann eine Nymphe dadurch erlangen, dass sie liebt und heiratet. Allerdings sind damit Auflagen verbunden: Ihr Mann muss ihr immer treu bleiben und darf sie nicht beschimpfen, wenn sie sich auf Gewässern befinden, denn sobald ihre Familie dieses mitbekommt, muss Undine in das Wasserreich zurück und sollte ihr Mann erneut heiraten, muss sie ihn töten.
Huldbrand aber findet sich damit einverstanden und Undine und er beginnen ihre Reise, wo sie in der nächsten Stadt auf Bertalda treffen, eine Herzogstochter, die vorher um die Gunst von Huldbrand geworben hat...
DER AUTOR
Friedrich Heinrich Karl Freiherr de la Motte Fouqué (1777 - 1843) ist ein Schriftsteller der Berliner Hochromantik (1804 - 1815). Während dieser Zeit war er durch sein literarisches Schaffen hoch angesehen, ab 1820 fiel dieses allerdings ab. Seine vorher leichte und erfrischende Romantik wurde frömmelnd, aggressiv und richtete sich gegen jegliche Art von Fortschritt.
Heutzutage scheint dieser Ruf fortzubestehen, es gibt nur wenig Litertur zu ihm und sogar das Kindler Literaturlexikon kritisiert Motte Fouqués Schreibstil.
DAS BUCH
Die Geschichte von der Nymphe basiert auf dem Undinenmythos, der besagt, dass in jedem Element menschenähnliche Wesen leben, die keine Seele haben und diese durch Liebe zu einem Menschen oder durch Geburt eines Kindes erlangen können. Sollte wie schon erwähnt der Mensch dieses Wesen beleidigen auf einem Gewässer, muss die Nymphe ins Wasser zurück und sollte er sie betrügen oder jemanden anderes lieben, so muss die Undine ihn töten.
Die Geschichte gehört zur Gattung Kunstmärchen und ist eindeutig romantisch, die vielen Landschaftsbeschreibungen, die Wortwahl, aber vor allem die gefühlsselige und rührige Handlung machen dieses sehr deutlich.
MEINE MEINUNG
Die Geschichte gefällt mir, Motte Fouqués Schreibstil aber leider überhaupt nicht. Er schreibt wie in Watte gepackt, Undine heult fast ununterbrochen und Huldbrand ist ein unsympatischer Typ.
Die Aussage allerdings, dass Mensch und Natur im Grunde unvereinbar sind, weil keiner von beiden sonst extistieren könnte, finde ich gut. Allerdings mag ich den Neu- Mensch Undine nicht so sehr, der gegenüber der Alt- Menschen noch viel menschlicher zu sein scheint.
Sollte man es lesen? Nur, wenn man die Romantik- Epoche mag und wenn man Germanistik studiert...
HIER! gibt es den Text übrigens auch im Internet als pdf, lässt sich leicht und schnell lesen, falls jemand Lust hat, mal reinzuschauen.