@ Tom
Das muß an unserem Alter liegen.
@ Waldfee
Wir sind auch ohne solchen Firlefanz lustig.
@ Tom
Das muß an unserem Alter liegen.
@ Waldfee
Wir sind auch ohne solchen Firlefanz lustig.
Waldfee :
Es war kein langweiliger Abend, an dem man mit Großonkels und Nochgrößertanten schwafeln mußte. Wir haben am Samstagvormittag geheiratet, und bei der Trauung waren alle Hochzeitsgäste dabei. Danach stiegen wir in einen gemieteten Bus der BVG (Nahverkehrs-Doppeldecker) und erlebten eine fast vierstündige Erlebnistour, die ein guter Freund von mir organisiert hatte - nebst Reichstagsbesuch und Visite im Kanzleramt. Die anschließende Feier mit Speisung wurde lediglich durch ein kleines Inhouse-Feuerwerk, die (kurze) Rede des Trauzeugen sowie den obligaten Hochzeitswalzer unterbrochen, die restliche Zeit über hat man gegessen, getanzt, getrunken und sich prächtig unterhalten. Vom Gefühl her war es exakt so, wie wir es uns vorgestellt hatten: Ein schönes Fest mit Freunden.
Aber das ist Geschmackssache. Ich habe ja ziemlich lange als DJ gearbeitet und einiges an Polterabenden und Hochzeitsfeiern miterlebt. Schlimm, wirklich schlimm waren die Veranstaltungen, bei denen eine organisierte Einlage mit der nächsten abwechselte. Seinen Höhepunkt fand das bei einer Hochzeitsfeier, die ihren letzten Programmpunkt um fünf Uhr morgens erreichte, nämlich eine nachgeahmte "Quizsendung", bei der das Ehepaar das Geschenk der besten Freunde gewinnen konnte. Das Geschenk war eine Übernachtung im Nobelhotel Adlon, nebst gemeinsamem Frühstück mit den Freunden - um 10 Uhr morgens. Da das Paar um kurz vor acht aus den Festlichkeitsräumen stolperte, nehme ich an, daß sie sich das Zimmer bestenfalls noch kurz angesehen haben. Und getanzt wurde kaum, weil dafür keine Zeit war.
Ich muss hier Tom ausnahmsweise mal recht geben.
Ich finde solche Junggesell(innen)abschiede nervig und meistens auch peinlich. Auch sind die Gäster diverser Kneipen oft ziemlich genervt wenn sich die Mädels oder Jungs nicht davon abbringen lassen wollen irgendwen zu küssen oder irgendwas zu verkaufen.
Bei mir gäbe es da jedenfalls nichts dergleichen. Weder vor noch und erst recht nicht während der Hochzeit. Und was langweilige Gespräche mit langweiligen Tanten und sonstigen Leuten angeht: die werden nicht eingeladen. Punkt. Ist doch keine Feier für die freibiergesichtigen Verwanden sonder eine Feier für das Paar und deren Freunde und erwünschte Familienangehörige. Wir werden jedenfalls (wenns mal soweit ist) so feiern, wie wir eben feiern und nicht wie Tante Berta es gerne hätte.
Allerdings.
Ich habe mal mit einem guten Freund dessen Junggesellenabschied gefeiert, und der war sehr lustig. Zuerst waren wir nett essen, dann sind wir in eine Nobeldisco gegangen. Was der Heiratsdelinquent nicht wußte: Wir hatten eine gute Freundin von mir (die er nicht kannte) gebeten, auch dort aufzukreuzen, und ihn nach allen Regeln der Kunst anzumachen. Das tat sie dann auch, und wir mußten das Spielchen irgendwann stoppen, weil er seine Braut anrufen und die Hochzeit absagen wollte. Das wäre übrigens nicht erforderlich gewesen, denn die Braut tauchte auch dort auf, glücklicherweise nach der Anmachorgie (wir haben sie stantepede in die Wüste geschickt). Anschließend sind wir in einen Nachtclub gegangen, wo unser Kandidat zuerst auf der Bühne einer Dame beim Striptease helfen mußte (tat er auch gerne), und zum abschließenden Can-Can der Besetzung ebenfalls beiwohnen durfte. Danach ging es in einen noch nächtigeren Club, aber den dort angebotenen Vergnügungen widerstand der Bräutigam. Vom Rest der Nacht weiß ich nur noch, weil es Fotos gibt; morgens um acht landeten wir im Café "Mau-Mau" zum Frühstück, und gleich im Anschluß fand die Trauung statt. Das "Ja" unseres Heiratskandidaten war kaum zu hören, seine Gesichtscolorierung dient seither als Referenzweiß bei Herstellern von Dispersionsfarbe.
Ist aber gute fünfzehn Jahre her; die Ehe hat nur zwei Monate gehalten.
Bloß keine debilen Spielchen, das war auch bei unserer Hochzeit die Devise. Wir hatten in der Einladung reingeschrieben: "Wer auf Brautentführung, Spiele aller Art oder sonstigen Kokolores nicht verzichten will, der übernimmt am Ende die komplette Rechnung". Und es war ein wunderschöner Tag, ohne langweilige Gespräche. Es gibt ja genügend Dinge, die keine Spielchen sind, die man machen kann (wir haben z.B. ein megagroßes Bild bekommen, jeder Gast "durfte" sich einen Ausschnitt vom Original ziehen und den dann auf die Großleinwand abmalen - von weit weg siehts sogar ziemlich original aus...abgesehen von einem Planquadrat, das tatsächlich jemand auf dem Kopf herum abgemalt hat...hihi).
Trauriger Höhepunkt war bei uns leider der Auftritt eines Zauberers. Die Oroginalbesetzung war wohl ausgefallen und dann tauchte ein 12-jähriger Knabe auf nebst seiner Mutter. 20 Minuten wären ja noch witzig gewesen, aber fast eine Stunde...gruselig. Danach gings aber wieder munter weiter bis weit nach dem Morgengrauen (wahrscheinlich, weil sich alle während der endlosen Magieshow ausgeschlafen hatten).
Hingegen zog sich ein Spielchen bei einer Hochzeit von Freunden satte zweieinhalb Stunden hin: der Bräutigam ist Zimmermann und seine Kollegen haben ihn mit Handschellen an den Trauzeugen geknotet. Und den Schlüssel in einem Berg (!) Sägespäne vergraben. Andere gaaanz nette Freunde haben sich zur Brautentführung aufgemacht, und als nach Stunden endlich der Schlüssel aufgetaucht war und der Bräutigam seine Gattin auslösen ging war die Stimmung eher gedämpft und blieb es auch den Rest des Abends.
Hingegen richtig fetzig war es bei einer anderen Hochzeit: die Braut orderte als einzige im ganzen Saal ein vegetarisches Menü. 15 Minuten nach dem Verzehr hatte sie Quaddeln am ganzen Körper und um 19 Uhr war sie dann den Rest der Nacht in der Notaufnahme verschwunden. Kurz vor 22 Uhr sind die letzten gegangen...
Silke
Also ich wäre auch eher für diesen Wellnesstag zu haben... Das klingt soooo schön entspannend... Ich glaube, ich werde das meinen Leutchen mal verklickern, sollte es dann irgendwann in diesem Leben noch mal soweit sein...
ZitatOriginal von Tom
Wir haben am Samstagvormittag geheiratet, und bei der Trauung waren alle Hochzeitsgäste dabei. Danach stiegen wir in einen gemieteten Bus der BVG (Nahverkehrs-Doppeldecker) und erlebten eine fast vierstündige Erlebnistour, die ein guter Freund von mir organisiert hatte - nebst Reichstagsbesuch und Visite im Kanzleramt.
Ich war dabei! Da zeitgleich eine große Demo war, wurden die Fußwege zwischen den Sehenswürdigkeiten überraschend lang. Und mehrere Straßenzüge auf Achtzentimeterabsätzen können seeeeeeeeeeeeehr lang werden. Aber schön -- speziell die Reichstagskuppel!
Im Übrigen sah Schröder-Muffel Tom nach dem Kanzleramtsbesuch irgendwie doch ein bißchen beeindruckt aus.
ZitatVom Gefühl her war es exakt so, wie wir es uns vorgestellt hatten: Ein schönes Fest mit Freunden.
Das kann ich nur bestätigen! Und mitnichten "langweilig" -- gerade weil man keinen organisierten Frohsinn erdulden mußte, bei dem man nicht miteinander Spaß hat, sondern das doch meist ziemlich drangsalierte Paar ausgelacht wird.
mein eigener jga war letztes jahr und ich bin mit meinen freundinnen einfach nur zusammen weggegangen- ohne viel aufhebens und weil ich mir das so gewünscht hatte. auch bei der hochzeit hatte ich klare anweisungen gegeben und die ganze verantwortung fürs programm meiner schwägerin übergeben, der ich angedroht hatte, kein wort mehr mit ihr zu sprechen, falls es zu peinlich werden würde. das hat gewirkt- die feier war ganz in unserem sinne und keineswegs langweilig, da es ja dennoch einige witzige spiele gab.
jetzt heiratet eine gute freundin von mir, die recht schüchtern ist. da aber die restliche "partycrew" des jga auf den dämlichsten spielen besteht und sie sich auch nicht von meinem veto davon abbringen lassen, befürchte ich schlimmes für meine freundin (ich selbst kann gottseidank nicht mit auf den jga, weil wichtige prüfungen anstehen).
sowas finde ich zum k***** :fetch. warum können sie den willen der zukünftigen braut nicht respektieren? läuft es so ab, daß die braut sich bis auf die knochen blamiert (während alle anderen sich blendend amüsieren) gute miene zum bösen spiel macht und sich insgeheim noch fiesere rache schwört, falls eine der anderen heiratet? ist das wirklich so gedacht?
ich bin jedenfalls froh, daß es bei mir nicht so gleaufen ist..... sowohl an der hochzeit selbst als auch beim jga.
ZitatOriginal von Tom
Danach stiegen wir in einen gemieteten Bus der BVG (Nahverkehrs-Doppeldecker) und erlebten eine fast vierstündige Erlebnistour
Das klingt supergut! Wir haben in der historischen Straßenbahn geheiratet und die hat uns an unserer Haltestelle daheim abgeholt, ist dann zur Haltestelle beim Schloss Wilhelmshöhe gefahren, wo die Trauung war und dann zurück durch die Stadt, das war auch schön und unsere Gäste haben eine Stadtrundfahrt durch Kassel bekommen
Naja, ich schrieb ja es soll nicht peinlich werden, sondern lustig und schön für alle Beteiligten.
Wann soll der Abschied denn stattfinden? Schreib doch dann mal wie es war und was ihr dann nu alles gemacht habt...
Ende Juli... dauert also noch ein bißchen... aber ich werde berichten.... (erschummelst du dir da etwa gerade eine Mittwochsgeschichte?)
Jaaaaaaaaaaaaa.... Das würde echt mal wieder Zeit, finde ich... *heftig mit dem Kopf nickt*
ZitatOriginal von Babyjane
(erschummelst du dir da etwa gerade eine Mittwochsgeschichte?)
oh, darf auch gerne eine Donnerstagsgeschichte werden *heute ihren grosszügigen Tag hat*
Ja, ich bin da auch großzügig... Donnerstag kann auch sein...
Hauptsache überhaupt mal wieder eine Geschichte von BJ...
Na ich werd mal gucken...
@babyjane:
der teil, der nach dieser dezenten einleitung kam:
Zitatsowas finde ich zum k***** .
bezog sich nicht auf den von dir geplanten junggesellinnenabschied, sondern war eher ein ausdruck meines persönlichen frustes im bezug auf den junggesellinnenabschied meiner freundin.
ich unterstelle sowieso niemanden, (noch nicht einmal der wirklich dämlichen partycrew meiner freundin) daß die spiele mit absicht möglichst peinlich geplant werden, sondern höchstens, daß manchmal zuviel von sich selbst ausgegangen wird und zu wenig von der braut.
es gibt ja durchaus auch nette, witzige spiele für solche anlässe!
ZitatOriginal von Babyjane
Na ich werd mal gucken...
Nix gucken... Schreiben...
Ich habe für einen Freund ein witziges Gedicht über ihn, seine künftige Frau und was nun auf ihn zukommt, geschrieben. Das war dann so abgefasst, dass alle Freunde entsprechende Gegenstände dabei hatten, die ihm als Geschenk überreicht wurden.
Also einen Notfallkorb mit Kondomen, wenn er mal alleine verreist, eine Kette mit Glöckchen, damit seine Frau immer hört, wo er hingeht, eine Taschenlampe, damit er unterm Tisch gut lesen kann und so weiter. Kann man sich Unzähliges einfallen lassen.
Der JGA war in einem Biergarten, wir waren 18 Teilnehmer, als ich mit dem Vorlesen begann, wurde es total ruhig im Biergarten und nach 40 Minuten (ja, so lange dauerte es und keine Minute war langweilig) klatschten alle Gäste im Biergarten und hatten sich halb totgelacht. War wirklich total lustig und für eine Büchereule dürfte es ja nicht schwer sein, so ein Gedicht zu verfassen.
Marlowe...NEIN!!
Schrecklich, solche Gedichte mit Geschenkchen
Sowas kannst du an Muttis 60.Geburtstag machen