In the Bedroom (2001)
Im beschaulichen Küstenort Camden, in Maine, lebt die gutbürgerliche Familie Fowler. Vater Matt (Tom Wilkinson) ist der Arzt der hiesigen Gemeinde, Mutter Ruth (Sissy Spacek) ist Musiklehrerin in Camdens High School und hat ein Faible für osteuropäische Choralgesänge. Ihr gemeinsamer Sohn Frank (Nick Stahl) studiert Architektur und verbringt den vorlesungsfreien Sommer über bei den Eltern in Neuengland. Nichts scheint das idyllische Leben der Fowlers trüben zu können. Dies ändert sich jedoch schlagartig, als Frank sich auf eine Liaison mit der älteren und verheirateten Natalie (Marissa Tomei) einlässt. Natalie will die Scheidung von ihrem gewalttätigen Ehemann Richard (, doch der wünscht sich einen Neuanfang mit den gemeinsamen Kindern. Der Konflikt ist vorprogrammiert und als Richard Frank bei seiner Noch-Ehefrau vorfindet handelt er und das mit verhängnisvollen Konsequenzen ...
Erfolgsjahr 2002: Sissy Spacek gewinnt für ihre Darstellung der Ruth Fowler den Golden Globe als beste Drama-Darstellerin und wird für den Oscar und BAFTA Award nominiert.
Zwei Monate lang drehte Regisseur, Schauspieler und Drehbuchautor Todd Field (u. a. als Nick Nightingale in "Eyes Wide Shut" zu sehen) diesen kleinen Independent-Streifen, der gerade mal 1,7 Mio. Dollar Produktionskosten verschlang und mehr als das siebzehnfache wieder einspielte. Das eher am europäischen Kino orientierte Drama "In the Bedroom" beginnt langsam seine Geschichte zu erzählen, nimmt jedoch von Minute zu Minute an Tempo zu. Die langen ruhigen Kameraeinstellungen und die Blicke die die exzellenten Schauspieler dem Zuschauer zuwerfen stehen für sich selbst, ohne lästige melodramatische Vertonung von eventuellen Music-Themes. Die Figuren haben mehrfach die Möglichkeit im Vorfeld den Verlauf der Handlung zu ändern, tun es jedoch aus Angst vor gesellschaftlicher Bloßstellung nicht. Mit entlarvendem Blick porträtiert Regisseur Todd Field wie die Dorfidylle vom ganz normalen Wahnsinn heimgesucht wird, wie die Trauernden in ein Gefühlschaos gestürzt werden, sich entfremden und auf unterschiedliche Weise versuchen den Schmerz zu bewältigen. Ein aufwühlender und sehr düsterer Film der mir vor allem beim verstörenden Finale Bauchschmerzen bereitete und mir das Gefühl gab mich übergeben zu müssen. Noch nie hat mich ein Film so sehr mitgenommen.
"In the Bedroom" gewann zahlreiche Festivalpreise und wurde 2002 insgesamt für fünf Oscars nominiert, gewinnen konnte der Film jedoch keinen einzigen. Nominierungen gab es in den Kategorien Bester Film (neben "A Beautiful Mind", "Moulin Rouge", "Gosford Park" und Der Herr der Ringe I), Bestes adaptiertes Drehbuch, Beste Hauptdarstellerin (Sissy Spacek), Bester Hauptdarsteller (Tom Wilkinson) und beste Nebendarstellerin (Marissa Tomei).
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