'Das Erbe von Ragusa' - Seiten 175 - 386

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  • Hallo taciturus,


    Zitat

    Original von taciturus
    Auch die Geschichte mit der Kette unterm Bett war mE nicht klug gewählt. Es ist schwer vorstellbar, wie dieses Bett konstruiert sein muss, dass Mirjana keine Möglichkeit hatte allein an die Kette zu kommen. Wäre viel einfacher gewessen, wenn Ivan sie ihr einfach weggenommen hätte.


    Stell dir ein schweres, recht breites Bett vor, dass selbst für eine sehr schlanke Person kaum Platz lässt drunterzukriechen. Dieses Bett steht an einer Zimmerwand, und die Perlen liegen ganz weit hinten. Versuch mal, daran zu kommen! :grin
    Natürlich hätte ihr Ivan die Kette auch einfach wegnehmen können - aber warum gerade die? Dann hätte er gleich den gesamten Schmuck an sich nehmen müssen. Und es gab keinen Grund für ihn, das zu tun, er rechnete ja nicht damit, dass Mirjana abhauen könnte.


    Wie das ganze Geschehen möglich sein kann - das weiß ja weder Nella noch Mirjana. Es passiert, ohne dass jemand dafür eine "logische" Erklärung hätte (weder die Protagonistinnen noch die Autorin :lache). Vielleicht ist das zu "einfach", aber es gibt Dinge im Leben, die einem einfach passieren, ohne dass man sie erklären kann - ganz zu schweigen von Dingen in Mystery-Romanen. ;-)


    Viele Grüße
    Corinna

  • Stimmt. Man bekommt die Kette sonst wirklich schwer aus Mirjanas Reichweite. Wie lange überlegt man an solchen Problemen eigentlich beim Schreiben?
    Will man auf das Ergebnis kommen, dass sie drauf kommt, dass sie über die Kette kommunizieren können und sie dann aus ihrer Reichweite kommt oder kommt man zu dieser Handlung im Fluß des Schreibens quasi von selbst?


    Ich hoffe, dass man die Frage noch verstehen kann.


    Natürlich ist es ein Mysteryelement, aber das heißt ja nicht, dass zwangsläufig alle Elemente der Logik ausgeschaltet werden. Aber bei einem Mysteryroman stört es nicht, wenn es einfach so ist. Nicht alles braucht immer eine Erklärung.

  • Zitat

    Original von taciturus
    Stimmt. Man bekommt die Kette sonst wirklich schwer aus Mirjanas Reichweite. Wie lange überlegt man an solchen Problemen eigentlich beim Schreiben?
    Will man auf das Ergebnis kommen, dass sie drauf kommt, dass sie über die Kette kommunizieren können und sie dann aus ihrer Reichweite kommt oder kommt man zu dieser Handlung im Fluß des Schreibens quasi von selbst?


    Hallo taciturus,


    im Exposé zum Roman war überhaupt keine "Kommunikation" zwischen Nella und Mirjana vorgesehen, erst recht nicht, dass Nella irgendwann auf die Idee kommt, Mirjana warnen zu wollen. Das hat sich erst im Schreibprozess so ergeben. Natürlich musste ich damit irgendwie die Möglichkeit schaffen, die beiden miteinander in Kontakt treten zu lassen - mit dem Wissen, dass das nicht in letzter Konsequenz klappen darf. HÄTTE Nella Mirjana alles erzählen können, vielleicht WÄRE dann alles ganz anders gekommen, und dann gäbe es ein Paradox (wie Safet ja auch feststellt). Denn natürlich MUSSTE alles so kommen, wie es kam, sonst wäre Nella ja gar nicht da. Das ist das Verflixte an solchen Sachen - und macht das Schreiben manchmal ziemlich schwer. :grin Ich hoffe, ich konnte damit so in etwa erklären, wie sich das entwickelt hat... ;-)


    Viele Grüße
    Corinna

  • Das stelle ich mir auch ziemlich schwierig zum Schreiben vor, da man immer nachdenken muss, ob das ganze noch zusammenpasst und so funktionieren kann.


    Wobei die Legende durch das offene Ende viele Möglichkeiten offen läßt. Bin jetzt schon gespannt wie es weitergehen wird, deswegen werde ich jetzt auch weiterlesen gehen.

  • Ui, die LR war ja schon vor 3 Jahren. Schade, dass ich damals noch nicht wusste wie gut mir dieses Buch gefallen würde.


    Ich bin jetzt grad mit dem 3. teil angefangen. Dort, wo Nella Safet die Ohrfeige verpasst.
    Die Stelle fand ich übrigens sehr gelungen.


    Verwirrend fand ich, dass jetzt bei Nella in Echtzeit gar keine Zeit vergangen war, in Mirjanas Zeit dagegen einige Tage.
    Zu Anfang, als Nella die Kette berührte, war in Echtzeit einiges an Zeit vergangen, was sie gar nicht merkte.
    Uffz, komisch ausgedrückt. Ich hoffe, dass ihr trotzdem versteht was ich meine.

  • Zitat

    Original von Sabine_D
    Die Stelle fand ich übrigens sehr gelungen.


    Danke schön! :-] Ja, es war mir irgendwie ein Bedürfnis, diese Szene zu schreiben... :grin


    Zitat

    Original von Sabine_D
    Verwirrend fand ich, dass jetzt bei Nella in Echtzeit gar keine Zeit vergangen war, in Mirjanas Zeit dagegen einige Tage.
    Zu Anfang, als Nella die Kette berührte, war in Echtzeit einiges an Zeit vergangen, was sie gar nicht merkte.


    Als Nella anfangs die Kette berührt, taucht sie ja noch nicht wirklich in die Vergangenheit ein. Sie sieht nur, "was sein könnte". Das verwirrt sie - und unbewusst steht sie da sehr viel länger als ihr klar ist - ein bisschen wie angewurzelt. Wie wenn man über eine bestimmte Sache nachgrübelt und dann plötzlich wieder zu sich kommt und merkt, wie viel Zeit vergangen ist. :wave

  • Man taucht in das Dubrovnik (Ragusa) von 1573 ein, die vielen Namen haben mich am Anfang etwas verwirrt, aber wohl hauptsächlich, weil ich sie nicht aussprechen kann und sie so ähnlich aussehen.


    Vecellio ist ja ein völlig undurchsitiger Kerl. Die Art, wie Mirjana mit ihm umgeht gefiel mir richtig gut, vor allem diese Schlafmittelgeschichte. Was mir an dieser Figur aber besonders gefällt, ist, dass man bis zum Ende dieses Abschnitts nie weiß, ob er der Gute oder der Böse ist oder irgendetwas dazwischen. Mit meinem jetzigen Kenntnisstand tippe ich mal tendenziell zu "Gut", schließlich scheint er sie ja retten zu wollen. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass sie nicht tot sein kann, sondern er sie vor den beiden Perversen, die sie nur leiden lassen und sich daran aufgeilen wollen, retten wollte.
    Er schickt Nikola also zu Claudio, um das Buch zu holen. Nikola soll es haben und verwahren. Ist Nikola somit der verfolgte Mann aus dem Prolog? Spricht ja jetzt schon vieles dafür!


    Während ich Vecellio nicht grundsätzlich abgeneigt gegenüber stehe, Safet schon. Die Ohrfeige hat jedenfalls den Richtigen getroffen. :-) Ich finde es auch durchaus verständlich, dass Nella sein Passwort knackt und die emails anschaut. Klar macht man sowas nicht, ist ja ein Vertrauensbruch, aber ich denke, dass ein Vertrauen in Safet nach seiner Aktion mit dem fingierten Unfall sehr naiv wäre. Irgendwie muss man ja an die Wahrheit kommen und wenn jemand so geheimnisvoll tut, dann hat er auch Leichen im Keller. Immerhin sieht Nella danach klarer und weiß, dass ihr Vater hinter der ganzen Sache steckt, womit vielleicht klar ist, dass Safet Nella nicht um die Ecke bringen will, sobald er Buch (und Kette) hat, aber ansonsten ist er nur ein kleiner mieser Handlanger. :fetch


    Ach und die "nette" Eva trifft man ja auch wieder. Alle guten Dinge sind 3....also warte ich jetzt einfach mal gespannt auf ihr nächstes Auftauchen.

  • Ich hatte Recht - Nella sieht alles durch Mirjanas Augen. Und unrecht - denn sie war auch schwebend bei dem Venezianer.


    Erst dachte ich, dass mir der zweite Abschnitt nicht so gut gefällt, aber dann war ich doch recht schnell drin.


    Ich bin sehr gespannt, wie es mit Mirjana weitergeht, denn ich glaube auch nicht, dass sie nicht mehr lebt.


    Dass Nella sich Safets E-Mails durchgelesen hat, finde ich auch nicht gut, aber wie hätte sie sonst allein in die Vergangenheit reisen können? ;-) Ausserdem hat sie genug Gründe ihm zu misstrauen. Ich hätte das allerdings nicht getan.


    Die Fluchten von Mirjana fand ich sehr spannend. Als sie schließlich bei der Hexenbefragung gestorben ist oder auch nur vorgegaukelt wurde, dass sie starb, war es in mir irgendwie leer. Ich hab sie direkt in mein Herz geschlossen.


    Ivan dagegen mochte ich von Anfang an nicht. Den ist sie ja jetzt wohl los.

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Ich bin sehr gespannt, wie es mit Mirjana weitergeht, denn ich glaube auch nicht, dass sie nicht mehr lebt.


    Wieso nicht? :gruebel :grin


    Zitat

    Original von Booklooker
    Die Fluchten von Mirjana fand ich sehr spannend. Als sie schließlich bei der Hexenbefragung gestorben ist oder auch nur vorgegaukelt wurde, dass sie starb, war es in mir irgendwie leer. Ich hab sie direkt in mein Herz geschlossen.


    Das freut mich! Ich mochte Mirjana auch immer mehr, je mehr ich über sie schrieb!