'Miss Emily Paxton' - Seiten 247 - 330

  • Na klar, ich finde solche Chraktere auch viel interessanter als nur gut oder böse Typen.


    Aber gerade drum darf ich Cole doch nicht mögen brauchen, gel?

  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    Aber gut gestaltete "Schurken", falls man bei Henry Cole so weit gehen sollte, ihn als solchen zu bezeichnen, sind selten und deshalb mag ich ihn zumindestens irgendwie doch.



    Ich glaube bei mir ist das in diesem Fall eher so eine Art "moralisches Problem". :-) Welches sich auf sein Privatleben beschränkt.

  • Zum Vergleich: Ich lese gerade "Die Kastellanin" von Iny Lorentz und obwohl ich den Roman sehr mag, die negativen Charaktere darin sind dermaßen abgrundtief schlecht, dass Henry Cole nicht mithalten kann. Er ist eher schwach (besonders im moralischen Sinne), dafür habe ich mehr Verständnis.

  • Zitat

    Original von kahlan


    Die Nachfolgerin für eine noch lebende Ehefrau zu suchen, und sich mit Einverständnis ihrer Eltern auch noch zu verloben, fand ich sehr bitter. Vor allem frage ich mich, was Cole in Emily sieht. Es scheint ihm ja um die Versorgung seiner Familie zu gehen, aber Emily als Mutter von 8 Kindern?? Zumal, wo niemand weiß, wo die eigentlich hergekommen sind? Oder braucht er doch eher ein Vorzeigeweibchen, dass die gesellschaftlichen Verpflichtungen wahrnehmen kann und einfach repräsentativ ist? Was ist dann mit seinen Kindern? Werden die in der nächsten Dienstbotenwohnung versteckt? ?(



    Ja, ich denke es geht hier nur um die Versorgung seiner Kinder und um seine eigene finanzielle Zukunft. Ich denke mir da nur: Die Zeiten waren damals halt so. Außerdem denke ich, dass Emily nach der Hochzeit sich ganz "selbstverständlich" um die Kinder kümmern muss. Cole ist dann ja ein freier und auf eine gewisse Art und Weise gemachter Mann. Er hat, wenn die Ausstellung klappen sollte, beruflichen und finanziellen Erfolg. Gesellschaftlichen sowieso.
    Ein Vorzeigeweibchen wäre Emily außerdem noch.

  • Zitat

    Original von Batcat
    Das war eigentlich auch ein Punkt, bei dem ich mich gefragt habe, wie sich Emilys Eltern eigentlich vorgestellt haben, wie das funktionieren soll: daß Emiliy plötzlich zu so vielen Kindern kommt und sie akzeptiert.



    Ich denke nicht, dass sich Emilys Eltern viel Gedanken darum gemacht haben, wie sie mit den Kindern klarkommt. Sie würden ihr ein Dach über dem Kopf und Geld geben. Eventuell kann sie sich auch ein Kindermädchen leisten. Dann ist das doch alles "kein Problem".



    Zitat

    Aber vermutlich hatte die Frau zu jener Zeit in solchen Dingen wirklich nicht allzuviel zu melden. Was bin ich froh, heute zu leben.


    Eben. Andere Zeiten, andere Sitten. Ich vertehe die Aufregung um den Verlauf der Geschichte und die Hintergründe nicht ganz. Ich denke, damals war so etwas ganz normal. Wahrscheinlich ist sich auch Emilys Vater keiner Schuld bewusst. Er wird Mitleid mit seiner Tochter haben, die er ja wirklich sehr liebt und außergewöhnlich viel mit ihr zu tun hat. Aber auch er wird sich denken: So ist das halt und ich sehe keine andere Möglichkeit für mich. Vielleicht will er eben auch deshalb so viel Geld und Macht haben, weil er nie wieder zu den Armen gehören möchte und er wahrscheinlich noch mehr an seine Tochter dabei denkt.

  • Zitat

    Original von Jeanne
    Für die Kinder könnte in der Übergangszeit schon eine Lösung gefunden werden (Kindermädchen?). Aber daran denkt er eben nicht....


    Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass er eigentlich ein armer Schlucker ist. Er wird kein Geld für ein Kindermädchen haben. So wie die Familie wohnt, wird es finanziell nicht wirklich gut bestellt sein bei ihnen.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    Aber da die Figur vom Autor absichtlich so unsympathisch hingestellt wurde, ist es doch wieder ein gelungener Charakter, finde ich. Schließlich war es ja auch Cole, der Paxton als Erbauer des Kristallpalastes durchsetzt.
    Na ja, er weiß halt auch, wie er ein großes Stück vom Kuchen abbekommt.


    Ich mag negative Figuren besonders, wenn sie nicht nur schwarz/weiß dargestellt werden, wie z.B. Robert. Der Typ ist ja nur mies.



    Zitat

    Zum Vergleich: Ich lese gerade "Die Kastellanin" von Iny Lorentz und obwohl ich den Roman sehr mag, die negativen Charaktere darin sind dermaßen abgrundtief schlecht, dass Henry Cole nicht mithalten kann. Er ist eher schwach (besonders im moralischen Sinne), dafür habe ich mehr Verständnis.



    Sehe ich genauso! Das gefällt mir an diesem Roman fast am besten: Kaum eine Figur (mir fällt gerade keine ein) ist nur schwarz oder weiß, nur stark oder schwach, sympathisch oder unsympathisch!

    Ronja



    "Braucht's des?!"
    (Gerhard Polt)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Ronja ()