Maeve Carels - Wintereinbruch - Jan. 04

  • (erscheint Januar 2004 - rororo Verlag - 256 S - ISBN 3-499-23543-9 / 7,90 Euro)


    In Jever wird der bekannte Heilpraktiker Otto de Vries umgebracht. Kurz vor seinem Tod muss er einen Einbruch begangen haben, was gar nicht zu seiner Person passt. Er hat in dem Haus irgendetwas gesucht. Verschwunden sind das Tafelsilber und der Familienschmuck. Beides kann de Vries kaum interessiert haben - glaubt Oberkommissar Papinga. Als er dann entdeckt, was de Vries wirklich gesucht hat, wird er schockartig mit seiner eigenen verdrängten Vergangenheit konfrontiert und begeht einen tragischen Fehler...

  • Der zweite Versuch mit dieser Autorin ist geglückt. Frau Carels hat einen sehr verständlichen, überaus spannenden Krimi geschrieben, der im Grunde für einen echten Krimifan keine Wünsche offen lässt. Die Geschichte ist sehr gut aufgebaut und die Personenanzahl begrenzt, so dass der Leser die Darsteller gut kennenlernen kann. Und ich würde das Buch auch mit **** Sternen bewerten aber...



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  • Hallo Kahlan,


    mir ging's auch so - ich mochte Poppinga - er hat Entwicklungspotential - und das zeigt sich ja auch in 'Das Amulett des Toten' - da geht es ja weiter - und wie schade wäre es, wenn wir schon alles über ihn wüssten.


    Ein wenig unvollständiger fand ich da z.B. Rabenkind, obwohl ich die Atmospähre - auch hier hab ich immer an Jever gedacht - sehr gemocht habe.
    :wave

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • War heute in Jever, und bin über dieses Buch gestolpert. Leider war ich abgelenkt und hab versäumt es zu kaufen. Wird in diesem Buch denn auch ein wenig von Jever an sich beschrieben?

    LG Katja :wave


    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es ,
    alles beim alten zu lassen .
    Und gleichzeitig zu hoffen , das sich etwas ändert."-Albert Einstein ."


    :lesend "FÜNF "- Ursula Poznanski

  • Nein, nicht wirklich. Ich würd aber gerne eine lesen, damit ich weiß ob dieses Buch was für mich ist :-).

    LG Katja :wave


    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es ,
    alles beim alten zu lassen .
    Und gleichzeitig zu hoffen , das sich etwas ändert."-Albert Einstein ."


    :lesend "FÜNF "- Ursula Poznanski

  • Ist ja auch schon ein posting von 2004- war gestern nur drüber gestolpert.

    LG Katja :wave


    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es ,
    alles beim alten zu lassen .
    Und gleichzeitig zu hoffen , das sich etwas ändert."-Albert Einstein ."


    :lesend "FÜNF "- Ursula Poznanski

  • Zitat

    Original von oemchenli
    War das jetzt ne REZI oder was?:gruebel


    Ach...2004 haben Rezis oft noch so ausgesehen... die Rezis sind mit ihren Verfassern gewachsen... ;-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Als ich eure Beiträge gelesen habe, dachte ich mir, das Buch könnte ich doch eigentlich als nächstes lesen - liegt ja hier und ist nicht dick :-).


    Erscheinungsjahr: 2004


    1. Teil der Kommissar Johannes Papinga Reihe


    Inhalt
    In Jever wird der bekannte Heilpraktiker Otto de Vries umgebracht. Kurz vor seinem Tod muss er einen Einbruch begangen haben, was gar nicht zu seiner Person passt. Er hat in dem Haus irgendetwas gesucht. Verschwunden sind das Tafelsilber und der Familienschmuck. Beides kann de Vries kaum interessiert haben - glaubt Oberkommissar Papinga. Als er dann entdeckt, was de Vries wirklich gesucht hat, wird er schockartig mit seiner eigenen verdrängten Vergangenheit konfrontiert und begeht einen tragischen Fehler...


    Meinung
    Ein interessanter Krimi! Auf eine sehr sarkastische Art und Weise erzählt die Autorin die Geschichte eines Mannes, dem scheinbar schreckliche Dinge zugestossen sein müssen. Und damit meine ich nicht das eigentliche Opfer des Falls.


    Kommissar Papinga, Protagonist und ein eher ungewöhnlicher Polizist mit viel Schmuck und einer Lederjacke, arbeitet mit unkoventionellen Ermittlungs- und Verhörmethoden. Er ist eigentlich im Großen und Ganzen ein eher unsympathischer Mensch, zu Beginn - wobei er bestechend gutaussehend ist. Nach und nach stellt sich jedoch heraus, dass die Mauer aus Arroganz und Kälte, die ihn umgibt, keinesfalls zu Unrecht von ihm "erbaut" wurde. Ständig plagen ihn Déjà-vu-Erlebnisse, die ihn an schreckliche Momente seiner Vergangenheit erinnern. Als Leser ahnt man Schlimmes, wird jedoch erst zum Schluß, und selbst dann nicht vollständig, aufgeklärt. Natürlich kann man jedoch im Verlauf der Handlung seine eigenen Schlüsse ziehen.
    Johannes Papinga ist auch Tänzer. Diese Seite kommt nur selten zum Vorschein, aber wenn, ist sie es, die es uns ermöglicht Papinga doch als "guten" Menschen zu verstehen.


    Die Autorin schreibt flüssig und füllt ihre Sätze - wie oben schon erwähnt - mit teilweise triefendem Sarkasmus. Dies, wie auch Papinga selbst, sein enges Büro und die kalte Umgebung, tragen dazu bei, dass die Handlung von einer ständig düsteren Atmosphäre umgeben wird. Man hat nicht das Gefühl, dass in Jever und Umgebung oft die Sonne scheint. Hier ist Frau Carels eine hervorragende Krimi-Luft gelungen!


    Der Plot selbst, na ja, der hat mich nicht so sehr begeistert. Viel zu viel Fäden, die zusammengefügt werden wollen, aber letztendlich nicht viel Sinn ergeben. Ich hatte manchmal das Gefühl die Autorin hat sich beim Stricken ihres Falles ein bisschen verheddert und war zu faul die Wolle neu aufzurollen. Die Auflösung zieht sich hin, wird nochmals in eine andere Richtung gelenkt, um wiederum am Ausgangspunkt anzukommen. Auf den vorletzten Seiten ist mir schier die Lust am Lesen vergangen. Schließlich kommt aber noch ein kleiner Überraschungsmoment, der mir als Wiedergutmachung genügte.


    Fazit: Ein beeindruckender Krimi der anderen Art. Nicht der Plot hat mich überzeugt, sondern zum einen der sarkastische Stil, der die fade Handlung reichlich würzt und den liebevoll und mit Gefühl für Details ausgearbeitete Protagonisten mt der traumatischen Vergangenheit, den ich unbedingt noch einmal treffen möchte.