"Shogun" - James Clavell

  • Inhalt:


    Das Japan des frühen siebzehnden Jahrhunderts, das Japan der Samurai, das nach einer turbulenten, politisch chaotischen Zeit durch die Portugiesen und die erfolgreich missionierenden Jesuiten zum erstenmal mit der europäischen Kultur in Berührung kommt - eine Welt voller Kontraste in einem hinreißend spannenden Roman: Die zentrale Gestalt ist Toranaga, der mächtige Feudalherr des Landes, der intrigante Pläne schmiedet, um sein ehrgeiziges Ziel zu erreichen - er will "Shogun" werden, als der er alle Macht im Land in Händen hält und die miteinander in Fehde liegenden Samurai unter seiner Herrschaft vereinigen kann. Eine Schlüsselrolle spielt dabei John Blackthorne - der englich-holländische Seemann, der als erster Engländer mit seinem Schiff den Erdball umsegelt und davon träumt, den Portugiesen die Kontrolle über den Handel zwischen Japan und China zu entreißen und als angesehener, wohlhabender Mann heimzukehren



    Wer kennt das Buch noch nicht? Ich war verblüfft, dass es hier noch nicht rezensiert wurde (oder habe ich da was übersehen?)
    Normalerweise habe ich mit der asiatischen Kultur eher wenig am Hut. Doch den Shogun habe ich nun schon 3x gelesen und immer wieder bin ich davon begeistert. Es hat mich sogar dazu gebracht, einige unserer "europäischen Verhaltensweisen" in Frage zu stellen und die der Japaner doch ein wenig besser zu verstehen. Für Asien-Fans ist dieses Buch ein absolutes Muss!


    Eigentlich schade, dass man von Clavell nichts neues mehr zu lesen bekommt. Ich habe auch "Tai-Pan" und "Gai-Jin" gelesen - aber die kommen m. Meinung nicht an Shogun heran.

  • Seltsam, ich dachte, ich hätte mich da schon lang und breit drüber ausgelassen? :gruebel
    Oder war das doch in einem andern Forum? :gruebel


    Egal. Ich kann deine Meinung nur teilen. Wer nach diesem Buch die japanische Denkweise nicht versteht, hat es nicht richtig gelesen. Auch die Lebensweisheit, die hier vermittelt wird, ist unvergleichlich.
    Allein, wie der Konflikt zwischen zwei so unterschiedlichen Kulturen auf einen Nenner gebracht wird, ist eine Meisterleistung Clavells. Ein Buch, das einfach gelesen werden muß. Übrigens, die Verfilmung mit Richard Chamberlain steht dem Buch in nichts nach. Die 6teilige Fernsehfassung fand ich absolut gelungen.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Demosthenes :


    Sorry - aber die Suchfunktion hatte bei mir nur das hier ausgespuckt:
    [URL=https://www.buechereule.de/wbboard/thread.php?threadid=1387&boardid=14[/URL]
    und daher mein Beitrag. Muss wohl in einem anderen Forum gewesen sein (gehst du etwa fremd???? :chen )


    Mit der Fernsehserie (!) - nicht der gekürzten Filmfassung hat du natürlich Recht. Absolut sehenswert! Und es wurde recht wenig verändert oder gekürzt.
    Das Buch habe ich vor der Ausstrahlung der Serie gelesen und war - im Gegensatz zu anderen Filmen - ganz begeistert von der Umsetzung dieses Stoffes.

  • Zitat

    Original von Demosthenes
    Übrigens, die Verfilmung mit Richard Chamberlain steht dem Buch in nichts nach. Die 6teilige Fernsehfassung fand ich absolut gelungen.


    Ja, ich war damals auch total gebannt vor dem Fernseher gesessen!! Weiss jemand, ob es die 6-teilige Serie auch auf DVD gibt?


    Gruss,


    Doc

  • Bisher gabs die nur als UK-Import. Aber ab morgen (13.Mai) erscheint die DVD Box. Kostet bei amazon 44,99.


    Ich hab auch das Buch gelesen und die Serie gesehen. Das Buch gefiel mir sehr, die Serie überhaupt nicht. Kommt wohl daher, dass ich Richard Chamberlain nicht mag :gruebel

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Hi!


    Ich muß zu meiner Schande gestehen, daß ich "Shogun" vor Jahren mal nur bis zur Hälfte geschafft habe, obwohl ich ich sowohl die Verfilmung als auch Clavell an sich sehr mag.
    Liegt wohl daran, daß mich japanische Geschichte einfach nicht so reizt. Aber irgendwann werde ich es sicher noch mal versuchen.


    Die drei "Noble House"-Romane mag ich sehr, in dem Fall auch "Gai Jin", und "Rattenkönig" ist eines meiner Lieblingsbücher.


    Bye,


    Grisel

  • Hallo Grisel!


    Zitat

    Original von Grisel
    Ich muß zu meiner Schande gestehen, daß ich "Shogun" vor Jahren mal nur bis zur Hälfte geschafft habe, obwohl ich ich sowohl die Verfilmung als auch Clavell an sich sehr mag.
    Liegt wohl daran, daß mich japanische Geschichte einfach nicht so reizt. Aber irgendwann werde ich es sicher noch mal versuchen.


    Es lohnt sich tatsächlich. Ich habe mich sogar durch das englische Original gekämpft - was bei so einer Schwarte wirklich eine Disziplinfrage ist, wenn die deutsche Ausgabe gleich daneben im Regal steht. :chen
    Liebe Grüße,


    Iris

  • Heute abend brachte Arte einen Beitrag über den englischen Seefahrer William Adams, der anno 1600 an die japanische Küste verschlagen wurde. Dieser William Adams und sein Schicksal diente James Clavel als Vorlage für den gelungenen Roman. Als ich den Beitrag sah, glaubte ich fast, den Film mit Richard Chamberlain zu sehen. Clavel hat sich tatsächlich sehr eng an das Vorbild gehalten. Dieser Beitrag bestätigte die Realitätsnähe des Buches in allen Teilen hervorragend.
    Leute, ich kann den Roman wirklich nur empfehlen.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Demosthenes ()

  • Hallo Demostehnes,


    mein Mann und ich haben die Sendung von Arte auch gesehen und fanden auch, daß James Clavell die historischen Fakten sehr gut umgesetzt hat. Erstaunlich fand ich hier auch, wie viele der Erkenntnisse erst aus neuerer Zeit stammen, von Clavell aber bereits "sinnvoll" verbunden wurden.


    Bye
    Pelican :wave

  • Ja, der Bericht war wirklich hochinteressant. Zumal er ja auch auf die Hintergründe und Internas einging. Ich jedenfalls fühlte mich sofort wieder an den Roman erinnert und staunte nur so über die exakten Recherchen Clavells.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Zitat

    Original von Sisi
    Doch den Shogun habe ich nun schon 3x gelesen und immer wieder bin ich davon begeistert. Es hat mich sogar dazu gebracht, einige unserer "europäischen Verhaltensweisen" in Frage zu stellen und die der Japaner doch ein wenig besser zu verstehen.


    :write


    Ich lese es gerade nach vielen Jahren zum zweiten Mal und bin auch wieder sehr begeistert davon. Klasse Buch!


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Ich hab Shogun jetzt zum zweiten Mal gelesen. Das erste Mal war ich allerdings noch ein Teenie...


    Ich hab so eine Uralt-Ausgabe gelesen, so von 1976 oder so. Ein Taschenbuch, mehr als 970 sehr dünne Seiten und wirklich sehr klein geschrieben. Will gar nicht wissen, wie dick die neueren Ausgaben sind. Die mit dickeren Seiten und größerer Schrift...


    Mir hat Shogun sehr gut gefallen, weil es sehr authentisch wirkt. Man bekommt einen super Einblick in die japanische Kultur. Viele Sachen sind mir da allerdings sehr fremd erschienen. Dadurch, dass man viel durch John Blackthornes Augen sieht, hat man da aber einen Leidensgenossen ;-)


    James Clavell hat es immer wieder geschafft, mich in Staunen zu versetzten, wenn er die Pläne von Toronaga & Co. offenbart und alles auflöst. Super wie alles zusammenpasst und ein großes Ganzes ergibt. Manche Schachzüge waren mir allerdings fast zu kompliziert. Ich fands erschreckend, dass irgendwie jeder bereit ist für seine eigenen Interessen jeden zu verraten.


    Ein bisschen Ausdauer braucht man schon, aber es lohnt sich!

  • Ich habe das Buch auch vor na mindestens 15 Jahren gelesen und es ist mir bis heute in sehr, sehr guter Erinnerung. Zu der Zeit habe ich auch Noble House und Taipan etc. verschlungen - das war noch lange vor der Verfilmung


    ja, bei Clavell braucht man Zeit. Meine Bücher sind auch winzig gedruckt und eines habe ich noch angefangen da liegen GaiJin (oder so ähnlich)

  • Diese Woche habe ich das Buch beim Bookcrossing-Treffen bekommen. Hab auch schon den Prolog gelesen, der mir sehr gut gefallen hat. Nach eurem vielen Lob hier freu ich mich jetzt um so mehr auf das Buch, ich war nämlich ein wenig von der hohen Seitenzahl abgeschreckt... Bin mal gespannt, wie lang ich brauche :D
    Von wann ist denn die Verfilmung? Hab das Gefühl, ich bin zu jung um das zu kennen... :grin


    Und weiter gehts mit Lesen!
    *meine Nase in das dicke Buch steck*

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

  • Auch ich bin von Shugun begeistert.


    Wie ich feststellte, orientiert sich der Roman an historischen Vorbildern. So entspricht Toranaga dem großen Tokugawa Yieyasu. (Siehe bei Wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/Shogun_(Roman) ) Diesen kannte ich bereits aus dem Roman "Musashi" von Yoshikawa. Musashi schließt sich chronologisch dort an, wo Shogun endet und beginnt mit der Schlacht von Sekigahara.


    Da "Musashi" von einem Yapaner in den 50-er Jahren geschrieben wurde, ist dieses Buch noch einen Zacken authentischer. Wer Shogun gelesen und geschätzt hat, sollte unbedingt noch Musashi lesen. Statt die historischen Personen mit Pseudonymen zu versehen, verwendet Yoshikawa die historischen Klarnamen. Auch Miyamoto Musashi ist eine Japanische Legende.


    "Musashi" ist in Japan an den Schulen Pflichtlektüre.