Hartz4 und seine Tücken

  • Zitat

    Ich glaube wir hatten schon mal erwähnt, dass es bei solchen komplett kopierten Zeitungsartikel erhebliche Copyright-Probleme geben kann, noch dazu da hier jegliche Quellenangabe fehlt.


    @ Doc


    von *jeglich* kann keine Rede sein :grin schließlich steht da die Lokalzeitung vom Sonntag, da im Text der Ort steht :lache ist ja klar welche Zeitung, und ausserdem steht vor dem Text in Klammern das Kürzel des Autors.


    aber für Dich extra noch der passende Link: www.HamS-Online.de


    heute wurde im TV berichtet, das private Arbeitsvermittler pro 1 Eurojobber pro Monat 300 Euro bekommen.
    klar müssen die auch leben, aber wieso bekommen die jeden Monat 300 Euro solange das Verhältnis des 1 Eurojobs geht?
    Das sind in meinen Augen auch unnütze Kosten für einmalige Vermittlung.
    Vorallem bekommen die mehr als der 1 E Jobber. so kann man die Kosten für Hartz 4 auch unnötig erhöhen.


    bno

  • Zum Thema Grundeinkommen findet man hier fundierte und nützliche Diskussionen:


    Brandeins


    Als Beispiel ein Ausschnitt aus dem Interview mit Professor Thomas Straubhaar, Direktor des Hamburger Welt-Wirtschafts-Instituts HWWI:


    "Bereits heute ist ein Drittel der erwerbsfähigen Bevölkerung nicht in der Lage mitzuhalten. Kann es für sie sinnvolle Arbeit geben?
    Das geht wahrscheinlich nicht. Wir müssen deshalb überlegen, wie wir einen sozialen Fußboden einziehen, der klare und verbindliche Grundlagen schafft. Das müssen wir, weil wir kein Interesse daran haben können, dass sich das untere Drittel mit den restlichen zwei Dritteln der Gesellschaft in die Haare gerät. Der Fußboden heißt übrigens staatliches Grundeinkommen: Es dient dazu, dass der Gutverdienende und Kapitalist in Ruhe seine Arbeit machen kann.


    Auf welcher finanziellen Grundlage?
    Indem wir zunächst den Faktor Arbeit und Wertschöpfung weniger belasten, damit die Leistungsfähigkeit von Unternehmen freigesetzt werden kann. Es muss schließlich Geld verdient werden, bevor man umverteilen kann. Konsum- und Verbrauchssteuern sind da sinnvoller als Steuern auf Kapital und Arbeit – sie haben den Riesenvorteil, dass unsere Exporte nicht belastet werden. Und der Staat holt sich das Geld von allem, was im Land verkauft wird, ganz gleich, woher die Ware oder Dienstleistung kommt. Das ist ein schönes Doppel. Es kann zwar nicht alle Probleme lösen, aber schon einen gehörigen Teil davon."


    :wave
    Marcel

  • Eine endlos Diskussion.


    Ja, es gibt solche und solche.


    Ich sehe das Problem woanders. Das altmodische Denken eines acht Stundentag beider Seiten, und in den Berufen wo outgescourt wird.


    Da werden in Bürojobs geschult, wo doch vieles längst per Internet in andere Länder geht, wie Indien, und hier sitzt dann nur noch einer der das zurückgekommene kontrolliert.
    Nur ein Beispiel von vielen.
    Klar ist der Mensch mit 40 zu alt für den Arbeitsmarkt und zu teuer. Na, und.
    Ich habe Fähigkeitem im Beruf erlernt, die ich in Nischen verpacke, wo es Jobmöglichkeiten gibt.
    Klar habe ich im Moment einen Job in der Zeitarbeit, und würde gerne zurück in meinem vorherigen Beruf. Doch aufgrund der wirtschaftlichen Lage ist es vorbei.
    Eins habe ich dabei gelent von diesem altmodischen Berufsdenken wegzukommen und der Unselbsständigkeit etwas in die Hand zunehmen.
    Warum müssen das immer andere Leute für mich machen?
    Ich finde die Nischen um nebenbei zuarbeiten und entwickle Ideen um dahin zu kommen.
    Wären nicht die Personalstrukturierugnen in meinem vorherigen Beruf gekommen, ich hätte nicht nochmal neu angefangen zu denken.
    Bequemlichkeit war doch was schönes.


    Liebe Grüße
    Zofie :wave

  • Ich bin seit Oktober 2005 arbeitswilliger Hartz-IV-Empfänger.


    Und will mal kurz meine "Karierre" wiedergeben:


    Seit Oktober bekomme ich Arbeitlosengeld 2, zuvor habe ich von Unterhalt plus einem 400-Euro-Job gelebt.
    Ich habe mich sofort beim Arbeitsamt wegen einer evtl. Umschulung oder Wiedereingliederungsmaßnahme bemüht. Diese wurde mir zum April 2006 bewilligt. Bis dahin habe ich weiterhin meinen 400-Euro-Job gemacht, obwohl es anfangs mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten verbunden war (siehe in diesem Thread weiter oben).


    Die Wiedereingliederungsmaßnahme dauerte von April bis September 2006. Einschließlich eines zweiwöchigen Praktikums in einer Radiologie (dieser gehörte zum Röntgenschein, den ich während der Maßnahme erworben hatte) und einem vierwöchigem Berufspraktikum.


    Während dieser Maßnahme bekam ich ein Angebot von einer privatärztlichen Abrechnungsfirma. Ich nahm dieses Angebot an und verzichtete deshalb auf das Praktikum bei einem Radiologen. Stattdessen absolvierte ich (ohne Gehalt) ein sechswöchiges Praktikum in dieser Firma.
    Danach bot man mir 1.100 Euro Brutto bei einem 6-Stunden-Tag. Ich willigte ein und "mußte" daraufhin noch ein vierwöchiges Praktikum (ebenfalls unentgeltlich) in diesem Büro absolvieren.


    Danach wurden mir 1.100 Euro Brutto für einen 8-Stunden-Tag angeboten. Ich lehnte ab. Daraufhin bot die Arbeitgeberin mir inoffiziel an, ich müße nur 6 Stunden täglich arbeiten, aber für das Arbeitsamt einen 8-Stunden Vertrag unterschreiben. Damit meine zukünftige Arbeitgeberin trotzdem vom Arbeitsamt "unterstützt" würde.


    Ich lehnte ab, weil ich grundsätzlich nicht bescheisse ;-)


    Danach -zig neue Bewerbungen geschrieben und vor ca. einem Monat eine Zusage bekommen.
    Natürlich wurde ein unengeltliches Praktikum von fünf Wochen als selbstverständlich vorausgesetzt.


    In diesem befinde ich mich zur Zeit und werde m.M.n. auch schon als Vollzeitkraft eingesetzt, da es schon vorkam, daß ich allein in der Praxis gearbeitet habe.


    Über das Gehalt wurde bisher noch nicht so richtig gesprochen. Ich lasse mich überraschen ;-).
    Übrigens bekommt natürlich auch mein zukünftiger Chef mindestens 6 Monate lang die Hälfte meines Bruttolohnes (höchstens 700 Euro, aber ich werde eh nicht mehr verdienen )vom Arbeitsamt.


    Sollte es zu einer Einstellung kommen, habe ich den Arbeitsplatz einer anderen Arbeitlosen (deren 6 Monate gerade abgelaufen sind :gruebel) übernommen.


    Tolle Aussichten :-(


    Und ich frage mich da natürlich, wer hier auf Kosten von Hartz-IV lebt?


    LG
    Charlotte