'Blut der Könige' - Seiten 855 - ENDE

  • Gute Nacht, Grisel. :-)


    Ich hab noch eine Frage, die jetzt hier nicht ganz hinpaßt.


    Im ersten Buch ist doch die Grande Maitresse immer mit einem goldenen Abakus durch die Gegend gereist. Ich hatte bisher immer dieses Rechenbrett mit den Kugeln vor Augen. Ich habe damals immer die Verkäuferinnen in Russenmagazinen (Einkaufsläden der damals in der DDR stationierten Streitkräfte der UdSSR) mit atemberaubender Geschwindigkeit rechnen sehen. Faszinierendes Schauspiel, aber für mich leider ein Buch mit sieben Siegeln...


    Nun habe ich bei Wikipedia nochmal geschaut, vermutlich geht es gar nicht um das Rechenbrett, sondern um einen Kommandostab der Tempelherren?
    Grisel schrieb ja schon im ersten Teil, daß "Grande Maitresse" eine Verballhornung der "Grand Maitre" (Großmeister der Orden) sei. Leider ist der Artikel in Wikipedia zum Kommandostab der Tempelherren noch nicht geschreiben...weiß da jemand vielleicht näheres zur Bedeutung dieses Teiles?
    :wave

  • @Abakus:
    Ja, damit ist der Kommandostab gemeint. Ob es einen solchen aber je gegeben hat, ist unklar. Hier gibt es eine Diskussion darüber, ob es sowas bei den Templern gegeben hat und wie es ausgesehen haben könnte:
    Abakus im "Forum des Templer-Netzwerks"


    Aber, Vorsicht, in dem Forum tummeln sich Klugsch...er genauso wie solche, die alles glauben, was nicht bei 3 auf den Bäumen sind.
    Zu den rosa Kriegselefanten, einer meinte mal, man müsse nicht das gewesene beweisen, sondern das nicht gewesene, weshalb alles, was nicht als falsch abgetan werden kann, wahr ist. Woraufhin einer meinte, "OK, dann sage ich jetzt, die Templer ritten auf rosa Kriegselefanten in den Krieg und nun beweis mir mal das Gegenteil." :lache

  • Zitat

    Original von Grisel
    Ich sehe das gar nicht mal als eine Folge der mangelnden Zeit fürs Erzählen. Ich sehe das als "menschlich". Man lernt jemand kennen, findet ihn/sie anziehend und entwickelt Sympathie. Und wenn es dem anderen genauso geht, fein, dann geht man miteinander oder ins Bett oder, wie hier, heiratet. Und das ohne sich in alles verzehrender Leidenschaft zu verzehren und sich auf 394 Seiten zu erzählen, wie sehr man sich in verzehrender Leidenschaft verzehrt.


    Seitenlang beschriebene, alles verzehrende Leidenschaft ist sicher nicht mein Ding und somit kann ich auch gerne darauf verzichten ("Die Königin von Jerusalem" hat mich damit fast in den Wahnsinn getrieben :-() und ja, es ist zwar menschlich, aber nur oberflächlich betrachtet bzw. geschildert. Das ist gut so, weil es hier passt und weil Berling den Dingen sowieso nicht so gerne auf den Grund geht. Muss er auch nicht, denn seine Romane funktionieren anders.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Original von Kalypso
    [Seitenlang beschriebene, alles verzehrende Leidenschaft ist sicher nicht mein Ding und somit kann ich auch gerne darauf verzichten ("Die Königin von Jerusalem" hat mich damit fast in den Wahnsinn getrieben :-()


    Ui, das will ich auch noch lesen. So schlimm?


    Zitat

    und ja, es ist zwar menschlich, aber nur oberflächlich betrachtet bzw. geschildert. Das ist gut so, weil es hier passt und weil Berling den Dingen sowieso nicht so gerne auf den Grund geht. Muss er auch nicht, denn seine Romane funktionieren anders.


    Ich glaube, da scheiden sich eben unsere Geister, weil ich für diese Art der Gefühle gar nichts tieferes brauche. Ich sehe aus dem Text und spüre, daß sie sich mögen. Das reicht mir. Gut, ich bin als Leserin bei Liebe Minimalistin, deshalb ist Berlings Zugang perfekt für mich.

  • Zitat

    Original von Grisel
    Ui, das will ich auch noch lesen. So schlimm?


    Ja. Manche Leser mögen es poetisch finde, mich hat es gestört. Irgendwo in den Tiefen der Eule haben Pelican und ich darüber schon gesprochen.
    Ansonsten ist es ein wirklich gutes Buch. Man kann die Schnulzstellen ja überlesen :grin



    Zitat

    Original von Grisel
    Ich glaube, da scheiden sich eben unsere Geister,


    Nö. Ich sage doch die ganze Zeit, dass Berling das gut macht.
    In seinen Romanen brauche ich die Tiefe auch nicht und natürlich spürt man, wo der Hase läuft. "Die Königin von Jerusalem" ist für mich das beste Beispiel dafür, dass man manche Dinge besser nicht vermischen sollte, zumal ich es in dem Buch eher kitschig, als tiefsinnig fand.



    Viele Grüße
    Kalypso

  • Kalypso : Bei "Die Königin von Jerusalem" lasse ich das Schicksal entscheiden. Ich möchte es schon gern lesen, aber bislang ist es mir nicht "live" über den Weg gelaufen. Wenn das eintritt wird es gekauft und gelesen.


    Zu Berling. Äh, fällt mir jetzt nichts ein. OK, soviel, für die anderen, Du weißt das ja schon. Wird interessant sein, wie sich Roc und Yezas Beziehung entwickelt. Geschwister? Liebende? Beides?
    Was denken die, die noch nicht weiter gelesen haben?

  • Zitat

    Original von Grisel
    Wird interessant sein, wie sich Roc und Yezas Beziehung entwickelt. Geschwister? Liebende? Beides?
    Was denken die, die noch nicht weiter gelesen haben?


    Ich glaube schon, daß Roc nicht abgeneigt wäre, die bis dato größtenteils geschwisterliche Beziehung zu vertiefen. Zumal er auch schon konkret-erotische Vorstellungen über seine Zusammenkunft mit Yeza hegt.


    Trotzdem denke ich, daß aus den beiden kein "richtiges" Paar wird. Yeza ist zu abgebrüht für Roc. Sie hat m. E. eher die Rolle der Beschützerin für ihn als "kleinen Bruder" übernommen. Das ist kein Grundstein für eine gemeinsame Zukunft als Liebespaar.


    Soviel zu meiner Logik, die von Berling mag wesentlich anders aussehen. *gg*


    Prognose:
    Yeza wird Roc das Herz brechen und sich selbst in einen Typen verlieben, der wesentlich cooler ist als Roc. :grin


    Mal sehen, wie es ausgeht.

  • Zitat

    Original von Grisel
    @Abakus:
    Ja, damit ist der Kommandostab gemeint. Ob es einen solchen aber je gegeben hat, ist unklar. Hier gibt es eine Diskussion darüber, ob es sowas bei den Templern gegeben hat und wie es ausgesehen haben könnte:
    Abakus im "Forum des Templer-Netzwerks"


    Ich hab mir das ganze jetzt mal etwas genauer angesehen und deute das mal alles als: Nichts genaues weiß man nicht. :lache
    Der Abakus schwirrt aber offensichtlich immer mal wieder durch die belletristische Historienliteratur. Im nachhinein sehe ich die Erwähnung des solchen als Hinweis von Berling auf die Führungspersönlichkeit der Grande Maitresse und der Verbindung der Prieuré zum Templerorden, der sich mir beim ersten Lesen der "Kinder des Gral" noch nicht so erschlossen hatte.


    Aber das Forum ist interessant, es gibt offensichtlich einige Leute, die sich für legitime Nachfahren der Templer halten, und das auch noch mit Sitz in meiner Heimatstadt. :wow

  • Zu dem oben sage ich nichts, lass Dich überraschen.


    Zitat

    Original von Friderike
    Ich hab mir das ganze jetzt mal etwas genauer angesehen und deute das mal alles als: Nichts genaues weiß man nicht. :lache


    Das Stichwort, wenn es um Templer und Mysterien geht. Obwohl der Stab ja eher harmlos ist.


    Zitat

    Der Abakus schwirrt aber offensichtlich immer mal wieder durch die belletristische Historienliteratur. Im nachhinein sehe ich die Erwähnung des solchen als Hinweis von Berling auf die Führungspersönlichkeit der Grande Maitresse und der Verbindung der Prieuré zum Templerorden, der sich mir beim ersten Lesen der "Kinder des Gral" noch nicht so erschlossen hatte.


    Da ich beim ersten Mal nicht mal wußte, was Templer sind - ich kannte das Wort auch nur von "Ivanhoe" -, habe ich mir darüber wohl nie den Kopf zerbrochen. :-)


    Zitat

    Aber das Forum ist interessant, es gibt offensichtlich einige Leute, die sich für legitime Nachfahren der Templer halten, und das auch noch mit Sitz in meiner Heimatstadt. :wow


    Es gibt eine Menge Wahnsinnige. Aber, solange sie keinen Ärger machen, sollen sie ruhig. Mittlerweile sehe ich das etwas gelassener als früher.

  • Zitat

    Original von Grisel


    Leid tut es mir auch um Laurence, daß ausgerechnet ein Gänschen wie Clarion eine so stolze und starke Frau zu Fall gebracht hat. Aber, es hat sich ja schon angekündigt, daß sie müde geworden war.


    Ach, es ist furchtbar Grisel! Jetzt habe ich so ewig am "Blut" gelesen (ich hatte viel zu wenig Zeit, die letzten Wochen), es gerade genussvoll und schwebend beendet, jetzt lese ich hier die Beiträge und frage mich: Was war jetzt eigentlich mit Laurence? Inwiefern hat sie Clarion zu Fall gebracht.


    Ich kann mich beim besten Willen nicht an die letzte Szene mit ihr erinnern. Das ist schlimm, weil ich sie so mag. Taucht sie noch mal auf, als die Triere vor Akkon liegt?


    Meine Güte, dass ist ja richtig peinlich - wie ein Loch in meiner Erinnerung. Wenn mir noch weitere Erinnerungslücken auffallen, beginne ich das Buch gleich wieder von vorne… :bonk

    Im Verhältnis zur Musik ist alle Mitteilung durch Worte von schamloser Art.
    Friedrich Nietzsche

  • Ah, ich habs. S. 860


    Weil Clarion Mutter geworden ist -> Fieber -> Besserung -> von der Triere verschwunden...


    Das war wohl das letzte was man von ihr hörte... Nur, wohin ist sie? Sicher das sie tot ist?


    Ich sollte nich mehr Nachts um halb zwei vor dem Schlafen lesen, da entfällt einem ja die Hälfte...

    Im Verhältnis zur Musik ist alle Mitteilung durch Worte von schamloser Art.
    Friedrich Nietzsche

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  • Zitat

    Original von Siorac
    Das war wohl das letzte was man von ihr hörte... Nur, wohin ist sie? Sicher das sie tot ist?


    Sie taucht nie wieder auf, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich hatte es so verstanden, daß sie des Lebens müde geworden war. Sie hat ihren Kapitän Guiscard verloren, zu ihrem Sohn ohnehin nie ein besonderes Verhältnis gehabt, die "Kinder", die sie gern hatte sind fort und eben Clarion, die, warum auch immer, offenbar sowas wie ihre letzte Liebe war hat sie endgültig an einen Mann verloren.
    Obwohl ich zu gern gesehen hätte, was sie zu ihrer Schwiegertochter Shirat gesagt hätte.
    Ein trauriges Ende für eine Frau wie sie. Denn imponiert hat sie mir schon, lange bevor ich sie als junge Frau in "Die Ketzerin" besser kennengelernt hatte.

  • Danke, Grisel!


    Wie wäre es denn, wenn ich jetzt anstatt mit der "Krone der Welt" weiterzumachen, "Die Ketzerin" einschieben würde?


    Immerhin ist ja jetzt nichts mehr von Vitus noch von Laurence in den nächsten Büchern zu erwarten und vielleicht sind mir die Figuren noch näher, als wenn ich "Die Ketzerin" nach dem "Kelim" lese? Wo sie ja schon lange tot sind...


    Was hälst Du von dem Vorgehen?

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    Friedrich Nietzsche

  • Zitat

    Original von Grisel
    Hast Du sie noch nie gelesen? Dann ist jetzt sicher kein schlechter Zeitpunkt. Außerdem mag ich das Buch, von daher kann ich es gar nicht für einen Fehler halten. :-]


    Doch, allerdings ist das sicher 7, 8 Jahre her, kurz nach Erscheinen. Damals hatte ich weder eine Ahnung von den Katharern, noch war die deutsche Übersetzung der 'Historia Albigensis' erschienen und in meinem Besitz. Beides hat sich seit dem geändert.


    Ich muss ohnehin sagen, dass ich Berling gerade erlebe als sei es das erste Mal. Damals fehlte mir einfach das Vorwissen, der Zugang. Ich habe die Bücher als nette, etwas komplizierte Unterhaltung verstanden. Heute beim erneut lesen, kommt es mir so vor, als hätte ich damals nichts, aber auch gar nichts verstanden.


    Ich finde Berling macht erst richtig Spaß, wenn man die kleinen Andeutungen, die Sticheleien der Personen untereinander, die verschiedenen handelnden Parteien, wirklich verstehen und einordnen kann.


    Ich muss auch ehrlich sagen, dass ich mich an "Die Ketzerin" nicht mehr richtig erinnere. Weiß nur noch, dass es ein Buch mit vielen Erotikszenen war. :yikes


    Umso mehr freue ich mich, es ein zweites Mal zu lesen.


    Bin aber immer noch nicht sicher ob ich jetzt KdW oder Ketzerin lese... :gruebel


    Aber entweder jetzt oder im Anschluss an die fünf Gralsbücher, oder?

    Im Verhältnis zur Musik ist alle Mitteilung durch Worte von schamloser Art.
    Friedrich Nietzsche

  • Zitat

    Original von Siorac
    Ich finde Berling macht erst richtig Spaß, wenn man die kleinen Andeutungen, die Sticheleien der Personen untereinander, die verschiedenen handelnden Parteien, wirklich verstehen und einordnen kann.


    Jein. Ich habe mich ja schon beim ersten Mal rettungslosest in die Bücher verliebt, ohne auch nur den blassesten Schimmer vom Mittelalter zu haben.
    Aber stimmt schon, es macht gleich noch mal so viel Spaß, wenn man sich auskennt.
    Außerdem weiß man erst dann zu schätzen, wie genial er eigentlich ist, weil er seine Geschichte so wunderbar in die überlieferte einpasst.
    Deswegen mußte ich schon ziemlich heftig schlucken, als er kürzlich in einer einschlägigen Diskussion als "Fantasy" bezeichnet wurde. Denn wenn jemand Ahnung von der Zeit hat, über die er schreibt, dann er.


    Zitat

    Ich muss auch ehrlich sagen, dass ich mich an "Die Ketzerin" nicht mehr richtig erinnere. Weiß nur noch, dass es ein Buch mit vielen Erotikszenen war. :yikes


    Wenn einem das bei einem Berling auffällt, das ist schon ungewöhnlich. :lache
    Glaube aber nicht, daß es mehr ist als sonst.


    Zitat

    Bin aber immer noch nicht sicher ob ich jetzt KdW oder Ketzerin lese... :gruebel


    Vielleicht nach KdW? Oder nach SK? Ich habe zwar den "Kelim" immer noch erst einmal gelesen, aber da ist dann schon ein ziemlicher Bruch. Ketzerischerweise hätte ich es fast besser gefunden, wenn er auf den "Kelim" verzichtet hätte. Aber, dazu muß ich ihn noch mal lesen.