'Der Sohn des Tuchhändlers' - 001 - 154

  • Na dann will ich mal den Anfang machen und ein paar allgemeine Anmerkungen loswerden :-) :


    Für ein Personenverzeichnis gerade bei historischen Romanen bin ich immer sehr dankbar – bei diesem finde ich besonders gut, dass direkt dabei steht, ob es sich um eine historische Figur handelt. Der Stil der Personenbeschreibung erinnert mich ein bisschen an die in den alten rororo-Krimis – kennt die noch wer? Die fand ich damals schon klasse *g*


    Habe ich schon gesagt, dass ich ein Prolog-Fan bin? :grin Vor allem, wenn der Prolog zunächst scheinbar nichts mit der Geschichte zu tun hat, sondern sich der Zusammenhang erst nach und nach oder am Ende aufklärt – somit hatte der Sohn des Tuchhändlers bei mir schon mal die besten Voraussetzungen :-]
    (Natürlich rätsele ich aber seitdem, wer die vier Toten aus dem Prolog sein könnten, ich hoffe aber nicht, dass es…. :wow)


    Ein bisschen schade finde ich, dass meine Latein-Kenntnisse so eingerostet sind, dass ich die kleinen Texte vor jedem Kapitel nicht verstehe :-( @Richard: Kannst du da Abhilfe schaffen? :-)


    Dass die Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählt wird, ist für mich ungewöhnlich, zumindest ist es mir hier sehr aufgefallen, aber nach ein paar Seiten habe ich mich daran gewöhnt, und dann ist es sogar außerordentlich interessant, weil es das Geschehen ohne allwissenden Erzähler noch realistischer macht. Sind die anderen Bernward-Romane auch aus seiner Sicht geschrieben? Ich habe es leider nicht geschafft, vor der Leserunde den Tuchhändler zu lesen und zwischendurch hatte ich schon den Eindruck, das war ein Fehler, weil so viele Personen auftauchen, die vielleicht schon aus früheren Bernward-Romane bekannt sind.


    Später dann mehr! *geht Notizen sortieren und weiterlesen* :wave

  • Das Personenverzeichnis finde ich auch sehr gut, ebenso hat mir der kurze aber doch sehr neugierig machende Prolog gefallen. :-)


    Für eine Übersetzung der lateinischen Texte wäre ich auch dankbar.


    Ansonsten bin ich noch nicht sehr weit, vielleicht komme ich morgen ein Stück weiter. :-)

  • So, dann will ich auch mal meine Eindrücke äußern.


    Zuerst einmal: gab es damals das Wort "Geil" schon?? Es ist mir irgendwo über den Weg gelaufen und ich war mir im dem Moment nicht sicher, ob es damals das Wort schon gab...


    Die Erzählweise gefällt mir ziemlich gut, locker erzählt und sympathisch! Allerdings habe ich manchmal Schwierigkeiten mit den Gesprächen der Protagonisten. Manchmal wechselt es zu schnell und ich kann nicht folgen.


    Ansonsten gefällt es mir bisher gut. Das Cover finde ich sehr schön. Und Peter ist mir sympathisch. Paolo ist witzig wie ich finde. Er stellt manchmal lustige Fragen :-)

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Hallo erstmal an alle in dieser Leserunde!


    Gestern habe ich mit dem Buch angefangen, nachdem ich bis zum Schluß noch "Der Tuchhändler" gelesen habe. Ich bin jetzt auf Seite 60 und muss sagen, ich bin froh, das ich "Der Tuchhändler" vorher gelesen habe ... und bedauere ich jetzt schon, das mir die "Zwischenbände" fehlen. Es ist eben doch so: die Story an sich kann man sicher ohne Vorkenntnisse verstehen - aber die Personen haben einfach mehr Tiefe wenn man ihre Vorgeschichte kennt.


    Das der Roman in "Ich-Form" geschrieben ist, stört mich gar nicht - aber im Gegensatz zu vielen habe ich mit dieser Schreibweise eigentlich sowieso kein Problem, sondern ich mag sie sehr gern, weil man so sehr tief in die Gefühlswelt einer Person eintaucht.


    @ Richard
    An dieser Stelle muss ich eines einfach mal los werden: Ich finde, das sich dein Schreibstil vom "Tuchhändler" bis hin zu "seinem Sohn" verändert hat - zum positiven! Den Tuchhändler fand ich anfangs ein wenig langatmig und erst zum Schluß hat mich das Buch immer mehr gepackt. "Der Sohn des Tuchhändlers" ist irgendwie lockerer geschrieben, besitzt mehr Humor und die Personen (auch die mir bisher Unbekannten) erreichen mich viel schneller.


    @ all
    Ein paar Worte noch zum Buch selbst - ich finde es bis jetzt schon recht spannend - vor allem, weil der (kleine, aber feine) Prolog ja wirklich auf eine ziemlich dramatische Entwicklung hindeutet. Mir geht´s mit den vier gefunden verbrannten Leichen wie Milla - hoffentlich müssen da nicht "die falschen" sterben :wow ... aber ich lass´mich mal überraschen!


    So - und nun geh´ich noch ein Stückchen weiter lesen (obwohl mein Haushalt da eigentlich was ganz anderes fordert :rolleyes)

  • Ich bin wieder ein Stückchen weiter und muss sagen, es schleppt sich für mich etwas dahin. Irgendwie ist die Geschichte nicht so ganz spannend für mich. Vielleicht fehlen mir auch die Vorbände, denn ich verstehe vieles einfach nicht und dadurch verliere ich etwas die Lust am Lesen :-(
    Ich hoffe, dass wird besser, sonst werde ich abbrechen und schauen ob jemand das Buch möchte...

    Auch aus Steinen,
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    Erich Kästner

  • Dank einer langen Zugfahrt bin ich heute richtig voran gekommen mit dem Lesen :-)


    Stimmt, die Ich-Perspektive verstärkt die Emotionalität, ich hab mich auch schon längst daran gewöhnt und finde es jetzt sogar sehr gut so!Apropos: Die komplette politische Situation etc. wird ja nur aus den Gesprächen der Figuren ersichtlich - das mag zwar an manchen Stellen etwas anstrengend zu lesen und zu verstehen sein (ging mir zumindest so), aber es macht das Ganze noch viel authentischer. (Auch wenn ich manche Szenen erst völlig falsch gedeutet hatte, so war ich total überrascht, dass Paolo erst 8 ist, was bei seinen Rechenübungen ja noch gar nicht erwähnt wird ;-))


    Ich ärgere mich mittlerweile allerdings schon über mich selbst, dass ich die Vorgängerbände nicht gelesen habe - z.B. die Familiensituation von Peter vor Jana ist mir nicht ganz ersichtlich. War Maria seine erste Frau? Oder hieß auch eine Tochter von ihm Maria? :help


    Peters Mission scheint ja wirklich heikel zu sein, um so erstaunlicher, dass Weigel erst ein Mordsgezeter veranstaltet, bis es um die Höhe des Schweigegeldes geht, es sind eben alle käuflich - in diesem Fall könnte es jedoch Schlimmeres verhindern...

  • Ich habe leider mein Leseexemplar immer noch nicht, aber die Fragen zu Band 1 kann ich beantworten, da ich den inzwischen gelesen habe.


    milla


    Maria war Bernwards erste Frau, sie ist bei einer Geburt gestorben, aber auch schon, ehe der 1. Band einsetzt. Er vermißt sie heftig und trauert lange.
    Jana lernt er im Verlauf der Handlung von Band 1 kennen und lieben.
    Er hat aus erster Ehe tatsächlich zwei Töchter, die kommen aber in dem Band, den ich gelesen habe, nicht vor.


    Branka


    'geil' ist ein sehr altes Wort. Germanische Wurzeln.
    Es hat im Alt-Hochdeutschen noch die Bedeutung kraftvoll, üppig, schön, aber auch 'lüstern'. Die Bedeutung des Worts engt sich im Lauf der Jahrhunderte auf den sexuellen Bereich ein.
    Es wird oft gebraucht, findet sich viel in der Literatur übers ganze Mittelalter und in der frühen Neuzeit bis Ende des 18. Jahrhunderts.
    Wird ab dem beginnenden 19. Jahrhundert seltener in der Schriftsprache, ist aber durchaus da. Man findet es damals gelegentlich noch für 'uppigen Pflanzenwuchs', das ist heute ganz ausgestorben.
    Warum es in den letzten 15 Jahren in der Umgangssprache so häufig gebraucht wird, weiß ich nicht.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von magali ()

  • Danke magali für die Erklärung. Das hätte ich nicht gedacht. Ich bin immer davon ausgegangen, dass das Wort modern sei und deshalb verwendet wird. :-)

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    die dir in den Weg gelegt werden,
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    Erich Kästner

  • @ Milla
    Und seine zweite Tochter heißt Maria, genau wie seine erste Frau.


    @ all
    diesen ersten Teil habe ich jetzt durch und ich bin immer noch begeistert von der Lebendigkeit dieses Romans. Ich finde dein Schreibstil überhaupt nicht langatmig, sondern im Gegenteil sehr lebendig.


    Was für mich vor allem an den Personen liegt, die einfach toll rüberkommen. besonders gefällt mir Paolo. Gerade bei jüngeren Kindern hat man es in Romanen oft, das sie ein wenig altklug wirken, weil ihre Handlungsweisen oft viel reifer sind, als es dem Alter des Kindes entspricht. Aber Paolo darf ganz Kind sein - ein Kind seiner Zeit zwar, immerhin soll er mit acht Jahren schon in die Lehre gehen - aber sonst ist er ein richtig aufgewecktes, neugieriges Kerlchen, der mich oft zum Schmunzeln bringt.

  • Hallo an alle,


    ich bin überrascht, wie viele Einträge sich hier im Forum schon angesammelt haben. Toll! Ich danke euch allen für euer Interesse und versuche jetzt mal, die ersten Fragen zu beantworten:


    Lateinkenntnisse:
    Ist es OK, wenn ich die Übersetzungen in den nächsten Tagen nachliefere? Im Moment werde ich mit Lesungen und Vorträgen ziemlich in Atem gehalten. Ich muss erst mal meine Unterlagen sichten, aus dem Stegreif kriege ich's auch nicht zusammen. Es handelt sich jedenfalls um Textauszüge aus dem Requiem op. 89 von Antonin Dvorak (also nichts Mittelalterliches), und auf den Text gestoßen bin ich unter anderem über den Film-Soundtrack von DER GLÖCKNER VON NOTRE DAME.


    Ich-Perspektive:
    Alle Peter-Bernward-Romane sind in der ersten Person geschrieben; alle anderen Romane nicht... ;-) Es ist recht anstrengend, diese Perspektive einzunehmen, und sie nimmt einem viele dramaturgische Möglichkeiten, z.B. den beliebten cliffhanger am Kapitelende. Es gibt auch nicht allzu viele Wege, den Leser Wissen anzubieten, das der Protagonist nicht hat, was wiederum diverse Erzählformen, etwa den Thriller, verbietet. Warum habe ich mir das nun angetan? Ich bin ein großer Fan der Romane von Raymond Chandler und konnte mir bei meinem ersten Buch gar nichts anderes vorstellen, als einen (historischen) Detektiv-Roman so wie er in der ersten Person zu schreiben.


    Geil:
    Das hat sich ja bereits geklärt. Herzlichen Dank an magali für die Erklärung - so gut hätte ich es gar nicht darstellen können. Auffallend ist, dass schon mehrere LeserInnen darüber gefallen sind - selbst in meinem Gästebuch auf meiner Homepage hat sich jemand deswegen erkundigt. Schön, dass ein Buch zu so viel themenfremdem Nachdenken anregt!


    Schreibstil:
    Liebe Prisca, vielen Dank für die offenen Worte. Ich freue mich selbst sehr darüber, dass sich eine stilistische Entwicklung in meinen Büchern feststellen läßt und hoffe sehr, dass diese weitergeht, so lange ich schreibe! Ich muss allerdings auch anmerken, dass speziell bei meinem Erstlingswerk, dem TUCHHÄNDLER, die Betreuung durch Redaktion und Lektorat meines damaligen Verlages viel enger war als das heute der Fall ist. Es läßt sich zudem feststellen, dass der Stil der Verlage selbst unterschiedlich ist - Ironie, humorvolle Szenen, aber auch ein gewisses Tempo in der Handlung kann ich heute bei Lübbe besser verwirklichen als bei meinem ersten Verlag. Ich habe viel gelernt durch die geduldige Arbeit all meiner Lektorinnen und Lektoren und bin ihnen sehr dankbar. Heutzutage macht es mich aber auch ein bißchen stolz, wenn meine Texte praktisch unverändert in Druck gehen. Die Prosa in DER SOHN DES TUCHHÄNDLERS ist keinerlei Änderung mehr unterworfen worden - das ist mein Text, so wie er nach dem Abschluss meiner persönlichen Überarbeitungen stand.


    Darlegung von politischen und historischen Fakten:
    Ich versuche stets, die Fakten in Dialogen oder noch lieber in Handlungen unterzubringen. Kapitel, die sich selbst aus dem Erzählfluss ausklammern und reine Informationen liefern, mag ich nicht so gern - manchmal lassen sie sich zwar nicht vermeiden, aber wann immer sich die Chance dazu ergibt, ersetze ich sie durch Aktion. Ich weiß, dass sich die Faktenlage dadurch manchmal nicht so leicht erschließt, aber im Zweifelsfall ist mir eine stimmige Dramaturgie lieber als die Aufbereitung von Geschichtswissen.
    Im Übrigen gilt dies auch für die Charaktere. Ich lasse sie sich selbst durch ihre Aktionen und wie sie sprechen vorstellen, nicht durch Beschreibungen Dritter oder der beliebten allwissenden Meldung aus der Etage des Erzählers. Ich hänge da der klassichen Lehre aus der Drehbuchwelt an: was sind Charaktere anderes als Handlung?


    Peters persönlicher Hintergrund:
    Zu Beginn des TUCHHÄNDLERS (1475) lernen wir ihn als zurückgezogenen, misstrauischen Mann kennen, der den Tod seiner Frau Maria vor sieben Jahren (sie starb bei der Totgeburt ihres vierten Kindes) noch immer nicht überwunden hat. Seine Familie, bestehend aus den Töchtern Sabina und Maria und dem Sohn Daniel, ist wegen seiner Unfähigkeit, seinen Schmerz mit ihnen zu teilen, auseinandergebrochen; die Kinder sehen dies als seinen Fehler und nehmen es ihm übel.
    Im Verlauf der Peter-Bernward-Romane verändert sich seine persönliche Situation, und so sehen wir ihn am Anfang von DER SOHN DES TUCHHÄNDLERS (1486) in einer neuen Familienkonstellation zusammen mit seiner Gefährtin Jana Dlugosz und dem gemeinsamen Adoptivsohn Paolo. Peters Wunsch ist es, seine alte Familie und seine neue zu vereinen, daher hat er seine Kinder nach Krakau gebeten. Warum seine zweite Tochter Maria nicht kommt, liegt an Ereignissen, die mit den Romanen EINE MESSE FÜR DIE MEDICI und DAS SPIEL DES ALCHIMISTEN erzählt werden und die ich hier nicht verraten möchte.
    Bevor er sich in Landshut ansiedelte, arbeitete Peter als Untersuchungsbeamter für Bischof Peter von Schaumberg (historische Figur) in Augsburg. Von daher stammt seine kriminalistische Ader, aber auch sein gespaltenes Verhältnis zu der Erinnerung an seinen lange verstorbenen Mentor und Freund - die beiden trennten sich im Unfrieden wegen eines Mordfalles, in dem Peter aus politischen Gründen die Aufdeckung der Täter verboten wurde (siehe DER TUCHHÄNDLER).
    Peters Freunde aus früheren Zeiten spielen bis auf eine Ausnahme in allen Büchern keine Rolle oder nur die einer Erinnerung. Diese sogenannten flashbacks sind ein Markenzeichen aller Bernward-Romane und sollen auf Peters Charaktermerkmal hinweisen, dass die Überwindung der Vergangenheit für ihn ein ständiger Kampf ist.
    Peters gegenwärtige Freunde (er ist keiner, der allzu leicht Freundschaften schließt) sind Hanns Altdorfer und Sebastian Löw in Landshut (siehe DER TUCHHÄNDLER), Paolo Calendar in Venedig (siehe DIE SCHWARZEN WASSER VON SAN MARCO) und, in Krakau, Friedrich von Rechberg und Mojzesz Fiszel.


    Paolo:
    Ich freue mich, dass Paolo als glaubhafte Figur rüberkommt. Allerdings habe ich ein gutes Vorbild für ihn in meiner unmittelbaren Nähe - meinen achtjährigen Sohn Mario...


    Bis bald - ich freue mich auf weitere Fragen, Anmerkungen und Kritik! Ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel, wenn manchmal ein paar Tage vergehen, bis ich wieder ins Forum schaue - bis Ende Juni bin noch ziemlich im Stress.


    Liebe Grüße
    Richard

  • Hallo Richard,


    vielen Dank für deine tollen und ausführlichen Erläuterungen. :anbet


    Ich bin gestern noch ein Stück weitergekommen und so langsam wird das was mit dem Buch und mir. :grin


    Eine Frage hätte ich: Auf Seite 69 steht "............und das heiße Unschlitt der Kerzen." Was heisst Unschlitt? Noch nie gehört..........

  • Zitat

    Original von Prisca
    @ Milla
    Und seine zweite Tochter heißt Maria, genau wie seine erste Frau.


    Aaaah ok dann hat die Verwirrung ein Ende, danke!!


    @Richard,
    dem Dank von Rosenstolz schließe ich mich an und warte geduldig auf die Übersetzungen! :-) Viel Erfolg bei den Lesungen!! (habe mal auf deiner Seite gestöbert, aber leider keine Lesung in meiner Nähe gefunden, schade, trotzdem toitoitoi!)


    Zu der Darlegung der Fakten: Dass es in der Ich-Perspektive deutlich schwieriger ist, historische Fakten zu vermitteln ohne oberlehrerhaft zu wirken, kann ich mir gut vorstellen. Ich finde aber, du hast das sehr gut gelöst, bislang ist mir keine Stelle aufgefallen, die nicht authentisch gewirkt hätte, und sehr elegant finde ich Stellen wie "Was ich viel später erfuhr:" :grin

  • Danke für die vielen Informationen. Das hilft mir sehr, das ganze etwas besser zu verstehen!
    Ich habe heute Morgen noch etwas weiter gelesen und jetzt komme ich auch so langsam rein. Ich hoffe, das bleibt so :-)

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    Erich Kästner

  • Ich habe momentan noch etwas Schwierigkeiten mit dem manchmal etwas hektischen Schreibstil. Beim ersten Auftritt Avellinos z.B. werden parallel zwei Geschichten erzählt. Da muß man sich richtig konzentrieren um mitzubekommen, wer was gerade berichtet. Es soll sicher die Stimmung auf dem Marktplatz wiedergeben (viele Menschen, Lärm, Hektik), aber das beim Lesen zu verfolgen ist etwas anstrengend.


    Ich hatte kurz vorher auch "Der Tuchhändler" gelesen und schließe mich Priscas Urteil über die positive Entwicklung des Schreibstils an. Im Tuchhändler hatten mich besonders die vielen Hervorhebungen etwas gestört, die manchmal auf mich einen willkürlichen Eindruck machten, im Sohn werden die Hervorhebungen sparsamer und damit effektiver verwendet.


    Schade finde ich, daß die meisten Leser die lateinischen Sprüche nicht verstehen, so auch ich, obwohl ich sogar das Latinum besitze, meine Lateinkenntnisse aber schon lange verstaubt sind. Das ärgert mich immer generell an Büchern, daß Worte, oder in diesem Fall sogar ganze Zitate in einer Fremdsprache verwendet werden ohne Übersetzung. Ich finde, wenn ein Buch in einer Sprache geschrieben ist, dann sind fremdsprachliche Ausdrücke/Sprüche auch in dieser Sprache als Übersetzung anzubieten, damit wirklich jeder es verstehen kann.


    Noch eine Frage: Wessen leiblicher Sohn ist Paolo? Es werden einmal die Namen der Eltern genannt, und daß der Vater Venezianer ist/war(?). Ich schätze das war auch Inhalt eines der vorangegangenen Bücher.

  • Das ist auch das was mir Schwierigkeiten macht, dass mehrere Geschichten gleichzeitig erzählt werden oder passieren. Bzw. während eines Gesprächs so viele Zwischenrufe geschehen, dass ich immer gedanklich umspringen muss....
    Aber ich bin jetzt etwas weiter und derzeit ist es nicht mehr so, da macht das Lesen dann auch mehr Freude :-)


    Ich bin schon auf die Lateinische Übersetzung gespannt.

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    Erich Kästner

  • Wenn es sich bei den lateinischen Zitaten um das Requiem handelt, ist es nicht so schwierig, das ist ein feststehender Text, Teil der Liturgie.
    Übersetzungen sind allerdings nicht so häufig.


    Guckt mal hier


    Damit sollte es vorerst mal gehen.


    :wave

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus