Hier könnt Ihr zu Teil 3 + 4 des Buches schreiben...
'Das Vermächtnis der Wanderhure' - Teil 3 + 4
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Das mit Alika fand ich total schön, also dass sie und Marie richtig gute Freunde geworden sind und die junge Frau war mir von Anfang an total sympatisch.
Andrej fand ich auch sympatisch. Er erschien mir als einziger, der sich wirkliche Sorgen um seinen Fürst machte und nicht damit beschäftigt war, Dimitris Spiele zu erfüllen.
Mich würde interessieren, wie ihr liebe Iny und lieber Elmar auf diesen Charakter gekommen seid und wie sie so schnell Maries Sprache gelernt hat (denn wen ich in Ihrer situation wäre, wsste ich nicht, wie ich das anstellem soll).
Mich würde auch interessieren, ob es war ist, also ob es historische Hintergründe dazu gib, ob Dimitris Frau Anastasia mit Andrej am Ende liiert war oder ob das nur erfunden ist.
Danke schonmal im Vorraus.
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Alika ist mir auch gleich ans Herz gewachsen, sie machte von Anfang an einen supersympathischen Eindruck! Bei Andrej war ich erst skeptisch, wie ich ihn einschätzen soll, aber ich habe mich für einen positiven Eindruck entschieden Anastasia kommt mir wie ein Vogel in einem goldenen Käfig vor, die überhaupt nicht aus ihrer Haut kann...
Was mich interessieren würde: gab es früher im Mittelalter wirklich soviel Menschenhandel?
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Da gebe ich dir recht. Anastasia kann einen nur leid tuen, aber es hat sich ja alles zum guten gewendet.
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Anastasia - NUR leid tun?
Hallo Ihr Lieben - auch schon so weit? ... - ja ja - dieser Lesesog ...
Also ich mochte Anastasia am Anfang so gar nicht - Zicke- wenn auch aus den Umständen geboren. Was sollte sie schon tun, wenn sich alles um Politik und nicht um die Menschen dreht.
Die menschenverachtenden Einstellungen - sind die ein wenig übertrieben? Oder furchtbare Realität gewesen? Das würde mich auch interessieren.
Die Annäherung von Alika und Marie ist toll gelungen. Die Mohrin, die rein als Exotin gesehen und als Spielzeug grausam genutzt wird auf der einen Seite - und bei Marie, der ja der Mensch wichtig ist - was hier ja immer fast wie ein Anachronismus wirkt) die menschliche Seite - zuerst braucht sie Alika, um überhaupt zusammen mit der kleinen `'TOCHTER' wieder Lebensmut zu bekommen - und hinterher als Freundin. Beachtenswert, wie Marie sich die Freundschaft und Achtung der Menschen erwirbt - aber - wer hätte etwas anderes erwartet? Der Weg, den ihr ihr ermöglich habt, ist aber Klasse.
Anastasia braucht dann ja auch etwas Zeit um sich daran zu gewöhnen, dass Marie keine niedere Sklavin mehr ist .
Bei diesem Teil ist Euch sicher die Recherche, die ihr schon für die Tartarin benötigt habt, gut weiter verwenden können, ohne dass sich die Geschichten wiederholen - Habt Ihr da Listen, wo verarbeitete Ideen abgehakt werden? Das war schon da ... -deshalb darf es jetzt hier nicht ? .... - Das war schon eine spannende Mischung hier. Ich bin jetzt mal gespannt, wie Anne Moll das löst. Bei Sandra Maria Schöner ist es ja fast das Einzige gewesen, weshalb man ihr die Tartaren Geschichte abkauft - die russischen Namen klingen so authentisch (ohne, dass ich das beurteilen könnte- es klingt halt toll) Jetzt bin ich darauf gespannt, wie Anne Moll das alles spricht. Mal abwarten. ...
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Anastasia war mir auch nie so sympatisch, aber man muss sich mal in ihre Lage reinversetzen, da kann man das doch verstehen, dass es ihr nicht gut geht und das sie sich anderen gegenüber nicht immer okay verhält.
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klar kann man es verstehen, liebe Leseratte -
aber es ist eben nie sympathisch, wenn man Machtpositionen ausnutzt -
... aber sie lernt ja hinzu ...
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Natürlich ist das nicht okay, wie sie sich anderen gegenüber verhält, aber sie lernt dazu und fängt an Marie wie einen Menschen zu behandeln und nicht wie eine Sklavin.
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Liebe MitleserInnen,
Wenn man wie ich immer wieder mit den Lebensgeschichten von Menschen auf früheren Zeiten konfrontiert wird, sieht man sehr oft den Boden vor lauter Abgründen nicht. Im Mittelalter lebten die Leute ihre Emotionen weitaus stärker aus als heutzutage und da waren Liebe und Hass einander so nah wie die beiden Seiten einer Medaille.
Fürsten wie Dimitrij stellten zwar nicht die Regel, dar, aber auch keine Ausnahme. Es gab so viele labile, debile und so weiter Herrscher, dass es einem oft nur noch wundert, dass viele der heutigen Länder noch existieren. Auch waren die Herrschaften im Schuldenmachen wahre Meister. Herzog Ottheinrich von Pfalz-Neuburg besaß z.B. über 1.000.000 Dukaten Schulden, und das bei einem Jahreseinkommen von 25.000 Dukaten.
Den Kindern der Herrschenden wurde bereits mit der Geburt eingehämmert, dass sie einem auserwählten Stand angehören und sich alle Rechte anmaßen können. Bauern und normale Bürger waren Dreck und wurden auch als solcher behandelt. Nur viel Geld brachte die hohen Herrschaften dazu, jemanden als nicht mehr ganz so tief unter ihnen stehen zu betrachten. Doch auch die geadelten Kaufherrngeschlechter galten trotzdem noch lange nicht als gleichrangig. Selbst Maria de Medici wurde nach ihrer Heirat mit dem französischen Thronfolger noch nachgesagt, eine Krämerstochter zu sein.
Anastasia ist gegenüber vielen "historischen" Damen sogar noch freundlich zu nennen.
Was die Sklaverei betrifft, so wurden bereits zu Maries Zeiten Afrikaner nach Europa verschleppt. Zentren des Sklavenhandels waren Mallorca, Limoges in Südfrankreich und Venedig, das in dem Ruf stand, selbst Christen an die Heiden zu verkaufen und dafür mehrfach am Rande des Kirchenbanns stand. Da nach der Meinung der damaligen Zeit Gott jedem Menschen den Stand zukommen ließ, der ihm gebührt, so auch den des Sklaven, stellten diese eben eine Ware dar, die bedenkenlos verkauft werden konnte. Allerdings waren die schlimmen Auswüchse der späteren Zeit eher die Ausnahme. Da der Strom an Sklaven nicht unerschöpflich erschien und diese ja auch Geld kosteten, musste man sie halbwegs pfleglich behandeln, damit sich ihre Anschaffung auch lohnte.
Was heiraten betrifft, so wurden in breiten Kreisen noch zu Beginn des vorigen Jahrhunderst die Ehepartner einander zugeteilt. Dies war nicht nur beim Adel der Fall, sondern auch in der oberen Bürgerschicht und im Bauernstand. Die materiellen Voraussetzungen mussten passen, der Rest ergab sich meistens von allein, oder auch nicht.
Damit aber erst einmal viele Grüße
Gheron
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Dankeschön für die Hintergrundinformationen, lieber Gheron.
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Zitat
Original von Leseratte87
Das mit Alika fand ich total schön, also dass sie und Marie richtig gute Freunde geworden sind und die junge Frau war mir von Anfang an total sympatisch.Alika mag ich total. Eine liebe Freundin, schade, dass ihr das Schicksal so übel mitspielte (vor allem in Bezug auf die Behandlung Dimitries)
Zitat
Andrej fand ich auch sympatisch. Er erschien mir als einziger, der sich wirkliche Sorgen um seinen Fürst machte und nicht damit beschäftigt war, Dimitris Spiele zu erfüllen.Andrej mag ich sehr gerne.
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Hab jetzt grad den 4. Teil beendet. Ich kann mich meinen Vorrednerinnen nur anschließen, dass ich Alika ganz sympathisch finde, ebenso wie Andrej.
Auch in Anastasia kann ich mich gut hinein versetzten, eigentlich ist sie arm dran. Sie hat keine Vertraute/Freundin und vom Ehemann wird sie auch nur hintergangen. Bin gespannt, wie es dann weitergeht.
Ebenso bin ich gespannt, wie sich das mit Michels Frau weiterentwickelt. Welche Hintergedanken wohl da für den Vater von Hulda eine Rolle gespielt haben und ob er da wohl Erfolg haben wird??
Also geh jetzt dann wieder weiterlesen
lg primavera
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Die Hinrichtung von Darja war ziemlich hart! Schauder!
Hoffentlich schaffen es Marie und Alika bald gemeinsam zu fliehen.
Ich denke, die Freundschaft zueinander hilft den beiden, die Sache durchzustehen. -
Zitat
Original von Herr Palomar
Die Hinrichtung von Darja war ziemlich hart! Schauder!Wenn man bedenkt, dass es sowas wirklich gegeben haben könnte.... Ohne Worte.
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Zitat
Wenn man bedenkt, dass es sowas wirklich gegeben haben könnte.... Ohne Worte.
Die Bestrafung von Verbrechern war damals vor allem auf eine abschreckende Wirkung ausgerichtet. Menschen wurden auf Arten ums Leben gebracht, die wir uns heute nicht mehr vorstellen können. Wenn wir die Grausamkeiten, auf die wir bei unseren Recherchen gestoßen sind, in einen Roman packen würden, würde uns der Verlag das Manuskript an den Kopf werfen.
Dimitrij ist da noch harmlos gezeichnet. Zu jenen Zeiten war es z.B. im hochzivilisierten Italien üblich, dass hohe Herren Kurtisanen, Dienerinnen und andere Frauen, die ihr Missfallen erregt hatten, so lange von Bekannten und Knechten vergewaltigen ließen, bis sie tot waren.
Liebe Grüße
Gheron
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Das sowas überhaupt erlaubt wurde.
Sowas würde ich nicht einmal meinen schlimmsten Feind wünschen.Da kann ich wirklich froh sein, dass ich in der heutigen Zeit lebe.
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Zum Sklavenhandel hätte ich auch noch eine Frage: Wie üblich war es, dass man Insassen aus dem Schuldturm an die Sklavenhändler verkaufte?
Gut gefallen hat mir das Beispiel der "Doppelmoral" von Vater Abraham beim Kontrollieren, ob unter den Sklaven wohl nur Heiden sind. Obwohl in diesem Fall Doppelmoral gar nicht richtig passt, da er ja anscheinend der Meinung ist, dass er so den Menschen helfen kann. Eigenartige Vorstellung.
Die Doppelmoral kommt aber noch besser bei Xanden raus. Wie er sich denkt, dass Menschen ermorden und verschleppen noch in Ordnung ist, aber die Menschen zu verkaufen ist dann unmoralisch. Wahrscheinlich wäre die Grenze noch weiter nach hinten verutscht, wenn er selber mit im Geschäft gewesen wäre.
Handlungsteil rund um Michel:
Ich hatte schon geahnt, dass irgendso etwas in der Art kommen würde. Es wäre wohl zu einfach gewesen, wenn Marie wiederkommen würde und dann wäre Michel immer noch für sie da. Das sich jetzt aber auch wieder dieser Lauensteiner einmischen kann und sich wieder an Michel zu rächen vermag, gefällt mir gar nicht. Aber ich hoffe wieder auf eine saftige Strafe auch für ihn am Schluß.
Aber ihn scheint zumindest schon einmal ein schlechtes Gewissen zu plagen, wegen der ganzen Sachen, die er Hulda ungestört machen ließ. Das zwar auch eher, weil er befürchtet Marie könnte zurück kommen.Handlungsteil in Rußland:
Gefällt mir sehr gut. Ich musste auch sofort an Schirin denken, als ich wieder die ganzen russischen Namen gelesen habe und ich habe sie wieder mit einer Freude laut vor mir hergeprappelt.
Mittlerweile finden sich auch schon sehr viele russische Namen darunter. Ich stell es mir doppelt schwer vor, für solche Personen Namen zu finden. Ich würde mir ja schon schwer tun für eine Person aus unseren Breitengraden einen Namen zu finden, dem man nicht gleich auf den ersten Blick ansieht, dass er erfunden ist. In einer fremden Sprache muss dies ja noch viel schwerer sein.
Mein Kompliment, das ist euch gut gelungen.In diesem Teil waren auch ein paar sehr komische Szenen enthalten. Perfekt fand ich die Szene rund um den Beichtvater der Fürsten (mit Namen kann ich leider nicht mehr dienen, ich hoffe ihr wisst, wen ich meine), wie er zuerst bei Dimitri und dann bei Anastasie versucht ihnen ins Gewissen zu reden und dann immer seine eigenen Gedanken dazu, jetzt muss ich aufhören. Jetzt muss ich wieder meine Meinung schwenken und etwas sagen, was ihnen mehr gefällt.
Auch gut gelungen ist die Szene mit dem Brandtweinbesäufnis beim Bojar (?), als Andrej die ganze Schaar gerettet hat. Vor allem schön wie die Frau reinkommt und sagt, dass sie jetzt auf einmal Brot und Salz reichen soll, obwohl er es ihr vorher noch verboten hatte.
Die politischen Kämpfe rund um Dimitri hab ich jetzt langsam auch durchschaut. Anfangs war es noch ein wenig schwer mitzukommen, bei den vielen fremden Namen und Verwandtschaftsbeziehungen der Akteure untereiander.
Ich bin schon sehr gespannt, wie sich das rund um Dimitris Gefolge weiterentwickeln wird. Langsam scheinen ihm die Gefolgsleute wegzubröckeln. -
Hallo Taciturus,
ZitatZum Sklavenhandel hätte ich auch noch eine Frage: Wie üblich war es, dass man Insassen aus dem Schuldturm an die Sklavenhändler verkaufte?
So lange die Leute noch Verwandte besaßen, die sie versorgten, oder es Aussicht gab, dass sie irgendwann einmal ausgelöst wurden, blieben sie im Turm. War dies nicht mehr der Fall, wurden sie Aufkäufern überlassen, die sie ihrerseits auf die Galeeren und an Bergwerke verkauften, in denen gesundheitsschädliche Rohstoffe gefördert wurden, aber auch als Zwangsarbeiter in der Landwirschaft verwendet. Ein Teil wurde auch in ferne Gegenden verschleppt, in denen Arbeitskräfte gebraucht wurden.
Was die ausländischen Namen betrifft, so besitze ich etliche Bücher darüber und forsche auch im Internet nach. Iny und ich halten es für richtig, Originalnamen zu verwenden. In La ramere errante, der Spanischen Ausgabe der Wanderhure, müssen sich die LeserInnen auch mit den ihnen ungewohnten Deutschen Namen Mombert, Matthis usw. herumschlagen.
Liebe Grüße
Gheron
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Ich gestehe, ich habe gestern bis um 2.00 Uhr morgens gelesen. Richtig ans Herz gewachsen ist mir Alija und natürlich Andrej. Bin gespannt, ob sich da zwischenmenschlich etwas mit Marie und ihm tut
Die Szene mit Darja und den Tataren war grauenvoll! Die Vorstellung, dass Darja dieses Schicksal Marie zugedacht hat hatte keine Einwirkung auf mein Mitleid mit der Frau. Meine Güte, was waren die Herrschaften damals grausam!
Der zerissene Charakter von Dimitri - zwischen Herrschsucht und Ängsten gebeutelt - armes Volk, kann man da nur sagen!Andrejs Zweifel an seinen Herrn werden Marie wohl noch sehr dienlich sein, denke ich mir. Sein beherztes Einschreiten bei dem Gelage mit dem Bojaren hat mir richtig imponiert! Und jetzt wissen wir endlich, wie die Russen an ihren Wodka gekommen sind. Leider haben sie es bis jetzt nicht gemerkt, dass dieses "Wässerchen" für die russische Seele nicht gut ist .
Die Beschreibung der Hochzeit von Schwanhild (was für ein genialer Name!!) und Michel und deren Hochzeitsnacht habe ich gestern noch mit Spannung gelesen - jetzt bin ich hibblelig, zu erfahren, wie es zwischen den beiden weitergeht. Ich denke, sie haben beide ihre Chancen leider verspielt, eine annehmliche Gemeinschaft zu führen und werden beide ihr "Ding" , ohne Rücksicht auf den anderen, durchziehen. Um Trudi bange ich jetzt schon. Auch um Eva, der alten "Krähe"...
Ach ja - an der Stelle, wo der Nürnberger Fürst (?) von Hohenzollern ins "Brandenburgische" gezogen ist um dieses von den Hussiten zu befreien- und somit der Hochzeit von Michel nicht beiwohnen konnte - fiel mir der Spruch ein:
Der Bernau' sche heisse Brei macht die Mark (Brandenburg) hussitenfrei
den ich damals im Heimatkundeunterricht noch gelernt hab (in der 4. Grundschulklasse)
(bei der Gelegenheit winke ich mal grinsend zu Tom und Susanne :lache)
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Hallo Ihr Lieben,
erstmal muss ich mal nachfragen, hab ich etwas überlesen? Fehlen mir ein paar Seiten in Teil 3 und 4, oder haben einige von Euch voraus gegriffen? *hmpf*
Na gut, lässt sich nicht mehr ändern...
Da meine Fragen fast alle schon beantwortet sind, bleibt mir eigentlich nichts weiter übrig, als das Buch weiterhin zu loben.
Mir gefällt es immer noch ausserordentlich gut und ich bin immer weider beeindruckt, wie Ihr - Iny und Elmar - es immer wieder schafft dem Leser fremde Länder, Sitten und Kultur in Euren Romanen näher zu bringen- Find ich wirklich klasse!
Andrej und Alika mochte ich auch beide auf Anhieb und ich vermute, dass beide noch eine sehr tragende Rolle für Marie spielen werden. Da wird Marie zwei Menschen gefunden haben, auf die sie sich wird verlassen können. Da bin ich mir ganz sicher, oder meine Menschenkenntnis trügt mich.So, eine Frage hätte ich noch.
Auf Seite 176 gibt es ein so herrliches Zitat:"Dem Kerl werde ich nämlich was aus dem Buche Levi lesen,..."
Ich vermute, daher stammt unsere Redewendung "Die Leviten lesen"?! Aber Was steckt dahinter? Gheron, kannst Du mich mal aufklären? Das würde mich wirklich brennend interessieren!