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Marburg 1799: Die junge Landhebamme Gesa tritt ihre Ausbildung im Gebärhaus an. Die Methoden und Werkzeuge der modernen Geburtsmedizin, die entwürdigende Zurschaustellung der Gebärenden im Hörsaal verstören sie jedoch sehr. Einzig der junge Arzt Clemens scheint ihr vertrauenswürdig. Und so bewundert Gesa die erfahrene Stadthebamme Elgin bereits nach ihrer ersten Begegnung. Gesa versteht nur zu gut, dass Elgin sich nicht von Professor Kilian, dem Leiter des Gebärhauses, für seine ehrgeizigen Pläne einnehmen lassen will. Doch der Drang nach Unabhängigkeit wird für Elgin verhängnisvolle Konsequenzen haben, die auch Gesa nicht aufhalten kann.
Die Autorin:
Kerstin Cantz wurde 1958 in Potsdam geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf. Nach dem Publizistik-Studium arbeitete sie als freie Journalistin, war Redakteurin bei einem privaten Fernsehsender und schrieb Drehbücher. "Die Hebamme" ist ihr erster historischer Roman. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Spanien.
Meine Meinung:
Wer sich für Medizingeschichte, besonders für den Bereich der Gynäkologie, interessiert, ist mit diesem Buch nicht schlecht beraten. Ich hätte mir die Darstellung der verschiedenen Persönlichkeiten noch intensiver gewünscht, insbesondere Gesa, die vermeintliche Hauptperson, tritt gegenüber der Hebamme Elgin ziemlich zurück, so dass man sich nur bedingt mit ihr (oder Elgin) identifizieren kann. Am Anfang hatte ich auch manchmal Probleme, den Gedankensprüngen der Autorin zu folgen, nachdem ich mich in den Schreibstil eingelesen hatte, wurde es leichter. Trotz dieser Kritikpunkte lässt sich das Buch unterhaltsam lesen und gibt einen interessanten Einblick in das Leben der werdenden Mütter in den Zeiten vor der modernen Medizin, in denen Schwangerschaft und Geburt noch einem russischen Roulette gleichkamen.
Sehr positiv ist im Anhang eine Auflistung von Sachliteratur zum Thema.
Fazit: man muss das Buch nicht unbedingt in der gebundenen Ausgabe kaufen, aber wer es aus der Bücherei entleihen kann (oder auf die TB Ausgabe warten will), dem sei es durchaus empfohlen.