DER MYTHOS VON SISYPHOS - ALBERT CAMUS
Albert Camus hat sein literarisches Schaffen streng geplant. Zu jeder Theorie gibt es ein Essay, ein Drama und ein Roman.
Leider (oder zum Glück) hat er nicht alle drei Schaffensphasen beenden können, weil er in der dritten bei einem Autounfall ums Leben kam.
Jedenfalls gehört zu dem Roman "Der Fremde" auch dieses Essay "Der Mythos von Sisyphos" und noch das Drama "Caligula". Alles zusammen ist zum Oberthema Absurdität geschrieben.
In diesem Essay diskutiert Camus hauptsächlich die Frage, ob man einen Selbstmord rechtfertigen kann oder nicht. Daran wird seine Theorie zum Absurden deutlich, die er sehr ausführlich erläutert, oft mit vielen Wiederholungen.
Viele behaupten ja, dass dieses Essay der Verständnisschlüssel für den "Fremde" ist, ich bin mir da nicht ganz so sicher. Im Grunde versteht man ein paar Ansätze des Romans dann besser, aber das setzt voraus, dass man den "Mythos" richtig versteht und das ist verdammt schwierig.
Camus widerspricht sich teilweise, besser gesagt: seine Argumente sind nicht immer ganz wasserdicht. Das macht es ziemlich schwierig zu folgen und verwirrt schnell. Im Grunde ist es quasi unmöglich, dieses Essay beim ersten Mal auch nur ansatzweise zu verstehen, aber so lange ich nicht muss, lese ich das bestimmt nicht so schnell noch mal (Unizwangslektüre ), was aber nicht bedeutet, dass es uninteressant war. Eher im Gegenteil, auch wenn ich nicht unbedingt so ganz hinter der Philosophie Camus stehe.