liegen lernen - Frank Goosen

  • Kurzbeschreibung (Bei Amazon geklaut)
    Eine Stadt im Ruhrgebiet. Anfang der 80er Jahre. Helmut ist 16, besucht die Oberstufe eines Gymnasiums, hat Eltern, die nicht miteinander reden und eine Mutter, die immer nur wissen möchte, was er eigentlich will. Vom Leben, zum Beispiel. Wenn er das nur selbst so genau wüßte. Seine lakonische Selbsteinschätzung: drogenabstinenter, heterosexueller Nichtdemonstrierer, so wenig Engagement wie nötig, so viel Leben (lassen) wie möglich. Helmut hört Platten von den Beatles und Dylan, tanzt zu Madness und Fischer Z, trägt wie alle anderen Bäckerhosen und verliebt sich in die Schulsprecherin Britta. Ihr zuliebe engagiert er sich in der Nicaragua-Gruppe, sie führt den kleinbürgerlichen, immer etwas schüchternen Jungen in die Liebe ein. Zur ersten Liebe aber gehört auch die erste Enttäuschung. Und so erzählt Helmut rückblickend sein Leben als Suche nach der einzigen Frau, die ihm etwas bedeutet hat, während seine amourösen Abenteuer ihn in Wirklichkeit kaltließen


    Über den Autor
    Frank Goosen, 1966 irgendwo im Ruhrpott geboren, hat sich Ruhm und Ehre als eine Hälfte des Kabarett-Duos "Tresenlesen" erworben und geht seit Mitte 2000 allein auf Tournee. "Liegen Lernen" ist sein erstes Buch.
    Ich selbst durfte Goosen vor einiger Zeit beim Clubbing von Einslive erleben und war wirklich begeistert. Obwohl ich vorher von ihm nichts gelesen hatte, hat der Mann mich einfach durch seine Art zu Lesen in den Bann gezogen. Es hatte mehr was von einer Comedyshow, als von einer Lesung.
    Wer also die Möglichkeit hat Goosen lesen zu hören, der sollte diese Gelegenheit auf jeden Fall nutzen.


    Meine Meinung:
    Ich hab mir das Buch bei meinem Besuch bei Batcat als Film-Tie-in (ME) gekauft, sprich, es sind Bilder des Films drin. Leider ist die Ausgabe nicht mehr erhältlich, darum hab ich unten die andere verlinkt.
    Ich hab es dann im Urlaub am Pool gelesen und fand es wirklich herrlich. Selbstironisch erzählt der Normalo Helmut sein Leben und beleuchtet kritisch das, was bei ihm falsch gelaufen ist. Beziehungsgeschädigt durch eine freiheitsliebende und fremdgehende erste große Liebe turnt er durch die Leben verschiedener Damen und hinterläßt Eindruck....
    Ich lese ja sowieso gerne diese Frauenromane aus Männersicht und dieser hat es mir besonders angetan. Er war knackig ohne gewollt witzig zu wirken und die Personen agierten herrlich realistisch.


    Eigentlich war ich versucht, das Ganze unter ZEITGENÖSSISCHES einzuordnen, aber Belletristik trifft es wohl besser.


    Trotzdem ein Buch, daß einen selbst zum Nachdenken anregt, über die Dinge die man selbst in anderen auslöst, je nachdem wie man sich verhält.


    FAZIT:
    LESEN... schnell! :lache



    EDIT: ach ja Fim gibt es dazu auch einen:
    http://www.amazon.de/exec/obid…2_xgl/302-9558824-9171268


    Und in der Fim-tie-in-Ausgabe ist außerdem eine weitere Kurzgeschichte enthalten und ein Interview mit dem Regisseur. :wave

  • Das hab ich vor ca. 5 Jahren damals als Leseexemplar gelesen, ich fand es auch ganz amüsant !

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Hm... gestern hatte ich es für 1,50 Euro in der Hand und überlegt, ob es was für mich ist.
    Kannst du was dazu sagen, wie die Sprache/ Ausdrucksweise/ Schreibart ist, BJ?

  • Ich hab das Buch gelesen (auch mit schniekem Film-Tie-In ;-) ) und mir hat es auch super gefallen. Die Sprache ist ganz einfach und voller Ironie. Im Buch ist es wirklich total witzig Helmuts Gedanken zu lesen. Der Film im Gegensatz hat mir überhaupt nicht gefallen. Der Humor ging dadrin komplett verloren. Für 1,50€ lohnt es sich auf alle Fälle :-) Und wenn es doch nichts für dich ist, gibt es ja BT oder ebay.

  • Zitat

    Original von Morgaine
    Ich hab das Buch gelesen (auch mit schniekem Film-Tie-In ;-) ) und mir hat es auch super gefallen. Die Sprache ist ganz einfach und voller Ironie. Im Buch ist es wirklich total witzig Helmuts Gedanken zu lesen. Der Film im Gegensatz hat mir überhaupt nicht gefallen. Der Humor ging dadrin komplett verloren. Für 1,50€ lohnt es sich auf alle Fälle :-) Und wenn es doch nichts für dich ist, gibt es ja BT oder ebay.


    Okay, dankeschön!
    Ich glaub dann nehm ich es morgen doch mit (wenn es noch da ist).

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Talerchen, ich würde sagen es trifft deinen Geschmack, ist ein bißchen Özdoganstil. :lache


    Nie und nimmer - ich fand das Buch schrecklich öde und lahm - es dauerte bis die Handlung kam... ich habe es nicht mal zuende gelesen...

  • Ich hatte ja auch schon das eine andere Buch von Frank Goosen in der Hand - aber seine Schreibe konnte mich bislang noch nie zum Kauf animieren. Und dann fragte ich mich, ob es ein Zufall ist, daß ich diese Bücher ALLE in irgendwelchen Grabbelkisten fand? :wow

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Naja, ich weiß nicht, ob das ein Zeichen ist...
    Ich hab zum Beispiel neulich "Radio nights" in einer Grabbelkiste gesehen und das gibts doch bestimmt auch noch länger oder nicht?

  • Also ich weiß jetzt nicht, ob das Buch sich vom Film so groß unterscheidet, aber möglicherweise fand ich es nicht soooo spannend, weil mir die Filmhandlung irgendwie bekannt vorkam. So als 60er Kind, sozusagen. :grin

  • Liegen lernen von Frank Goosen


    Heyne Verlag,
    349 Seiten



    Klappentext:
    Still halten.
    Nichts machen.
    Dann laufen einem die unglaublichsten Frauen über den Weg.
    "Die achtziger Jahre waren keine gute Zeit, um erwachsen zu werden, jedenfalls keine Zeit, auf die man voller Sentiment zurückblicken kann. Schlaghosen, Clogs, Abba, Ilja Richter - die siebziger Jahre hatten Charme, da kam noch was aus den Sechzigern rüber, vielleicht sogar die Ahnung der Idee, die Welt könne besser werden. Die Achtziger hatten sowas nicht. Auf den Illustrierten waren entweder nackte Frauen oder Atompilze, manchmal beides, und man wusste oft nicht, was schlimmer war".


    Der Roman-Bestseller von Frank Goosen wurde von Regisseur Hendrik Handloetgen mit u.a. Fabian Busch, Susanne Bormann, Fritzi Haberlandt, Sophie Rois, Anka Lea Sarstedt, Birgit Michimayr, Florian Lukas verfilmt.



    Meine Meinung:
    Ein für mich erst unscheinbares Buch, welches 4 Jahre auf meinem SUB verbracht hat, um nun doch endlich gelesen zu werden. Und es hat sich auch gelohnt. Ich habe an vielen Stellen innerlich gelacht, manchmal auch äußerlich laut.
    Die Geschichte von Helmut, der Anfang der Achtziger vor dem Abitur steht und schließlich seine erste große Liebe Britta kennelernt. Das Buch zieht sich über die Jahre hinweg und man erfährt noch von weiteren Bekanntschaften wie Giesela, Barbara, Gloria, ja sogar die Privatdozentin Roberta Appleman, die nur 10 Jahre jünger war als Helmuts eigene Mutter, naja und schließlich Tina.
    Alle Frauen sind die verschiedensten Personen.
    Es war recht lustig zu lesen, was Helmut mit den verschiedenen Beziehungen erlebte, jedoch fand ich es auch ein wenig traurig, dass er immer wieder gewechselt hat. Aber so ist halt die Jugend.
    Er suchte nach seiner ersten großen Liebe in den nachfolgenden Beziehungen das Ideal seiner ursprünglichen Erfahrung mit Britta. Dabei merkt er aber nicht, wie sich seine Erinnerungen immer weiter von der Realität entfernen und wie sich und seine Freundinnen immrt unglücklicher macht.
    Das Buch ist die Romanvorlage zum Film, den ich allerdings noch nicht gesehen habe. Das muss ich jetzt aber unbedingt mal nachholen, denn das Buch ist sehr gut und macht Appetit auf mehr.
    Also ich kann es empfehlen.

  • OK, dieser Roman war kein Brüller, der Held ist ein ziemlich gefühlloses Trampeltier, das sich durchs Leben treiben lässt, aber so war das wohl auch gedacht. Lediglich beruflich scheint er so etwas wie Ehrgeiz zu besitzen, auch wenn er sich am Ende als promovierter Historiker immer noch von Vertrag zu Vertrag hangelt. Also ein echter Homo Faber (und mit denen hab ich so meine Schwierigkeiten).
    Was mich neben diesem doofen Helden wirklich gestört hat, ist die doch sehr einfache Sprache: Die Sätze bestehen selten aus mehr als fünf Worten, Nebensätze werden nur spendiert, wenn es sich gar nicht vermeiden lässt, und drei Sätze hintereinander mit Dann... zu beginnen, erinnert eher an einen mittelmäßigen Schulaufsatz. Nun mag das hier Stilmittel sein, aber dann ist das eben nicht mein Stil.
    Trotzdem gab es die eine oder andere lustige Situation und gekonnte Formulierung, es liest sich so weg, wird aber wohl keinen bleibenden Eindruck hinterlassen

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Ich habe das von Majorana verlinkte Buch vor einer Weile gelesen.
    "Ein für mich erst unscheinbares Buch, welches 4 Jahre auf meinem SUB verbracht hat, um nun doch endlich gelesen zu werden."(Majorana)
    So in etwa war es bei mir auch.
    Zumal sein vormaliger Besitzer mich warnte, er habe nach der Hälfte gelangweit aufgegeben.
    Ich bin eher DraperDoyles Meinung, konnte aber an manchen Stellen auch BJs Ansicht teilen.
    Fazit: Es tut mir nicht leid, die Zeit aufgewendet zu haben, das Buch auch über die Hälfte zu lesen, denn es rief manche Erinnerungen wach an Gefühle, Fernsehsendungen und Schlager, brachte mich ab und an zum Lachen und manchmal auch zum Nachdenken.
    Aber ich denke nicht, dass man es unbedingt gelesen haben muss. Den Film würde ich mir ansehen, wenn er irgendwann im TV läuft und auf einem anderen Sender nicht gerade der Wolf tanzt, Napoleon Désirée den Degen überreicht oder Julia Roberts mit Richard Geres Kreditkarte einkaufen geht. :lache
    8 von 10 Eulenpunkten
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)