Kurzbeschreibung
Zippy Silberberg muss wegen einer Erbschaft von Frankfurt nach Tel Aviv reisen. Dort schneit auf einmal Bella Kugelmann in ihr Hotelzimmer. Die Anekdoten der alten Dame über ihre Jugend im polnischen Städtchen Bendzin gehen Zippy zunächst auf die Nerven, schlagen sie dann aber in ihren Bann. Denn die Welt, die Frau Kugelmann heraufbeschwört, ist auch Teil von Zippys Vergangenheit.
Iris Berben inszeniert meisterhaft die vorsichtige Annäherung zweier Generationen. Gleichzeitig erweckt sie allein durch ihre Stimme die jüdische Gemeinde von Bendzin, die im Holocaust unterging, zu neuem Leben.
Über den Autor
Minka Pradelski, geboren 1947 in Frankfurt/Main, hat sich als Soziologin und Dokumentarfilmerin intensiv mit dem Schicksal von Juden beschäftigt, die den Nazi-Terror und den Holocaust überlebt haben. Sie arbeitete ehrenamtlich für Steven Spielbergs "Shoah Foundation" und engagiert sich für soziale Projekte der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. "Und da kam Frau Kugelmann" ist Minka Pradelskis erster Roman, der sofort ein Erfolg wurde. Iris Berben, geboren 1950 in Detmold, spielte in mehr als 300 Kino- und Fernsehfilmen und gehört zu den erfolgreichsten deutschen Schauspielerinnen. Seit über zehn Jahren ermittelt sie im Fernsehen als "Rosa Roth", viel beachtet sind auch ihre Lesungen, u.a. aus den Tagebüchern von Anne Frank und Joseph Goebbels. 2003 wurde sie für ihr Engagement gegen Antisemitismus und Rassismus mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik ausgezeichnet. Als Sprecherin hat Iris Berben gerade "Und da kam Frau Kugelmann" von Minka Pradelski für den zweiten Teil der Brigitte-Hörbuch-Edition gelesen.
Meine Meinung:
Die Geschichte ist fesselnd, wenn auch ein wenig verwirrend, ich hab nachher nicht mehr immer gewußt, wer da jetzt erzählt und ob es Erzählung oder Tatsache ist, bzw. ob es gerade statt findet oder ob es schon lange her ist.
Zippy ist eine faszinierende Gestalt mit einer sehr seltsamen Liebe zu Eis und Tiefkühlkost. Für mich mit meiner mehr oder weniger überwundenen Eßstörung war es sehr erheiternd zu hören.
Die Stimme der Berben ist wie immer angenehm. Allerdings rast sie auf der ersten CD so durch den Text, daß man der Meinung ist, daß sie einfach nur schnell fertig werden will. Das legt sich glücklicherweise auf den drei weiteren Cds.
Im Grunde bin ich jedoch nach ihrer Glanzleistung der ersten Reihe (Bonjour Tristesse) ein wenig enttäuscht.