Umfrage zum Thema "Folter im Irak"

  • Ich kenne ein ähnliches "Experiment", mit dem ich mich vor ein paar Jahren auseinandergesetzt habe.
    Da wurden Probanden vor ein Gerät gesetzt und sollten anderen Menschen Stromschläge erteilen. Das fing mit ganz harmlosen an und sollte sich bis zum tödlichen Stromstoß steigern.
    Zu Anfang waren die Hemmschwellen noch groß, schwanden aber mehr und mehr. Und letzten Endes scheute auch kaum einer zurück, den tödlichen Stromstoß zu verabreichen.
    Auch wenn das Experiment natürlich nicht an echten "Opfern" durchgeführt wurde, so ließ man doch die "Folterer" in diesem Glauben.
    Auch das war eine erschütternde Erfahrung.


    Ich denke schon, dass der Mensch unter bestimmten extremen Bedingungen zu allem fähig ist. Auch zur Zerstörung fremden und eigenen Lebens. *behaupt*


    Aus unserer bequemen, luxuriösen Welt heraus, in der oft das größte Problem ist, was man heute anziehen oder kochen soll, lässt sich leicht moralisieren und verurteilen. Ich nehme mich davon nicht aus.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Zitat

    Deshalb meine Frage: Steckt in jeden von uns ein Machtmensch, der die Situation gnadenlos ausnutzt? Sind wir im innersten alle Sadisten?


    Ja His so sind die Menschen und ich möchte Wette, dass es dir, mir und noch vielen anderen so ähnlich gehen wird.


    Wenn man die Macht hatt, egal in welchen Bereich, versucht man sie auch auszunutzen. Sei es nur bei der Dienstplan Gestaltung, wenn du ihn dir selber machst, versuchst du ganz einfach für dich den best möglichen herauszuholen und die Arbeit auf die anderen zu verteilen.


    Ob das richtig ist, steht auf einen ganz anderen Blatt.



    Tschüß Micha !!!

    Auf dem Dachboden lebten wir vier, Christopher, Carrie, Cory und ich.
    Nur drei gehen wieder fort von hier.


    V.C. Andrews

  • Zitat:
    Deshalb meine Frage: Steckt in jeden von uns ein Machtmensch, der die Situation gnadenlos ausnutzt? Sind wir im innersten alle Sadisten?



    Ganz klar NEIN!! Ein Sadist ist ein Mensch, dem das Quälen anderer Menschen Freude, wenn nicht sogar mehr, bereitet. Er benötigt keinen Grund


    Von den zwei angeführten Beispielen habe ich zum ersten den Film gesehen. Ich konnte keinen Sadisten erkennen.
    Beide Gruppen hatten eine genau vordefinierte Aufgabe. Im Laufe der Tage meinten Wächter, ihre Autorität werde durch einen „aufmüpfigen Gefangenen“ untergraben und sie wählten die Mittel, die Ihnen durch Lesen, Filme, Medien bekannt waren, um dem entgegenzuwirken. Und damit begann die Gewaltspirale.
    Dazu kommt, dass „Gefangene“ in unseren „vorurteilsbeladenen“ Köpfen als außerhalb der menschlichen Gesellschaft stehend angesehen werden. Es gibt wenig Bücher und Filme, in denen das nicht propagiert wird.
    Es wird kaum darauf hingewiesen, dass das, was wir in den „Medien“ wahrnehmen, als „Erfahrung“ in uns einfließt und wir bei Bedarf auf diese „Erfahrung“ zurückgreifen.
    Auch im 3. Reich verlief es so: Menschengruppen wurden als „Untermenschen“ dargestellt, deren Vernichtung zwingend notwendig ist für das eigene Überleben. Damit kommt nach der „Überlebenstrieb“ mit ins Spiel.
    Das alles hat nichts mit Sadismus zu tun. Es wird auch niemanden einen Sadisten nennen, nur weil er Unkraut ausreißt.
    Das schließt natürlich nicht aus, das es auch Sadisten darunter gibt, nur sie sind absolut die Minderheit.
    Wie die Folterungen im Irak zeigen, im „richtigen Umfeld“ mit den „richtigen Begründungen“ ist alles möglich, denn die Menschenrechte gelten nur für „Menschen“ und nicht für Feinde, Terroristen, Verbrecher, Verräter (kann beliebíg erweitert werden).


    Das hat wenig mit Macht zu tun, sondern mehr mit dem vermeintlichen Wissen, was „richtig“ und was „falsch“ ist. Wenn dazu noch die Macht kommt, das „Richtige“ mit allen Mitteln durchzusetzen, dann ...


    Zum Menschsein fehlt uns noch sehr viel und Gesetze und Vorschriften sind helfen da kaum.


    LG Dyke

  • Hallo dyke,
    das "Nein" würde ich nicht so hart einwerfen. Gerade das von dir gewählte Beispiel im dritten Reich ist ein deutliches Anzeichen dafür, daß Menschen durchaus eine Machtsituation auskosten und beliebig mißbrauchen. Ich gebe dir aber recht, daß Propaganda eine Menge Unheil anrichten kann, vor allem dann, wenn noch der Herdentrieb im Menschen damit angesprochen wird.
    Ich denke da gerade an den ersten Irakkrieg. Damals bin ich echt erschrocken, als ich die Kriegsberichte las. In Aufmachung und Wortwahl glichen sie aufs Tüpfelchen dem "Völkischen Beobachter" des Jahre 1941. Nicht nur das, durch die ständige Propaganda wurden sonst eigentlich harmlose Menschen zu "Irakerfressern". Ein freundlicher und unbedarfter Kollege, der noch in seiner Kindheit den letzten Krieg erlebte und somit eigentlich wissen mußte, um was es ging, war morgens schon bereit, einen Iraker mit Senf zu verspachteln. Daß er sich nicht freiwillig meldete, war gerade alles.
    Das war auch der Zeitpunkt, zu dem ich bemerkte, daß hier eine Haßkampagne inszeniert wurde, die einem bestimmten Zweck dienen sollte. Zum Glück kam es nicht mehr dazu. Die BW blieb zu Hause.
    Leute, die aber so aufgeputscht werden, kennen auch keine Gnade und die Menschenrechte sind für sie nicht mehr existent. Sie glauben, einen Freibrief für alles zu haben.
    So gesehen steckt der "Machtmensch" wohl doch in jedem. Es hängt von der Intelligenz des Betreffenden ab, ob er diesem Druck von aussen nachgibt oder nicht.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Zitat

    So gesehen steckt der "Machtmensch" wohl doch in jedem. Es hängt von der Intelligenz des Betreffenden ab, ob er diesem Druck von aussen nachgibt oder nicht.


    Ein wahres Wort.



    Micha !!!

    Auf dem Dachboden lebten wir vier, Christopher, Carrie, Cory und ich.
    Nur drei gehen wieder fort von hier.


    V.C. Andrews

  • OK, es ist Historikus' Schuld...


    Thema: Is ist right that pictures of torturing like these from Iraq go around the world?


    I'm not sure, but I think, it is right.Violence like that is often just known by quite boring reports made of the notes from people who don't want to say anything. The people hear are able to hear away quite easily- so the pain of the victims is unknown and the sarcastic persons who think they were powerful can keep on torturing helpless and weak people without sorrows. Maybe the western countries would even think that the "fair" Americans do right punishing those "dangerous criminals" if they couldn't see the photos.
    But with the pictures we are faced with the terrible truth. We can't look away thinking: "Iraq is far away- who cares what is happening there?" The pictures show what the Americans are really doing in Iraq- and I think the people are realizing more and more that there wasn't a real danger of ABC-weapons but from Bush whose only aim it is to get cheap oil.
    But there are some facts why I'm against showing the pictures on the media. First, the people who are in the photos are humiliated in front of the whole world. Sure, the people don't make fun of it, but somehow is it strange to be in those terrible positions , and that half naked.
    The second reason is that even little children watch the news or at least look at the pictures in the newspaper. They could not cope with it and get nightmares. That isn't good for their development.
    But all in all I think it's good that the pictures are published because people can't close their eyes before them, see the real situation in the former war region and realize that in fact the war didn't stop now.



    Gab 3fach-1...

  • Liebe Hinterwäldlerin, mach das mal für alle unwissenden.


    Sonst muss ich ja arbeiten, und dazu habe ich moment keine Zeit.


    Bitte!


    Danke!



    Micha !!!

    Auf dem Dachboden lebten wir vier, Christopher, Carrie, Cory und ich.
    Nur drei gehen wieder fort von hier.


    V.C. Andrews

  • Es wurde aber gesagt, ich solls auf Englisch lassen! *grummel*


    Thema: Ist es richtig, dass die Folterbilder ausm Irak in der ganzen Welt gezeigt werden?


    Ich bin nicht sicher, aber ich denke, es ist richtig. Gewalt wie diese kennen wir oft nur durch ziemlich langweilige Berichte, die aus den Notizen von Leuten, die eigentlich nichts dazu sagenb wollen, gemacht sind. Die Menschen hier sind fähig, einfach wegzuhören- damit ist der Schmerz der Opfer unbekannt und die sarkastischen Personen, die denken, sie wären mächtig, können die hilflosen und schwachen Leute weiter ohne schlechtes Gewissen quälen.
    Vielleicht glauben die westlichen Länder sogar, die "fairen" Amerikaner würden es richtig machen, diese "gefährlichen Kriminellen" zu bestrafen, wenn sie nicht diese Fotos sehen könnten.
    Aber mit den Bildern sind wir mit der schrecklichen Wahrheit konfrontiert. Wir können nicht wegsehen und denken:"Der Irak ist weit weg- wen interessierts, was da passiert?" Die Bilder zeigen, was im Irak wirklich passiert- und ich denke, mehr und mehr Leute erkennen, dass die wahre Gefahr nicht von ABC-Waffen ausging, sondern von Bush, dessen einziges Ziel es war, billig an Öl zu kommen.
    Aber es gibt auch einige Gründe, warum ich dagegen bin, die Bilder zu zeige. Erstens sind die gefolterten Menschen auf dem Foto vor der ganzen Welt gedemütigt. Sicher, es macht niemand Witze drüber, aber irgendwie ist es doch seltsam, in solchen schlimmer Positionen zu sein, und das halb nackt.
    Zweitens können sogar Kleinkinder Nachrichten gucken oder sich die Bilder in der Zeitung ansehen. Sie könnten das nicht verkraften und Albträume kriegen, was nicht gut für ihre Entwicklung ist.
    Aber alles in allem finde ich es gut, dass die Bilder veröffentlicht werden, weil die Leute dann nicht davor die Augen schließen können, die wahre Situation in dem früheren Kriegsgebiet sehen und erkennen, dass der Krieg in Wirklichkeit noch nicht vorbei ist.


    Und ich hatte soo schöne Partizipien drinne und elegante Wendungen und nen guten Ausdruck und...

  • Leider ging unsere Umfrage zum Thema "Folter im Irak" nach der Forumsumstellung verloren. Ich weiß nicht, ob ihr euch noch erinnern könnt, ich hatte gefragt, ob die Soldaten von sich aus foltern, oder ob sie den Befehl von "oben" dazu hatten.


    Nach den aktuellsten Meldungen scheint sich nun genau dies zu bestätigen. Die Soldaten hatten anscheinend den Befehl. Siehe Beitrag:


  • Iraks Uno-Botschafter wirft US-Armee Mord vor


    Der irakische Uno-Botschafter Samir Sumaidaie warf der US-Armee vor, seinen 21-jährigen Cousin bei einer Hausdurchsuchung ohne jeden erkennbaren Grund getötet zu haben. Das US-Militär kündigte eine Untersuchung an.


    quelle: [URL=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,363303,00.html]spiegel online[/URL]


    bo...ist immer wieder erschüttert...