The Da Vinci Code - Sakrileg

  • Gestern auf Leih-DVD geguckt.
    Hm, großes Hm. Oberflächlich betrachtet eigentlich eine recht ansprechend inszenierte Schnitzeljagd um die Theorie, dass Jesus mit Maria Magdalena verheiratet war und mit ihr eine bis in die Gegenwart überlebende Blutlinie gezeugt haben soll. Dazu geben wir einen etwas in die Jahre gekommenen Tom Hanks, eine mit diese niedlisch anzu'örende franösische "Ackzoh" ausgestattete, hübsche Actrice, einen seit seinem ersten Film gleich dreinblickenden Jean Reno und einen völlig unterforderten Ian McKellan.
    So entwickelt sich der Streifen dann auch schnell zu einer Räuberpistole mit nett einmontierten, historisch angehauchten Überblendeffekten. Der Film von Ron Howard schafft es dabei kaum über das leidliche Niveau der literarischen Vorlage Dan Browns hinauszuragen. Da wurde viel Potential für ein wenig mehr Tiefgang schlicht verschenkt, was bei der beteiligten Schauspielerriege mehr als schade ist. Dass die Akteure viel mehr können, als sie "The Da Vinci Code" zeigen dürfen, steht außer Frage. Dass Dan Brown mehr kann, wage ich zu bezweifeln. Und da er auch noch als Executive Producer genannt wird, liegt der Schluß nahe, dass der Autor (ausnahmsweise) leider etwas zuviel Einfluß auf das filmische Ergebnis hatte. Ein paar schöne Szenen mit einem wirklich hörenswerten Soundtrack unterlegt reissen es leider nicht heraus. Was übrig bleibt ist ein Hochglanz-B-Movie mit arg wenig Substanz, aber das trifft ja leider auch auf die literarische Vorlage zu.


    Zweieinhalb mehr oder weniger unterhaltsame Stunden, wenn man bereit ist nachsichtig über viele Logiklöcher im Stoff und in der Umsetzung hinwegzuschauen.


    Wer so richtig Spaß an einer Schnitzeljagd haben möchte, dem kann ich als Gegenveranstaltung zu dem arg trashig geratenen "The Da Vinci Code" eigentlich nur "National Treasure" (mit Nicolas Cage in der Hauptrolle) ans Herz legen. Zwar werden da auch, oh wunder, oh staun, die Tempelritter bemüht, aber das auf eine erfrischend überspitzte Art und Weise, die den Streifen recht sympathisch macht.



    Gruss,


    Doc

  • Laso ich hab den Film mit meinen Eltern zusammen geguckt, und ich fand ihn echt gut! Ich mag Filme in denen man richtig nachdenken muss und genug Soannung war auch vorhanden... Mein Vater ist allerdings eingeschlafen weil er einfach keien Durchblick mehr hatte und es ihn gelangweilt hat und Mom hat die ganze Zeit nur geflucht wei es immer komplizierter wurde! Also ihnen hat der Film nicht so gefallen^^

    Man kann es mit dem Mut auch übertreiben... bis es nichts als Wahnsinn ist.
    ~Edward Cullen :kiss (Bis(s) zum Morgengrauen)~

  • Zitat

    Original von Lilli
    Ich habe den Film nun auch endlich gesehen und mir hat er außerordentlich gut gefallen - sehr nah am Buch und auch die Charaktere wurden durch die gewählten Schauspieler sehr gut verkörpert. Froh war ich, dass ich das Buch schon vor über einem Jahr gelesen hatte und ich so nicht gleich wußte was nacheinander folgte, daher war der Film auch wieder ein bißchen "Neuland". :grin
    Sehr schön fand ich die geschichtlichen Einblendungen, als Langdon und Tebing Sophie die Historie rund um den heiligen Gral erzählte.



    Fazit: sehr sehenswert.


    Meinem 2006er Posting kann ich mich auch 2008 anschließen - der Film ist uneingeschränkt sehenswert.

    Lilli
    "The more you ignore me, the closer I get." [Morrissey]

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  • Mich hat der Film nicht sonderlich beeindruckt. Irgendwie war ich enttäuscht, hatte eine spannende Schnitzeljagd erwartet, bei der nach und nach die ganze Prieuré und sang real-Geschichte aufgedeckt wird. Stattdessen wurde ein bißchen geschnitzelt und wir bekamen die ganze Geschichte von Sir Leigh Teabing frei Haus geliefert.


    Das immerhin war ein bissiger aber irgendwie genialer Seitenhieb auf Lincoln/BAIGENT/LEIGH. Kein Wunder, wenn das ähnlich im Buch steht, daß sie etwas verstimmt waren, obwohl es dem Verkauf ihrer Bücher auch nicht geschadet hat.


    Nett auch die anderen eingeflochtenen Namen, bei denen Gralsgeheimnistemplerverschwörern die Ohren klingeln, Bezu (heißt der Mann mit Nachnamen wirklich Kuh oder ist nur mein Französisch so schlecht?), Sauniere, Sophie.


    Hübsch, rein auf den Film bezogen, die Schauplätze. Waren das die Originale, Rosslyn Chapel zB?


    Aber die Suche an sich erschien mir eher sinnlos. Würde ich als böser Irgendwas nach Gralgeheimnistemplerverschwörungsgeheimnissen suchen, wäre Rosslyn wohl einer der ersten Orte. Und da liegen die Ordensarchive (?) einfach so rum? Oder war das alles für die beiden vorbereitet? Hat die Ordensleitung tagelang auf sie gewartet?



    Wird wohl so sein, daß das im Buch sinnvoller rüberkommt.


    Ein massives Problem von mir war, daß mir Sophie fürchterlich unsympathisch war. Lag wohl hauptsächlich am französischen Akzent, da ich den auf Dauer nervig fand.
    Und sehr blöd war, daß Jean Reno nicht seine übliche Synchronstimme hatte.


    Sehr gut gefallen hat mir dafür Paul Bettany. Sein Silas war eine relativ erschreckende, aber auch interessante Figur.


    Alles in allem bin ich zwar froh, den Film gesehen zu haben, aber einmal reicht und das Buch reizt mich nach wie vor nicht.


    PS: Ich hoffe inständig, daß im Buch nicht steht, daß der Papst alle Templer Frankreichs verhaften lies. Das war nämlich der französische König.
    Heute vor 701 Jahren. Ob das Zufall war bei der Auswahl des Sendetermins?


    Es gibt keine Zufälle! :rofl

  • Nachdem ich den Film im Kino gesehen habe, haben ich ihn gestern zum zweiten Mal gesehen, hautpsächlich weil mein Freund im Kino den Film nicht kapierte...
    Aber auch nach dem zweiten Mal schauen, find ich den Film immer noch schlecht und Tom Hanks immer noch unpassen... Lieber das Buch lesen, da hat man mehr davon!

  • Als Buch ist die Geschichte noch überzeugender.
    Der Film ist stellenweise zu unglaubwürdig. Liegt schon ein wenig zurück, dass ich das Buch gelesen habe, aber ich denke das Ende unterscheidet sich geringfügig.
    Tom Hanks als Robert Langdon geht irgendwie nicht wenn man das Buch vorher gelesen hat...

  • Mich hat beides, der Film und das Buch, nicht sonderlich übrzeugt... die Geschichte ist teilweise einfach zu unglaubwürdig. Der Film ist im Grunde genommen ziemlich gut gemacht, aber die Story zieht ihn ziemlich runter.
    Ich frag mich wie sie "Illuminati" verfilmen. Das hat mir sowieso etwas besser gefallen.

    "Von den vielen Welten, die der Mensch nicht von der Natur geschenkt bekam, sondern sich aus dem eigenen Geist erschaffen hat, ist die Welt der Bücher die größte." (Hermann Hesse)

  • Hachja...
    Ich denke, über diesen Film ist mittlerweile fast alles gesagt Ob er nun von der Story grandios oder furchtbar ist, möchte ich nicht dokumentieren.


    Visuell und akustisch ist er jedenfalls ein Meisterwerk. Die Filmmusik von Hans Zimmer ist großartig. Gerade eben erst habe ich mir wieder das letzte Kapitel der DVD reingezogen (jenes, wo Robert Langdon am Ende durch Paris flitzt :-)), den Dolby-Receiver bis zur Hälfte hochgedreht, der Subwoofer pulsiert und der Schall drückt sich in den Bauch... wah, einfach nur geil :-]


    Unzählbar oft gesehen, trotzdem läuft mir noch immer ein wonniger Schauer über den Rücken
    :grin