Nach dem ersten Band der Fandorin-Romane habe ich nun auch noch diesen gelesen.
Kurzbeschreibung nach Amazon:
"Moskau, Herbst 1894: Die Krönung des letzten russischen Zaren Nikolai II. steht unmittelbar bevor. Aus diesem Anlaß kommt die hochherrschaftliche Verwandtschaft der Romanows nach Moskau. Doch bei einem ersten Spaziergang im Park werden die Zarenfamilie und ihre Gäste überfallen, und der vierjährige Großfürst Mika wird entführt."
Als äußerst gelungen fand ich es, dass die Geschichte aus der sicht des Haushofmeisters Sjukin geschrieben wurde. Es war hochinteressant zu lesen, wie es in einem großfürstlichen Haushalt zugeht und seine Beurteilung der Menschen, seine Haltung als treuer und pflichtbewusster Diener, seine Wertvorstellung - das war einsam Spitze und zuweilen aus heutiger Sicht richtig lustig.
Der Fall selbst war spannend, Fandorin, mittlerweile Anfang 40, aber körperlich und geistig in Hochform, musste sich gegen den inkompetenten Polizeiapparat durchsetzen und den Fall quasi im Untergrund lösen. Und die Lösung ist wirklich außergewöhnlich.
Es gab so viele interessante Details, die mir gefallen haben, der homosexuelle Generalgouverneur von Moskau beispielsweise, köstlich, wie der naive Sjukin von einer "Tunte" angemacht wurde, die Geschehnisse bei einer Massenpanik, das "Liebesleben" diverser Protagonisten... Es machte einfach Spaß, dieses Buch zu lesen.
Fandorin wird öfters von Typ her mit James Bond verglichen, ich finde den Vergleich auch ziemlich treffend, doch hat er auch Züge eines Sherlock Holmes.
Das war sicher nicht mein letzter Fandorin-Roman.
Und ich bin von mir selbst überrascht, dass mir die russischen Namen gar keine Probleme bereiteten.
grüße von missmarple