Sprache: Deutsch
Broschiert - 280 Seiten - Kiepenheuer & Witsch
Erscheinungsdatum: Mai 2003
Auflage: 1
ISBN: 3462032275
Aus der Amazon.de-Redaktion
"Ordine della demolizione". Das Papier, auf gut Deutsch "Abrissbefehl", mit dem der Carabiniere wedelte, löste in Sven und Susanne sofortige Selbstmordgedanken aus. Ihr Traumhaus, das sie nicht hätten bauen dürfen, war bis auf die Außenmauern angewachsen. Nun kreiste die Abrissbirne über ihnen. Einfach drauflos bauen, hatten Nachbarn und Freunde beruhigend versichert. Schließlich hatten alle hier im Stil des "Abusivismus" gebaut, was in Italien schlicht und einfach bedeutete, dass Baugenehmigungen niemanden scherten. Pech für das deutsche Pärchen -- ihr Traum vom italienischen Eigenheim schien geplatzt. Dann jedoch lief die Nachbarschaftshilfe auf Italienisch an!
In das paradiesische Stückchen Land mit seinen alten Eichen auf einem Hügel in den Außenbezirken Roms hatten sich die Drehbuchautorin Susanne Schmidt und ihr Lebenspartner, der Film- und Bühnenregisseur Sven Severin, sofort verliebt. Trotzdem sollten endlose Grundsatzdiskussionen folgen, in denen sämtliche bürgerliche Fallstricke erörtert wurden: Bedeutete etwa der Erwerb einer Immobilie die Endstation jeder geistigen Entwicklung, gar den Todesstoß ihrer intakten Beziehung? Der raue Wind des sich anschließenden Dante'schen Infernos mit italienischen Baubehörden, Handwerkern, Polizei und Abrisskommando als Besetzung, ließ solche Bedenken sehr bald gen Ostia wehen.
Ergab eine Gesetzeslücke, dass ein einziges bewohntes Zimmer die "demolizione" verhindern konnte, modellierte man kurzerhand mittels krude befestigter Gipsplatten den Rohbau flugs zur guten Stube um. Trost bei solch aufreibendem Bauherrenmodell in Berlusconi-Land bot häufig nur noch das abendliche Pastagericht. Das Besondere dieses reizenden Büchleins: Sämtliche Rezepte (und der Baufrust gebar zahlreiche), sind abgedruckt und lassen schon beim Lesen das Wasser im Munde zusammenlaufen.
Severin und Schmidts wechselseitig erzählter Horrortrip ins Neubaugebiet Italia gewährt urkomische Einblicke in einen Kosmos aus Behördenfilz und Beamtenträgheit, die trotzdem zutiefst menschlich anmuten. Trotz leichter Anflüge (insbesondere Svens) zu teutonischer Besserwisserei und Belehrungssucht, hoch unterhaltsame und absolut urlaubstaugliche Strandlektüre. --Ravi Unger
Meine Meinung:Es ist schon eine Weile her, dass ich dieses Buch gelesen habe, aber ich wollte es euch nicht vorenthalten. Vorab, dieses Buch zählt zu einem meiner Lieblingsbücher. Es ist spritzig geschrieben, man ist gleich in der Geschichte drin.
Ich hatte bei diesem Buch immer das Gefühl, ich müsste auch ein Haus in Italien bauen und für immer dorthin gehen. Gut gefallen haben mir auch die Pastarezepte im Buch mit drinnen. Man bekommt gleich Anregungen für das Abendessen
Ein Buch zum Zwischendurchlesen. Mit Sicherheit keine hohe bzw. schwere Lektüre.
lg primavera