Das Kamel ohne Höcker - Jonas Hassen Khemiri
Kurzbeschreibung
Der Teenager Halim aus Stockholm, ein arabischer Schwede, ein schwedischer Araber, führt Tagebuch in seiner eigenen, rebellisch kreativen Sprache – hinreißend, witzig, melancholisch. »Das Kamel ohne Höcker«, Entwicklungsroman und Überraschungsbestseller aus Schweden, wurde zum Kultbuch einer ganzen Generation.»Muß ja so echt wie möglich sein, was ich da schreib, und klar hätte Nagib Machfus nie was anderes geschrieben als Geschichten über sich und sein Leben«, sagt Halim immer. Das kleine rote Notizbuch, das Dalanda ihm eines Tages schenkt, hat jede Menge Goldmuster drauf, und unter anderem glänzen auch ein Halbmond und ein Stern im Sonnenlicht: Von der ersten Sekunde an spürt Halim die Kraft, die durch seine Fingerspitzen strömt und ihn die Seiten füllen läßt. Es gibt viel zu erzählen, zum Beispiel von den Arabern, die die schlauesten Mathematiker haben und die tapfersten Krieger. Und Halim schreibt über dieses eine Mädchen an seiner Schule, über seinen traurigen Vater und dessen Freund Nourdine, den arbeitslosen Schauspieler, die in der kleinen Stockholmer Wohnung immer Schach miteinander spielen. Mit Witz und Tempo erzählt Jonas Hassen Khemiri von der ungewöhnlichen Selbstfindung eines sensiblen jungen Mannes.
Über den Autor
Jonas Hassen Khemiri, 1978 in Stockholm geboren, ist Sohn einer Schwedin und eines tunesischen Vaters. Er hat internationale Wirtschaftswissenschaften in Paris studiert, als Praktikant bei der UN in New York gearbeitet und schließt derzeit sein Literaturstudium an der Universität von Stockholm ab. Sein Romandebüt »Das Kamel ohne Höcker« wurde mit dem renommierten »Borås-Tidnings-Debütpreis« und dem Preis für das erfolgreichste schwedische Taschenbuch des Jahres 2004 ausgezeichnet.
Die Idee zu seinem ersten Roman "Das Kamel ohne Höcker", der in Schweden 2003 erschien, kam ihm 1999 auf einer Reise nach Jerusalem und ins Westjordanland, wo der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern ihn mit seiner eigenen Außenseiterposition zwischen schwedischer und arabischer Kultur konfrontierte.
"Das Kamel ohne Höcker" wurde von Kritik und Publikum gleichermaßen begeistert aufgenommen und mehr als 100.000 Exemplare sind von Khemiris Roman in Schweden verkauft worden.
Meine Meinung
Auf dieses Buch bin ich durch die Zeitschrift "Bücher" gestoßen, vor allem die Bemerkung, dies sei ein moderner "Fänger im Roggen" hat mich zum Kauf animiert. Ich war mächtig skeptisch, ob das Buch dem Vergleich mit diesem wunderbaren Klassiker standhalten kann und wurde nicht enttäuscht - Halim, der Protagonist, ist wirklich ein moderner Holden Caulfield!
Halim lebt mit seinem Vater, der einen kleinen Laden besitzt, in einer schwedischen Stadt. Nach dem Tod der Mutter ist der Vater mit Halim fluchtartig umgezogen und Halim, der einst ein guter Schüler war, muss die Schule wechseln. An der neuen Schule bekommt er massive Probleme durch mangelnde Integration und lernt kaum noch, obwohl er sehr intelligent ist.
Von einer Freundin bekommt er ein Notizbuch geschenkt und schreibt alles, was er erlebt, dort hinein. Anfangs noch in einer normalen Umgangssprache, später jedoch mit immer mehr Slang und niveaulosester Gangsprache.
Das Buch handelt von der Suche nach Identität, von der Entwicklung vom Jungen zum Mann, der Integration die ja auch in Schweden ein großes Thema ist sowie von der Bedeutung der eigenen Sprache. Es zeigt die Probleme arabischer Teenies in Schweden auf, ihre Andersartigkeit im Denken und ihren Fragen, wo sie eigentlich hingehören, welche Kultur die "richtige und beste" ist.
Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen, es ist flüssig geschrieben, die Übersetzung hakelt zwar manchmal (halt typisch für den Verlag Piper :grin), ist aber im großen und ganzen okay. Auf einer Skala von 1-10 würde ich dem Buch eine 8-9 geben.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Bibi