Angello Hornby, Simonetta "Die Mandelpflückerin"

Die tiefgreifenden System-Arbeiten sind soweit abgeschlossen. Weitere Arbeiten können - wie bisher - am laufenden System erfolgen und werden bis auf weiteres zu keinen Einschränkungen im Forenbetrieb führen.
  • Angello Hornby, Simonetta


    Die Mandelpflückerin
    ISBN: 3-492-04530-8
    304 Seiten


    Der Verlag über das Buch (kopiert bei Amazon)


    Bittersüßer Mandelduft und rauhe Landschaft, verfallende Palazzi und elegante Herren mit schwarzen Sonnenbrillen: das ist das Sizilien der Mennulara, einer armen Dienstmagd, die trotz Klugheit und Herzensbildung am starren Gesellschaftssystem zerbricht. Überall im Städtchen Roccacolomba, in den engen Gassen und steilen Treppen, in den Portierslogen und Cafés, hinter Wäscheleinen und von der Sonne glühenden Mauern hörte man es tuscheln, fluchen, seufzen. Heute, an diesem strahlenden 23. September 1963, ist die Mennulara gestorben, die Dienstmagd der Alfallipes, und sie hinterlässt bei den Dorfbewohnern Argwohn, Missgunst – und das Rätsel ihres tragischen Lebens. War es am Ende doch eine große, geheime Liebe, die sie mit ihrem Herrn, Don Orazio, verband und sie auf eine eigene Familie verzichten ließ? In Italien als Literaturereignis gefeiert und verglichen mit Camilleri, Verga und Tomasi di Lampedusa, schildert Simonetta Agnello Hornby das Schicksal einer klugen und stolzen Sizilianerin, der es zwar gelingt, die bittere Armut ihrer Kindheit zu überwinden, nicht aber den unverändert bestehenden Unterschied zwischen Herrschaft und Gesinde.


    Über den Autor (kopiert bei Amazon)


    Simonetta Agnello Hornby, geboren 1945 in Palermo als Tochter eines Barons, verbrachte als Kind die Sommermonate auf dem Land, wo sie das archaische Sizilien kennen lernte. Nach dem Jurastudium lebt sie seit über dreißig Jahren in London, wo sie sich als Anwältin im Stadtteil Brixton für benachteiligte Frauen und Kinder einsetzt. »Die Mandelpflückerin« ist ihr erster Roman und wurde auf Anhieb ein großer Bestseller.



    Meine Meinung


    Als ich dieses Buch kaufte, habe ich von dem ansprechenden Umschlagstext verführen lassen. Die Story hörte sich interessant an. Aber mit der Sprache konnte ich mich nur stellenweise anfreunden. Die Beschreibungen des Dorfes Roccacolomba haben mit sehr gut gefallen. Da konnte man Sizilien fühlen. Erzählte die Autorin die Geschichte der Mennulara, war der Sprachstil oft etwas schwerfällig oder holperig. Mit der Vielzahl der Personen, die in diesem Buch ihre Sicht auf die Protagonistin schilderten, hat mich etwas irritiert. Das führte dazu, dass viele Charaktere (zumindest für mich) zu oberflächlich entwickelt waren. Auch bei der Mennulara selbst blieben bis zum Schluss offene Fragen bei mir. Wenn ich nur die Personen betrachte, hätte der Roman auch irgendwo in Hintertüpfelsheim spielen können. Die von mir so geliebte italienische Mentalität hat sich nur in ganz wenigen Passagen und Dialogen gezeigt.
    Als Fazit bleibt: Eigentlich ist mir unverständlich, warum dieser Roman in Italien so ein Erfolg wurde. Es war für mich kein wirkliches Leseerlebnis. Das Buch wird ja auch mit Tomasi di Lampedusas Gattopardo verglichen, für mich liegen zwischen diesen beiden Büchern Welten.

  • Doch, ich kann schon verstehen, dass das Buch auf die Bestsellerlisten kroch. Die Atmossphäre des sizilianischen Dorfes ist sehr gut eingefangen, auch die Charaktere sind gut gezeichnet. Und ich habe richtig Lust bekommen nach Sizilien zu reisen.
    Das Buch wwar auch sehr spannend, aber was du sagst, stimmt: der Charakter der Mennulara blieb undurchsichtig, obwohl sich das ganze Buch um sie dreht.

  • EllaBella
    Jetzt nach Monaten kann ich sagen. dass ich an dieses Buch mit viel zu hohen Erwartungen gegangen bin. Der Vergleich mit Tomasi di Lampedusas Gattopardo hat mich dazu verführt. Soche Vergleich mag ich eigentlich nicht, besonders weil ich denen ab und auf den Leim gehe. Dann bin ich wieder enttäuscht von einem Buch, das wahrscheinlich besser ist, als ich es empfinde.