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'Blut der Könige' - Seiten 719 - 854
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Lib. III, Cap. 1
Roc kommt langsam in die Pubertät. Wie er Madulain anschmachtet und eifersüchtig darauf wacht, daß der Rote Falke ihr nicht zu nahe kommt. Ich find das niedlich.
Roc braucht wohl noch etwas Kampferfahrung. Ich bin mir sicher, daß Yeza Madulains Angreifer kalt gemacht hätte.
Das Lösegeld:
Ich mußte ja lachen, wie der neue Großmeister der Templer selbst den Vorschlag zur Gewaltanwendung macht, um die Statuten nicht zu brechen.Die Verabschiedung zwischen Baibar und Yeza ist recht rührselig. Baibar hat also doch eine weiche Seite.
Wie seht ihr die Wandlung des Yves? Ist er aufrichtig?
Ich denke schon, daß er es ernst meint. Aber warum darf er kein Templer werden? Weil er mal Priester war? Warum spricht das gegen eine Mitgliedschaft bei den Templern? Er müßte aber auch Ritter sein, und Ludwig und Yeza möchten das vorerst zumindest nicht.Hamo als Glücksspieler und Betrüger (?), William als Zuhälter, Mahmoud als Sprengmeisteraspirant, Firouz und Hamo als Galgenkandidaten, Yeza freiwillig im Kloster, Ermengarde (=Ingolind?) als Nonne, Madulain und Roc :wow.... Es passiert ja einiges...
Das Wiedersehen zwischen Madulain und Shirat ist sehr herzlich. Aber was ist mit Madulain und Clarion? Die beiden hatten sich doch freundschaftlich angenährt, dachte ich zumindest. Vielleicht ist Clarion nach der Geburt aber auch noch nicht an sozialen Kontakten interessiert oder anderweitig isoliert von Besuchen...
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Zitat
Original von Friderike
Roc kommt langsam in die Pubertät. Wie er Madulain anschmachtet und eifersüchtig darauf wacht, daß der Rote Falke ihr nicht zu nahe kommt. Ich find das niedlich.Ich glaube fast, Berling hat hier ein bißchen das Alter der Kinder aus den Augen verloren. Ganz genau weiß man das zwar nicht, aber sie sollten ca. 10 sein. Ich glaube, für ihn sind sie hier schon eher 12, plus minus.
ZitatRoc braucht wohl noch etwas Kampferfahrung. Ich bin mir sicher, daß Yeza Madulains Angreifer kalt gemacht hätte.
Sie ist in jeder Hinsicht die Stärkere.
ZitatDas Lösegeld:
Ich mußte ja lachen, wie der neue Großmeister der Templer selbst den Vorschlag zur Gewaltanwendung macht, um die Statuten nicht zu brechen.Das ist historisch, siehe historische Anmerkungen. Joinville hat es fast genauso berichtet.
ZitatWie seht ihr die Wandlung des Yves? Ist er aufrichtig?
Ich denke schon, daß er es ernst meint.Ja, er ist im Grunde seines Herzens ein anständiger Mensch, sehr der Gerechtigkeit verpflichtet. Aber er hat auch eine dunkle Seite, ein Biest, das in ihm lauert und von Leuten wie d'Anjou erweckt werden kann.
ZitatAber warum darf er kein Templer werden? Weil er mal Priester war? Warum spricht das gegen eine Mitgliedschaft bei den Templern? Er müßte aber auch Ritter sein, und Ludwig und Yeza möchten das vorerst zumindest nicht.
Er müßte Ritter sein, Sohn eines Ritters und vor allem müßte der Orden ihn akzeptieren.
Der Orden ist ein geistlicher, er darf keinen aufnehmen, der sich bereits anderweitig verpflichtet hat. Was der Fall wäre, wenn Yves zum Priester geweiht wäre.
Aber, alles kann gebogen werden. Nur, der Orden will ihn nicht und der andere, der geheime Orden, hat andere Pläne mit Yves. Sie wollen ihn nicht unter den "Gralshütern" à la Gavin & Co. Nur leider ist das nun Yves' sehnlichster Wunsch.Übrigens, die Waffe, die Yves sich schmieden läßt, der falsche Erstentwurf, das ist die auf dem Titelbild. Mit angehängter Kette. Yves will sie aber im Schaft verborgen haben.
ZitatHamo als Glücksspieler und Betrüger (?), William als Zuhälter, Mahmoud als Sprengmeisteraspirant, Firouz und Hamo als Galgenkandidaten, Yeza freiwillig im Kloster, Ermengarde (=Ingolind?) als Nonne, Madulain und Roc :wow.... Es passiert ja einiges...
Hamos Karriere als Betrüger und Dieb finde ich köstlich. Erfinderisch, der Junge! Und daß er seiner Mutter Capitano ausgerechnet unterm Galgen (nicht das letzte Mal für Hamo, aber er wollte ja ein Galgenstrick werden ...) wiedertrifft. Und er ist nicht egoistisch, ab hier will er Shirat für sich, Madulain für Firouz und Clarion für seine Mutter wiederholen.
Ermengarde ist einfach nur irgendeine Frau im Kloster.
Madulain und Roc ... Huh, frühreif, sehr frühreif!
ZitatDas Wiedersehen zwischen Madulain und Shirat ist sehr herzlich. Aber was ist mit Madulain und Clarion? Die beiden hatten sich doch freundschaftlich angenährt, dachte ich zumindest. Vielleicht ist Clarion nach der Geburt aber auch noch nicht an sozialen Kontakten interessiert oder anderweitig isoliert von Besuchen...
Vor allem ist sie nicht an Konkurrenz interessiert. Sie will An-Nasirs Favoritin sein. Ihr früheres Leben scheint sie an diesem Punkt nicht zu interessieren.
Aus Kapitel 3:
Köstlich, einfach köstlich, die Verhandlungen von Yves und An-Nasir und wie der arme Bote immer wieder mit Hiobsbotschaften unterbricht. Ich habe mich da beim ersten Mal scheckig gelacht.
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Zitat
Original von Grisel
Ermengarde ist einfach nur irgendeine Frau im Kloster.
Dann kannte William sie ja gar nicht.
Daß sie ihn dann gleich unter ihren Rock zum Lauschen läßt.
William ist schon ein Schwerenöter. *gg* -
Zitat
Original von Friderike
Dann kannte William sie ja gar nicht.
Daß sie ihn dann gleich unter ihren Rock zum Lauschen läßt.
William ist schon ein Schwerenöter. *gg*Ich glaube, er kennt sie von seinen früheren Besuchen bei Yeza? Oder, falls das das erste Mal ist, er hat ja nie ein Problem damit, Anklang bei den Damen zu finden. Oder, eben nicht Damen ...
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Zitat
Original von Grisel
Köstlich, einfach köstlich, die Verhandlungen von Yves und An-Nasir und wie der arme Bote immer wieder mit Hiobsbotschaften unterbricht. Ich habe mich da beim ersten Mal scheckig gelacht.Ja, ich habe dabei auch sehr lachen müssen, denn das war so richtig schön bildlich vorstellbar. Ich mag Berlings Witz.
Aber armer Yves Verraten und verkauft. Mir hat er richtig leid getan.Viele Grüße
Kalypso -
Zitat
Original von Kalypso
Aber armer Yves Verraten und verkauft. Mir hat er richtig leid getan.Mir tut er auch leid, aber er erkennt ja selbst, daß er nicht ganz unschuldig ist. Er hat seine Kompetenzen als Verhandler weit überschritten, indem er statt einfach vorzufühlen sofort ein Komplettbündnis mit An-Nasir ausgehandelt hat, wozu er gar nicht befugt war. Außerdem ist er hier ungewöhnlich blauäugig, weil er daran glauben will, daß sein Ziel so nahe ist. Aber es ist sehr unwahrscheinlich, daß An-Nasir sich wirklich daran gehalten hätte und den "Franken" praktisch ganz Syrien abgetreten hätte, wenn er Ägypten mit ihrer Hilfe hätte erobern können.
Außerdem zeigt es auch, daß er unerfahren ist in der Welt der Politik. Sonst sollte es ihn nicht so schockieren, daß sein Part nur der war, die Mamelucken dazu zu motivieren, ihrerseits ein Bündnis mit Ludwig zu schließen. -
Zitat
Original von Grisel
Außerdem zeigt es auch, daß er unerfahren ist in der Welt der Politik. Sonst sollte es ihn nicht so schockieren, daß sein Part nur der war, die Mamelucken dazu zu motivieren, ihrerseits ein Bündnis mit Ludwig zu schließen.Tragisch (für Yves) ist ja eben, dass er durch seine Unerfahrenheit ein wenig zu sehr über das Ziel hinausschoss und dennoch voll von sich und seinen "Plänen" überzeugt war. Das "Erwachen" war richtig schlimm für ihn. Sehr gut dargestellt!
Viele Grüße
Kalypso -
Ist auch ein bißchen "sozialkritisch", da er erkennen muß, daß er nie Eingang finden wird in die Welt der Adligen und Ritter, weil die sowas wie ihn gern einsetzen, aber nie als einen der ihren akzeptieren würden. Nur einer bietet ihm das, d'Anjou. Doch den Preis will Yves vorerst nicht zahlen.
Ironisch, daß Yves sich bei den Templern mit dem Bündnis durchaus Freunde hätte machen können, denn die sind ja auch für Syrien statt Ägypten.
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Zitat
Original von Kalypso
Ja, ich habe dabei auch sehr lachen müssen, denn das war so richtig schön bildlich vorstellbar. Ich mag Berlings Witz.
Aber armer Yves Verraten und verkauft. Mir hat er richtig leid getan.Viele Grüße
KalypsoBerling-Humor erster Güte. Ich hätte mich Wegschmeißen können, und eine Nachricht schlimmer, als die nächste
Aber ist Yves wirklich gescheitert ? Ich hatte den Eindruck, er wäre in der Verhandlung erfolgreich gewesen.
Ludwig hatte ja weder die Möglichkeit sich mit An-Nasir zu verbünden, noch sich gegen ihn zu stellen. Und auch wenn An-nasir beim ersten Griff nach Ägypten gescheitert ist, so könnte er es doch noch einmal versuchen und Ludwig unter Druck setzen. Nach Der Verhandlung mit Yves begnügt er sich aber mit Syrien und Ludwig hat in Akkon seine Ruhe und kann evtl. den nächsten Kreuzzug vorbereiten, oder habe ich mal wiedre irgendwas nicht mitgekriegt -
buttercup :
Ludwig tut hier so, als würde er überlegen, sich entweder mit Kairo (den Mamelucken unter Aibek) oder mit Damaskus (An-Nasir) verbünden zu wollen und verhandelt mit beiden. Tatsächlich aber hat er von Anfang an vor, Kairo zu wählen, nicht zuletzt, weil dort noch einige seiner Kreuzfahrer in Gefangenschaft sind, die er nicht im Stich lassen will. Yves' Verhandlung mit An-Nasir war von Anfang an nur als Druckmittel geplant, um Kairo zu zeigen, daß Ludwig nicht auf sie angewiesen ist und die Verhandlungen mit ihnen zu verbessern. Aber das weiß Yves nicht. Er übertrifft sich selbst und handelt ein Superbündnis aus. Doch dann muß er vor An-Nasir einen Rückzieher machen, weil er sich seiner Sache zu sicher war, es aber nun kein Bündnis geben wird. Ein herber Gesichtsverlust für Yves.
Also selbst wenn das Bündnis mit Kairo scheitert, wäre Yves so ziemlich der letzte, den An-Nasir als neuen Verhandlungspartner akzeptieren würde. Und bei ernstgemeinten Verhandlungen wäre er der letzte, den Ludwig schicken würde. Er hat sich auch viel zu weit rausgelehnt.An-Nasir würde nun bei einem Angriff gegen Ägypten gegen die Mamelucken und die Franken stehen. Und seine Besitzungen wären gefährdet gegen Angriffe. Außerem hat er hier ohne die Franken nicht genügend Männer dafür.
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@ Grisel, Danke für die Aufklärung
Ich habe ja überhaupt kein geschichtliches Hintergrundwissen, weswegen ich noch nicht einmal weiß, ob es zu einem weiteren Kreuzzug Ludwigs kommt,(will ich aber auch gar nicht wissen, jedenfalls nicht so lange ich die Bücher nicht beendet habe, du weißt ja, ich bin Puristin). Aber für mich hat es hier keinen Grund gegeben, dass An-Nasir dem Ludwig irgendetwas zugesteht, weswegen ich die ganze Verhandlung für eine Farce gehalten hatte, was durch Brieftaubennachrichten noch unterstützt wurde.
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Die Unterbrechungen durch die Brieftauben waren Zufall, weil Konstanz & Co. gerade da ihre Befreiungspläne umgesetzt haben.
An-Nasir als Herrscher von Damaskus und Syrien ist ein durchaus ernstzunehmender Machtfaktor. Die Templer eben zB hätten auch ein Bündnis mit ihm vorgezogen. -
Das An-Nasir ein Machtfaktor ist bestreite ich nicht, im Gegenteil, für mich ist es unverständlich, wie Ludwig nach der Niederlage noch Ansprüche haben kann.
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Hinter Ludwig steht nicht nur die gesamte Macht Frankreichs, sondern aktuell auch die des christlichen Königreichs Jerusalem, da er als Regent dafür tätig ist. Zum aktuellen Zeitpunkt ist das KR Jerusalem keine großer Machtfaktor mehr, aber immer noch gewaltiges Zünglein an der Waage. Und keiner auf muslimischer Seite will einen neuen Kreuzzug.
Die große Gefahr für das KR Jerusalem ist die Einheit der Moslems. Solange die untereinander um Macht kämpfen, ist das oben erwähnte Zünglein sehr wichtig und interessant. Eng wird es, wenn eine solche Einheit da ist, wie zuletzt unter Saladin im Jahrhundert davor, der über Ägypten und Syrien herrschte. Sollte das wieder passieren, kann das KR Jerusalem anfangen, die letzten Jahre seines Bestehens zu zählen.
Daher, Ägypten und Syrien gegeneinander ausspielen ist die beste Überlebensstrategie. -
Danke, Grisel, jetzt wird mir einiges klarer :-).
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Zitat
Original von Grisel
Ich glaube fast, Berling hat hier ein bißchen das Alter der Kinder aus den Augen verloren. Ganz genau weiß man das zwar nicht, aber sie sollten ca. 10 sein. Ich glaube, für ihn sind sie hier schon eher 12, plus minus.
Das denke ich auch. Yeza gefiel mir in der Zeit, in der sie allein war, sehr gut. Sie ist reif, ohne altklug zu wirken. Aber die Liebesszene zwischen Roc und Madulain hätt's nicht gebraucht. Eine erwachsene Frau, die mit einem 10jährigen schläft und dabei unerwartete Wonnen erfährt - nicht wirklich, oder? Berling scheint ein etwas seltsames Frauenbild zu haben, das fiel mir auch in der Vergewaltigungsszene auf, als Madulains Augen lustvoll glitzern, während ein Mann versucht, sie zu vergewaltigen und zwei auf ihren Armen sitzen, damit sie sich nicht wehren kann. -
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Ja, das tut er.
Ich habe mich aber auch gefragt, ob er eine Vergewaltigungsszene mit der eher schüchternen Shirat anders beschrieben hätte...
Das mit Madulain und Roc ist mir auch ziemlich aufgestoßen, das hätte die Handlung an dieser Stelle nicht gebraucht. Da die Begegnungen ja offensichtlich ohne Folgen geblieben ist, weiß ich nicht genau, was Berling damit sagen wollte...
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Original von Friderike
Ich habe mich aber auch gefragt, ob er eine Vergewaltigungsszene mit der eher schüchternen Shirat anders beschrieben hätte...Bestimmt! Das bezieht sich hier einzig und allein auf Madulain.
ZitatDas mit Madulain und Roc ist mir auch ziemlich aufgestoßen, das hätte die Handlung an dieser Stelle nicht gebraucht. Da die Begegnungen ja offensichtlich ohne Folgen geblieben ist, weiß ich nicht genau, was Berling damit sagen wollte...
Ich denke, es geht darum, daß die Kinder unabhängig voneinander heranreifen und Erfahrungen sammeln, Yeza eher unangenehme.