Am Abend des 24. Mai traf sich also eine kleine Abordnung fränkischer Eulen (Türmchen, Batcat, Ronja, Doc) vor der Grauer'schen Buchhandlung in der Innenstadt Nürnbergs, um einer Lesung o. g. Autoren zu lauschen. Die Buchhandlung ist eine der Sorte, in der man gerne herumstöbert und die mit nettem Ambiente zum Stöbern einlädt.
Den Anfang machte Titus Müller, der aus "Die Todgeweihte" zwei Passagen vortrug und mit seiner pointierten und charismatischen Art und Weise das Publikum schnell in seinen Bann zog. Mit gekonnten Betonungen und einigen Erklärungen zu den jeweiligen Textstellen ließ er ein lebendiges Bild des mittelalterlichen Basel und seiner Bewohner entstehen und machte damit neugierig auf den Roman und mehr aus seiner Feder.
Titus trug im Stehen vor:
Anschließend sorgte Gisa Klönne mit "Der Wald ist Schweigen" für gepflegten Grusel und Spannung unter den Zuhörern. Sie las aus ihrem Krimi-Erstling zwar nicht ganz so routiniert und souverän vor wie Titus, machte dies aber durch einen sehr sympathischen Eindruck und sehr interessanten Passagen aus ihrem Roman mehr als wett.
Gisa:
Den Abschluß machte Marc Albrecht, der aus seinem Jugendroman "Pferde, Jungs und Zungenküsse" vorlas. In den ausgewählten Kapiteln schilderte er mit Augenzwinkern die Freuden und Leiden des Heranwachsens und ließ ganz nebenbei das Flair eines Mittelaltermarktes vor den Augen der Zuhörer entstehen, das manchem fachkundigen Besucher der Veranstaltung sicherlich ein Schmunzeln entlockt hat.
Marc:
Nach rund eineinhalb Stunden wurde eine obligatorische Fragerunde eingeläutet, die dann aber recht kurz ausfiel nachdem Titus die einzige Frage des Abends ("Gab es wirklich 60.000 Pesttote in Marseille?") nicht zur Zufriedenheit der Fragestellerin beantworten konnte. Das tat allerdings der guten Laune der Autoren und des Publikums keinen Abbruch und so zogen Titus und die handvoll Eulen, nachdem noch ein paar Bücher signiert waren, in Nürnbergs Nachtleben und plauderten bis nach Mitternacht über das Autorendasein, Bücher und anständige und unanständige Berufe. Es war ein rundum gelungener Abend mit sehr gut aufgelegten Autoren und einem sehr charmanten Titus, von dem ich sogar ein Exemplar eines Perry Rhodan-Heftes mit ihm als Gastautor erhalten habe. Wenn das mal kein Grund war zur Lesung zu pilgern.
An alle restlichen Franken-Eulen: Ihr habt wirklich was verpasst! Schämt Euch.
Gruss,
Doc