Kai Meyer - Das Haus des Daedalus

  • Da ich zu diesem Buch hier noch keine Rezension gefunden habe, hab ich mir gedacht, daß ich einfach mal eine erstelle :-):


    Klappentext:


    Ein spektakulärer Fund in einer Kirche führt den Kunstdetektiv Jupiter auf die Spur des geheimnisumwitterten Kupferstechers Piranesi. Welche Vorlage hatte der Künstler aus dem 18. Jahrhundert für seine berühmten Carceri-Stiche, düstere Kerkerlandschaften so groß wie Städte?


    Nach einer Hetzjagd durch Rom gelangen Jupiter und seine Freundin Coralina zum legendären Haus des Daedalus, einem vergessenen Ort tief unter den Fundamenten der Stadt. Aber auch andere haben Interesse am Eingang zur Unterwelt: ein vatikanischer Geheimbund, der über Leichen geht.


    Meine Meinung:


    Ein sehr gelungener Roman von Kai Meyer. Hier wird das Thema Vatikanverschwörung mal aus einer ganz anderen Sicht rübergebracht. Diesmal geht es nicht hauptsächlich um die christliche Mythologie.
    Carolina und Jupiter werden sehr sympathisch dargestellt, aber auch die anderen Charaktere haben alle Ihre Eigenheiten und die Story wird spannend erzählt. Außerdem wird die Umgebung sehr gut beschrieben, so daß man sich alles sehr gut vorstellen kann.
    Hier gibt es aber auch wie bei Dan Brown einen Albino als Vollstrecker, was dann doch Parallelen zu Illuminati aufwirft, da auch beide Romane 2000 erschienen sind.

  • Ich hab das Buch vor ein paar Monaten gelesen und mir hat es überhaupt nicht gefallen.
    Zum einen mag ich Meyers Schreibstil nicht, er schreibt wie ein Kinderbuchautor. Nachdem mir vor einigen Jahren schon "Die Alchimistin" nicht gut in Erinnerung geblieben ist, werde ich auch nichts mehr von ihm lesen.


    Ich finde, es gab ein paar unnötige Tote zuviel, das Rätsel geht mir einen Tick zu sehr ins mystische/übersinnliche, und vor allem fand ich den Schluß einfach lausig. Das ganze Gerangel und Gemorde und viel Geheimnisvolles und dann *peng* aus die Maus und nix ist gewesen :fetch!

  • Bis jetzt haben mir so gut wie alle Bücher die ich von Kai Meyer gelesen habe sehr gut gefallen, auch die Hörbuchreihe um Merle finde ich sehr schön, obwohl diese eher für Jugendliche erschaffen wurde.
    Gerade sein Schreibstil gefällt mir sehr gut und gerade "Die Alchimistin" ist eines meiner Lieblingsbücher von Ihm.
    Dagegen fällt das Haus des Daedalus natürlich etwas ab, obwohl es mir auch immernoch gut gefällt. Das schwächste Buch von Ihm fand ich war "Die Geisterseher".
    Da sieht man mal wie unterschiedlich die Geschmäcker sind :).

  • Ich habe das Haus des Daedalus in der Taschenbuchausgabe gelesen. Dort wurde der Roman umbenannt in Die Vatikan-Verschwörung.
    (ein dämlicher Titel, Das Haus des Daedalus ist viel origineller, geheimnisvoller und passt zum Inhalt noch besser).


    Anfangs gefiel mir der Roman sehr gut. Jupiter Eintreffen und die Liebesgeschichte zwischen ihm und Coralina entwickelte sich ganz spannend, da Jupiter sich auch noch nicht ganz von seiner vergangenen, missglückten Beziehung zu Miwa erholt hat. (Miwa taucht später auch noch auf). Die Großmutter Shuvani und den Zwerg Babio fand ich allerdings ganz schön klischeehaft gestaltet, aber das kann man in kauf nehmen. Was mich dann mehr störte war, dass das originelle Thema um Giovanni Battista Piranesi nicht so gut ausgebaut wurde und der Roman immer mehr zum Standardthriller wurde. Das Geheimnis selbst spielte im Vergleich zu Entführungen, Schießereien und Morden etc. keine Rolle mehr und schien mir austauschbar. Ist da vielleicht wirklich ein Zusammenhang zu Dan Brown? Ich habe ihn noch nie gelesen. Schreibt Dan Brown wie Kai Meyer?


    Während ich das Spiel mit römischer Gegenwart und Vergangenheit und Mythen mochte, hat mir der zu routinierte 08/15 Thrillerplot nicht so gefallen und das beeinflusst den Gesamteindruck leider stark, zumal der Roman auch zu lang ist um die Spannung zu halten.
    Trotzdem hat es Spaß gemacht, Kai Meyer mal wieder zu lesen. :-]
    Mein Favorit von Kai Meyer ist Das Gelübde. Und als nächstes von Kai Meyer zu lesen steht in kürze "Die Fließende Königin" an.

  • Zitat

    Schreibt Dan Brown wie Kai Meyer?


    Es ist schon länger her, dass ich Dan Brown gelesen habe, aber ich denke schon, ja.


    Ich habe das Buch gestern in der Nacht fertig gelesen (das "in der Nacht" ist besonders erwähnenswert, weil ich zwei Nächte durch gelesen hab, um nicht aufhören zu müssen).


    Fazit: Ich hab selten so ein gutes Buch gelesen wie dieses!


    (Das will was heißen, denn ich hab heuer schon ein paar richtig gute Bücher gelesen.)


    Die Story hat hinten und vorne gepasst (das ist das erste Buch, von dem ich behaupten kann, dass keine einzige Seite langweilig war), die Übergänge waren "schön", jede Einzelheit hat sich gut in die andere gefügt (so wurden auch einige große Zufälle sehr schön angepasst).
    Die Personen wurden sehr gut beschrieben und waren größtenteils sehr sympathisch. Das Ende war auch toll, man benötigt zwar etwas Sinn für das Unglaubliche, aber es war toll.


    Besonders gut gefallen hat mir, dass nicht immer auf diese alte Geschichte mit Jesus eingegangen wurde, sondern dass etwas Eigenständiges aufgegriffen wurde.
    Und ich bin dankbar, dass der Verlag ein Die Vatikan-Verschwörung draus gemacht hat, sonst wäre ich auch das Buch wohl nie aufmerksam geworden.


    Ich glaub, das Buch topt sogar knapp mein bisheriges Jahreshighlight.



    edit:
    Aber unter "Fantasy" würde ich es beim besten Willen nicht einordnen.
    Ist es nicht besser bei den Thrillern geeignet?

    Ein Mädchen sollte zwei Sachen sein: Elegant und fabulös.

    (Coco Chanel)


    #proannika

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Prombär ()

  • Meine Meinung zu dem Buch ist auch ein wenig geteilt. Sicher bin ich mir aber, dass es ein guter Thriller ist, der mit vielen neuen guten Ideen aufwarten kann. Die Geschichte ist auch in einem guten Schreibstil mit viel Humor und Charme geschrieben.


    Besonders positiv aufgefallen sind mir die Charaktere. Kai Meyer hat hier wirklich eine große Anzahl interessanter Personen geschaffen.


    Was mich allerdings etwas gestört hat, war das Ende. Irgendwie ging mir gegen Ende manches zu schnell. Hier hätte man noch ein bisschen mehr auf die Ziele der Adepten eingehen können und die Ideen um das Haus des Daedalus noch etwas ausführen können.


    Trotzdem ein guter Thriller, der sich schnell lesen läßt. Über die größte Zeit sehr spannend ist und auch einige Besonderheiten Roms bereithält.


    Für Freunde von Vatikanthrillern auf jedenfall empfehlenswert.

  • Prombär :


    Das folgende setze ich mal in einen Spoiler, weil es sonst vielleicht zuviel von der Handlung verraten könnte:


  • und nun muss ich es lesen.


    Die Handlung beginnnt ja recht schnell einen in den Bann zu schlagen.
    und das schon bei Seite 30!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Habe es zwar schon vor zwei Tagen fertig gehabt, bin aber noch nicht dazugekommen.


    Der Roman hat mir super gut gefallen. Die Hauptakteure rasen von Ereignis zu Ergeignis. Doch keiner ist oder spielt den Superman, und manchmal denkt man doch " mann, so doof". Doch auch so ist auch ein Action.Thriller recht interessant. :knuddel1
    Doch, daß das Rätsel nicht vollständig gelöst ist, lässt es sich bestimmt noch Fortsetzungen geben, oder der Autor hat bewusst auf nähere Erklärungen verzichtet.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Fast hätte ich diesen Thread nicht gefunden, da ich nach der Vatikan-Verschwörung gesucht habe - wie meine Ausgabe heißt.


    Ehrlich gesagt, wäre ich nie auf die Idee gekommen, mich für dieses Buch zu interessieren, wäre mir damals nicht im Wühltisch der Name des Autors aufgefallen. Vor Jahren las ich eine Weile Kai Meyers Bücher sehr gern.


    Diese Vatikanverschwörungsthriller gehen mir inzwischen schon gewaltig auf die Nerven. Ich mag es nicht so, wenn jemand versucht, in der Bugwelle eines anderen mitzuschwimmen, und so ein an sich interessantes Thema bis zum Erbrechen auslutscht.


    Fast kein Autor des Genres kam anscheinend daran vorbei, Geheimnisse des Vatikans aufzudecken oder die ach so geheimnisvollen urgeheimen Geheimbünde zu entdecken.
    Soll nicht heißen, dass Kai Meyers Buch nicht gut ist. Es ist recht spannend, aber nichts besonderes.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde