Kurzbeschreibung (von Amazon)
Die Ursachen waren zerstörend und verbrecherisch - sie hinterließen unauslöschliche Spuren. Das Internat: ein raffiniert gegen den Geist gebauter Kerker; die Stadt: eine Todeskrankheit, ein Friedhof der Phantasie und der Wünsche. Der Krieg: die Stollen, in denen Hunderte erstickt und umgekommen sind; der Großvater: der nur von Großem sprach, von Mozart, Rembrandt und Beethoven.
All diese Belastungen hat Thomas Bernhard in diesem autobiographischen Rechenschaftsbericht literarisch verarbeitet.
Über den Autor (von Amazon)
Thomas Bernhard, geboren am 9. Februar 1931, lebte in Ohlsdorf, Oberösterreich. 1951-54 Studium an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Salzburg und an der Hochschule für Musik in Wien. seit 1957 Schriftsteller. Er starb am 12. Februar 1989 in Gmünden.
Eigene Meinung:
Thomas Bernhard stellt diesem Buch ein Zitat aus den „Salzburger Nachrichten“ über die Selbstmordrate in Salzburg voran. Zuerst war ich über diesen Beginn doch etwas verwundert. Ich kannte zwar zuvor bereits die grobe Eckdaten und einige wenige Details über das Leben Bernhards, sowie auch bereits andere seiner Werke, in denen das Thema Selbstmord immer eine gewichtige Rolle spielt, jedoch hätte ich mir dies als „Einleitung“ seiner autobiographischen Schriften nicht erwartet.
Bernhard setzt seinen Bericht mit seinem Eintritt in ein nationalsozialistisch geführtes Internat in Salzburg im Jahr 1943 ein. Mitten im Zweiten Weltkrieg, mehrere deutsche Städte wurden bereits bombardiert, Salzburg blieb bisher verschont, die Bedrohung eines Angriffs liegt über der Stadt. Bernhard beschreibt diese Zeit, als eine ständig von Selbstmordgedanken geplagte Zeit.
Schließlich schildert er die ersten Bombardements auf Salzburg. Das ständige Abwarten den Fliegeralarms in den Schutzstollen, in denen ständig Menschen aufgrund des mangelnden Sauerstoffs in Gefahr geraten. Bis das erste mal tatsächlich Bomben auch Salzburg fallen. Dabei schildert er in einer ergreifenden Form die Zwiespältigkeit von sich selbst, als er durch die zerstörte Altstadt rennt und die Schäden betrachtet. Die Sensationsgier aller.
Als die Angriffe immer schlimmer werden, wird der von seinen Großeltern aus dem Internat genommen. Er beschreibt wie er den Krieg weiter erlebt hat.
Nach dem Krieg kommt er zurück ins Internat. Nun ist es kein nationalsozialistischen Internat mehr, sondern ein katholisches. Bernhard merkt jedoch keinen großen Unterschied: die Inhalte haben sich geändert, die Methoden gleichen sich.
Dieser erste Teil endet mit seinem Austritt aus dem Gymnasium mit 15 Jahren.
Es ist zwar anfangs etwas mühsam zu lesen, aber wer sich näher mit der Person Bernhard beschäftigen will, sollte es unbedingt lesen.