Homecoming - Dave King

  • Homecoming von Dave King

    Zum Autor:
    Dave King, geboren 1955 in Meriden, Connecticut, studierte Malerei und Film und hat einen MFA für Writing. Er arbeitete als Florist, Barkeeper, Dekorateur, Maler, Lektor und Lehrer und lebt und schreibt heute in Brooklyn.


    Zum Buch:
    Howard hat seit dreißig Jahren kein Wort gesprochen. Zurückgezogen lebt er im Haus seiner verstorbenen Eltern und vermietet Zimmer. Sprechen und Schreiben sind ihm seit einer Kopfverletzung im Vietnamkrieg unmöglich. Eines Tages steht Sylvia, seine Highschool-Liebe, vor der Tür und bittet ihn, auf ihren neunjährigen Sohn Ryan aufzupassen. Als aus den angekündigten Tagen schließlich Wochen werden, beginnt die Gegenwart des Jungen in aller Stille Howards Leben für immer zu verändern.


    Meine Meinung:
    Ich bin begeistert von diesem Buch. Es ist fließend geschrieben, man erlebt die Wut, Freude, den Schmerz und alle anderen Gefühle mit. Ich habe danach oft über meine Vorurteile gegenüber Menschen, die äußerlich anders aussehen als die "Norm" und sich nicht schnell und exakt äußern können, nachgedacht. Diese Buch hat mir einen anderen Blick gegeben.
    Ryan, der Sohn von Sylvia, zeigt auch, dass Kinder doch unbefangener und nicht so hilflos sind wie wir "Erwachsenen". Ein schönes Buch.


    Liebe Grüße Lesesucht

    Man sieht nur mit dem Herzen gut,....
    [SIZE=7] A. de Saint-Exupéry[/SIZE]



    Aktuelles Buch:

  • Und ich wollte mir doch kein Buch mehr bestellen bis der SUB abgearbeitet ist... :fetch


    Und schon bestellt... :-)



    EDIT: Heute fang ich hiermit an... :-]

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • und die wunschliste wächst und wächst und wächst

    Liebe Grüße Eselohr


    Ich lese: Jesus liebt mich- David Safier :rofl


    Wir leben zu sehr in der Vergangenheit, haben Angst vor der Zukunft und vergessen dabei völlig die Gegenwart zu genießen

  • Aber, es würden mich noch ein paar Meinungen hierzu interessieren...denn es ist ja doch noch teuer und an ein Tb noch nicht zu denken... :wave

    Liebe Grüße Eselohr


    Ich lese: Jesus liebt mich- David Safier :rofl


    Wir leben zu sehr in der Vergangenheit, haben Angst vor der Zukunft und vergessen dabei völlig die Gegenwart zu genießen

  • Zitat

    Original von Eselohr
    Aber, es würden mich noch ein paar Meinungen hierzu interessieren...denn es ist ja doch noch teuer und an ein Tb noch nicht zu denken... :wave


    Sobald ich es aus hab, schreib ich was dazu... Bisher gefällt es mir auf jeden Fall sehr gut... Ist mal was ganz anderes und regt sehr zum Nachdenken an...

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Meine Meinung:
    Wow... Homecoming ist wirklich ein tolles und mal ganz anderes Buch. Es erzählt die Geschichte von Howard, der in jungen Jahren aus dem Krieg mit einer Kopfverletzung und einer ziemlich großen entstellenden Narbe am Kopf wieder nach Hause kam. Bedingt durch diese Kopfverletzung kann er weder reden, lesen noch schreiben, ist aber 'von normaler Intelligenz'. Er hat also keine Möglichkeit sich nach außen verständlich zu machen, außer durch Gesten und Zeichen, was ganz schön schwierig ist. Howard hat sich mittlerweile mit dieser Kopfverletzung abgefunden und lebt mehr schlecht als recht vor sich hin. Er bewohnt das Haus seiner verstorbenen Eltern und hat die anderen Räumlichkeiten vermietet an eine Frau, Laurel, und zwei Männer die er in seinen Gedanken Nit und Nat nennt. Eines Tages bittet ihn seine Jugendliebe Sylvia, die er auch heute noch heimlich anbetet, auf ihren Sohn, Ryan, aufzupassen, während sie in einer Klinik einen Drogenentzug macht. Howard kann nicht ablehnen und sitzt von jetzt auf gleich mit einem 9 jährigen Jungen da. Die Zeit vergeht und gaaanz langsam ändert sich durch Ryan Howards Leben und es wird weiter und reicher... Bis, ja bis Sylvia aus der Klinik zurückkommt und Ryan wieder zu sich nimmt...


    Das ganze Buch wird aus Howards Sicht erzählt. Irgendwie kommt es einem so vor, als wenn Howard in einer Glaskugel sitzt und alles von draußen zu ihm durchdringt, aber kaum etwas von ihm nach draußen... Es ist irgendwie ein einsames Leben, welches vom Autor Dave King wunderbar einfühlsam und interessant erzählt wird... Ein Buch, welches ich jedem nur ans Herz legen kann...

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Hier meine Rezension:


    Seit sich Howard im Vietnamkrieg eine schwere Kopfverletzung zugezogen hat, kann er nicht mehr sprechen. Seine Intelligenz hat nicht gelitten, aber es gelingt ihm nicht mehr, Wörter zu formen – nur "Nicht!" kann er noch rufen, wenn es nötig ist. Howards Jugendliebe Sylvia ging nach seiner Rückkehr eigene Wege; ein Ergebnis davon ist der neunjährige Ryan, der im Gegensatz zu Sylvia schwarz ist, ein anderes ist Sylvias Kokainsucht. Aber Howard liebt Sylvia immer noch, auch Jahrzehnte später, ist aufopferungsvoller Freund und immer für sie da. Und deshalb auch Sylvias erste Wahl, als sie einen Entzug antritt und einen Aufpasser für Ryan braucht.


    Howard hat sein Elternhaus teilweise untervermietet, so daß es zu einer Art lockerer Wohngemeinschaft geworden ist. Neben ihm selbst wohnt die forsche Laurel dort, eine Halbasiatin, die einen Suppenlieferservice betreibt, und dann gibt es noch Nit und Nat, zwei Typen, die tagsüber auf dem Bau arbeiten und abends bestenfalls das Baseballspiel im Fernsehen kommentieren. Doch dann zieht Ryan für einige Wochen in das Haus, und alles ändert sich.


    Dave King hat den vermeintlich behinderten Howard zum Ich-Erzähler gemacht, und das ist das einzige, was man dem Roman vorwerfen könnte - wenn man wollte, aber ich will nicht. Denn das genaugenommen unspektakuläre Buch ist äußerst liebevoll erzählt, manchmal ein kleines bißchen larmoyant, hier und da etwas weitschweifig, aber vor allem schön. Wunderschön. Es gibt Stellen, da möchte man es an die Wand schmeißen, weil die Sympathie für den holprigen Helden so groß geworden ist, daß man seine Duldsamkeit vor allem der selbstsüchtigen Sylvia gegenüber kaum mehr zu ertragen in der Lage ist. Aber am Ende ist man froh, einfach froh, und ein bißchen traurig darüber, sich von Nit, Nat, Laurel, Ryan, Howard und sogar Sylvia trennen zu müssen. Vortrefflich erzählt, in bester Tradition.

  • Leider kann ich Eure Begeisterung nicht so ganz teilen.
    Die ersten paar Kapitel habe ich gern gelesen und fand die Geschichte von Howard und Ryan ganz interessant. Mittlerweile habe ich kanpp 150 Seiten gelesen, aber ich finde, es zieht sich und ich habe keine Lust mehr weiterzulesen. Mal sehen, ob ich nach einer Pause nochmal einsteige...


    Ich war überrascht, dass Homecoming gar nicht der Originaltitel ist. Einen englischen Originaltitel für die deutsche Ausgabe mit einem anderen englischen Titel zu versehen, finde ich doch seltsam.

  • Ein wunderbares Buch, dass ich nach Cover aus dem Bibliotheksregal gezogen und nicht bereut habe.


    Ich finde die Darstellung Erwachsener, Kind, Veränderung von sich aus schon interessant. Die Art, wie King schreibt - humorvoll, niemals lieblich oder blumig und durchaus realistisch - macht das Lesen zum Vergnügen. Die Menschen nähern sich an, klar, aber sie tun es ohne große Dramatik sondern es schleicht sich ein gegenseitiges Wohlgefallen und ja, auch Brauchen, ein, dass sich nach und nach auf die Mitbewohner Howards ausweitet und irgendwann in das gemeinsame Frühstück als fester Start in den Tag endet. Howard beginnt, mit den Menschen zu leben, nicht nur neben ihnen.
    Das er Silvia nach so vielen Jahren noch die Stange hält finde ich verständlich, aber ein ganzes Stück ärgerlich, weil sie es so gar nicht erwiedert. Deshalb hatte auch ich gelegentlich eine Stinkwut auf diese Dame, die am Ende nicht recht verschwinden wollte.


    Fazit: ein wunderbares Buch, dass sich auf leichtem Fuße dem Thema nähert, ohne seicht oder allzu oberflächlich zu sein. Man geht mit einem Lächeln aus dem Lesemarathon heraus und denkt sich, dass die Welt doch eigentlich schön sein kann.

  • HOME COMING


    Eigentlich hatte ich mir etwas anderes unter diesem Buch vorgestellt. Und dabei sagt der Titel doch alles. Also nein, langweilig ist das Buch nicht. Vor allem hat mich die Sprache von Herrn King gefesselt. Ich finde nichts übertrieben und andere Autoren verlieren sich viel mehr in ihren Themen.
    Ganz im Gegenteil, mich hat es gewundert, dass die 471 auf einmal gelesen waren. Ich hätte noch gerne weiter gelesen.
    Das Buch ist anders als die anderen. Aber ist es nicht gerade das, was einem gefällt - mir gefällt - etwas anderes? Hier sieht man, wie mit guter Sprache und Erzählweise unspektakulären Ereignissen spektakuläre Bedeutung beigemessen werden kann.

  • Zitat

    Original von chiclana
    Leider kann ich Eure Begeisterung nicht so ganz teilen.
    Die ersten paar Kapitel habe ich gern gelesen und fand die Geschichte von Howard und Ryan ganz interessant. Mittlerweile habe ich kanpp 150 Seiten gelesen, aber ich finde, es zieht sich und ich habe keine Lust mehr weiterzulesen. Mal sehen, ob ich nach einer Pause nochmal einsteige...


    Ich war überrascht, dass Homecoming gar nicht der Originaltitel ist. Einen englischen Originaltitel für die deutsche Ausgabe mit einem anderen englischen Titel zu versehen, finde ich doch seltsam.


    Mir geht es ganz genauso. Habe jetzt ca. 100 Seiten hinter mir und finde die Thematik, also den Inhalt des Buches ganz interessant, aber manche Stellen sind furchtbar ausschweifend und viele Seiten wirken dadurch langatmig auf mich, sodass sich die 100 Seiten meiner Meinung nach schon hingezogen haben... und dann noch über 350?!


    Doch, ich werde erstmal weiterlesen. Vielleicht kommt ja noch ein bisserl "Spannung"...


    LG
    Naima