Die Schachspielerin - Bertina Henrichs

  • Da das Buch sehr dünn ist, ich meine um die 140 Seiten, habe ich es an
    2 Abenden gelesen und war auch zum einen von der Einfachheit des Buches begeistert, aber auch von der Darstellung der griechischen Insel.


    Was mich irgendwie bestürzt hat, dass der Mann so die Hand auf die Frau hatte, also sie untersetzt wäre.


    Insgesamt ist es aber ein schönes Buch, auch für zwischendurch. Kann ich durchaus empfehlen.

  • Ich habe das Buch auch in einem Rutsch gelesen. Es hat einen bemerkenswerten Erzählfluss, sodass ich überhaupt nicht zwischendurch aufhören konnte.


    Aber ich frage mich, wie man ein so dünnes Buch auch noch als Hörbuch kürzen kann?! - Unglaublich.

  • Die Geschichte von Eleni hat mich sehr angerührt. Da ich auch ein Liebhaber des Schachspiels bin, konnte ich ihre bis an Sturheit grenzende Leidenschaft sehr gut nachvollziehen. Zum Schluss wandelt die Autorin vieleicht an der Grenze zum Kitsch, aber ohne diese zu überschreiten - meiner meinung nach. Die Wandlung des Panos ist das eigentlich Überraschende ich bin mir noch nicht so ganz sicher, ob ich der Geschichte das wirklich abnehmen kann. Aber es hat funktioniert.

  • Ich habe die Schachspielerin als Hörbuch soeben beendet.


    Sehr schön. Eine ruhige Geschichte der Freundschaft, der Faszination des Schachspielens und der Emanzipation. Die Undenkbarkeit, dass die Griechin Eleni Schach spielt, die Reaktionen der Bekannten, haben mich ins Grübeln gebracht, da es mir so fremdartig erscheint.
    Denn Eleni möchte ja nur sich ein wenig wie die Franzosen fühlen, die feinen Herrschaften, die in Cafés sitzen und Schach spielen.


    Die gesamte Handlung ist - nein, nicht spannend - aber doch mitreißend, man möchte mehr über Eleni, den alten Lehrer und den Armenier erfahren. Und so verfolgt man ihr Schicksal bis nach Athen - genießt die Entwicklungen. Leider ist das Buch so schnell zu Ende ...


    Fazit
    Für mich ein Wohlfühl(hör)buch! Die Stimme der Leserin passt übrigens ausgezeichnet zu der Geschichte :-)


    8/10 Punkten


    :wave bartimaeus

  • Eigentlich wollte ich dieses Buch mit in den Urlaub nehmen und habe es zu diesem Zweck einer lieben Eule abgekauft (danke nochmals :wave). Als es dann da war, wollte ich nur mal kurz reinlesen- und habe es in einem Rutsch weggelesen.


    Die Geschichte um Eleni ist leicht und regt doch immer wieder zum innehalten und nachdenken an. Sie ist mit einfachen aber schönen Worten erzählt. Für mich passt dieses kleine Büchlein perfekt in den Sommer!

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • Ich kann euch allen nur zustimmen. Durch Zufall stieß ich auf das Buch und habe es einfach mal mitgenommen. Sind ja nur ein paar Seiten.
    Aber die Geschichte ist einfach mitreißend und nett geschrieben. Liebenswerte Charaktere runden das Ganze ab und lassen keine Wünsche offen.
    Wer also noch eine Kleinigkeit für Weihnachten sucht zum Verschenken: bitte !! :knuddel1

  • Zitat

    Original von bartimaeus
    Denn Eleni möchte ja nur sich ein wenig wie die Franzosen fühlen, die feinen Herrschaften, die in Cafés sitzen und Schach spielen.


    Also ich glaube nicht, dass sie DAS wollte. Es war einfach die Faszination dieses Spiels, die sie ob sie wollte oder nicht in den Bann gezogen hat. Und genau das macht für mich die Besonderheit dieser Geschichte aus.

  • Das Buch ist schon eine Weile her und es war die gekürzte Hörbuchversion - ich denke aber, dass recht weit am Anfang Eleni schildert, wie sie von den Herrschaften im Hotel verzaubert ist - und das dort schon deutlich wird, dass sie "nur" gerne ebenso frei sein und nicht in dieses Korsett aus Tradition und Regeln gedrängt werden möchte. Und ich denke, dass dies dahintersteckt, dass sie überhaupt das Schachspiel kauft und zu spielen beginnt.

  • Ich habe nund das Buch auch fertig gelesen und muss sagen ich bin etwas enttäuscht. Ich fand das Buch nicht sehr gut. Es ist langweilig geschrieben und verliert sich in Details, die man nicht wissen muss. Es passiert nichts in dem Buch, keine Spannung baut sich auf - ich fand es langweilig. Gott sei Dank hatte es nur 142 Seiten :-(. Der Schluss ist auch nicht wirklich eindeutig, wobei man sich diesen denken kann.

    :lesend   
    SUB 46;[SIZE=7] Aufbau 1 - Abgebrochen 0: Abbau 6[/SIZE]

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  • Für mich ist "Die Schachspielerin" eine zarte Geschichte über den Mut,
    über das Träumen, über das Ausbrechen aus dem Alltag,
    über Veränderungen und über Wünsche und wie man sie wahr machen kann.
    Das Buch von der Schachspielerin ist ein sehr schmales Buch und so
    hatte ich es sehr schnell durchgelesen. Aber in Gedanken bin ich
    noch lange bei der Schachspielerin geblieben.
    Fasziniert hat mich an diesem Buch die Idee, dass sich durch eine
    umgekippte Schachfigur ein Leben so grundlegend ändern kann.

  • Die Inhaltsangabe des Buches fand ich total interessant. Als ich dann aber das Büchlein in der Hand hielt kamen mir doch Zweifel wie man diese Geschichte auf gerade mal 142 Seiten erzählen kann.
    Man kann. Aber nur,weil die Geschichte einfach in einem Rutsch durcherzählt wird. Es fehlen jedliche Höhen und Tiefen, alles läuft viel zu glatt. Gerade der Schluss hat mich besonders enttäuscht, denn als die Geschichte hätte interesant wrden können ist plötzlich Schluss.
    Schade, mit ein paar Seiten mehr hätte es ein schöner Roman werden können.

  • Mir hat das Buch ganz gut gefallen, es hätte aber gern etwas länger sein dürfen. Meine Taschenbuchausgabe hat 175 Seiten.


    Ich habe etwas gehadert mit der Vorstellung, dass sich die Leute tatsächlich darüber echauffieren, dass eine Putzfrau anfängt Schach zu spielen, weil sie damit "gegen die ungeschriebenen Regeln verstößt". Das war dramaturgisch vielleicht etwas übertrieben. Aber es passt schon zum Kuriosum Menschenverhalten in Gruppen.


    Auch mit dem allzu verbohrten Ehemann hatte ich so meine Probleme, aber was weiß ich schon über das Griechenland der 90er Jahre?


    Jedoch mag ich natürlich Geschichten, in denen Frauen ihren Weg gehen und den Gegenwinden trotzen.


    Und deshalb vergebe ich auch gern 8 gute Punkte für 3 bis 4 sehr angenehme Lesestunden.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und fand die Geschichte auch stilistisch sehr gut. Mir gefällt die Idee, dass sich eine ganz traditionell lebende Frau ohne höhere Schulbildung total für eine Sache begeistern kann. Wie sie ihren Weg konsequent verfolgt, wie das "Spiel der Könige" bald ganz ihre Gedanken beherrscht, das hat mich einfach fasziniert.
    Ein tolles Buch, an das ich gerne zurückdenke.

  • Worum es geht

    Eleni führt das traditionelle Leben einer griechischen Ehefrau und Mutter zweier halbwüchsiger Kinder, und arbeitet außerdem als Zimmermädchen im Hotel Dionysos auf der Insel Naxos. Unabsichtlich stößt sie beim Putzen im Zimmer eines französischen Paares eine Schachfigur vom Brett, und bringt damit auch in ihrem Leben einen Stein ins Rollen. Das geheimnisvolle Spiel geht ihr nicht mehr aus dem Kopf, und auf dem Heimweg kommt Eleni auf die verwegene Idee, ihrem Mann zum bevorstehenden Geburtstag ein Schachspiel zu schenken. Panos freut sich zwar über das originelle Geschenk, doch Eleni ist es, die sich mit den komplizierten Regeln des königlichen Spiels vertraut macht.

    In ihrem ehemaligen Lehrer findet sie nicht nur einen Schachpartner, sondern auch einen strengen Lehrmeister, der das Talent seiner Schülerin rasch erkennt. Als er sie zu einem Turnier in Athen anmeldet, bricht Eleni mit allen Regeln, die ihr die engen Grenzen ihres Umfeldes auferlegen, um die Herausforderung annehmen zu können.


    Meine Meinung

    Unbeachtet und ungelesen stand das schmale Bändchen wohl schon länger im Regal, ehe es mir kürzlich in die Hände gefallen ist. Von Anfang an war ich fasziniert von der schönen Sprache und dem ungewöhnlichen Inhalt, die es mir gleichermaßen angetan haben. Sehr gut konnte ich mir das in die Jahre gekommene Zimmermädchen vorstellen, dessen Leben zwischen familiären und beruflichen Pflichten ohne besondere Höhen und Tiefen verlaufen ist. Einziger Luxus in diesem beschaulichen und zufriedenen Dasein sind Elenis Träume von Paris, der Stadt ihrer heimlichen Sehnsucht. Nur zu gerne würde sie einmal über die Champs-Elysees flanieren, einmal nur auf den großen Boulevards Kaffee trinken, oder wenigstens diese zauberhafte Sprache erlernen. Dass diese Wünsche unerfüllbar sind, weiß Eleni, doch die begonnene Schachpartie im Zimmer des Paares aus Frankreich weckt in ihr die Vorstellung, dass sie mit ihrem Ehemann Panos ja Schach spielen könnte, wie die eleganten Damen in Paris.
    In ihrem zauberhaften Buch beschreibt die Autorin den Mut einer ganz gewöhnlichen Frau, mit eher ungewöhnlichen Mitteln aus ihrem Alltag auszubrechen; von der Begeisterung, die sie gepackt hat, von den Anstrengungen und Rückschlägen ihrer Bemühungen, den Heimlichkeiten, die ihr Leben verändern und ihre Ehe auf eine harte Probe stellen. Bertina Henrichs führt ihre Leser aber nicht nur auf die wunderschöne Insel Naxos und das beschauliche Leben der Einheimischen, sondern auch in die geistige Atmosphäre des Schachspiels, das das Denken einer einfachen Putzfrau letztlich bis in deren Träume zu beherrschen beginnt. Diese Kombination hat mir ausgezeichnet gefallen, ich habe die wunderbare Geschichte von Anfang bis Ende mit großer Freude gelesen, und vergebe gerne <3<3<3<3<3 von 5.


    Der Originaltitel lautet: La joueuse d'échecs


    ASIN/ISBN: 345565102X