Brenda Vantrease: Der Illuminator

  • Inhaltsangabe (kopiert bei amazon)


    Kurzbeschreibung
    England um 1380 – um ihren Söhnen das Erbe zu retten, nimmt Lady Kathryn den Buchmaler Finn bei sich auf. Sie ahnt nichts von seiner geheimen Arbeit für den Kirchenkritiker John Wycliffe... England um 1380. Das Volk ist den Launen von Adel und Klerus hilflos ausgeliefert. Bücher sind rare Kostbarkeiten – für gewöhnliche Sterbliche nahezu unerreichbar. Zudem werden sie nur in Latein oder normannischem Französisch verfasst. Aber die alte Ordnung zeigt erste Risse... Um ihren beiden Söhnen das Erbe zu sichern und selbst den Schutz des Klosters zu gewinnen, lässt sich Lady Kathryn auf einen Handel mit dem mächtigen Abt von Broomholm ein: Auf Drängen der Abtei nimmt sie den Illuminator Finn und dessen Tochter Rose bei sich auf. Finn, ein Meister der Buchmalerei, wurde für eine große Aufgabe ausgewählt: Er soll das Johannes-Evangelium des Klosters illustrieren. Was Lady Kathryn nicht ahnt: Finn arbeitet heimlich für den Kirchenkritiker John Wycliffe, der die Bibel erstmals ins Englische übersetzen und so auch dem einfachen Volk zugänglich machen will. Zunächst freunden sich Kathryn und Finn nur zögerlich an, doch dann entwickelt sich eine leidenschaftliche Liebe – die jedoch einem Sturm aus tragischen Verwicklungen, Intrigen und Verrat ausgesetzt ist… Farbenprächtig, opulent und auf unwiderstehliche Weise fesselnd – ein großer Roman über eine faszinierende historische Epoche!


    Zur Autorin (kopiert bei libri)


    Brenda Vantrease hat an der Middle Tennessee State University in englischer Literatur promoviert. Anschließend arbeitete sie viele Jahre als Englischlehrerin und Bibliothekarin. Daneben pflegte sie ihre Leidenschaft für englische Geschichte und Literatur und bereiste ausgiebig Großbritannien und Irland. Nach zahlreichen Essays und Kurzgeschichten ist "Der Illuminator" ihr erster Roman. Brenda Vantrease lebt in Nashville, Tennessee.


    Meine Meinung:


    Ein absolut gelungenes Erstlingswerk einer nicht mehr ganz jungen Autorin. Historisch gut recherchiert und fesselnd geschrieben. Von der Thematik äußerst interessant - nach dem vorher von mir gelesenen (und ebenfalls hier vorgestellten) Roman "Beginenfeuer", das die Macht- und Geldgier der Kirche in Deutschland/Frankreich im 14. Jhdt darstellte, ergänzt dieser Roman die Darstellung um die Situation in England, wo Klerus und Adel die "niederen Stände" erbarmungslos ausbeuteten, bis es zum Bauernaufstand von 1381 unter Wat Tyler kam.
    Unvorstellbar ist heute auch der Widerstand, den es damals gegen die reformatorischen Ideen von John Wycliffe und den Lollarden gab, die die Bibel in der Volkssprache herausgeben wollten.
    Der Roman ist nichts für zarte Gemüter, denn es gibt - der harten Wirklichkeit jener Zeit entsprechend - kein Happy-End. Gerade das macht ihn aber bei aller Traurigkeit zu einem Buch, das aus der Masse der historischen Romane herausragt.

  • Zitat

    Original von €nigma
    Der Roman ist nichts für zarte Gemüter, denn es gibt - der harten Wirklichkeit jener Zeit entsprechend - kein Happy-End. Gerade das macht ihn aber bei aller Traurigkeit zu einem Buch, das aus der Masse der historischen Romane herausragt.


    :wow
    Schlag mich nicht tot @ €nigma, aber ich habe dieses Buch schon vor längerer Zeit gelesen und fand es einfach nur schlecht.
    Die Sprache zu schlicht, die Darstellung der Figuren zu platt und das Ende zu aufgesetzt, also total unglaubwürdig.
    Mein Fall war das überhaupt nicht, ich war gegen Ende regelrecht genervt :-(


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Original von €nigma
    Warum sollte ich Dich totschlagen? Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten.


    Schön, dass du das auch so siehst. Dennoch kann man dabei nicht vorsichtig genug sein :grin


    Zitat

    Original von €nigma
    Wie ich inzwischen erfahren habe, soll es im Frühjahr 2007 eine Fortsetzung geben. Das ist wohl der Grund dafür, dass...


    Das ist zwar ein Argument, aber sicher keine Entschuldigung. Es ist ja auch nicht alleine der miserable Schluss, denn darüber könnte man noch hinwegsehen, wenn der Rest der Geschichte akzeptabel wäre, aber der ganze Roman war mir -neben den bereits angesprochenen Punkten- auch teilweise zu kitschig.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • ich muss sagen, das ich es grade beiseite gelegt habe. Nicht das es schlecht geschrieben wäre, nein, aber die Handlung ist so durchsichtig. Ich habe irgendwann angefangen mal zwischendurch quer zu lesen und auch das Ende. Das Ende hat mich dann noch bewogen weiterzulesen bis fast zur Mitte. Aber gestern ist es mir dann doch zuviel geworden und ich habe aufgegeben.
    wie gesagt, es ist gut/leicht zu lesen.


    bno

  • Ohje, das wollte ich jetzt gerade am Wochenende in Angriff nehmen. Hört sich nicht gerade vielversprechend an.
    Und das bei der Hitze... da bin ich sowieso eher ungnädig, wenn mir was nicht gefällt. Vielleicht doch auf kühlere Tage verschieben...


    Viele Grüße
    Shirat

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)

  • Zitat

    Und das bei der Hitze


    was wie wo??


    ich überlege mir grade ob ich mir meinen Wollpulli wieder anzieh :fetch


    und ich will nachher grillen :wow *bibber*


    man gut das jeder einen anderen Geschmack hat beim Lesen, also fang ruhig an und bilde dir deine eigene Meinung.
    Lass Dich nicht beeinflussen.


    bno

  • Zitat

    Original von bluenightowl


    was wie wo??


    Kurzer Blick nach links ;-) ... nichtmal die versprochene Abkühlung hat uns getroffen. :-(



    Nö, ich lasse mich eh selten beeinflußen in der Wahl meiner Bücher. Es kommt höchstens vor, dass ich es noch ein wenig aufschiebe.
    Und jetzt muß "Der Illuminator" zugunsten von Irving Stone eben noch ein klein wenig warten.


    Viele Grüße
    Shirat

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)

  • Ich habe das Buch gestern abend beendet und mir hat es - überaschenderweise - ausgesprochen gut gefallen.


    Als ihr das Wort "Kitsch" erwähntet, hab ich bedenken bekommen, das Buch überhaupt zu lesen. Ich bin sehr empfindlich, was zuviel Liebeskitsch in Büchern betrifft. Aber die Autorin hat es irgendwie geschafft, mit die Personen, mit all ihren Fehlern und Sperrigkeiten sehr nahe zu bringen. Ich habe richtiggehend mitgelitten. Kathryn hätte ich zwischendurch gerne mal geohrfeigt. Aber das macht die Personen alle so menschlich und greifbar.
    Sicher, die Handlung ist manchmal sehr vorhersehrbar. Aber die einzelnen Figuren wussten ja nicht alles, was wir als Leser wussten, und so musste ich sie wissenden Blickes in ihr Unglück rennen lassen.
    Zudem hat mir die historische Seite des Buches auch sehr gefallen. Die Lebensumstände und die Geschehnisse im Vorfeld des Bauernaufstandes waren gut dargestellt. Und das nicht alles immer gut ausgeht, auch wenn es hier wirklich knüppeldick kommt, empfinde ich realitätsnäher als so manches Happy End in anderen Romanen.


    Die Autorin hat bei mir den richtigen Ton zum Klingen gebracht beim Lesen. Ich habe das Buch gerne gelesen und ich würde es auch empfehlen.

  • So, nun fast ein Jahr später als geplant, habe ich das Werk jetzt gelesen.


    Hm, hm, hm... ein Kracher war es nun nicht gerade, aber das muß auch nicht jedes Buch sein. Richtig schlecht war es aber eigentlich auch nicht.


    Einfach aber trotzdem flüssig geschrieben, hat es sich relativ schnell lesen lassen. Die Charaktere waren auch mir ein wenig zu blass und die einen nur gut und die anderen nur böse. Ein wenig mehr Ecken und Kanten hätten auch mir gefallen, zumindest bei den Hauptpersonen.
    Was die Handlung betrifft, hätte es nicht unbedingt so vorhersehbar sein müssen.


    Der Schluß, naja. Ich fand ich zwar auch ein wenig arg gekünstelt, aber auch nicht schlimmer als die meisten Happy-Ends, die man sonst so zu lesen bekommt.


    Insgesamt war es ein durchschnittliches, annehmbares Buch. Ich würde es nicht unbedingt weiter empfehlen, aber es bekommt zumindest einen Platz in meinem Bücherregal.


    Sollte es eine Fortsetzung geben, müßte die mir schon zufällig sehr günstig in die Hände fallen. Ansonsten hält sich mein Interesse da eher in Grenzen.


    Viele Grüße
    Shirat

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)

  • Zitat

    Original von bluenightowl
    ich muss sagen, das ich es grade beiseite gelegt habe. Nicht das es schlecht geschrieben wäre, nein, aber die Handlung ist so durchsichtig. Ich habe irgendwann angefangen mal zwischendurch quer zu lesen und auch das Ende. Das Ende hat mich dann noch bewogen weiterzulesen bis fast zur Mitte. Aber gestern ist es mir dann doch zuviel geworden und ich habe aufgegeben.
    wie gesagt, es ist gut/leicht zu lesen.


    bno


    So in etwa erging es mir leider auch.
    Mich hat das Geschwätz von göttlicher Liebe, Gott, Jesus, Kirche etc. irgendwann genervt; und als ich nur noch quergelesen habe, habe ich das Buch zurück ins Regal gestellt.
    Der historische Hintergrund ist sicherlich gut recherchiert und auch John Wycliffe und die Zeit, in der der Roman spielt, ist sicherlich nicht uninteressant. Doch leider blieben die Figuren für mich langweilig, aufgesetzt und nicht interessant genug, um weiterzulesen - zumindest nicht für den Moment.
    Da mich aber zumindest einige Dinge neugierig gemacht haben, werde ich dem Roman irgendwann bestimmt noch eine zweite Chance geben.

    Momo


    Alles Wissen und alle Vermehrung unseres Wissens endet nicht mit einem Schlusspunkt, sondern mit einem Fragezeichen.
    -Hermann Hesse-

  • Ich muss auch sagen, dass ich das Buch einfach nur schlecht fand. Selbst der zum Teil gerühmte historische Hintergrund schien mir recht flach abgehandelt und ist in jedem besseren Internetlexikon nachzulesen. Die bis zum bersten stereotypen Figuren gehen einem recht bald auf die Nerven.


    Das alle wirkte für mich wie ein fader Aufguss einer ins Mittelalter versetzten Daily Soap.


    Alles in allem ein ärgerliches Buch, dessen einziger Lichtpunkt das prachtvolle Cover ist.

    Im Verhältnis zur Musik ist alle Mitteilung durch Worte von schamloser Art.
    Friedrich Nietzsche

  • Ich habe das Buch zwar in kurzer Zeit gelesen, aber hier ist das nicht unbedingt als Empfehlung zu sehen, denn teilweise habe ich auch nur noch quer gelesen und Absätze übersprungen.


    Ich fand das Buch sehr langatmig, so manches hätte man straffer oder interessanter schreiben können.


    Grundsätzlich ist "Der Illuminator" interessant, man erfährt einiges über den Stand der Kirche, die Bereicherungen der Bischöfe, die Ausbeutung des Volkes und die Umstände, die zu den Aufständen geführt haben.


    Doch wie schon jemand zuvor erwähnt hat, sind die Personen zu sehr in schwarz-weiß = gut-böse aufgeteilt, es sind keine interessanten Personen, deren Handlung man gern verfolgt, sondern alles scheint vorgezeichnet zu sein. Das Ende ist vorhersehbar, auch wenn ich das Ende von Kathryn so nicht erwartet hatte. Kann aber aufgrund der Fortsetzung einen Grund dafür gegebn haben.


    Das gibt von mir nur 6 Punkte, weil es in der Reihe der historischen Romane, die ich in der letzten Zeit gelesen habe, einfach nur unterer Durchschnitt war.

  • Mir ging es wie Siorac. Das war ein besonders öder Schinken, schlecht recherchiert und schlecht gemacht. Ich hab bald resigniert und zum Glück wars nur geliehen. Trotzdem geht auch der Nachfolger wie warme Brötchen. :wow Wahrscheinlich weil auch Vantrease nur jedes noch so platte Klischee ausschlachtet. :bonk


    Dafür gibts gar keine Punkte.