No second chance (2003)
Aus dem Amerikanischen von Gunnar Kwsinski
Goldmann-TB 45689
Meine Ausgabe ist die 2. Auflage von Januar 2005
447 Seiten
Klappentext / Kurzbeschreibung des Buches
Marc Seldmann ist plastischer Chirurg, verheiratet und hat eine 6 Monate alte Tochter. Tara. Er ist keiner von den „Schönheits-Schnisplern", sondern er versucht mißgestalteten, mißgebildeten Menschen wieder zu einem „normalen" Aussehen zu verhelfen.
Als Marc Seidmann wider zu Bewußtsein kommt, liegt er auf der Intensivstation, kann sich nur noch an den Einschlag der Kugel in seine Brust erinnern.. Nach Aussage der Ärzte ist eine Kugel ist in die Brust eingedrungen und hatte den Herzbeutel verletzt, eine zweite den Schädel gestreift.
Von Detective Bob Regan erfährt er, daß seine Frau erschossen wurde und seine Tochter Tara nicht aufzufinden ist.
Nach Tagen geht bei seinem ungeliebten, reichen Schwiegervater eine Lösegeldforderung ein - eine Million Dollar für Tara. Überbringer des Geldes soll Marc sein, nur Marc. Keine Polizei. Es gibt nur diese Chance - keine zweite.
Marc erklärt sich bereit, aber nur wenn die Polizei informiert wird. Alles wird für die Übergabe vorbereitet. Aber die Entführer sind um einen Tick cleverer - das Geld ist weg und Tara ebenfalls.
Mehr zu verraten wäre gemein.
Angaben über den Autor
Harlan Coben wurde 1962 in New Jersey geboren. Nachdem er zunächst Politikwissenschaft studiert hatte, arbeitete er später in der Tourismusbranche, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Er hat bislang zwölf Thriller geschrieben, die in über zwanzig Sprachen übersetzt wurden. Harlan Coben wurde als erster Autor mit den drei wichtigsten amerikanischen Krimipreisen ausgezeichnet, dem »Edgar Award«, dem »Shamus Award« und dem »Anthony Award«. Er lebt mit seiner Frau und seinen Kindern in New Jersey.
Auf Deutsch sind bisher nur seine 5 „stand alone" erschienen. Von den 7 Romanen seiner Serie um Myron Bolitar wunde noch keiner ins Deutsche übersetzt
Eigene Meinung
Aus dem, was ich in der Inhaltsangabe geschrieben habe, machen viele Krimi-Autoren eine ganzen 400-seitigen Roman. Harlan Coben ist erst ca. Seite 80. Und es geht erst richtig los.
Immer wenn der Leser glaubt, er habe jetzt endlich einen Faden zur Lösung in der Hand, schwubs kommt ein neuer ins Spiel, der ebenso vielversprechend ausschaut.
Dabei bleibt die Logik nie auf der Strecke. Nur die Perspektiven ändern sich, die die Ereignisse in immer neuen Facetten aufscheinen lassen.
Auch die knapp, aber präzise gezeichneten Figuren, sind nicht so, wie sie auf den ersten Blick erscheinen.
Von der ersten Seite schafft es Coben in schnörkelloser Sprache eine Spannung und Tempo aufzubauen, denen man sich kaum entziehen kann. Lesepausen werden zur Qual.
Und wer behauptet, er hätte das Ende vor der Seite 400 gewußt zu haben, hat entweder vorher nachgelesen oder ich behaupte, er lügt.
Spannungs-Literatur vom aller Feinsten. Ein absolutes Highlight des Genres = 8 Punkte
Und dazu noch einen Zusatzpunkt für die aufgeworfene philosophische Frage:
Wenn jemand aus den falschen Gründen das richtig tut - wie ist die Handlung und das Ergebnis zu werten ???
Eines ist mir aber immer noch nicht klar: Was ist in dem UPS-Paket ??
fragt sich immer noch Dyke